Helmut Lindemann

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Helmut Lindemann (* 10. Dezember 1912 in Kiel; † 22. September 1998 in Lindau) war ein deutscher Jurist, Publizist, Übersetzer und Schriftsteller.

Lindemann war Sohn von Paul Lindemann (Jurist, 1912–1919 Oberbürgermeister von Kiel) und Margarete Lindemann, geb. Abshagen. Er besuchte das Matthias-Claudius-Gymnasium in Hamburg. Nach dem Abitur studierte Lindemann Rechtswissenschaften an den Universitäten Kiel, Hamburg, Exeter und Berlin. 1936 promovierte er an der Universität Berlin zum Dr. jur. Von 1938 bis 1945 war Lindemann Auslandskorrespondent in London, Amsterdam, Athen und Stockholm. Von 1945 bis 1948 war er Gründungsmitglied der Evangelischen Forschungsakademie. Lindemann war Mitbegründer des Christophorus-Stifts/Studiengemeinschaft der EKD. Ab 1948 war er als Publizist, Übersetzer und Schriftsteller tätig.

Von September 1961 bis Sommer 1962 wurde er auf Initiative von Georg Picht kurzzeitig Schulleiter der humanistischen Schwarzwald-Internatsschule Birklehof.[1] Der Versuch scheiterte am Widerstand von Lehrern, Schülern und Eltern.[2]

In überregionalen Zeitschriften und Zeitungen wie der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der ZEIT war Lindemann seit den 1950er Jahren ebenso präsent wie in den lokalen Medien. Er nahm zu pädagogischen und politischen Fragen Stellung. Dazu kommentierte er im Bayerischen Rundfunk, Norddeutschen Rundfunk und Westdeutschen Rundfunk. Er war auch als Übersetzer tätig, aus dem Englischen und Französischen.

2001 übergab Lindemanns Familie dessen Nachlass dem Institut für Zeitungsforschung in Dortmund.[3]

Lindemann war evangelischen Glaubens. Er war seit 1940 mit Cornelie Lindemann, geb. Volkmann († 1992) verheiratet und hatte mit ihr sechs Kinder: Thomas, Barbarah, Hartwig, Constanze, Dorothee und Florian Lindemann.

Übersetzungen
  • Adam Bruno Ulam: Die Bolschewiki. Vorgeschichte und Verlauf der kommunistischen Revolution in Russland. (The Bolsheviks. The Intellectual and Political History of the Triumph of Communism in Russia). Kiepenheuer & Witsch, Köln 1967.

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Eva Hezel: Die Auswirkungen des studentischen Aufruhrs (1968) auf die Internatsschule Birklehof in Hinterzarten. (PDF) Staatsexamensarbeit. Albert-Ludwigs-Universität, Freiburg im Breisgau, Historisches Seminar, 2016, archiviert vom Original am 31. März 2022; abgerufen am 20. März 2023 (hier: Kapitel II.3.1: „Die Suche nach einem Nachfolger und der Konflikt um Helmut Lindemann“, S. 22ff).
  2. Henning Burk: Helmut Lindemann auf der Schule Birklehof. In: Klaus Bergmann (Hrsg.): Helmut Lindemann. Die Arbeit des Publizisten : Essays, Kommentare und Erinnerungen von 1948 bis 1995. Dietz, Bonn 2001, ISBN 3-8012-0311-5, S. 254 f.
  3. „Institut für Zeitungsforschung erhält Nachlass des Publizisten Dr. Helmut Lindemann“, Informationsdienst Ruhr vom 29. November 2001