Otto-Bögeholz-Straße

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Otto-Bögeholz-Straße
Wappen
Wappen
Straße in Braunschweig
Otto-Bögeholz-Straße
Otto-Bögeholz-Straße
Straßenschild der Otto-Bögeholz-Straße mit Hinweis auf die Schlaraffen, zugewachsen, November 2024
Basisdaten
Ort Braunschweig
Ortsteil Watenbüttel
Angelegt 1973
Neugestaltet 2017
Anschluss­straßen Peiner Straße, Sudermannstraße
Querstraßen Krähenwinkel, Weißdornweg, Rückertstraße, Ringelnatzstraße
Bauwerke ehem. Bahnhof Watenbüttel (überbaut)
Nutzung
Nutzergruppen Fußverkehr, Autoverkehr
Technische Daten
Straßenlänge 635 m

Die Otto-Bögeholz-Straße ist eine in den 1970er Jahren entstandene Wohnsiedlungsstraße im Braunschweiger Ortsteil Watenbüttel, die nach einem Heimatdichter benannt wurde, der nie existierte.

Lage und Baugeschichte

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Der Ort Watenbüttel liegt in Nachbarschaft zu den beiden Bundeseinrichtungen Physikalisch-Technische Bundesanstalt und Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft, woraus sich in den 1960er Jahren ein Bedarf an Einfamilien- und Reihenhäusern ergab. Im Gebiet Kleebleeke wurden noch vor der Eingemeindung Watenbüttels nach Braunschweig Bebauungspläne aufgestellt, und zwar zwischen der Peiner Straße (Richtung Völkenrode) im Norden und Westen und der Hans-Jürgen-Straße im Osten die Bereiche Kleebleeke III, Kleebleeke II (WT29).[1] Im Süden wird das Gebiet von der Bahnstrecke Celle–Braunschweig begrenzt, an der im Bereich der ab 2017 entstandenen Reihenhäuser das Bahnhofsgebäude Watenbüttel auf Höhe der Einmündung der Straße Krähenwinkel stand (Baugebiet WT54). Die Otto-Bögeholz-Straße verläuft über eine Länge von über 630 Metern von der Peiner Straße im Westen bis zur Sudermannstraße am Ostende. Diese wiederum bildet einen Ring über die Ringelnatzstraße mit der Otto-Bögeholz-Straße.

Namensgeschichte

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Nach den Berichten von mittelbar Beteiligten[2] suchte die Stadtverwaltung bei der Planung des Quartiers nach weiteren Dichternamen, um wie im Falle von Christian Morgenstern, Joachim Ringelnatz, Friedrich Rückert und Hermann Sudermann eine der neuen Siedlungsstraßen zu benennen. Sie erhielt einen Hinweis auf den bis dahin unbekannten niedersächsischen Heimatdichter Otto Bögeholz und gleichzeitig auf einen vermeintlichen Sachverständigen für diesen Dichter in einer Landesbehörde in Hannover. Sowohl der Hinweisgeber als auch die Person in Hannover erwiesen sich im Nachhinein jedoch als Mitglieder der Schlaraffen. Deren Gruppe in Celle hatte bereits damals eine eigene Kultur rund um diese fiktive Figur entwickelt.[3] Demnach wurde ein gewisser Otto Bögeholz am 26. November 1805 in Tatenhausen geboren, avancierte zum Heimatdichter und unterhielt eine reichhaltige Korrespondenz mit den damals bekannten deutschsprachigen Schriftstellern wie Theodor Storm und anderen.

Nachdem dieser „Betrug“ aufgeflogen war, trug man es mit Humor und versah das Straßenschild mit dem Zusatz „Von den Schlaraffen erfundener Heimatdichter“.[2] In der örtlichen Presse, der Braunschweiger Zeitung, wurde dieses Kuriosum 2023 erneut aufgegriffen.[4]

Commons: Otto-Bögeholz-Straße – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Geoportal FRISBI. Stadt Braunschweig, abgerufen am 27. Oktober 2024.
  2. a b Thomas Ostwald: Der erfundene Heimatdichter. Braunschweigische Stiftungen, abgerufen am 29. Oktober 2024.
  3. Georg Ruppelt: Bögeholz-Presse. Schlaraffia Cell-Erika e. V., abgerufen am 29. Oktober 2024 (Abdruck eines Artikels aus der Braunschweiger Zeitung vom 4. August 2010).
  4. Reinhard Bein: Warum Braunschweig einen erfundenen Dichter ehrt. In: Braunschweiger Zeitung. 3. Mai 2023, abgerufen am 10. Dezember 2024 (Bezahlschranke).