Petra Schaper Rinkel

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Petra Schaper Rinkel (* 6. Februar 1966[1] in Braunschweig[2]) ist eine deutsche Politikwissenschaftlerin und Innovationsforscherin. Seit 1. Oktober 2023 ist sie Rektorin der Universität für angewandte Kunst Wien.[3]

Petra Schaper Rinkel studierte Politikwissenschaft, Germanistik und Publizistik an der Freien Universität Berlin.[2][4] Nach dem Studium forschte und lehrte sie unter anderem an der Freien Universität Berlin, der Technischen Universität Berlin und der Humboldt-Universität zu Berlin.[3][4]

Ab 2009 war sie als Senior Scientist am Austrian Institute of Technology (AIT) am Center of Innovation Systems & Policy tätig, wo sie ab 2017 für die Arbeitsgemeinschaft Foresight und Technikfolgenabschätzung (TA) am Österreichischen Parlament sowie für die strategische Entwicklung des Forschungsfeldes Societal Futures verantwortlich war.[4] Von 2014 bis 2015 war sie Mitglied in der Expertengruppe der Europäischen Kommission zum Thema Foresight on Key Long-term Transformations of European systems: Research, Innovation and Higher Education. 2017 wurde sie in die Jury des Foresight Filmfestivals berufen. Im Science Center Netzwerk wurde sie 2018 Mitglied im wissenschaftlichen Beirat und 2019 Vorstandsmitglied.[3][4]

2019 wurde sie Professorin für Wissenschafts- und Technikforschung des digitalen Wandels an der Universität Graz, wo sie von Oktober 2019 bis September 2022 auch als Vizerektorin für Digitalisierung und Internationalisierung fungierte und das IDea_Lab, das interdisziplinäre digitale Labor der Universität Graz initiierte.[2][3] Am 12. Jänner 2023 wurde sie vom Universitätsrat der Universität für angewandte Kunst Wien als Nachfolgerin von Gerald Bast zur Rektorin der Universität für eine vierjährige Funktionsperiode ab dem 1. Oktober 2023 gewählt.[2][3]

In ihrer wissenschaftlichen Arbeit beschäftigt sie sich unter anderem mit Digitalisierung und digitaler Transformation sowie gesellschaftstheoretischen Fragen bezüglich der Gestaltung von Zukunftstechnologien.[2][5]

Im August 2024 erschienen mehrere Artikel in der österreichischen Presse, die von vehementer interner Kritik am Führungsstil, dem Vorwurf schlechten Managements und einer toxischen und von Misstrauen geprägten Kommunikation berichten. Schaper Rinkel und ihre Vertrauten, wird darin Andrea Schaffar, Universitätsassistentin und Postdoc an der Angewandten, zitiert, produzierten einen Kahlschlag quer durch die Organisation. Kündigungen stünden an der Tagesordnung und missliebigen Personen würden die Budgets entzogen, um sie handlungsunfähig zu machen, so die anonymen Vorwürfe. Das Rektorat hielt in einer Stellungnahme gegenüber profil fest, es gebe „nach mehr als zwei Jahrzehnten Kontinuität im Rektorat der Angewandten zahlreiche Veränderungen, divergierende Wünsche und unterschiedliche Einschätzungen, die mit viel Dialog zwischen den Gremien der Universität zu Neuerungen führen“.[6][7][8] Nachdem Schaper-Rinkel bis Oktober 2024 für Interviews nicht zur Verfügung stand, erschienen gleich mehrere Gespräche mit ihr, die sie unter Einbindung einer PR-Beraterin gab. Schaper Rinkel weist darin die erhobenen, z. T. anonymen Anschuldigungen, aufs entschiedenste zurück. Diese würden nicht der Wahrheit entsprechen.[9][10][11][12]

Publikationen (Auswahl)

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  • Die europäische Informationsgesellschaft. Technologische und politische Integration in der europäischen Politik. Verlag Das Westfälische Dampfboot, Münster 2003, ISBN 3-89691-542-8 (= Dissertation, FU Berlin).
  • The role of future-oriented technology analysis in the governance of emerging technologies: The example of nanotechnology"; Technological Forecasting & Social Change, 80 (2013), 3; S. 444–452. http://dx.doi.org/10.1016/j.techfore.2012.10.007+*
  • Glücklich, leistungsfähig und kommunikativ in jeder Lebensphase? Die Frage neuropharmakologisch optimierter Lebensqualität; in: Zukunft. Lebensqualität. Lebenslang. Generationen im demographischen Wandel, R. Popp, U. Garstenauer, U. Reinhardt, D. Rosenlechner-Urbanek (Hrsg.); LIT VERLAG GmbH & Co. KG, Wien, 2013, ISBN 978-3-643-50500-2, S. 97–118.
  • Fünf Prinzipien für die Utopien von Morgen, Picus Verlag, Wien 2020, ISBN 978-3-7117-3016-9.
  • Ein Museum der utopischen Zukünfte. Museen als Räume für Gedankenexperimente des Spekulativen; in: blueprint for a museum. Kunsthaus Graz (Hrsg.); Verlag für moderne Kunst, Graz 2023, ISBN 978-3-99153-079-4, S. 136–142.

Einzelnachweise

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  1. Petra Schaper Rinkel wird neue Rektorin der Angewandten. In: Wiener Zeitung. 13. Januar 2023, abgerufen am 13. Januar 2023.
  2. a b c d e Thomas Trenkler: Rektorat Angewandte: Petra Schaper Rinkel folgt auf Gerald Bast. In: Kurier.at. 13. Januar 2023, abgerufen am 13. Januar 2023.
  3. a b c d e Petra Schaper Rinkel zur Rektorin der Universität für angewandte Kunst Wien gewählt. In: ots.at. 13. Januar 2023, abgerufen am 13. Januar 2023.
  4. a b c d Petra Schaper Rinkel. In: schaper-rinkel.eu. Abgerufen am 13. Januar 2023.
  5. Univ.-Prof. Dr. Petra Schaper Rinkel. In: uni-graz.at. Abgerufen am 13. Januar 2023.
  6. https://www.profil.at/kultur/innere-lehre-unmut-und-turbulenzen-an-der-wiener-angewandten/40293682
  7. https://www.profil.at/kultur/was-ist-zeitgemaess-an-der-wiener-angewandten-waechst-der-unmut/402931862
  8. https://kurier.at/kultur/petra-schaper-rinkel-angewandte-kunst-wien-rektorin-uni-universitaet/402937431
  9. Stefan Grissemann: „Das ist entsetzlich“: Die Rektorin der Angewandten im profil-Streitgespräch. In: Profil. 19. Oktober 2024, S. 70–76 (profil.at [abgerufen am 25. Oktober 2024]).
  10. Rektorin der Angewandten: „Es gibt keine Probleme, sondern Möglichkeiten“. Abgerufen am 19. Oktober 2024 (österreichisches Deutsch).
  11. Wolfgang Huber-Lang: Angewandte: „Ein Change-Prozess ist etwas Schwieriges“. In: APA Science. 3. Oktober 2024, abgerufen am 19. Oktober 2024.
  12. ORF Sound. Abgerufen am 19. Oktober 2024.