Hirschfeld (Brandenburg)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 23′ N, 13° 37′ O | |
Bundesland: | Brandenburg | |
Landkreis: | Elbe-Elster | |
Amt: | Schradenland | |
Höhe: | 100 m ü. NHN | |
Fläche: | 20,46 km2 | |
Einwohner: | 1183 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 58 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 04932 | |
Vorwahl: | 035343 | |
Kfz-Kennzeichen: | EE, FI, LIB | |
Gemeindeschlüssel: | 12 0 62 232 | |
Adresse der Amtsverwaltung: | Großenhainer Straße 25 04932 Gröden | |
Website: | www.hirschfeld-im-schraden.de | |
Bürgermeisterin: | Ivonne Haase | |
Lage der Gemeinde Hirschfeld im Landkreis Elbe-Elster | ||
Hirschfeld ist eine Gemeinde im südbrandenburgischen Landkreis Elbe-Elster. Sie gehört dem Amt Schradenland mit Sitz in der Gemeinde Gröden an.
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Schradengemeinde Hirschfeld befindet sich etwa 12 Kilometer südöstlich von Elsterwerda in unmittelbarer Nähe zur sächsischen Landesgrenze. Zur Gemeinde Hirschfeld gehört der Wohnplatz Frankenmühle.[2]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Ort wurde vermutlich im 12. Jahrhundert im Rahmen der Ostsiedlung gegründet. Exakte Daten über die ersten Ansiedlungen sind jedoch nicht überliefert. Um 1428 bewirtschafteten bereits 16 Bauernfamilien das vormals karge und sumpfige Land. Im Jahr 1470 wurde erstmals eine Kirche errichtet, die 1474 einen Kirchturm erhielt, der jedoch 1769 einstürzte und auch das Kirchenschiff schwer beschädigte, so dass ein kompletter Neubau erforderlich wurde.
Hirschfeld gehörte seit 1816 zum Kreis Liebenwerda in der Provinz Brandenburg und ab 1952 zum Kreis Bad Liebenwerda im DDR-Bezirk Cottbus. Seit 1993 liegt die Gemeinde im brandenburgischen Landkreis Elbe-Elster.
Bevölkerungsentwicklung
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Gebietsstand des jeweiligen Jahres, Einwohnerzahl: Stand 31. Dezember (ab 1991)[3][4][5], ab 2011 auf Basis des Zensus 2011
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindevertretung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeindevertretung von Hirschfeld besteht aus zehn Gemeindevertretern und der ehrenamtlichen Bürgermeisterin. Nach der Kommunalwahl am 26. Mai 2019 verteilten die Sitze sich auf die Wählergruppen Freiwillige Feuerwehr, Hirschfelder Blide, Heimatverein Hirschfeld, SV Hirschfeld und Sport sowie auf zwei Einzelbewerber. Der Stimmenanteil der Einzelbewerberin Ivonne Haase entsprach drei Sitzen, die alle unbesetzt blieben, da sie auch zur Bürgermeisterin gewählt wurde.
Im November 2023 wurde die Gemeindevertretung von der Kommunalaufsicht des Landkreises Elbe-Elster aufgelöst, nachdem durch zwei Rücktritte und einen Todesfall die Anzahl der Gemeindevertreter auf vier und damit unter die erforderliche Anzahl von mindestens der Hälfte der zu besetzenden Plätze gefallen war. Die dadurch notwendige Neuwahl am 10. März 2024 führte zu folgendem Ergebnis:[6]
Partei / Wählergruppe | Stimmenanteil | Sitze |
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Gemeinsam für Hirschfeld | 42,0 % | 4 |
Freiwillige Feuerwehr | 28,1 % | 3 |
SV Hirschfeld | 13,5 % | 1 |
Heimatverein Hirschfeld | 11,0 % | 1 |
CDU | 5,4 % | 1 |
Aufgrund des geringen zeitlichen Abstandes wurde bei der Kommunalwahl in Brandenburg am 9. Juni 2024 keine neue Gemeindevertretung gewählt.
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1998–2019: Bernd Trobisch (Heimatverein Hirschfeld)[7]
- seit 2019: Ivonne Haase (Einzelbewerberin)[8]
Haase wurde in der Bürgermeisterwahl am 9. Juni 2024 ohne Gegenkandidaten mit 88,8 % der gültigen Stimmen für eine weitere Amtszeit von fünf Jahren gewählt.[9]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Wappen wurde von dem Heraldiker Frank Diemar gestaltet und am 11. März 2003 genehmigt.
Blasonierung: „Geteilt; oben in Silber ein wachsender gold-bewehrter schwarzer Hirsch, unten von Grün und Silber geschacht.“[10]
Landtagswahlen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zur Landtagswahl in Brandenburg 2019 erreichte die rechtspopulistische AfD 50,6 %, so viel wie in keiner anderen Gemeinde Brandenburgs. Schon 2004 hatte hier die rechtsextreme Deutsche Volksunion mit 26 Prozent einen Rekordwert erzielt.[11]
Bei der Landtagswahl in Brandenburg 2024 erreichte die AfD ohne die Berücksichtigung von Briefwahlstimmen ein Ergebnis von 61,3 %[12] und damit erneut einen Spitzenwert für die vom Verfassungsschutz in Brandenburg als rechtsextremistischer Verdachtsfall eingestufte Partei im Land Brandenburg.[13]
Sehenswürdigkeiten und Kultur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Liste der Baudenkmale und in der Liste der Bodendenkmale in Hirschfeld stehen die in der Denkmalliste des Landes Brandenburg eingetragenen Kulturdenkmäler.
Die spätbarocke Dorfkirche wurde 1786 errichtet. Ihr Kirchturm ist das Wahrzeichen von Hirschfeld. Die Kirche wurde im Jahr 1997 einer Komplettsanierung unterzogen.
Hirschfeld hat eine eigene „Dorfhymne“, das Hirschfelder Heimatlied von Pfarrer Karl Regensburger.[14]
Seit 1968 richtet der Verein „Spielmannszug TV Deutsche Eiche“ jährlich im Juni das Musikfest aus.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Hirschfeld liegt an den Landesstraßen L 59 zwischen Gröditz und Ortrand und L 591 nach Plessa. Die nächstliegende Autobahnanschlussstelle ist Ortrand an der A 13 Berlin–Dresden.
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Hirschfeld gibt es eine Grundschule mit 115 Schülern in sechs Klassen (Schuljahr 2024/25). Im Oktober 2024 erhielt die zuvor namenlose Schule den Namen „Grundschule An den Finkenbergen“.
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Fußball ist im Ort der „SV Hirschfeld 1921“ aktiv. Der Verein wurde 1921 als „Arbeitersportklub Harry Hirschfeld“ gegründet. Zwei Jahre später schloss sich dieser dem Arbeiter-Turn- und Sportbund an, der in der Zeit des Nationalsozialismus verboten wurde. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs kam es 1946 zu einer Neugründung des Vereins als „SG Hirschfeld“, der später in BSG „Traktor Hirschfeld“ umbenannt wurde und 1980 mit der Meisterschaft in der Kreisliga den bisher größten Erfolg in der Vereinsgeschichte verbuchen konnte. Seit 1992 trägt der Verein seinen heutigen Namen.[15][16]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- August Dächsel (1818–1901), evangelischer Theologe, trat 1847 in Hirschfeld seine erste Pfarrstelle an
- Adolf Werner (1827–1904), Porträt- und Genremaler, geboren in Frankenmühle
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Luise Grundmann, Dietrich Hanspach (Verf.): Der Schraden. Eine landeskundliche Bestandsaufnahme im Raum Elsterwerda, Lauchhammer, Hirschfeld und Ortrand. Hrsg.: Institut für Länderkunde Leipzig und der Sächsischen Akad. der Wissenschaften zu Leipzig. Böhlau Verlag, Köln, Weimar, Wien 2005, ISBN 3-412-10900-2.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gemeinde Hirschfeld beim Amt Schradenland
- Homepage Hirschfelds
- Die Ortsgeschichte auf der Homepage des Hirschfelder Heimatvereins
- Beitrag in der RBB-Sendung Landschleicher vom 10. Oktober 2010
- Linkkatalog zum Thema Hirschfeld bei curlie.org (ehemals DMOZ)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg Dezember 2023 (Fortgeschriebene amtliche Einwohnerzahlen, bezogen auf den aktuellen Gebietsstand) (Hilfe dazu).
- ↑ Hirschfeld | Service Brandenburg. Abgerufen am 2. Mai 2024.
- ↑ Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005. Landkreis Elbe-Elster. S. 18–21
- ↑ Bevölkerung im Land Brandenburg von 1991 bis 2015 nach Kreisfreien Städten, Landkreisen und Gemeinden, Tabelle 7
- ↑ Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Hrsg.): Statistischer Bericht A I 7, A II 3, A III 3. Bevölkerungsentwicklung und Bevölkerungsstand im Land Brandenburg (jeweilige Ausgaben des Monats Dezember)
- ↑ Vorläufige Ergebniszusammenstellung der Neuwahl der Gemeindevertretung Hirschfeld. Amt Schradenland, abgerufen am 12. März 2024.
- ↑ Ergebnisse der Kommunalwahlen 1998 (Bürgermeisterwahlen) für den Landkreis Elbe-Elster ( vom 21. April 2018 im Internet Archive)
- ↑ Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 26. Mai 2019
- ↑ Ergebnis der Bürgermeisterwahl am 9. Juni 2024
- ↑ Wappenangaben auf dem Dienstleistungsportal der Landesverwaltung des Landes Brandenburg
- ↑ Null Flüchtlinge, aber 50,6 Prozent AfD. In: Der Tagesspiegel. 2. September 2019, abgerufen am 2. September 2019.
- ↑ Ergebnis der Landtagswahl in Brandenburg 2024. Gemeinde Hirschfeld. Wahlleiter des Landes Brandenburg, abgerufen am 4. Januar 2025.
- ↑ Verfassungsschutz darf AfD vorerst weiter als »rechtsextremistischen Verdachtsfall« bezeichnen. Abgerufen am 23. September 2024.
- ↑ Heimatlied Hirschfeld. Abgerufen am 6. Februar 2023.
- ↑ SV Hirschfeld 1921 e. V. auf der Website der Gemeinde
- ↑ Heinz Hirschfeld: Harry Hirschfelds 90. Geburtstag. In: Lausitzer Rundschau, 6. Juli 2011