Melanie Raabe
Melanie Raabe (* 1. August 1981 in Jena) ist eine deutsche Schriftstellerin. Sie wurde ab 2015 mit Romanen wie Die Falle, Die Wahrheit oder Der Schatten bekannt. Letzterer wurde als Fernsehserie verfilmt und 2023 von ZDF Neo ausgestrahlt.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Raabe wurde als Tochter einer DDR-Bürgerin in Jena geboren und lebte bis zu ihrem neunten Lebensjahr im thüringischen Graitschen. Sie wuchs mit ihrem Bruder bei ihrer Mutter und deren Partner auf und hatte nach eigener Darstellung eine behütete und naturnahe Kindheit.[1][2] Ihren leiblichen Vater, einen Vertragsstudenten aus Benin, der die DDR noch vor ihrer Geburt verlassen musste,[3] hat sie nicht kennengelernt.[4] Gleich nach der Öffnung der DDR-Grenzen zog sie im November 1989 mit ihrer Familie nach Westdeutschland,[5] wo sich die Familie in Wiehl im Bergischen Land niederließ.[1] Sie machte dort Abitur, studierte Medien- und Literaturwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum und zog nach Köln, wo sie als freie Journalistin arbeitete.[3]
Literarisches Schaffen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit ihrer Kurzgeschichte Die Zahnfee belegte sie 2011 beim Tatort Eifel den 1. Platz des Deutschen Kurzkrimi-Preises. 2015 präsentierte sie auf der Leipziger Buchmesse ihren ersten Roman Die Falle.[6] Bereits vor Erscheinen war das Buch unter anderem nach Frankreich, Italien, die Niederlande, Spanien und in den englischsprachigen Raum verkauft worden.[7] Die Falle erschien auch gleichzeitig als Hörbuch, gelesen von Devid Striesow und Birgit Minichmayr.
Im August 2016 erschien ihr zweiter Roman, Die Wahrheit. Ihr drittes Werk Der Schatten erschien im Juli 2018. Es wurde als sechsteilige Fernsehserie verfilmt und hatte im Juni 2023 beim Fernsehsender ZDF Neo Premiere.[8] Die Serie wurde mit dem Publikumspreis des Seriencamp Festivals 2023 ausgezeichnet.[9] Weitere Romane folgten 2019 mit Die Wälder, 2022 erschien Die Kunst des Verschwindens[10] und 2024 Der längste Schlaf, in dem sie sich mit Wahrträumen beschäftigt.[11]
Zwischenzeitlich veröffentlichte Raabe auch Sachbücher über Kreativität und Lady Gaga. Seit Mai 2019 produziert sie gemeinsam mit Laura Kampf den Podcast Raabe & Kampf zu Themen rund um Kunst, Kreativität und die freiberufliche Arbeit.[12] Raabe ist Lesebotschafterin der Stiftung Lesen[13] und setzt sich als Mauerseglerbotschafterin des NABU für den Artenschutz ein.[14]
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 2011: Deutscher Kurzkrimi-Preis, 1. Platz
- 2015: Kulturförderpreis des Oberbergischen Kreises[15]
- 2016: Stuttgarter Krimipreis, Sparte Debüt für Die Falle[16]
- 2019: Shortlist Leo-Perutz-Preis für Der Schatten[17]
- 2022: Wiesbadener Krimistipendium[18]
Werke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Belletristik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Zahnfee, Kurzgeschichte.
Erschienen in: Ralf Kramp (Hrsg.): Tatort Eifel 3. 1. Auflage. KBV, Hillesheim 2011, ISBN 978-3-942446-20-4. - Die Falle, btb, München 2015, ISBN 978-3-442-75491-5.
- Die Wahrheit, btb, München 2016, ISBN 978-3-442-75492-2.[19]
- Der Schatten, btb, München 2018, ISBN 978-3-442-75752-7.
- Die Wälder, btb, München 2019, ISBN 978-3-442-75753-4.
- Die Kunst des Verschwindens, btb, München 2022, ISBN 978-3-442-75929-3.
- Der längste Schlaf, btb, München 2024, ISBN 978-3-442-75930-9.
Hörspiele
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Wahrheit, 2017
- Der Abgrund, 2019
- The Quest, 2023
Hörbücher
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Falle, 2015
- Die Wahrheit, 2016
- Der Schatten, 2018
- Die Wälder, 2019
- Kreativität, 2020
- Lady Gaga, 2021
- Die Kunst des Verschwindens, 2022
- Der längste Schlaf, 2024
Sachbücher
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kreativität: Wie sie uns mutiger, glücklicher und stärker macht, btb, München 2020, ISBN 978-3-442-75892-0.
- Melanie Raabe über Lady Gaga (= KiWi Musikbibliothek, Band 12), Kiepenheuer & Witsch, Köln 2021, ISBN 978-3462001044.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Raabes Website
- Kurzbiografie und Rezensionen zu Werken von Melanie Raabe bei Perlentaucher
- Melanie Raabe im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
- Katja Pohl: Bestsellerautorin Melanie Raabe „Ich glaube an das Gute im Menschen“. In: Oberbergische Volkszeitung. 14. Juli 2018 .
- Schriftstellerin Melanie Raabe: „Ich kuratiere sehr genau, was ich in mein Hirn lasse“. Die Schriftstellerin Melanie Raabe im Gespräch mit Klaus Pilger, Deutschlandfunk Zwischentöne. Musik und Fragen zur Person, 27. März 2022.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Stefan Keim: Frau mit Abgründen. In: Die Welt. 20. August 2016, abgerufen am 7. Oktober 2024.
- ↑ Kristina Bischoff: Melanie Raabe und das Wunder des Schreibens. In: Norddeutscher Rundfunk. 14. Dezember 2022, abgerufen am 7. Oktober 2024.
- ↑ a b Melanie Raabe im Munzinger-Archiv, abgerufen am 7. Oktober 2024 (Artikelanfang frei abrufbar)
- ↑ Schriftstellerin Melanie Raabe: „Ich kuratiere sehr genau, was ich in mein Hirn lasse“. Die Schriftstellerin Melanie Raabe im Gespräch mit Klaus Pilger. In: Deutschlandfunk, 27. März 2022, abgerufen am 7. Oktober 2024 (Minute 29:50).
- ↑ Kathrin Hollmer: „Ich schreibe so schnell ich kann“. In: Süddeutsche Zeitung. 18. August 2023, abgerufen am 7. Oktober 2024 (Interview mit Melanie Raabe).
- ↑ Katja Pohl: Junge Autorin steht vor dem Durchbruch ( vom 16. Juli 2018 im Webarchiv archive.today). In: Oberbergische Volkszeitung, 27. März 2015.
- ↑ Elmar Krekeler: Melanie Raabe, diese Frau ist eine Sensation. In: Die Welt. 15. Juni 2015, abgerufen am 7. Oktober 2024.
- ↑ Der Schatten: Sechsteilige Thrillerserie. In: ZDF.de. Abgerufen am 25. Juni 2023.
- ↑ ZDFneo-Serie „Der Schatten“ gewinnt Publikumspreis beim Seriencamp Festival 2023. In: Blickpunkt:Film. Abgerufen am 20. Juli 2023.
- ↑ Maren Ahring: „Die Kunst des Verschwindens“: Eine erzählerische Wundertüte. NDR, 14. Dezember 2022, abgerufen am 26. September 2024.
- ↑ Kerstin Meier: Neues Buch von Melanie Raabe: Ein freundlicher Spuk gegen die Krimi-Klischees. In: Kölner Stadt-Anzeiger. 21. September 2024, abgerufen am 26. September 2024.
- ↑ Raabe & Kampf – Deutsche Podcasts. Abgerufen am 25. September 2020.
- ↑ Prominente Lesebotschafter: Melanie Raabe. Stiftung Lesen, abgerufen am 20. Juli 2023.
- ↑ Das andere Gespräch: Melanie Raabe, haben Sie sich schon mal vorgestellt, ein Mauersegler zu sein? In: Kölnische Rundschau. 9. Juli 2023, abgerufen am 20. Juli 2023.
- ↑ Außergewöhnliches Talent früh bestätigt – Erfolgsautorin Melanie Raabe erhielt bereits 2015 den Kulturförderpreis des Oberbergischen Kreises. Oberbergischer Kreis, 24. August 2017, abgerufen am 16. Juli 2018 (Interview).
- ↑ Der Stuttgarter Krimipreis. In: Stuttgarter Kriminächte. Abgerufen am 29. März 2022.
- ↑ Leo-Perutz-Preis für Kriminalliteratur 2019: Fünf mal Hochspannung. Abgerufen am 2. Juli 2019.
- ↑ Wiesbadener Krimistipendium 2022. Abgerufen am 20. Juli 2023.
- ↑ Wenn die Vögel verstummen. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 26. September 2016, Seite 10.
Personendaten | |
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NAME | Raabe, Melanie |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Schriftstellerin |
GEBURTSDATUM | 1. August 1981 |
GEBURTSORT | Jena, DDR |