Höchst an der Nidder

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Höchst an der Nidder
Gemeinde Altenstadt
Wappen von Höchst an der Nidder
Koordinaten: 50° 16′ N, 8° 56′ OKoordinaten: 50° 16′ 13″ N, 8° 55′ 39″ O
Höhe: 134 m ü. NHN
Fläche: 3,76 km²[1]
Einwohner: 1372 (30. Juni 2023)[2]
Bevölkerungsdichte: 365 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Oktober 1971
Postleitzahl: 63674
Vorwahl: 06047

Höchst an der Nidder ist ein Ortsteil der Gemeinde Altenstadt im hessischen Wetteraukreis.

Geographische Lage

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Höchst liegt im Süden des Wetteraukreises (naturräumliche Teileinheit Heldenbergener Wetterau) nahe der Grenze zum Main-Kinzig-Kreis. Direkt an der Nidder und an der Bundesstraße 521 gelegen, ist Höchst ca. 25 km von Frankfurt am Main entfernt.

Die älteste erhaltene Erwähnung von Höchst stammt vom Mai 1268[3] und nennt die einstige Wasserburg Hoesten. Im Alten Reich gehörte das Dorf zum Freigericht Kaichen. Hier galt das Solmser Landrecht gewohnheitsrechtlich, das Gemeine Recht nur, wenn das Solmser Landrecht für einen Sachverhalt keine Bestimmungen enthielt. Das blieb auch im Großherzogtum Hessen so.[4] Das Solmser Landrecht wurde hier erst zum 1. Januar 1900 von dem einheitlich im ganzen Deutschen Reich geltenden Bürgerlichen Gesetzbuch abgelöst.

Johann Maximilian von Günderrode kaufte 1756 das Dorf mit der in der Folge „Schloss Günderrode“ genannten Anlage von den Herren von Carben.

Im Ort existierte eine Jüdische Gemeinde, die 1830 bereits 30 Mitglieder hatte, und sich in den 1930er Jahren auflöste. Die ehemalige Synagoge befindet sich im Gäßchen. Das Fachwerkhaus wurde vermutlich schon Anfang des 19. Jahrhunderts erbaut.[5]

Hessische Gebietsreform (1970–1977)

Im Zuge der Gebietsreform in Hessen fusionierten zum 1. Oktober 1971 die bis dahin selbständigen Gemeinden Altenstadt, Höchst a. d. Nidder und Oberau freiwillig zur erweiterten Gemeinde Altenstadt.[6] Für alle Ortsteile wurden Ortsbezirke gebildet.[7]

Verwaltungsgeschichte im Überblick

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Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten,[Anm. 1] denen Höchst an der Nidder angehört(e): [1][8][9]

Einwohnerstruktur 2011

Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag, dem 9. Mai 2011, in Höchst an der Nidder 1233 Einwohner. Darunter waren 36 (2,9 %) Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 210 Einwohner unter 18 Jahren, 507 waren zwischen 18 und 49, 273 zwischen 50 und 64 und 240 Einwohner waren älter.[13] Die Einwohner lebten in 531 Haushalten. Davon waren 159 Singlehaushalte, 159 Paare ohne Kinder und 162 Paare mit Kindern, sowie 42 Alleinerziehende und 9 Wohngemeinschaften. In 108 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 357 Haushaltungen leben keine Senioren.[13]

Einwohnerentwicklung

Höchst an der Nidder: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2021
Jahr  Einwohner
1834
  
517
1840
  
561
1846
  
593
1852
  
597
1858
  
518
1864
  
458
1871
  
448
1875
  
439
1885
  
467
1895
  
449
1905
  
491
1910
  
526
1925
  
551
1939
  
578
1946
  
819
1950
  
880
1956
  
856
1961
  
916
1967
  
1.074
1970
  
1.121
1980
  
?
1990
  
?
2000
  
?
2005
  
1.315
2010
  
1.322
2011
  
1.233
2015
  
1.229
2018
  
1.309
2021
  
1.319
Datenquelle: Histo­risches Ge­mein­de­ver­zeich­nis für Hessen: Die Be­völ­ke­rung der Ge­mei­nden 1834 bis 1967. Wies­baden: Hes­sisches Statis­tisches Lan­des­amt, 1968.
Weitere Quellen: LAGIS[1]; Gemeinde Altenstadt[14]; Zensus 2011[13]
Historische Religionszugehörigkeit
• 1961: 720 evangelische (= 78,60 %), 167 katholische (= 18,23 %) Einwohner[1]

Für Höchst an der Nidder besteht ein Ortsbezirk (Gebiete der ehemaligen Gemeinde Höchst an der Nidder) mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung.[7] Der Ortsbeirat besteht aus neun Mitgliedern. Bei den Kommunalwahlen in Hessen 2021 betrug die Wahlbeteiligung zum Ortsbeirat 58,1 %. Dabei wurden gewählt: vier Mitglieder der SPD, zwei Mitglieder der CDU und drei Mitglieder der „Freien Wählergemeinschaft Altenstadt“ (FWG).[15] Der Ortsbeirat wählte Volker Erb-Trost (SPD) zum Ortsvorsteher.[16]

Kulturdenkmäler

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Schloss Günderrode

Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Höchst an der Nidder

In Höchst steht das Barockschloss der Freiherren von Günderrode aus den Jahren 1718 bis 1720. Das Schloss wurde in der Vergangenheit auch als Hotel benutzt. Vor einigen Jahren gelangte es in Privatbesitz und wurde umfangreich saniert. Die Sanierung des Haupthauses war Ende 2020 weitestgehend abgeschlossen. Seit 2021 wird das Nebengebäude umfangreich saniert.

Wirtschaft und Infrastruktur

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Öffentliche Einrichtungen

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Höchst hat eine Grundschule, einen Kindergarten, einen Tante-Emma-Laden, eine Gymnastikhalle sowie zwei Kirchen (gehörig zur SELK bzw. EKD).

In Höchst ist ein Haltepunkt der Bahnstrecke Bad Vilbel–Lauterbach, der in den Hauptverkehrszeiten halbstündlich bzw. außerhalb der Hauptverkehrszeiten und am Wochenende stündlich angefahren wird. Drei Bushaltestellen ermöglichen Verbindungen u. a. nach Büdingen und Nidderau.

Der Vulkanradweg beginnt in Höchst und führt über Altenstadt, Lindheim und Enzheim weiter über die Trasse der in dem Bereich stillgelegten Bahnstrecke Bad Vilbel–Lauterbach („Oberwaldbahn“) von Stockheim nach Lauterbach. Heute ist der Vulkanradweg Teil des Bahnradweges Hessen, der auf ehemaligen Bahntrassen ca. 250 km durch den Vogelsberg und die Rhön führt.

Anmerkungen und Einzelnachweise

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Anmerkungen

  1. Bis zur Trennung der Rechtsprechung von der Verwaltung waren die Ämter und frühen Gerichte sowohl Gericht als auch Verwaltungsorgan.
  2. Mediatisierung infolge der Rheinbundakte.
  3. 1823: Trennung zwischen Justiz (Landgericht Großkarben) und Verwaltung.
  4. Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Führung Preußens. Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs. Infolge des Deutschen Krieges wurde die Provinz Oberhessen dort zwangsweise Mitglied.
  5. Im Zuge der Gebietsreform 1938 wurde die Provinz Oberhessen aufgelöst.
  6. Infolge des Zweiten Weltkriegs.

Einzelnachweise

  1. a b c d Höchst a. d. Nidder, Wetteraukreis, Wetteraukreis. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 16. Oktober 2018). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
  2. Einwohner nach Ortsteilen. Abgerufen am 10. September 2023.
  3. Friedrich Battenberg: Solmser Urkunden. Regesten zu den Urkundenbeständen und Kopiaren der Grafen und Fürsten von Solms im Staatsarchiv Darmstadt (Abt. B 9 u. F 24 B), im gräflichen Archiv zu Laubach und im fürstlichen Archiv zu Lich = Hessisches Staatsarchiv Darmstadt (Hg.): Repertorien des Hessischen Staatsarchivs Darmstadt. Teil: 15, Bd. 1. = Urkundenregesten Nr. 1–1273 (1131 – 1450). Hessisches Staatsarchiv Darmstadt, Darmstadt 1981, ISBN 978-3-88443-224-2, S. 6, Nr. 15.
  4. Arthur B. Schmidt: Die geschichtlichen Grundlagen des bürgerlichen Rechts im Großherzogtum Hessen. Curt von Münchow, Giessen 1893, S. 106, sowie beiliegende Karte.
  5. Thea Altaras: Synagogen in Hessen – Was geschah seit 1945? Verlag Karl Robert Langewiesche, Königstein im Taunus 1988, ISBN 978-3-7845-7790-6, S. 188.
  6. Gemeindegebietsreform in Hessen: Zusammenschlüsse und Eingliederungen von Gemeinden vom 25. Oktober 1971. In: Der Hessische Minister des Inneren (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 43, S. 1716, Punkt 1425; Abs. 10. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 3,6 MB]).
  7. a b Hauptsatzung. (PDF; 120 kB) § 6. In: Webauftritt. Gemeinde Altenstadt, abgerufen im Mai 2024.
  8. Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
  9. Grossherzogliche Centralstelle für die Landesstatistik (Hrsg.): Beiträge zur Statistik des Großherzogtums Hessen. Band 13. G. Jonghause’s Hofbuchhandlung, Darmstadt 1872, OCLC 162730471, S. 12 ff. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  10. Neuste Länder und Völkerkunde. Ein geographisches Lesebuch für alle Stände. Kur-Hessen, Hessen-Darmstadt und die freien Städte. Band 22. Weimar 1821, S. 415 (online bei Google Books).
  11. Georg W. Wagner: Statistisch-topographisch-historische Beschreibung des Großherzogthums Hessen: Provinz Oberhessen. Band 3. Carl Wilhelm Leske, Darmstadt 1830, S. 181 ff. (online bei Google Books).
  12. Gesetz über die Aufhebung der Provinzen Starkenburg, Oberhessen und Rheinhessen vom 1. April 1937. In: Der Reichsstatthalter in Hessen Sprengler (Hrsg.): Hessisches Regierungsblatt. 1937 Nr. 8, S. 121 ff. (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 11,2 MB]).
  13. a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 48 und 102, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 11. Juli 2021;.
  14. Einwohner nach Ortsteilen. In: Webauftritt. Gemeinde Altenstadt, archiviert vom Original; abgerufen im Februar 2021. (aus Webarchiv)
  15. Ortsbeiratswahl Höchst an der Nidder. In: Votemanager. Gemeinde Altenstadt, abgerufen im Mai 2024.
  16. Ortsbeirat Höchst an der Nidder. In: Ratsinfosystem. Gemeinde Altenstadt, abgerufen im Mai 2024.
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