Hohentauern (Gemeinde Hohentauern)
Hohentauern (Dorf) | ||
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Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Murtal (MT), Steiermark | |
Gerichtsbezirk | Judenburg | |
Pol. Gemeinde | Hohentauern | |
Ortschaft | Hohentauern | |
Koordinaten | 47° 26′ 3″ N, 14° 29′ 1″ O | |
Höhe | 1274 m ü. A. | |
Gebäudestand | 180 (Adr. 2019, ca. | )|
Statistische Kennzeichnung | ||
Zählsprengel/ -bezirk | Hohentauern (62010 ) | |
Hohentauern | ||
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; GIS-Stmk |
Hohentauern ist ein Ort in den Niederen Tauern in der Steiermark wie auch Hauptort und Ortschaft der Gemeinde Hohentauern im Bezirk Murtal.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hohentauern Ortschaft (Hauptort der Gemeinde) | |
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Basisdaten | |
Pol. Bezirk, Bundesland | Murtal , Steiermark |
Pol. Gemeinde | Hohentauern |
Koordinaten | 47° 26′ 3″ N, 14° 29′ 1″ O |
Einwohner der Ortschaft | 310 (1. Jän. 2024) |
Gebäudestand | 193 (2001) |
Statistische Kennzeichnung | |
Ortschaftskennziffer | 15269 |
Zählsprengel/ -bezirk | Hohentauern (62010 000) |
Der Ort Hohentauern mit dem markanten Triebenstein | |
mit Hohentauern-Zerstreute Häuser, Bergbau, Moscher Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; GIS-Stmk |
Der Ort befindet sich 32 Kilometer nördlich von Judenburg, 6 km Luftlinie südlich der Stadt Trieben im Paltental. Er liegt an der Triebener Straße (B114).
Das Dorf Hohentauern liegt direkt auf der Einsattelung des Triebener Tauernpasses (1270 m ü. A.). Nördlich erhebt sich der Triebenstein (1810 m ü. A.), südlich der Geierkogel (2231 m ü. A.) der Wölzer Tauern, mit dem Wirtsgupf (1627 m ü. A.) als Hausberg des Ortes. Er umfasst etwa 180 Adressen. Neben dem alten Dorfkern finden sich die Wirtsalmsiedlung zum Wirtsgupf, und die Siedlungen Almdorf, Herzogbichl, Gartengasse, Sonnenhang und Scheipplsiedlung nach Westen.
Die Ortschaft Hohentauern umfasst mit gut 300 Einwohnern (1. Jänner 2024: 310) auch das alte Knappendorf Bergbau, und die zerstreuten Häuser der Passlandschaft (als Hohentauern-Zerstreute Häuser geführt), darunter auch die Feriensiedlung Moscher, sowie die Berglagen am Bösenstein (2448 m ü. A.) der Rottenmanner Tauern, wie die Edelrautehütte, die Kreutbauernalm und die Scheibelalm.
Die Katastralgemeinde Hohentauern umfasst hingegen die ganze Gemeinde, mitsamt dem Triebental.
Schwarzenbach (O, Gem. Trieben, Bez. Liezen) |
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Vordertriebental | ||
Sankt Johann am Tauern Sonnseite (O, Gem. Pölstal) |
Triebental (O) |
- ∗Hinter dem Bösensteinmassiv
Geschichte, Infrastruktur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ob die Römerstraße Virunum – Ovilava (Zollfeld – Wels), die auf vorrömische Altwege zurückgeht, tatsächlich hier über den Pass und das Triebental hinunter nach Trieben geführt hat, ist unklar, möglich erscheint auch ein geradlinigerer Verlauf über den Bereich Kreuzbergalm – Hölleralm westlich der Sunk.[1][2] Die Lage der allgemein mit Hohentauern identifizierten Poststation (Mansio) Tartursanis[3] ist ebenfalls unbekannt, da archäologische Befunde fehlen.[4]
Auch eine Ersterwähnung ist unklar, Fundstellen wie ultra Thaurum montem 1139[5] können Gebirge, Pass oder Ortslage bezeichnet haben. Die Karte von Vischer 1678 gibt am Tauern.[6]
Jedenfalls wurde der Altweg aber ab dem Hochmittelalter für die Säumerei verwendet. Hier stand der schon vor 1300 nachweisliche Tauernwirt.[7][8] Im 14. Jahrhundert (urkundlich 1363) wurde die erste Kirche erbaut, die heutige Bartholomäkirche wurde um 1490 gotisch errichtet. Sie war eine Filiale von St. Lorenzen und gehörte zum Stift Admont. Die Vikarstelle wurde erst im frühen 19. Jahrhundert vom Alten Pfarrhof an der Schulterer Höhe, das vorher erzherzogliches Forsthaus gewesen war (heute Gasthof Daxler), hierherverlegt. Pfarrsitz wurde der Ort erst 1892. Bis in das spätere 19. Jahrhundert war der Ort – seinerzeit auch Oberthauern genannt[9] oder Hochenthauern geschrieben[10] – nur ein kleiner Kirchweiler um die Kirche. Von den wenigen alten Gehöften rundum ist besonders der Scheipplhof interessant, der unter Denkmalschutz steht.[11]
Das Ortswachstum begann erst in den 1960er Jahren, als die alte Knappensiedlung Bergbau, für den Magnesit- und Graphit-Abbau, aufgegeben und hier in den Ort verlegt wurde. Zu der Zeit begann auch der Tourismus mit dem kleinen Schigebiet Hohentauern am Wirtsgupf.[12] Heute betreibt der Ort Winter- wie Sommertourismus.
Am Weberteich wurde das Pfahlbaudorf Hohentauern errichtet, das die Bedeutung des Altweges dokumentiert.[13] Sehenswert ist auch die in ursprünglichem Erscheinungsbild erhaltene, denkmalgeschützte Scheibelalm am Bösenstein.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Walter Brunner: Der Tauernwirt. 720 Jahre Geschichte eines obersteirischen Bauerngutes und Gasthauses. Collegium Columbinum, 2001 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- Gerhard Karl Lieb, Wolfgang Sulzer: Regionalgeographische Aspekte der Paßlandschaft von Hohentauern. In: Mitteilungen des Naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark. Band 122, 1992, S. 49–63 (zobodat.at [PDF]).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Website der Gemeinde (hohentauern.at).
- 62010 – Hohentauern. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Erik Hilzensauer: Die Straße vom Rottenmanner Tauern nach Trieben und der Weg über die Höller- und Kreuzbergalm im Lichte archivalischer Quellen. In: Fundberichte aus Österreich 43, 2004, S. 725–740; ähnlich auch:
dsslb.: Die Straße vom Rottenmanner Tauern nach Trieben im Lichte archivalischer Quellen. In: Alois Leitner (Hrsg.): Beiträge zur Kultur und Heimatgeschichte Hohentauerns. Nr. 49, Okt. 2006. - ↑ Das Altwegesystem Kreuzbergalm – Hölleralm ist ein ausgewiesenes Bodendenkmal.
- ↑ Otto Michael Schinko: Von Achner bis Zugtal: Berg-, Gewässer-, Haus-, Ried- und Siedlungsnamen im oberen Murtal. disserta Verlag, 2015, ISBN 978-3-95425-968-7, Eintrag Tartursana, Tartursanis, S. 142 f (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Ulla Steinklauber: Römerzeit (und Spätantike) – von der Zeitenwende bis ins 5. Jahrhundert. In: Bernhard Hebert (Hrsg.): Urgeschichte und Römerzeit in der Steiermark. Band 1 von Geschichte der Steiermark. Hrsg. im Auftrag der Historischen Landeskommission für Steiermark, 2. Auflage, Böhlau Verlag, Wien/Köln/Weimar 2018, ISBN 978-3-205-23253-7, S. 709 f (ganzer Artikel 701–807; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
- ↑ Oberösterreichisches Urkundenbuch, weltlicher Teil (540-1399) 1139 X 10. Erzbischof Chunrat von Salzburg stellt dem Kloster Admont die Zehente im Lungau wieder zu, welchen Otto von Machlant auf seine Verwendung entsagt hat. In: Monasterium.net. ICARUS – International Centre for Archival Research (Schenkung des südlich Sankt Johann liegenden Weng an Admont: “Apud Wenge ultra Thaurum montem mansum unum”).
- ↑ Georg Matthäus Vischer: Topographia Ducatus Stiriae 1768/71.
- ↑ Ausführlich Lit. Brunner: Der Tauernwirt. 2001.
- ↑ A. Leitner: Der Wirth am Tauern (= Der Tauern. Beiträge zur Kultur und Heimatgeschichte Hohentauerns. Nr. 17). März 1992.
- ↑ „D.[orf] Hohentauern oder Oberthauern“. Josephinischen Landesaufnahme, um 1780.
- ↑ Franziszäischer Kataster, Blatt Hohentauern, 1823.
- ↑ A. Leitner: Das Scheipplgut am Tauern (= Der Tauern. Beiträge zur Kultur und Heimatgeschichte Hohentauerns. Nr. 18). Juli 1992.
- ↑ Skifahren. Webseite der Gemeinde, hohentauern.at.
- ↑ Website Pfahlbaudorf Hohentauern.