Escheberg
Escheberg Stadt Zierenberg
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Koordinaten: | 51° 24′ N, 9° 15′ O |
Höhe: | 282 (270–290) m ü. NHN |
Fläche: | 15,82 km²[1] |
Einwohner: | 35 (30. Juni 2021)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 2 Einwohner/km² |
Eingemeindung: | 31. Dezember 1970 |
Postleitzahl: | 34289 |
Vorwahl: | 05606 |
Escheberg ist ein Stadtteil von Zierenberg im nordhessischen Landkreis Kassel.
Geographische Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das kleine Dorf Escheberg liegt im Norden des Habichtswälder Berglands knapp 5 km nordwestlich der Zierenberger Kernstadt und etwa 850 m südöstlich der Kuppe des Eschebergs, der mit 448,9 m ü. NHN höchsten Erhebung des Malsburger Waldes.
Durch Escheberg führt die von der Landesstraße 3080 (Breuna−Oberlistingen) nach Süden führende Kreisstraße 88, an die sich östlich des Orts die Kreisstraße 87 (Laar−Oberelsungen) anschließt.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsgeschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die älteste bekannte schriftliche Erwähnung von Escheberg erfolgte unter dem Namen Eskeberge in pago Hassia im Jahr 1019 in einer Urkunde des Klosters Kaufungen.[1] Der Ort war Stammsitz des vom 13. bis ins 15. Jahrhundert bestehenden niederadligen Geschlechts derer von Escheberg.
Die Gemeinde Escheberg entstand am 30. September 1928 aus dem gleichnamigen Gutsbezirk. Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde die Gemeinde Escheberg auf freiwilliger Basis am 31. Dezember 1970 in die Stadt Zierenberg eingemeindet.[3] Ein Ortsbezirk nach der Hessischen Gemeindeordnung wurde nicht errichtet.[4]
Verwaltungsgeschichte im Überblick
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten, in denen Escheberg lag:[1][5]
- 1787: Heiliges Römisches Reich, Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Zierenberg
- ab 1806: Landgrafschaft Hessen-Kassel, Amt Zierenberg
- 1807–1813: Königreich Westphalen, Departement der Fulda, Distrikt Kassel, Kanton Zierenberg
- ab 1815: Kurfürstentum Hessen, Amt Zierenberg[6]
- ab 1821: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Wolfhagen[7]
- ab 1848: Kurfürstentum Hessen, Bezirk Kassel
- ab 1851: Kurfürstentum Hessen, Provinz Niederhessen, Kreis Wolfhagen
- ab 1866: Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Wolfhagen
- ab 1871: Deutsches Reich, Königreich Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Wolfhagen
- ab 1918: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Hessen-Nassau, Regierungsbezirk Kassel, Kreis Wolfhagen
- ab 1944: Deutsches Reich, Freistaat Preußen, Provinz Kurhessen, Landkreis Wolfhagen
- ab 1945: Amerikanische Besatzungszone, Groß-Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Wolfhagen
- ab 1946: Amerikanische Besatzungszone, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Wolfhagen
- ab 1949: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Wolfhagen
- ab 1972: Bundesrepublik Deutschland, Hessen, Regierungsbezirk Kassel, Landkreis Kassel
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einwohnerstruktur 2011
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag 9. Mai 2011 in Escheberg 33 Einwohner. Darunter waren keine Ausländer. Nach dem Lebensalter waren 9 Einwohner unter 18 Jahren, 15 zwischen 18 und 49, 6 zwischen 50 und 64 und 3 Einwohner waren älter.[8] Die Einwohner lebten in 15 Haushalten. Davon waren 6 Singlehaushalte, 3 Paare ohne Kinder und 6 Paare mit Kindern, sowie keine Alleinerziehende und keine Wohngemeinschaften. In 3 Haushalten lebten ausschließlich Senioren und in 12 Haushaltungen lebten keine Senioren.[8]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Burghasungen: Einwohnerzahlen von 1834 bis 2021 | ||||
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Jahr | Einwohner | |||
1834 | 93 | |||
1840 | 92 | |||
1846 | 72 | |||
1852 | 66 | |||
1858 | 61 | |||
1864 | 60 | |||
1871 | 70 | |||
1875 | 71 | |||
1885 | 63 | |||
1895 | 53 | |||
1905 | 58 | |||
1910 | 87 | |||
1925 | 103 | |||
1939 | 81 | |||
1946 | 187 | |||
1950 | 164 | |||
1956 | 120 | |||
1961 | 86 | |||
1967 | 47 | |||
1970 | 71 | |||
1980 | ? | |||
1990 | ? | |||
2000 | ? | |||
2011 | 33 | |||
2015 | 24 | |||
2021 | 35 | |||
Datenquelle: Historisches Gemeindeverzeichnis für Hessen: Die Bevölkerung der Gemeinden 1834 bis 1967. Wiesbaden: Hessisches Statistisches Landesamt, 1968. Weitere Quellen: bis 1970[1]; Stadt Zierenberg[2]; Zensus 2011[8] |
Historische Religionszugehörigkeit
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Quelle: Historisches Ortslexikon[1] | |
• 1834: | 54 evangelische (= 85,71 %), 9 katholische (= 14,28 %) Einwohner |
• 1961: | 63 evangelische (= 73,26 %), 19 katholische (= 22,09 %) Einwohner |
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Escheberg besteht im Wesentlichen aus einem Gutshof im Fachwerkstil und einem kleineren Wirtschaftshof. Dieser ist durch eine ehemalige Orangerie mit einem im englischen Stil angelegten Schlosspark verbunden. Der Park ist öffentlich zugänglich. Zudem gibt es einen 18-Loch-Golfplatz.[9]
Das im Jahr 1530 im gotischen Stil erbaute Schloss Escheberg ging aus einem im Fachwerkstil errichteten Gutshaus hervor. Das Schloss befindet sich im Privatbesitz der Familie von der Malsburg und kann nicht besichtigt werden.
Zur Zeit der Romantik, in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, war das Schloss kulturelle Begegnungsstätte zahlreicher Dichter, Maler und Musiker. Der Lyriker Emanuel Geibel begann auf dem Weg zum Schloss, im Jahr 1841, das bekannte Gedicht „Der Mai ist gekommen...“ zu verfassen.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Persönlichkeiten, die mit Escheberg in Verbindung stehen/standen:
- Ernst Friedrich von der Malsburg (1786–1824), Dichter, Übersetzer und Diplomat
- Karl-Otto von der Malsburg (1790–1855), Gutsbesitzer und Mäzen
- Bernhard Weinberg (1815–1877), geboren in Escheberg, Unternehmer, Teilhaber der Farbwarengroßhandlung Leopold Cassella & Co.
- Hans von der Malsburg (1831–1908), Politiker
- Emanuel Geibel (1815–1884), Dichter
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Friedrich Bodenstedt: Das Herrenhaus im Eschenwalde, Jena 1872. (Belletristische Verarbeitung von Gut Escheberg)
- Heiner Wittekind: Escheberg – Treffpunkt der Künstler. In: Gerhard Selb (Hrsg.): 1200 Jahre Niederelsungen. Niederelsungen 1975. S. 44f.
- Literatur über Escheberg nach Register In: Hessische Bibliographie
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kernstadt und Stadtteile. In: Webauftritt der Stadt Zierenberg.
- Escheberg, Landkreis Kassel. Historisches Ortslexikon für Hessen. In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d e Escheberg, Landkreis Kassel. Historisches Ortslexikon für Hessen. (Stand: 24. September 2019). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS).
- ↑ a b Einwohnerzahlen der Stadtteile. In: Webauftritt. Stadt Zierenberg, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 11. Oktober 2018 . ; Bürgerinformationsbroschüre. In: Webauftritt. Stadt Zierenberg, abgerufen im Januar 2024.
- ↑ Eingliederung der Gemeinden Escheberg und Hohenborn in die Stadt Zierenberg im Landkreis Wolfhagen vom 5. Januar 1971. In: Der Hessische Minister des Innern (Hrsg.): Staatsanzeiger für das Land Hessen. 1971 Nr. 3, S. 109, Punkt 108 (Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags [PDF; 5,5 MB]).
- ↑ Hauptsatzung. (PDF; 1,6 MB) § 6. In: Webauftritt. Stadt Zierenberg, abgerufen im September 2020.
- ↑ Michael Rademacher: Land Hessen. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Kur-Hessischer Staats- und Adress-Kalender: 1818. Verlag d. Waisenhauses, Kassel 1818, S. 69 f. (MDZ Digitalisat ).
- ↑ Verordnung vom 30sten August 1821, die neue Gebiets-Eintheilung betreffend, Anlage: Übersicht der neuen Abtheilung des Kurfürstenthums Hessen nach Provinzen, Kreisen und Gerichtsbezirken. Sammlung von Gesetzen etc. für die kurhessischen Staaten. Jahr 1821 – Nr. XV. – August. (kurhess GS 1821) S. 71.
- ↑ a b c Ausgewählte Daten über Bevölkerung und Haushalte am 9. Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen. (PDF; 1,8 MB) In: Zensus 2011. Hessisches Statistisches Landesamt, S. 30 und 86, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 27. Oktober 2020 .
- ↑ Gutspark Escheberg In: Europäisches Gartennetzwerk – EGHN. Abgerufen im September 2020.