Heinz Holecek
Heinz „Honzo“[1] Holecek (* 13. April 1938 in Wien; † 13. April 2012 ebenda[2]) war ein österreichischer Sänger. Der Bassbariton, sowohl als Opern- und Operettensänger als auch Liedinterpret bekannt, war auch ein wienerischer „Allroundkünstler“ – Schauspieler, Parodist, Entertainer.
Leben und Wirken
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach Abschluss seiner Gesangsausbildung am Konservatorium der Stadt Wien studierte Holecek an der Akademie für Musik und darstellende Kunst. Zu seinen Gesangslehrerinnen dort gehörte unter anderem Elisabeth Radó. Sein Debüt hatte er 1960 an der Volksoper als Papageno in der Zauberflöte. In derselben Rolle war er 1962 erstmals an der Wiener Staatsoper zu hören, und ab 1965 trat er in beiden Häusern auf. Holecek gastierte unter anderem an den Opernhäusern in Paris, Barcelona, Rom, Stockholm, Stuttgart, Zürich, München, Hamburg, Berlin und auch bei den Bregenzer Festspielen.
Holecek interpretierte viele Operettenrollen, allein in der Fledermaus spielte er die Rollen des Falke, Frank und des Frosch. Er war auch als Intendant und Regisseur bei den Sommerfestspielen auf der Schallaburg und bei den Kamptaler Festspielen aktiv.[3] Darüber hinaus wirkte er bei einer Vielzahl von Ton- und Schallplattenaufnahmen sowie Fernsehproduktionen mit und hatte zahlreiche eigene TV-Shows, wobei vor allem seine Parodien beim Publikum sehr beliebt waren.
Holecek widmete sich auch mit Nachdruck der Pflege des Wienerliedes. Gemeinsam mit Heinz Zednik und den Philharmonia-Schrammeln sowie mit dem Wiener Schrammel Ensemble gestaltete er mehrere CD-Einspielungen. Tourneen mit Wienerliedern führten ihn nach Los Angeles, Montreal, Moskau und Japan. Holecek war wohl der größte Papageno des 20. Jahrhunderts.
Außerdem war Holecek ehrenamtliches Vorstandsmitglied des Wiener Tierschutzvereins. Sein Sohn Sebastian Holecek wurde ebenfalls Sänger.
Heinz Holecek verstarb im April 2012 an seinem 74. Geburtstag, nachdem er seit einem Zusammenbruch im Februar im Koma gelegen hatte.[4] Er wurde unter großer Anteilnahme am 27. April 2012 auf dem Neustifter Friedhof (1-10-7) in Wien beigesetzt.
Ehrungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1977: Ernennung zum Kammersänger
- 2000: Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse
- 2001: Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold
- Benennung des Heinz-Holecek-Platzes in Währing
Aufnahmen (Auswahl)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Friedrich Cerha: Baal. Mit Martha Mödl, Emily Rawlins, Margarethe Bence, Waldemar Kmentt, Heinz Holecek, Dirigent: Christoph von Dohnányi, Wiener Philharmoniker, Amadeo, Live-Aufnahme der Uraufführung 1981
- Johann Strauß: Die Fledermaus. Mit Eberhard Waechter, Gundula Janowitz, Wolfgang Windgassen, Waldemar Kmentt, Heinz Holecek (Falke), Erich Kunz, Otto Schenk. Dirigent: Karl Böhm, Wiener Philharmoniker, Fernseh-Verfilmung (1972)
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Werke von und über Heinz Holecek im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Heinz Holecek bei Discogs
- Heinz Holecek bei IMDb
- Heinz Holecek, der Mann mit 1000 Stimmen. ORF-Beitrag vom 10. April 2022, Video auf YouTube
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Heinz „Honzo“ Holecek ist tot. Bei: nachrichten.at.
- ↑ OTS-Aussendung der Staatsoper (OTS0167 13. Apr. 2012 13:10): Zum Tod von KS Margarita Lilowa und KS Heinz Holecek (Online)
- ↑ Volksoper: KS Heinz Holecek. ( des vom 2. April 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Bei: Volksoper.at. Abgerufen am 17. April 2012.
- ↑ Heinz Holecek gestorben. Bei: orf.at. Abgerufen am 13. April 2012.
Personendaten | |
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NAME | Holecek, Heinz |
ALTERNATIVNAMEN | Holecek, Honzo (Spitzname) |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Kammersänger |
GEBURTSDATUM | 13. April 1938 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 13. April 2012 |
STERBEORT | Wien |