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Judith und Holofernes (Sujet)

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Andrea Mantegna: Judith und Holofernes, 1431

Judith und Holofernes sind Personen aus dem Buch Judit des Alten Testaments. Ihre Geschichte ist in zahlreichen Variationen in Werken der abendländischen Kunst, Musik und Literatur dargestellt worden.

Judith als Verkörperung von Mut, Entschlossenheit, aufopferungsvoller Vaterlandsliebe, verknüpft mit weiblicher Schönheit – „sie hatte eine schöne Gestalt und ein blühendes Aussehen“ (Jdt 8,7 EU) – hat immer wieder die Phantasie der Künstler beflügelt. Vor allem das blutige Schauspiel der Enthauptung des Holofernes wurde zu einem häufig variierten Bildthema vom späten Mittelalter bis ins frühe 20. Jahrhundert.

Historischer Hintergrund

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Das Buch Judit ist eine Erzählung aus dem Alten Testament, in dem Ereignisse aus der Geschichte der Israeliten, die sich über einen Zeitraum von fast 400 Jahren erstrecken, zu einem Lehrbeispiel zusammengezogen sind. Über Jahrhunderte andauernde Auseinandersetzungen der Israeliten mit den antiken Großreichen der Babylonier, Assyrer und Perser sind in einer symbolträchtigen Legende zusammengefasst. Verdeutlicht werden soll, wie das Volk der Israeliten in höchster Gefahr durch Bedrohung mächtiger äußerer Feinde und schwindenden Gottvertrauens handeln muss, um Gottes Hilfe zu erfahren und wieder Vertrauen zu fassen.

Das Buch zählt nicht zum jüdischen Kanon, der Text ist aber in der Septuaginta enthalten und wird daher von katholischen und orthodoxen Christen als Teil der Bibel anerkannt. Martin Luther hat das Buch in die apokryphen Schriften seiner Bibelübersetzung aufgenommen.

Entstanden ist das in griechischer Sprache geschriebene Buch wahrscheinlich in der Spätzeit des Hellenismus.[1]

Judith in der Bildenden Kunst

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Sandro Botticelli: Die Auffindung des toten Holofernes (um 1470), Uffizien, Florenz
Lucas Cranach der Ältere: Judith mit dem Haupt des Holofernes, um 1530, Kunsthistorisches Museum Wien
Paolo Veronese: Judith mit dem Haupt des Holofernes, um 1580, Kunsthistorisches Museum Wien

Dargestellt wird Judith als junge und schöne, reich gekleidete Frau, mit einem Schwert in der Hand, mit dem blutigen Haupt des Holofernes, seltener auch mit entblößter Brust oder nackt.

In der mittelalterlichen Typologie ist Judith die Präfiguration Marias als Überwinderin des Bösen.

In bildlichen Darstellungen der Neun Heldinnen ist sie neben Jaël und Königin Ester eine der drei Repräsentantinnen des Judentums. Vor dem Palazzo Vecchio in Florenz aufgestellt, symbolisiert sie, ebenso wie Michelangelos David, den Sieg der Republik über die Herrschaft eines Tyrannen.

Bilder und Skulpturen (Auswahl)

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Judith in der Literatur (Auswahl)

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Die Bücher Ruth, Esther und Judith, Übers. Martin Luther, Dän. Ausgabe 1723

Opern und Oratorien (Auswahl)

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Titelblatt zu Vivaldis Juditha triumphans, Venedig 1716
  • Otto Baltzer: Judith in der deutschen Literatur. Stoff- und Motivgeschichte der deutschen Literatur. 7. Berlin 1930.
  • Barbara Schmitz: Trickster, Schriftgelehrte oder femme fatale? Die Juditfigur zwischen biblischer Erzählung und kunstgeschichtlicher Rezeption. In: Biblisches Forum 2004 (Auszug als PDF)
  • Bettina Uppenkamp: Judith und Holofernes in der italienischen Malerei des Barock. Berlin 2004. ISBN 3-496-01304-4
  • Adelheid Straten: Das Judith-Thema in Deutschland im 16. Jahrhundert. Studien zur Ikonographie – Materialien und Beiträge. Diss. LMU München 1982. Minerva Fachserie Kunst 1983, ISBN 978-3-597-10486-3
  • Die Galerie der starken Frauen. Die Heldin in der französischen und italienischen Kunst des 17. Jahrhunderts. Bearb. von Bettin Baumgärtel und Silvia Neyserts. Ausstellung Darmstadt und Düsseldorf, 1995/1996.
  • Matthias Morgenstern: Theater und zionistischer Mythos. Eine Studie zum zeitgenössischen hebräischen Drama unter besonderer Berücksichtigung des Werkes von Joshua Sobol. Tübingen 2002, S. 102–115 (zu dem Judith-Stück Judith among the Lepers von Mosche Schamir)
Commons: Judith und Holofernes – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Barbara Schmitz: Judit. In: Michaela Bauks, Klaus Koenen, Stefan Alkier (Hrsg.): Das wissenschaftliche Bibellexikon im Internet (WiBiLex), Stuttgart 2006 ff., abgerufen am 27. Januar 2013.
  2. Judith mit dem Haupt des Holofernes. In: Sandrart.net. Abgerufen am 20. Dezember 2014.