Volkswirtschaftslehre

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Nationalökonom)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Volkswirtschaftslehre (auch Nationalökonomie oder wirtschaftliche Staatswissenschaften kurz VWL) bezeichnet im deutschsprachigen Kontext ein Teilgebiet der Wirtschaftswissenschaft.[1] Sie untersucht Zusammenhänge bei der Erzeugung und Verteilung von Gütern und Produktionsfaktoren.

Die Volkswirtschaftslehre beschäftigt sich auch mit menschlichem Handeln unter ökonomischen Bedingungen, das heißt mit den Fragen, wie menschliches Handeln ökonomisch begründet werden kann und welches Handeln den größtmöglichen Nutzen für den Einzelnen oder eine Gemeinschaft bringt. Mit ihr wird nach Gesetzmäßigkeiten und Handlungsempfehlungen für die Wirtschaftspolitik gesucht; ferner werden einzelwirtschaftliche Vorgänge im Rahmen der Mikroökonomie und gesamtwirtschaftliche im Rahmen der Makroökonomie betrachtet.

Die Volkswirtschaftslehre widmet sich dem Zielkonflikt zwischen der Knappheit von Ressourcen und den Bedürfnissen von Wirtschaftssubjekten. Es wird in positive und normative Analyse unterschieden.

Einordnung der Volkswirtschaftslehre in den Wissenschaftskanon

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Volkswirtschaftslehre ist ein Teilgebiet der Wirtschaftswissenschaft und stellt eine Realwissenschaft dar. In deutschen Universitäten wird die Volkswirtschaftslehre als Sozialwissenschaft eingeordnet und innerhalb dieser stellen die Politikwissenschaft und die Soziologie verwandte Disziplinen dar.[2][3] Die Abgrenzung der Volkswirtschaftslehre zu anderen Disziplinen bereitet Schwierigkeiten, da wirtschaftliche Phänomene komplex sind und viele Erkenntnisse aus anderen Wissenschaften benötigen wie zum Beispiel Psychologie, Politik, Geschichte etc.[4] Sie legt insbesondere große Bedeutung auf drei Faktoren, die sie letztendlich von anderen Sozialwissenschaften unterscheidet:

  • Wirtschaftspolitische Implikationen betonen die Bedeutung von Gleichgewichten.

Die strikte Betonung von Gleichgewichten resultiert aus der engen Verzahnung der Volkswirtschaftslehre und der Spieltheorie. Da die Spieltheorie zum großen Teil Rationalität und gegenläufige Abhängigkeiten zum Forschungsgegenstand hat, ordnen manche Autoren die Spieltheorie der Volkswirtschaftslehre zu, statt von einem Teilgebiet der Mathematik zu sprechen.

Teilgebiete und Themen der Volkswirtschaftslehre

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Mikroökonomie untersucht Handels-, Produktions- und Konsumentscheidungen, wie sie auf einem traditionellen Markt stattfinden.

Gegenstand der Mikroökonomie ist das wirtschaftliche Verhalten einzelner Wirtschaftssubjekte (Haushalte und Unternehmen). Sie analysiert Entscheidungsprobleme und Koordinationsvorgänge, die aufgrund der Arbeitsteiligkeit des Produktionsprozesses notwendig werden, und die Allokation knapper Ressourcen und Gütern durch den Marktmechanismus.[6] Insbesondere untersucht die Mikroökonomie Märkte, in denen Güter und Dienstleistungen gekauft und verkauft werden. Neben den Akteuren auf diesen Märkten werden auch die Marktstrukturen (Monopol, Oligopol, Polypol) berücksichtigt und die jeweiligen institutionellen Rahmenbedingungen. Ein zentrales Konzept ist das Marktgleichgewicht, welches sich durch die Preisbildung einstellt.

Wichtige Teilgebiete sind:

Die Makroökonomie betrachtet die Wirtschaft auf einer aggregierten Ebene im Gesamtzusammenhang. Sie untersucht damit gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge. Dies kann etwa auf der Ebene eines aggregierten Marktes, eines Landes, einer Staatengemeinschaft oder auch der Weltwirtschaft insgesamt geschehen.

Beispiele für Untersuchungsgegenstände sind gesamtwirtschaftliches Einkommen, Konsum und Investitionen, Arbeitsmarkt, Preisniveau, Inflation, Geldtheorie, Konjunkturtheorie und Wirtschaftswachstum.

Wirtschaftstheorie

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Ökonometrie befasst sich mit der quantitativen, in der Regel empirischen Untersuchung des Wirtschaftsgeschehens. Hierbei werden mathematische Methoden der Statistik und Stochastik verwendet und Testhypothesen abgegeben.

Spezialdisziplinen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spezialdisziplinen befassen sich mit einzelnen Wirtschaftsbereichen unter makro- und mikroökonomischen Aspekten.

Beispiele sind

Theorie der Wirtschaftspolitik

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wissenschaft der Wirtschaftspolitik hat als Gegenstand die Gestaltung der Wirtschaftsordnung und der wirtschaftlichen Abläufe. Bereiche der Wirtschaftspolitik sind die Ordnungspolitik (dazu gehört die Wettbewerbspolitik), die Strukturpolitik und die Prozesspolitik, wozu die Fiskalpolitik und die Geldpolitik gehören.

Finanzwissenschaft

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Finanzwissenschaft hat als Gegenstand die wirtschaftlichen Aspekte der öffentlichen Haushalte und Staatsfinanzen.

Brückendisziplinen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Werkzeuge der Volkswirtschaftslehre

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ökonomische Modelle

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die VWL erstellt zur Beschreibung und Untersuchung von ökonomischen Strukturen und Prozessen abstrakte Modelle. Dabei handelt es sich um Bündel von Annahmen, die so in der Realität nicht zutreffen, aber eine wichtige Erkenntnisfunktion bei der Entwicklung ökonomischer Theorien erfüllen.

Zu den wichtigsten Modellen in der VWL gehören der vollkommene Markt und der Homo oeconomicus. Im Modell des vollkommenen Marktes bilden sich Preise, und somit auch die Nachfrage nach Gütern, immer in Abhängigkeit von Angebot und Nachfrage (siehe Marktgleichgewicht). Im Modell des homo oeconomicus handelt der Mensch stets rational in dem Sinne, dass er unter verschiedenen Handlungsoptionen aufgrund der ihm zur Verfügung stehenden Information stets diejenige Handlung wählt, welche ihm den größten Nutzen verschafft.

Komplexere Modellierungsansätze sind beispielsweise Partialmarktmodelle, allgemeine Gleichgewichtsmodelle, dynamische stochastische allgemeine Gleichgewichtsmodelle (DSGE-Modelle), Stock-Flow Consistent Models oder agentenbasierte Modellierung.

In der Spieltheorie werden die strategischen Interaktionen zwischen Menschen betrachtet. Hier muss der Handelnde nicht nur die ihm zur Verfügung stehenden Optionen kennen, sondern auch Erwartungen bezüglich des Verhaltens seines Gegenübers bilden. Dieses wiederum gründet sich auf dessen Erwartungen. Es droht ein unendlicher Regress. Ein grundlegendes Konzept zur Lösung dieser Zirkularität ist das strategische Gleichgewicht (Nash-Gleichgewicht).

Der Ansatz der begrenzten Rationalität, der maßgeblich von Herbert A. Simon geprägt wurde, geht davon aus, dass menschliches Handeln aufgrund begrenzter kognitiver Kapazitäten der Akteure und der Komplexität des sozialen Geschehens nie vollkommen rational sein kann. Der Mensch verhält sich zielorientiert, ist allerdings aufgrund seiner Einschränkungen nicht immer in der Lage, die objektiv beste Handlung zu wählen.

Quantitative Methoden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mathematische Modelle spielen eine wesentliche Rolle in der VWL, da sie eine klare Beweisführung und eindeutig definierte Annahmen verlangen und in der Regel nicht zu vieldeutigen oder „weich“ interpretierbaren Ergebnissen führen. In den letzten Jahren zeigt sich eine zunehmende Tendenz hin zu ökonometrischen Arbeiten.

Ibn Chaldūn: Joseph Schumpeter sieht in ihm den wichtigsten Vorläufer der modernen Ökonomie.[7]

Die frühesten erhaltenen ökonomischen Schriften stammen aus Mesopotamien, Griechenland, Rom, Indien, China, Persien und arabischen Zivilisationen.[8] Wirtschaftsvorschriften kommen in den Schriften des böotischen Dichters Hesiod vor.[9] Andere bemerkenswerte Autoren der Antike bis zum Mittelalter waren Aristoteles, Xenophon, Chanakya und Qin Shi Huang.[9]

Über wirtschaftliche Zusammenhänge wurde im Mittelalter vor allem von Theologen wie Thomas von Aquin oder Ibn Chaldūn nachgedacht.[10]

In seiner Summa Theologica untersucht Thomas von Aquin viele Fragen ökonomischer Natur, einschließlich der Gründe für Privateigentum, Handel und Profit.

Die Denker der Scholastik argumentierten im Rahmen des Naturrechts. Laut Joseph Schumpeter nahmen sie bereits Überlegungen der modernen Ökonomie auf den Gebieten der Geldpolitik, des Zinses und der Werttheorie vorweg.[11]

Jean-Baptiste Colbert, Vertreter des Merkantilismus in Frankreich.

Die moderne ökonomische Wissenschaft in Europa entwickelte sich im Ausgang der Renaissance und frühen Neuzeit.[12][13] Zwei theoretische Schulen, die Merkantilisten und Physiokraten, beeinflussten die weitere Entwicklung des Fachs. Beide Schulen wurden mit dem Aufkommen des wirtschaftlichen Nationalismus und des modernen Kapitalismus in Europa in Verbindung gebracht und können als Vorläufer der modernen Wirtschaftswissenschaft angesehen werden.[14]

Der Merkantilismus bezeichnet eine Wirtschaftslehre, die vom 16. bis 18. Jahrhundert in einer Flugschriftenliteratur von Kaufleuten oder Staatsmännern aufblühte. Die Grundthesen waren: Der Reichtum einer Nation hängt von ihrem Anhäufen von Gold und Silber ab. Nationen ohne Zugang zu Minen konnten Gold und Silber aus dem Handel nur durch den Verkauf von Waren im Ausland und die Beschränkung der Einfuhr anderer als von Gold und Silber erhalten. Die Doktrin forderte daher den Import billiger Rohstoffe für die Herstellung von Waren, die exportiert werden könnten sowie eine staatliche Regulierung, um Schutzzölle auf ausländische Fabrikate zu erheben und die Herstellung in den Kolonien zu verbieten.[12]

François Quesnay, einer der führenden Vertreter der Physiokratie.

Die Physiokratie bezeichnet eine Gruppe französischer Denker und Schriftsteller des 18. Jahrhunderts und deren Idee, die Wirtschaft als Kreislauf von Einkommen und Produktion zu denken. Die Physiokraten glaubten, dass nur die landwirtschaftliche Produktion einen deutlichen Ertragsüberschuss erwirtschafte, so dass die Landwirtschaft die Grundlage allen Reichtums sei. So widersetzten sie sich der merkantilistischen Politik der Förderung von Produktion und Handel auf Kosten der Landwirtschaft, einschließlich der Einfuhrzölle. Ferner plädierten sie dafür, die administrativ aufwendigen Steuererhebungen durch eine einzige Steuer auf das Einkommen der Landbesitzer zu ersetzen. Als Reaktion auf die umfangreichen merkantilistischen Handelsbestimmungen befürworteten die Physiokraten eine Politik des Laissez-faire, die minimale staatliche Eingriffe in die Wirtschaft forderte.[15]

Adam Smith gilt weithin als Begründer der modernen Wirtschaftswissenschaft

Die Veröffentlichung von Adam Smiths Der Wohlstand der Nationen kann als Geburtsstunde der Ökonomie als eigenständiger Disziplin angesehen werden.[16][17] Das Werk klassifizierte Land, Arbeit und Kapital als die drei Produktionsfaktoren, welche Beiträge zum Wohlstand einer Nation lieferten. Damit widersprach Smith der physiokratischen Vorstellung, dass nur die Landwirtschaft produktiv sei.[17]

Smith unterstreicht außerdem die Vorteile der Arbeitsteilung, etwa die erhöhte Arbeitsproduktivität und Handelsgewinne. Diese Vorteile zeigten sich zwischen Stadt und Land und zwischen Nationen. Er stellt dabei die These auf, dass die Arbeitsteilung dabei durch die Größe des Marktes begrenzt ist. Ein größerer gemeinsamer Markt führe zu mehr Arbeitsteilung und damit zu mehr Wohlstand.[18]

Ein weiterer wichtiger Ökonom war David Ricardo. Er hat als erster das Prinzip des komparativen Kostenvorteils dargestellt und bewiesen, dass sich jede Nation auf die Produktion und den Export von Gütern spezialisieren sollte, worin sie die geringsten relativen Produktionskosten hat.[19] Das Prinzip wird als grundlegendes Argument für Freihandel und die Abschaffung von Handelszöllen bezeichnet.[20]

Während Adam Smith die Einkommensproduktion betonte, konzentrierte sich David Ricardo auf die Einkommensverteilung zwischen Grundbesitzern, Arbeitern und Kapitalisten. Ricardo sah einen inhärenten Konflikt zwischen Grundbesitzern einerseits und Arbeit und Kapital andererseits. Er postulierte, dass das Wachstum der Bevölkerung und des Kapitals, das einem festen Bodenangebot entgegenwirkt, die Renten in die Höhe treibt und die Löhne und Profite niedrig hält.[21]

John Stuart Mill unterscheidet sich von Ökonomen dieser Zeit in der Frage nach einer Umverteilung der vom Markt produzierten Einkommen. Er weist dem Markt zwei Rollen zu: eine Fähigkeit zur Verteilung von Ressourcen und eine Fähigkeit zur Verteilung von Einkommen. Der Markt sei bei der Ressourcenallokation sehr effizient, aber bei der Einkommensverteilung ist er weniger effizient, weshalb die Gesellschaft Markteingriffe durchführen sollte.[22][23]

Die Werttheorie war ein weiteres wichtiges Forschungsobjekt der klassischen Nationalökonomie. Alle genannten Ökonomen waren Vertreter der Arbeitswerttheorie, d. h. der Auffassung, dass es ein objektives Wertmaß gäbe und dies durch die aufgewendete Arbeitszeit gegeben sei.[24]

Karl Marx, Autor des Kapital

Der Marxismus und die marxistische Wirtschaftstheorie entstammen der klassischen Ökonomie und leiten sich aus den Werken von Karl Marx her.[25] Der erste Band von Marx’ Hauptwerk Das Kapital wurde 1867 in deutscher Sprache veröffentlicht. Darin konzentrierte sich Marx auf die Arbeitswerttheorie und die Mehrwerttheorie, die seiner Ansicht nach die strukturelle Ausbeutung der Ware Arbeitskraft durch das Kapital erkläre.[26] Marx ging dabei davon aus, dass der Wert einer produzierten Ware durch die Arbeit bestimmt wird, die in ihre Produktion floss, und er zeigte, dass die Arbeiter nur einen Teil des Wertes, den ihre Arbeit geschaffen hatte, als Lohn ausgezahlt bekamen.[27]

Die marxistische Wirtschaftstheorie wird zur heterodoxen Ökonomie gezählt und vom ökonomischen Mainstream abgelehnt.[28][29]

Vilfredo Pareto, neoklassischer Ökonom und Begründer der Wohlfahrtsökonomik

Die Neoklassik, die auch als neoklassische Theorie oder Grenznutzenschule bezeichnet wird, entstand zwischen 1870 und 1910. Die Theorie ist vor allem durch eine Übernahme mathematischer Methoden aus den Naturwissenschaften gekennzeichnet. Sie begründet die Wirtschaftswissenschaft als moderne empirisch-mathematische Wissenschaft.[30]

Die neoklassische Ökonomie untersucht das Verhalten von Einzelpersonen, Haushalten und Organisationen (die als wirtschaftliche Akteure, Akteure oder Agenten bezeichnet werden), wenn sie knappe Ressourcen verwalten oder verwenden, die alternative Verwendungen haben, um gewünschte Ziele zu erreichen.[30] Wissenschaftliche Axiome der Neoklassik sind, dass Agenten rational handeln, mehrere wünschenswerte Ziele in Sicht haben, begrenzte Ressourcen, um diese Ziele zu erreichen, eine Reihe stabiler Präferenzen, ein eindeutiges übergeordnetes Leitziel und die Fähigkeit, zwischen verschiedenen Optionen zu wählen.[31]

Die neoklassische Ökonomie führte Angebot und Nachfrage als systematische Determinanten von Preis und Menge in die Modellbildung ein. Sie verzichtete auf die aus der klassischen Ökonomie übernommene Arbeitswerttheorie zugunsten einer Werttheorie basierend auf dem Konzept des Grenznutzens auf der Nachfrageseite und einer Kostentheorie auf der Angebotsseite.[32] Im 20. Jahrhundert entfernten sich neoklassische Theoretiker von einer früheren Vorstellung, dass der Gesamtnutzen für eine Gesellschaft gemessen werden könnte, zugunsten des ordinalen Nutzens, der lediglich verhaltensbasierte Beziehungen zwischen Personen darstellt.

In der Mikroökonomie stellt die neoklassische Ökonomie Anreize und Kosten dar, die eine entscheidende Rolle bei ökonomischen Entscheidungen spielen. Ein unmittelbares Beispiel hierfür ist die Haushaltstheorie, die analysiert, wie Preise (als Kosten) und Einkommen die nachgefragte Menge beeinflussen.[33]

Irving Fisher, Begründer der Quantitätstheorie

In der Makroökonomie ist besonders die Quantitätstheorie des Geldes zu nennen, welche bis heute die dominante Theorie zur Erklärung von Inflation darstellt.[34]

Die neoklassische Ökonomie wird gelegentlich als orthodoxe Ökonomie bezeichnet, sei es von ihren Kritikern oder Sympathisanten.[35][36] Die moderne Mainstream-Ökonomie baut auf der neoklassischen Theorie auf, jedoch mit vielen Verfeinerungen, die frühere Analysen entweder ergänzen oder verallgemeinern. Beispiele dafür sind Ökonometrie, Spieltheorie, die Analyse von Marktversagen und unvollkommener Wettbewerb und das neoklassische Modell des Wirtschaftswachstums zur Analyse langfristiger Variablen, die das Nationaleinkommen beeinflussen.[37]

John Maynard Keynes, Begründer des Keynesianismus

Der Keynesianismus bezeichnet eine ökonomische Theorie, die von John Maynard Keynes begründet wurde, insbesondere seinem Hauptwerk Allgemeine Theorie der Beschäftigung, des Zinses und des Geldes. Keynes begründete damit die moderne Makroökonomie als eigenständiges Feld. Das Buch konzentrierte sich auf Determinanten des Nationaleinkommens auf kurze Sicht, wenn Preise relativ unflexibel sind. Keynes versuchte zu erklären, warum sich Arbeitslosigkeit auf dem Arbeitsmarkt aufgrund einer geringen „effektiven Nachfrage“ möglicherweise nicht selbst korrigiert und warum Preisflexibilität und Geldpolitik erfolglos sein können. Daher müsse der Staat durch Fiskalpolitik bzw. deficit spending auf die Wirtschaft einwirken.

Als die große Weltwirtschaftskrise ausbrach, hatten neoklassische Ökonomen Schwierigkeiten zu erklären, warum Waren unverkauft bleiben und Arbeiter arbeitslos werden konnten. In der neoklassischen Theorie sollten Preise und Löhne einfach soweit fallen, bis der Markt ein neues Gleichgewicht erreicht, wo alle Waren und Arbeitskräfte verkauft werden können. Keynes bot somit eine neue Wirtschaftstheorie an, die erklärte, warum Märkte möglicherweise nicht zu einem Gleichgewicht finden.

Die keynesianische Theorie hatte historisch vor allem einen dominanten Nachfolger: die neoklassische Synthese, welche versuchte, Keynes’ Theorie und die neoklassische Ökonomie zusammenzuführen.[38][39]

Ab den 1950er Jahren wurde diese Synthese von den meisten Ökonomen akzeptiert. Vertreter wie Paul Samuelson, Franco Modigliani, James Tobin und Robert Solow entwickelten formale mathematische Modelle und spezifische Theorien von Konsum, Investitionen und Geldnachfrage, die den keynesianischen Rahmen präzisierten.

Chicagoer Schule

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Milton Friedman, Begründer des Monetarismus und einflussreicher Denker des politischen Liberalismus im 20. Jhd.

Die Chicagoer Schule bezeichnet eine Sammlung verschiedener ökonomischer Theorien.[40] Milton Friedman, George Stigler und Robert E. Lucas gelten als führende Vertreter.[41] Milton Friedman war dabei Befürworter des Monetarismus, einer makroökonomischen Position, die den Keynesianismus ablehnte und die Geldpolitik gegenüber der Fiskalpolitik betonte. Er hat die neoklassische Quantitätstheorie des Geldes aktualisiert und dabei die Funktion der Geldnachfrage betont.[42] Friedman argumentierte weiterhin, dass Geldpolitik effektiver sei als Fiskalpolitik.[43]

Die neue klassische Makroökonomie übte auch Kritik am Keynesianismus. Entscheidend war dabei die Einführung von rationalen Erwartungen in die ökonomischen Modelle durch Robert Lucas.[44] Der Keynesianismus war von adaptiven Erwartungen ausgegangen, d. h. es wurde angenommen, dass Agenten die jüngste Vergangenheit betrachten, um Erwartungen über die Zukunft zu erstellen. Mit rationalen Erwartungen zeigten Neue klassische Ökonomen, dass die Geldpolitik nur begrenzte Auswirkungen habe und Fiskalpolitik faktisch unwirksam sei.[45][46]

Außerdem übte Lucas eine fundamentale Kritik an den Modellen des Keynesianismus: die Lucas-Kritik. Sie besagt, dass die meisten makroökonomischen Modelle nur statische Annahmen treffen, während sich reale Ökonomien dynamisch verhalten würden. Agenten passen ihre Erwartungen dynamisch an sich verändernde Informationen an. Daher seien die meisten keynesianischen makroökonomischen Modelle nicht haltbar.[47]

Damit läutete Lucas einen Paradigmenwechsel in der Makroökonomie ein, der als Mikrofundierung bekannt ist.[48]

Neukeynesianismus

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Stanley Fischer, Mitbegründer des Neukeynesianismus

Der Neukeynesianismus ist der aktuelle wissenschaftliche Konsens der ökonomischen Theorie. Hauptvertreter sind dabei Stanley Fischer, John B. Taylor und Oliver Blanchard. Der Neukeynesianismus entstand aus der Synthese der Neuen Klassischen Makroökonomik, d. h. rationale Erwartungen und Mikrofundierung wurden akzeptiert. Zugleich bezog man aber auch die Einsicht John Maynard Keynes’ ein, dass sich Preise und Löhne kurzfristig nicht perfekt anpassen können. Die Verschmelzung von Elementen aus den verschiedenen Denkrichtungen wurde als neue neoklassische Synthese bezeichnet.[49] Neue keynesianische Modelle untersuchten daher Quellen von Starrheit bei Preisen und Löhnen (sticky prices and wages) und andere Formen des Marktversagens.[50] So konnte gezeigt werden, dass Fiskal- und Geldpolitik effizientere makroökonomische Ergebnisse produzieren können als Laissez-faire.[51][52]

Die so entstandenen ökonomischen Theorien werden genutzt, um dynamische stochastische allgemeine Gleichgewichtsmodelle (DSGE) zu erstellen. Diese stellen den heutigen Stand der Makroökonomie dar und werden von internationalen Organisationen und Zentralbanken verwendet.[53]

Die europäische Zentralbank verwendet zum Beispiel das Smets–Wouters Modell, ein DSGE-Modell, um die Auswirkungen ihrer Geldpolitik auf die Eurozone zu untersuchen.[54]

21. Jahrhundert

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Entwicklung des Konsens

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Oliver Blanchard, wichtiger zeitgenössischer Makroökonom, der den ökonomischen Konsens nach der Weltfinanzkrise maßgeblich weiterentwickelte.[55]

Die Finanzkrise von 2007–2008 und die anschließende Große Rezession stellten die damalige Makroökonomik der kurzen und mittleren Frist in Frage.[56] Nur wenige Ökonomen hatten die Krise vorhergesagt und es gab große Meinungsverschiedenheiten darüber, wie man ihr begegnen sollte.[57][58] Die neue neoklassische Synthese entstand während einer Phase relativer Stabilität und wurde noch nicht in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld getestet.[56] Viele Ökonomen stimmen darin überein, dass die Krise von einer Spekulationsblase herrührte, aber ein Modell des Finanzsektors oder einer Theorie von Vermögensblasen waren bisher nicht vorhanden.[59] Das Scheitern der damaligen makroökonomischen Theorie bei der Erklärung der Krise veranlasste die Makroökonomen, ihre Denkweise neu zu bewerten.[60]

Besonders kritisiert wurden vor allem die vorherrschenden DSGE-Modelle, die als umfassende Makro-Modelle der Wirtschaft entwickelt wurden.[61] Ökonomen wie Robert Solow kritisierten die unplausiblen Annahmen der Modelle, z. B. dass ein einziger „repräsentativer Agent“ die komplexe Interaktion der vielen verschiedenen Agenten darstellt, aus denen die reale Ökonomie besteht.[62] Joseph Stiglitz forderte eine Erneuerung der Wirtschaftsmodelle, um die neuen Erkenntnisse der Informationsökonomik und der Verhaltensökonomik zu integrieren.[63]

Die Vertrauenskrise der DGSE-Modelle hat den tieferen wissenschaftlichen Konsens des Neukeynesismus und der neuen neoklassischen Synthese jedoch nicht erschüttert.[64][65] Stattdessen konzentrierte man sich auf die Entwicklung von Modellen, die die neuen Daten erklären können.[65] Dazu wurden die ökonomischen Modelle um weitere Formen des Marktversagens erweitert, etwa auf Finanzmärkten.[66] Außerdem erlauben zeitgenössische DGSE-Modelle eine größere Heterogenität der Agenten mit Faktoren wie Alter, Bildungsstand und verfügbaren Informationen. Diese neukeynesianischen (NK) Modelle mit heterogenen Agenten (HA) werden auch kurz als HANK-Modelle bezeichnet und sind ein gegenwärtiges Forschungsfeld der makroökonomischen Modellierung.[67] Daneben werden spezifische Bereiche der Ökonomie direkt modelliert, etwa der Transmissionsmechanismus der Geldpolitik.[68]

Außerdem wurde das Feld der modernen Makroökonomik hinsichtlich neuer Probleme wie Ungleichheit und Klimawandel erweitert. Empirische makroökonomische Forschung zeigte, wie schädlich hohe Ungleichheit für das Wachstumspotential von Ökonomien ist.[69] Die makroökonomischen Modelle der EZB und internationaler Institutionen wie dem IWF analysieren Klimarisiken für die langfristige Stabilität des Wirtschaftswachstums und entwickeln effektive und effiziente Lösungen.[70][71]

Organisationen, Verbände und Vereine

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Portal: Wirtschaft – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Wirtschaft
  • Schriftenreihe: Volkswirtschaftliche Schriften (VWS). Duncker & Humblot, Berlin, seit 1952.
Wiktionary: Volkswirtschaftslehre – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wiktionary: VWL – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Womit beschäftigt sich die Wirtschaftswissenschaft? - Philipps-Universität Marburg - Fb. 02 - Wirtschaftswissenschaften. 22. Februar 2011, abgerufen am 16. Februar 2023.
  2. Christian-Uwe Behrens, Matthias Kirspel: Grundlagen der Volkswirtschaftslehre: Einführung. S. 13.
  3. Ulrich Blum: Grundlagen der Volkswirtschaftslehre.
  4. Ulrich Blum: Grundlagen der Volkswirtschaftslehre.
  5. Wolfgang Leininger, Erwin Amann: Einführung in die Spieltheorie. S. 3.
  6. Gabler Wirtschaftslexikon: Mikroökonomik.
  7. Qusṭanṭīn Zurayq, Ibrahim M. Oweiss: Ibn Khaldun, the Father of Economics. State University of New York Press, Albany, N.Y. 1988, ISBN 0-88706-698-4, S. 365.
  8. B. B. Price: Ancient economic thought. Routledge, London 1997, ISBN 0-203-98170-7.
  9. a b Barry Gordon: Economic Analysis before Adam Smith. Palgrave Macmillan UK, London 1975, ISBN 978-1-349-02118-5, doi:10.1007/978-1-349-02116-1.
  10. Ibn Khaldûn: A Fourteenth-Century Economist. In: Journal of Political Economy. Band 79, Nr. 5, September 1971, ISSN 0022-3808, S. 1105–1118, doi:10.1086/259818.
  11. Joseph A. Schumpeter: History of economic analysis. Oxford University Press, New York 1994, ISBN 0-19-510559-1.
  12. a b mercantilism | Definition & Examples. Abgerufen am 28. Juni 2021 (englisch).
  13. Vgl. auch Heinrich Lutz (Hrsg.): Humanismus und Ökonomie (= Mitteilungen der Kommission für Humanismusforschung. Band 8). Weinheim 1983.
  14. The Early Modern Atlantic Economy. Cambridge University Press, Cambridge 2001, ISBN 978-0-521-78249-4, doi:10.1017/cbo9780511523878 (cambridge.org [abgerufen am 28. Juni 2021]).
  15. physiocrat | Facts, History, & Definition. Abgerufen am 28. Juni 2021 (englisch).
  16. Wilfred Dolfsma, Patrick J. Welch: Paradigms and Novelty in Economics: The History of Economic Thought as a Source of Enlightenment. In: The American Journal of Economics and Sociology. Band 68, Nr. 5, 2009, ISSN 0002-9246, S. 1085–1106.
  17. a b economics | Definition, History, Examples, & Facts. Abgerufen am 28. Juni 2021 (englisch).
  18. George J. Stigler: The Division of Labor is Limited by the Extent of the Market. In: Journal of Political Economy. Band 59, Nr. 3, Juni 1951, ISSN 0022-3808, S. 185–193, doi:10.1086/257075.
  19. Ronald Findlay: Comparative Advantage. In: The New Palgrave Dictionary of Economics. Palgrave Macmillan UK, London 2008, ISBN 978-1-349-95121-5, S. 1–9, doi:10.1057/9780230226203.0274.
  20. Paul R Krugman: Is Free Trade Passé? In: Journal of Economic Perspectives. Band 1, Nr. 2, 1. November 1987, ISSN 0895-3309, S. 131–144, doi:10.1257/jep.1.2.131.
  21. Ricardo, David.: Principles of Political Economy and Taxation. Dover Publications, 2012, ISBN 1-306-35985-6.
  22. Principles of Political Economy (Ashley ed.) | Online Library of Liberty. Abgerufen am 1. Dezember 2021.
  23. Robert B. Ekelund, Robert D. Tollison: The New Political Economy of J. S. Mill: The Means to Social Justice. In: The Canadian Journal of Economics / Revue canadienne d'Economique. Band 9, Nr. 2, 1976, ISSN 0008-4085, S. 213–231, doi:10.2307/134519, JSTOR:134519.
  24. Nils Fröhlich: Die Aktualität der Arbeitswerttheorie theoretische und empirische Aspekte. Marburg 2009, ISBN 978-3-89518-756-8.
  25. Ernest Mandel: Marx, Karl Heinrich (1818–1883). In: The New Palgrave Dictionary of Economics. Palgrave Macmillan UK, London 1987, ISBN 978-1-349-95121-5, S. 1–28, doi:10.1057/9780230226203.3051.
  26. J. E. Roemer: Marxian Value Analysis. In: The New Palgrave Dictionary of Economics. Palgrave Macmillan UK, London 1987, ISBN 978-1-349-95121-5, S. 1–6, doi:10.1057/9780230226203.3052.
  27. Pierangelo Garegnani: Surplus Approach to Value and Distribution. In: The New Palgrave Dictionary of Economics. Palgrave Macmillan UK, London 2016, ISBN 978-1-349-95121-5, S. 1–26, doi:10.1057/978-1-349-95121-5_1559-1.
  28. Andrew Glyn: Marxist Economics. In: The New Palgrave Dictionary of Economics. Palgrave Macmillan UK, London 2016, ISBN 978-1-349-95121-5, S. 1–9, doi:10.1057/978-1-349-95121-5_1135-1.
  29. Andrew Arato: Marxism. In: The New Palgrave Dictionary of Economics. Palgrave Macmillan UK, London 2016, ISBN 978-1-349-95121-5, S. 1–7, doi:10.1057/978-1-349-95121-5_995-1.
  30. a b Tony Aspromourgos: ‘Neoclassical’. In: The New Palgrave Dictionary of Economics. Palgrave Macmillan UK, London 2017, ISBN 978-1-349-95121-5, S. 1–2, doi:10.1057/978-1-349-95121-5_723-2.
  31. Jamie Morgan: What is neoclassical economics? : debating the origins, meaning and significance. London 2016, ISBN 978-1-317-33451-4.
  32. R. D. Collison Black: Utility. In: The New Palgrave Dictionary of Economics. Palgrave Macmillan UK, London 2008, ISBN 978-1-349-95121-5, S. 1–6, doi:10.1057/9780230226203.1781.
  33. Robert B. Ekelund, Robert F. Hébert: Retrospectives: The Origins of Neoclassical Microeconomics. In: The Journal of Economic Perspectives. Band 16, Nr. 3, 2002, ISSN 0895-3309, S. 197–215, JSTOR:3216957.
  34. Paul A. Samuelson: What Classical and Neoclassical Monetary Theory Really was. In: The Canadian Journal of Economics / Revue canadienne d'Economique. Band 1, Nr. 1, 1968, ISSN 0008-4085, S. 1–15, doi:10.2307/133458, JSTOR:133458.
  35. David Colander: The Death of Neoclassical Economics. In: Journal of the History of Economic Thought. Band 22, Nr. 2, Juni 2000, ISSN 1469-9656, S. 127–143, doi:10.1080/10427710050025330 (cambridge.org [abgerufen am 28. Juni 2021]).
  36. Peter Senker: The triumph of neoliberalism and the world dominance of capitalism. In: Prometheus. Band 33, Nr. 2, 2015, ISSN 0810-9028, S. 97–111, doi:10.1080/08109028.2015.1070482.
  37. J. R. Hicks, J. E. Meade: A Neo-Classical Theory of Economic Growth. In: The Economic Journal. Band 72, Nr. 286, Juni 1962, ISSN 0013-0133, S. 371, doi:10.2307/2228676.
  38. N. Gregory Mankiw: The Macroeconomist as Scientist and Engineer. In: Journal of Economic Perspectives. Band 20, Nr. 4, 1. August 2006, ISSN 0895-3309, S. 29–46, doi:10.1257/jep.20.4.29.
  39. Michel De Vroey, Pedro Garcia Duarte: In search of lost time: the neoclassical synthesis. In: The B.E. Journal of Macroeconomics. Band 13, Nr. 1, 1. Januar 2013, ISSN 1935-1690, doi:10.1515/bejm-2012-0078.
  40. M. W. Reder: Chicago School. In: The World of Economics. Palgrave Macmillan UK, London 1991, ISBN 978-0-333-55177-6, S. 40–50, doi:10.1007/978-1-349-21315-3_7.
  41. Ross B. Emmett: Chicago School. In: The Palgrave Encyclopedia of Strategic Management. Palgrave Macmillan UK, London 2018, ISBN 978-1-137-00772-8, S. 231–234, doi:10.1057/978-1-137-00772-8_624.
  42. Milton Friedman: Why Money Matters. In: Wall Street Journal. 17. November 2006, ISSN 0099-9660 (wsj.com [abgerufen am 28. Juni 2021]).
  43. Olivier Blanchard: Macroeconomics. 5th ed., Updated ed., [International ed.]. Pearson Prentice Hall, Boston, Mass. 2011, ISBN 0-13-215986-4, S. 582–583.
  44. Alvaro Cencini: Macroeconomic foundations of macroeconomics. Routledge, London 2005, ISBN 0-203-02278-5.
  45. Robert E Lucas: Expectations and the neutrality of money. In: Journal of Economic Theory. Band 4, Nr. 2, April 1972, S. 103–124, doi:10.1016/0022-0531(72)90142-1 (elsevier.com [abgerufen am 28. Juni 2021]).
  46. Peter Galbács: Fiscal Policy and New Classical Macroeconomics. In: The Theory of New Classical Macroeconomics. Springer International Publishing, Cham 2015, ISBN 978-3-319-17577-5, S. 221–281, doi:10.1007/978-3-319-17578-2_5.
  47. Robert E. Lucas: Econometric policy evaluation: A critique. In: Carnegie-Rochester Conference Series on Public Policy. Band 1, Januar 1976, S. 19–46, doi:10.1016/S0167-2231(76)80003-6 (elsevier.com [abgerufen am 28. Juni 2021]).
  48. E. Roy Weintraub: The Microfoundations of Macroeconomics: A Critical Survey. In: Journal of Economic Literature. Band 15, Nr. 1, 1977, ISSN 0022-0515, S. 1–23, JSTOR:2722711.
  49. Olivier Blanchard: Macroeconomics. 5th ed., Updated ed., [International ed.]. Pearson Prentice Hall, Boston, Mass. 2011, ISBN 0-13-215986-4, S. 590.
  50. Stanley Fischer: Long-Term Contracts, Rational Expectations, and the Optimal Money Supply Rule. In: Journal of Political Economy. Band 85, Nr. 1, Februar 1977, ISSN 0022-3808, S. 191–205, doi:10.1086/260551.
  51. N. Gregory Mankiw: Small Menu Costs and Large Business Cycles: A Macroeconomic Model of Monopoly. In: The Quarterly Journal of Economics. Band 100, Nr. 2, Mai 1985, S. 529, doi:10.2307/1885395.
  52. Olivier Jean Blanchard, Nobuhiro Kiyotaki: Monopolistic Competition and the Effects of Aggregate Demand. In: The American Economic Review. Band 77, Nr. 4, 1987, ISSN 0002-8282, S. 647–666, JSTOR:1814537.
  53. Rochelle M. Edge, Refet S. Gürkaynak: How Useful Are Estimated DSGE Model Forecasts for Central Bankers? In: Brookings Papers on Economic Activity. Band 2010, Nr. 2, 2010, ISSN 1533-4465, S. 209–244, doi:10.1353/eca.2010.0015 (jhu.edu [abgerufen am 28. Juni 2021]).
  54. Frank Smets, Rafael Wouters: An Estimated Stochastic Dynamic General Equilibrium Model of the Euro Area. ID 358102. Social Science Research Network, Rochester, NY 1. August 2002 (ssrn.com [abgerufen am 28. Juni 2021]).
  55. Steven Pearlstein: The smartest economist you’ve never heard of. In: Washington Post. 3. Oktober 2015, ISSN 0190-8286 (washingtonpost.com [abgerufen am 14. August 2022]).
  56. a b What went wrong with economics. In: The Economist. ISSN 0013-0613 (economist.com [abgerufen am 14. August 2022]).
  57. Emine Boz, Linda Tesar: Macroeconomics After the Great Recession. In: IMF Economic Review. Band 66, Nr. 1, 1. März 2018, ISSN 2041-417X, S. 1–4, doi:10.1057/s41308-018-0050-z.
  58. Basak Kus: Relief, Recovery, Reform: A Retrospective on the US Policy Responses to the Great Recession. In: Intereconomics. Band 55, Nr. 4, Juli 2020, ISSN 0020-5346, S. 257–265, doi:10.1007/s10272-020-0910-4, PMID 32834101.
  59. Paul Krugman: How Did Economists Get It So Wrong? In: The New York Times. 2. September 2009, ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 14. August 2022]).
  60. The other-worldly philosophers. In: The Economist. ISSN 0013-0613 (economist.com [abgerufen am 14. August 2022]).
  61. Jordi Galí: Some scattered thoughts on DSGE models. Abgerufen am 14. August 2022 (englisch).
  62. BUILDING A SCIENCE OF ECONOMICS FOR THE REAL WORLD. UNITED STATES HOUSE OF REPRESENTATIVES, S. 12–15, abgerufen am 14. August 2022 (englisch).
  63. Joseph Stiglitz: Where Modern Macroeconomics Went Wrong. w23795. National Bureau of Economic Research, Cambridge, MA September 2017, S. w23795, doi:10.3386/w23795 (nber.org [PDF; abgerufen am 14. August 2022]).
  64. Michael Woodford: Convergence in Macroeconomics: Elements of the New Synthesis. In: American Economic Journal: Macroeconomics. Band 1, Nr. 1, 1. Januar 2009, ISSN 1945-7707, S. 267–279, doi:10.1257/mac.1.1.267.
  65. a b Jordi Galí: The State of New Keynesian Economics: A Partial Assessment. In: Journal of Economic Perspectives. Band 32, Nr. 3, 1. August 2018, ISSN 0895-3309, S. 87–112, doi:10.1257/jep.32.3.87.
  66. Jaromir Benes, Michael Kumhof, Douglas Laxton: Financial Crises in DSGE Models: A Prototype Model. In: IMF Working Papers. Band 14, Nr. 57, 2014, ISSN 1018-5941, S. 1, doi:10.5089/9781475540895.001 (imf.org [abgerufen am 14. August 2022]).
  67. Greg Kaplan, Benjamin Moll, Giovanni L. Violante: Monetary Policy According to HANK. In: American Economic Review. Band 108, Nr. 3, 1. März 2018, ISSN 0002-8282, S. 697–743, doi:10.1257/aer.20160042 (benjaminmoll.com [PDF; abgerufen am 14. August 2022]).
  68. Peter N. Ireland: Monetary Transmission Mechanism. In: The New Palgrave Dictionary of Economics. Palgrave Macmillan UK, London 2016, ISBN 978-1-349-95121-5, S. 1–7, doi:10.1057/978-1-349-95121-5_2339-1.
  69. Jonathan Ostry, Andrew Berg: Inequality and Unsustainable Growth: Two Sides of the Same Coin? In: Staff Discussion Notes. Band 11, Nr. 08, 2011, ISSN 2221-030X, S. 1, doi:10.5089/9781463926564.006 (imf.org [abgerufen am 14. August 2022]).
  70. Malin Andersson, Claudio Baccianti, Julian Morgan: Climate change and the macro economy. European Central Bank (ECB), Juni 2020, abgerufen am 14. August 2022 (englisch).
  71. Matthew Kahn: Long-Term Macroeconomic Effects of Climate Change A Cross-Country Analysis. International Monetary Fund, [S.l.] 2019, ISBN 978-1-5135-1459-8 (imf.org [abgerufen am 14. August 2022]).