Gottfried Suevus der Ältere

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Gottfried Suevus der Ältere auch: Svevus (* 13. Dezember 1615 in Löwenberg, Länder der Böhmischen Krone; † 29. März 1659[1] in Wittenberg) war ein Rechtswissenschaftler.

Gottfried Suevus war der Sohn des Rektors am Gymnasium in Lemberg Caspar Suevus (* 1577; † 21. Oktober 1625)[2] und dessen Frau Anna (geborene Hoppe; † 1632). Er hatte die Schulen seiner Geburtsstadt besucht. 1632 frequentierte er das Gymnasium in Liegnitz. Im Sommersemester 1635 immatrikulierte er sich an der Universität Leipzig[3] und am 13. Juli 1635 immatrikulierte er sich an der Universität Wittenberg[4]. In Wittenberg absolvierte er zunächst philosophische Studien und erwarb sich 1638 die Dichterkrone. Seine Studien orientierten sich aber mehr an den Rechtswissenschaften. Nach einigen rechtswissenschaftlichen Studien bei Konrad Carpzov, Jeremias Reusner und Augustin Strauch, erwarb er sich mit der Arbeit De jure singulari am 30. Oktober 1643 das Lizentiat der Rechte[5]. Dann wurde er Assessor der Juristenfakultät und wurde im selben Jahr am 7. November zum Doktors der Rechtswissenschaften gekürt.[6]

Am 8. Januar 1645 wurde er Professor der Instituten, 1649 übernahm er die Pandektenprofessur des Digestum Vetus, 1652 wurde er Pandekenprofessor des Digesti informati Novi et Feudorum und damit verbunden wurde er Assessor des Wittenberger Hofgerichts, sowie des Wittenberger Schöppenstuhls. Bis er schließlich 1653 in die Professur des Kodex aufstieg und damit verbunden Assessor am Landgericht der Niederlausitz in Lübben wurde. Suevus beteiligte sich auch mehrfach an den organisatorischen Aufgaben der Wittenberger Hochschule. So war er mehrmals Dekan der juristischen Fakultät und im Sommersemester 1647 Rektor der Alma Mater.

Suevus verheiratete sich am 16. November 1643 in Wittenberg mit Anna Dorothea (geborene Reusner oder Reußner, * 24. Juni 1611; † 25. Oktober 1658)[7] der Tochter von Bartholomäus Reusner und Witwe des Juristen Arnold Still[e] (* 1608; † 6. September 1637). Aus der Ehe stammen die Söhne Johann Gottfried Suevus, Johann Conrad Suevus, Gottfried Suevus der Jüngere, Anna Maria Suevus und Dorothea Elisabeth Suevus. Zwei Söhne verstarben vor dem Vater.[8]

Werke (Auswahl)

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Suevus (Gottfried). In: Christian Gottlieb Jöcher (Hrsg.): Allgemeines Gelehrten-Lexicon. Band 4: S–Z. Johann Friedrich Gleditsch, Leipzig 1751, Sp. 929–930 (Textarchiv – Internet Archive – abweichendes Sterbedatum: 25. Oktober 1658).
  2. Carl Julius Adolf Hoffmann: Die Tonkünstler Schlesiens. Ein Beitrag zur Kunstgeschichte Schlesiens. Breslau 1830, S. 431 (Vorschau in der Google-Buchsuche).
  3. Georg Erler (Hrsg.): Die jüngere Matrikel der Universität Leipzig 1559–1809. Als Personen- und Ortsregister bearbeitet und durch Nachträge aus den Promotionslisten ergänzt (WS 1634–SS 1709). Band 2. Giesecke & Devrient, Leipzig 1909, S. 449; Nachdruck: Kraus, Nendeln/Liechtenstein 1976, DNB 770074782.
  4. Bernhard Weissenborn: Album Academiae Vitebergensis. Jüngere Reihe, Teil 1: 1602–1660. Textband (= Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und des Freistaates Anhalt. N. R., Band 14). Universitäts- und Landesbibliothek, Halle (Saale) 1934, S. 389, DNB 36484759X.
  5. Bernhard Weissenborn: Album Academiae Vitebergensis. Jüngere Reihe, Teil 1: 1602–1660. Textband (= Geschichtsquellen der Provinz Sachsen und des Freistaates Anhalt. N. R., Band 14). Universitäts- und Landesbibliothek, Halle (Saale) 1934, S. 429, DNB 36484759X.
  6. Applausus Votivos Clarissimo, Consultissimoq[ue] Viro Dn. Gottfriedt Svevo Leorino-Silesio, In celeberrima Witebergensium Academia summos in utroq[ue] Iure Honores VII. Novemb. capienti, Et postmodum XIV. dicti Mensis cum … Anna Dorothea Reusneria quondam … Dn. Arnoldi Stillens I. U. D. … relicta Vidua, Nuptias celebranti Vratislavia transmittunt Fautores, Amici … Breslau 1643 (uni-halle.de).
  7. Abraham Calov: Beatae Eductionis Desiderium Einer gläubigen Seelen Hertzliches Verlangen nach ihrer seeligen Außführung : Auß dem Stosseufftzerlein des lieben Davids im 25. Psalm v. 17. 18. Die Angst meines Hertzens ist groß/ führe mich auß meinen Nöthen: Siehe an meinen Jammer und Elend/ und vergib mir alle meine Sünde. Wittenberg 1659, urn:nbn:de:gbv:3:1-95324.
  8. Titelblattkatalog der Leichenpredigten und sonstiger Trauerschriften in der Universitätsbibliothek Wrocław/Breslau, hier besonders Signatur 368755 (Memento vom 2. Dezember 2013 im Internet Archive). In: uni-marburg.de, abgerufen am 12. Oktober 2016.