Klencke (Adelsgeschlecht)
Klencke (ursprünglich auch Klenkok) ist der Name eines niedersächsischen Uradelsgeschlechts aus der nördlichen Grafschaft Hoya, das früh in den Stämmen Oenigstedt und Hämelschenburg auftritt, deren Zusammenhang nicht näher feststeht.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Geschlecht erscheint erstmals urkundlich am 18. November 1231 mit dominus Theodericus Clencoc.[1] Das Geschlecht gehört zu den Burgmannen der Burg Thedinghausen, die sich im Besitz des Erzstifts Bremen befindet. Es hat sich früh in zwei Linien geteilt, von denen eine weseraufwärts in den Dienst der Bischöfe von Hildesheim und Minden und der Welfen tritt, die andere in der alten Heimat bleibt, welcher die Theologen Johannes Klenkok aus Thedinghausen und Konrad Klencke, Domherr in Bremen und Verden, angehören.
Die Hämelschenburg ging 1437 in den Besitz der Ritterfamilie über. Nach Zerstörungen 1487 und 1544 jeweils wieder aufgebaut, ist sie inzwischen ein Museum. Sie wurde 1993 durch die Familie von Klencke in eine gemeinnützige Stiftung eingebracht und wird von ihr bis heute bewohnt.
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wappen zeigt in Silber ein schwarzes Klenkrad (Kammrad). Auf dem Helm mit schwarz-silbernen Helmdecken steht ebenfalls ein Rad zwischen zwei silbernen Büffelhörnern (Önigstedter Stamm) bzw. besteckt mit drei natürlichen Pfauenfedern (Hämelschenburger Stamm).
Die damit deutlich werdende Bezeichnung nach einem Übernamen statt einem für Adelige üblicherweise typischen Herkunfts- oder Wohnstättennamen macht es verständlich, dass sich das Geschlecht lange Zeit nur „Klencke“ nannte und erst im Laufe der Frühen Neuzeit den Namen „von Klencke“ annahm, als die Verwendung von Familiennamen auch unter Nichtadligen immer mehr aufkam.
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Darstellung im Hannoverschen Wappenbuch von 1852
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Darstellung im westfälischen Wappenbuch
Bekannte Familienmitglieder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johannes Klenkok (* um 1310–1374), deutscher Theologe
- Konrad Klencke (vor 1498–1518), deutscher Domdekan
- Dietrich von Klencke; 1591 mit Hadewig’schem Lehen durch Bischof Anton (Schaumburg) belehnt, auch 1595/1616 zu Renkhausen. ⚭ Anna von Hadewig, Erbin zu Renkhausen (siehe Hadewig (Adelsgeschlecht)). Sohn: Ernst v. Klenke zu Renkhausen ⚭ Elisabeth v. Schele, Tochter des Caspar v. Schele (1525–1578) zu Schelenburg und Adelheid v. Ripperda: siehe Ripperda (Adelsgeschlecht).
- Caroline Louise von Klencke (1754–1802), deutsche Schriftstellerin
- Georg Klencke (Drost) (1551–1609), deutscher Drost
- Georg von Klencke (Manager) (Georg Jürgen Ernst August von Klencke; 1874–1960), deutscher Landwirt, Jurist und Versicherungsmanager
- Carl Wilhelm Leopold von Klencke (1767–1823), deutscher Offizier
- Leopold von Klencke (Wilhelm Leopold von Klencke; 1806–1871), deutscher Landrat
- Coenraad van Klenck (1628–1691)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Hoyaer Urkundenbuch 5, Nr. 14
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Klenkok (seit 15. Jahrhundert Klencke), in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 43
- Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon Band VI, Band 91 der Gesamtreihe, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1987, S. 276–277, ISSN 0435-2408
- Hermann Holthusen, Grundlagen zu einer Geschichte des Geschlechtes Klencke, 3 Bände, Hamburg 1943–1953.