Herzogsdorf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Marktgemeinde
Herzogsdorf
Wappen Österreichkarte
Wappen von Herzogsdorf
Herzogsdorf (Österreich)
Herzogsdorf (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Urfahr-Umgebung
Kfz-Kennzeichen: UU
Fläche: 35,39 km²
Koordinaten: 48° 26′ N, 14° 7′ OKoordinaten: 48° 25′ 52″ N, 14° 6′ 49″ O
Höhe: 591 m ü. A.
Einwohner: 2.754 (1. Jän. 2024)
Bevölkerungsdichte: 78 Einw. pro km²
Postleitzahl: 4175
Vorwahl: 07231
Gemeindekennziffer: 4 16 12
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
Kirchenplatz 10
4175 Herzogsdorf
Website: www.herzogsdorf.ooe.gv.at
Politik
Bürgermeister: Alois Erlinger (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(25 Mitglieder)
16
5
4
16 
Insgesamt 25 Sitze
Lage von Herzogsdorf im Bezirk Urfahr-Umgebung
Lage der Gemeinde Herzogsdorf im Bezirk Urfahr-Umgebung (anklickbare Karte)Alberndorf in der RiedmarkAltenberg bei LinzBad LeonfeldenEidenbergEngerwitzdorfFeldkirchen an der DonauGallneukirchenGoldwörthGramastettenHaibach im MühlkreisHellmonsödtHerzogsdorfKirchschlag bei LinzLichtenbergLinzOberneukirchenOttenschlag im MühlkreisOttensheimPuchenauReichenau im MühlkreisReichenthalSchenkenfeldenSonnberg im MühlkreisSt. Gotthard im MühlkreisSteyreggVorderweißenbachWaldingZwettl an der RodlOberösterreich
Lage der Gemeinde Herzogsdorf im Bezirk Urfahr-Umgebung (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria
BW

Herzogsdorf ist eine Marktgemeinde in Oberösterreich im Bezirk Urfahr-Umgebung im oberen Mühlviertel mit 2754 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024). Die Gemeinde liegt im Gerichtsbezirk Urfahr.

Herzogsdorf liegt auf einer Höhe von 591 m ü. A. im oberen Mühlviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 8,6 und von West nach Ost 11,6 Kilometer. Die Gesamtfläche umfasst 35,39 Quadratkilometer.

Flächenverteilung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeindegliederung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet umfasst folgende Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):

  • Anzing (2)
  • Bogendorf (34)
  • Buchholz (96)
  • Eidendorf (389)
  • Felsleiten (32)
  • Freilassing (124)
  • Gaisberg (132)
  • Gerling (237)
  • Grasbach (4)
  • Herzogsdorf (502)
  • Hilkering (107)
  • Hofing (61)
  • Koth (155)
  • Mahring (12)
  • Mühlholz (27)
  • Neudorf (106)
  • Neußerling (566)
  • Oberwallsee (0)
  • Stamering (67)
  • Stötten (55)
  • Wigretsberg (46)

Am 1. März 1875 wurde die Ortschaft Stamering eingemeindet.

Nachbargemeinden

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Niederwaldkirchen
Sankt Veit im Mühlkreis
Oberneukirchen
Sankt Martin im Mühlkreis Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Feldkirchen an der Donau Sankt Gotthard im Mühlkreis
Gramastetten
Eidenberg

Ursprünglich im Ostteil des Herzogtums Bayern liegend, gehörte der Ort seit dem 12. Jahrhundert zum Herzogtum Österreich, seit 1490 zum Fürstentum Österreich ob der Enns.

Die ersten urkundlichen Erwähnungen von Herzogsdorf stammen aus den Jahren 1378 (Hertzensdorf), 1457 (Herzelendorf) und 1499 (Herzogstorff), wobei der Ortsname auf den althochdeutschen Personennamen Herizi zurückgeht.[2] Ältere Belege gibt es allerdings für die Ortschaften Hilkering (um 1190), Mahring (um 1220)[3], Neudorf und Neußerling (beide 1264)[4], Stötten (1287) und Koth (1354).[2] Von besonderem Interesse sind dabei die beiden, 3 km voneinander entfernten Ortschaften Neudorf und Neußerling. Der Name Neußerling entspricht der böhmischen Bezeichnung Novosedlo (= „Neusiedlung“) und hat damit die gleiche Bedeutung wie Neudorf. Dieses slawisch-deutsche Namenspaar deutet also auf parallele Gründungen durch deutsch- bzw. slawischsprachige Siedler hin.[2]

Während der Napoleonischen Kriege war der Ort mehrfach besetzt, ist seither wieder bei Oberösterreich.

Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 wurde Oberösterreich zum Gau Oberdonau. Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.

Am 18. November 2013 wurde die Gemeinde zur Marktgemeinde erhoben.[5]

Einwohnerentwicklung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wachstum in den letzten Jahrzehnten erfolgte vor allem durch den Geburtenüberschuss.[6]

Kultur und Sehenswürdigkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Pfarrkirche Herzogsdorf
Filialkirche Neußerling
Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Herzogsdorf

Wirtschaft und Infrastruktur

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Neben der Landwirtschaft prägen Klein- und Mittelbetriebe die Struktur der Herzogsdorfer Wirtschaft. Dazu zählen traditionelle Handwerks- und Dienstleistungsbetriebe und international tätige Unternehmen.[7]

Wirtschaftssektoren

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von den 148 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 waren 75 Haupterwerbsbauern. Diese bewirtschafteten 74 Prozent der Flächen. Im Produktionssektor arbeiteten 43 Erwerbstätige in der Bauwirtschaft, 31 im Bereich Herstellung von Waren und 25 in der Wasserver- und Abfallentsorgung. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche soziale und öffentliche Dienste (56), Handel (44), Beherbergung und Gastronomie (37) und freiberufliche Dienstleistungen (29 Mitarbeiter).[8][9][10]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 148 166 132 98
Produktion 29 11 99 102
Dienstleistung 74 52 209 210

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

  • Öffentlicher Verkehr: Von der Haltestelle Gerling fahren stündlich Züge nach Linz. Von Herzogsdorf und Gerling gibt es dazwischen Busverbindungen.[11]
  • Straße: Die wichtigste Straßenverbindung ist die Rohrbacher Straße B127, die durch den Westen der Gemeinde verläuft.

Die Sportunion Herzogsdorf – Neußerling wurde 1969 gegründet. Mit Fußball, Tennis, Stocksport, Schi, Turnen, Mountainbike, Bogenschießen und Volleyball betreibt der örtliche Sportverein 8 Sektionen. Die Fußballmannschaft der Union Herzogsdorf – Neußerling spielt aktuell in der 2. Klasse Nordwest und trägt ihre Heimspiele im heimischen SUHN-Park im Herzogsdorfer Sportzentrum aus.

Gemeindeamt

Der Gemeinderat besteht aus 25 Mitgliedern.

Bürgermeister seit 1850 waren:[17]

Stammering (bis zur Eingemeindung 1875)

  • 1850–1855 Georg Mittermayr
  • 1855–1861 Joseph Panholzer
  • 1861–1864 Leoplod Burgstaller
  • 1864–1870 Georg Reiter
  • 1870–1873 Cajetan Rath
  • 1873–1875 Leopold Kaiser

Herzogsdorf

  • 1850–1858 Josef Dail
  • 1858–1861 Mathias Pichler
  • 1861–1867 Lorenz Rath
  • 1867–1873 Franz Kaimberger
  • 1873–1878 Josef Rechberger
  • 1878–1884 Franz Luger
  • 1884–1891 Florian Weinzierl
  • 1891–1905 Michael Hartl
  • 1905–1908 Michael Wagner
  • 1908–1911 Franz Lueger
  • 1911–1919 Mathias Schürz
  • 1919–1924 Leopold Hauder
  • 1924–1938 Martin Roither
  • 1938–1942 Alfons Fenk
  • 1942–1945 Franz Lehner
  • 1945–1949 Rudolf Schierz
  • 1949–1955 Franz Lehner
  • 1955–1967 Johann Gahleitner
  • 1967–1990 Josef Mahringer
  • 1990–2003 Karl Kraml
  • seit 2003 Alois Erlinger (ÖVP)

Blasonierung: In Grün unter zwei goldenen Arnikablüten ein Herzogshut. Die Gemeindefarben sind Grün-Gelb-Grün.[18]

Gemeindepartnerschaften

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Persönlichkeiten

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Söhne und Töchter der Gemeinde

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: Herzogsdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
  2. a b c Karl Hohensinner, Peter Wiesinger, unter Mitarbeit von Hermann Scheuringer, Michael Schefbäck: Die Ortsnamen des politischen Bezirkes Urfahr-Umgebung (Mittleres Mühlviertel) (= Ortsnamenbuch des Landes Oberösterreich. Band 10). Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2006, ISBN 978-3-7001-3676-7, S. 56, Nr. 10.1.13.12 (Herzogsdorf).
  3. Erich Trinks (Bearb.): Urkunden-Buch des Landes ob der Enns. Band 1. Wien 1852, XXVII, S. 525 (archive.org – „Heinricus de marnharn“ als Zeuge): „Ex codice traditionum patav. quinto.“
  4. Erich Trinks (Bearb.): Urkunden-Buch des Landes ob der Enns. Band 3. Wien 1862, CCCXLIII, S. 320 (archive.org – „allodio sito in Neudorf“; „Wernhardus de Neussoltinge“ als Zeuge): „1264. 30. Juni. Gramastetten. — Heinrich und Bernhard von Schaunberg bestätigen einen Tausch zwischen Wilhering und den Brüdern von Zell.“
  5. Gemeindeänderungen seit 1945
  6. Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Herzogsdorf, Bevölkerungsentwicklung. Abgerufen am 4. Mai 2019.
  7. Allgemeine Information. Gemeinde Herzogsdorf, abgerufen am 27. November 2021 (österreichisches Deutsch).
  8. Ein Blick auf die Gemeinde Herzogsdorf, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 27. November 2021.
  9. Ein Blick auf die Gemeinde Herzogsdorf, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 27. November 2021.
  10. Ein Blick auf die Gemeinde Herzogsdorf, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 27. November 2021.
  11. Fahrplan. ÖBB, abgerufen am 27. November 2021.
  12. Gemeinderatswahlergebnis 1997. (XLS) Land Oberösterreich, abgerufen am 27. November 2021.
  13. Gemeinderatswahlergebnis 2003. (XLS) Land Oberösterreich, abgerufen am 27. November 2021.
  14. Gemeinderatswahlergebnis 2009. (XLS) Land Oberösterreich, abgerufen am 27. November 2021.
  15. Land Oberösterreich, Ergebnisse der Wahlen 2015. Abgerufen am 27. November 2021.
  16. Wahl Oberösterreich 2021 orf.at
  17. Gemeinden | Herzogsdorf. Land Oberösterreich, abgerufen am 27. November 2021.
  18. Land Oberösterreich, Geschichte und Geografie, Wappen. Abgerufen am 4. Mai 2019.