Maschinenfabrik Liezen und Gießerei
Maschinenfabrik Liezen und Gießerei
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Rechtsform | Ges.m.b.H. |
Gründung | 1939 |
Sitz | Liezen |
Mitarbeiterzahl | 800 |
Umsatz | 102 Mio. € (2021) |
Branche | Maschinenbau, Giesserei |
Website | www.mfl.at |
Die Maschinenfabrik Liezen und Gießerei GmbH (MFL) ist ein metallverarbeitender Betrieb in Liezen. Er gilt als wichtiger Industriestandort im steirischen Ennstal.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Werk wurde im Jahre 1939 unter den Namen „Schmidhütte Liezen“ durch August Schmid-Schmidsfelden gegründet. Dieser hatte zuvor den Familienbetrieb Blech- und Eisenwerke Styria AG im Zuge der Erweiterung des Bergbaus Fohnsdorf aufgegeben und verlegte nun die Stahlerzeugung samt Gießerei nach Liezen, wo am 1. Oktober 1939 der Spatenstich zum neuen Werk stattfand. Am Heiligen Abend 1940 wurde der Probebetrieb aufgenommen.[1][2]
Während des Zweiten Weltkrieges war das schnell ausgebaute Unternehmen als Rüstungsbetrieb tätig und stellte Granaten, verschiedene Gussteile für Panzer, Schiffe und Flugzeuge her. Die Schmidhütte erreichte mit 1944 mit 1.100 Arbeitern und Angestellten einen ersten Höhepunkt. Wie in den meisten Rüstungsbetrieben wurden auch hier zahlreiche NS-Zwangsarbeiter eingesetzt, die in einem eigenen Lager in der Nähe des Werksgeländes untergebracht waren.[1][3][4][5]
Im Oktober 1945 zählte das Werk nur noch 350 Mitarbeiter und wurde im Folgejahr verstaatlicht. Ab 1963 gehörte die damals bereits rund 1.300 Arbeiter zählende Fabrik zu den Vereinigten Österreichischen Stahlwerken (VÖEST) und erhielt schließlich 1987 den Namen Noricum. Bekannt wurde das Werk in dieser Zeit vor allem durch den Noricum-Skandal um die in Liezen produzierte Feldhaubitze GHN-45.[1]
Namen des Unternehmens
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]1939 – 1946: Schmidhütte Liezen
1946 – 1954: Hütte Liezen
1954 – 1987: Vöest (ab 1973 VÖEST-Alpine)
1987 – 1989: Noricum (Tochterfirma der VÖEST)
1989 – 1994: Maschinenfabrik Liezen
seit 1994: Maschinenfabrik Liezen und Gießerei GmbH
Aktuell
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Geschäftsführer der MFL sind Reinhard Haider und Herbert Decker.
Ende Jänner 2023 erhielt die MFLG ihren bisherig größten Auftrag: Herstellung von 40 Güterwagen für den deutschen Eisenbahnbetrieb Helrom bis 2033.[6][7][8] Die etwa LüA 40 m langen Doppelwagen mit Gelenk können je zwei Sattelauflieger aufnehmen. Die Sattelzugmaschine schiebt dazu den Auflieger von schräg seitlich auf die tiefe, auf die Ladestraße ausgeschwenkte Ladebucht. Diese schwenkt dann wieder in die Flucht des Gleises zurück. Der Königszapfen des Aufliegers wird danach am Bahnwagen verriegelt.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Franz Mathis: Big Business in Österreich, Österreichische Großunternehmen in Kurzdarstellungen. Oldenbourg, Wien und München 1987, ISBN 3-486-53771-7, S. 156.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Mathis: Big Business in Österreich. S. 156.
- ↑ Von der Schmidhütte zur MFL. Abgerufen am 18. Januar 2024 (österreichisches Deutsch).
- ↑ Schmidhütte - Liezen. Abgerufen am 18. Januar 2024.
- ↑ NS-Zwangsarbeit in der Rüstungsindustrie. Verein zur Förderung der Forschung von Folgen nach Konflikten und Kriegen, Graz 2004, ISBN 3-901661-11-5 (lbg.ac.at [PDF; abgerufen am 18. Januar 2024]).
- ↑ Katalog der NS-Opferlager in Österreich. bda.gv.at, 31. Januar 2022, abgerufen am 18. Januar 2024.
- ↑ Maschinenfabrik Liezen zieht "Jahrhundertauftrag" an Land. Die Presse, 27. Januar 2023, abgerufen am 30. Januar 2023.
- ↑ Bis zu einer Viertelmilliarde Euro: „Jahrhundertauftrag“ für die MFL. In: meinbezirk.at. 28. Januar 2023, abgerufen am 30. Januar 2023.
- ↑ Jörg Schwaiger: Top-Aufträge "retten" die steirische Wirtschaft, Kronenzeitung, Print, 28. Jänner 2023, S. 18 f.