Immerfeuchte Tropen
Die Zone der Immerfeuchten Tropen ist eine der neun weltumspannenden Ökozonen nach J. Schultz.[1] Sie nimmt heute etwa 8,4 % der irdischen Landoberfläche ein.[2] Anfang des 21. Jahrhunderts sind davon noch etwa 50 % in einem weitgehend naturnahen Zustand.[3]
Sie ist Teil der tropischen Klimazone und liegt fast ausschließlich um den Äquator herum. Nach der vorherrschenden Vegetation kann sie weiterhin in die Landschaftstypen Tropischer Regenwald (Tiefland und Bergland bis 2000 m) sowie Wolken- und Nebelwald (über 2000 m) untergliedert werden.
Die Grenzen der Immerfeuchten Tropen sind in der Realität fließend, so dass eine exakte Ausdehnung – wie auf der Karte gezeichnet – faktisch nicht festgelegt werden kann. Diese Tatsache wird verständlich, wenn man vergleichbare geozonale Modelle heranzieht, die z. T. deutliche Abweichungen aufweisen. Betrachten Sie dazu beispielsweise das vergleichbare Zonobiom der tropischen Regenwaldgebiete auf der Karte der Zonobiome nach Walter und Breckle oder die FAO Ecozones.
Klima
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Immerfeuchten Tropen sind, scharf definiert, der Teil der Tropen mit höchstens drei ariden Monaten pro Jahr. Dies bedeutet, dass in mindestens 9 von 12 Monaten der Regen die mögliche Verdunstung übersteigt. Dementsprechend sind Boden- und Luftfeuchte das ganze Jahr hindurch recht hoch. Dies fördert Aktivität und Wachstum der Pflanzen, welche in der Regel entweder keine oder zumindest keine gemeinsame Ruhephase zeigen.
Da in diesen Gefilden sowohl Temperatur wie Niederschläge über das Jahr hinweg wenig schwanken, zeichnen sich die immerfeuchten Tropen durch eine große Gleichförmigkeit des Klimas aus. Klimatische Jahreszeiten fehlen weitgehend, vielmehr spricht man von einem ausgeprägten Tageszeitenklima.
Die immerfeuchten Tropen sind umgeben von den sommerfeuchten Tropen beziehungsweise gehen in diese über.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ J. Schultz: Die Ökozonen der Erde. Ulmer, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-8252-1514-9.
- ↑ Werte von J. Schultz (Schultz, J. (2008): Die Ökozonen der Erde. Stuttgart) ohne Antarktis und Grönland auf gesamte Landoberfläche umgerechnet. Siehe dazu im Artikel Ökozone#Ökozonen nach Schultz. (Siehe zudem Tabellarische Übersicht verschiedener Landschaftszonenmodelle und ihrer Anteile; PDF; 114 kB)
- ↑ Kartendaten zu den Studien ”Last of the wild”, ”Intact forest landscapes” und "Review of status and conservation of wild land in europe", zusammengefasst in der Quellenbeschreibung zur „Wildnisweltkarte“ auf Wikimedia Commons
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- J. Schultz: Die Ökozonen der Erde. 5. Auflage. Ulmer, Stuttgart 2016. ISBN 978-3-8252-4628-0.
- J. Pfadenhauer, F. Kötzli: Vegetation der Erde. Springer-Spektrum, Heidelberg 2014. ISBN 978-3-642-41949-2.
- W. Zech, P. Schad, G. Hintermaier-Erhard: Böden der Welt. 2. Auflage. Springer-Spektrum, Heidelberg 2014. ISBN 978-3-642-36574-4.