Diprotodontia
Diprotodontia | ||||||||||||
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Östliches Graues Riesenkänguru (Macropus giganteus) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Diprotodontia | ||||||||||||
Owen, 1866 |
Die Diprotodontia, für die es bislang keinen deutschen Namen gibt, sind eine Ordnung aus der Unterklasse der Beuteltiere. Mit annähernd 140 Arten sind sie die artenreichste Ordnung dieser Unterklasse. Zu ihnen zählen bekannte Beuteltiere wie Kängurus, Koalas und Wombats.
Verbreitung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Diprotodontia finden sich in Australien und vorgelagerten Inseln, auf Neuguinea, im östlichen Indonesien (von Sulawesi ostwärts) sowie auf den Salomonen.
Beschreibung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Gemeinsamkeiten der Diprotodontia liegen in den Zähnen und in der Struktur der Fußknochen. Der Name bedeutet übersetzt „zwei erste Zähne“, womit angedeutet wird, dass ein großes Paar Schneidezähne den Unterkiefer dominiert. Ein weiteres, kleineres Paar kann vorhanden sein. Im Oberkiefer finden sich meist sechs Schneidezähne (außer bei den Wombats). Ein weiteres Merkmal ist, dass die zweite und dritte Zehe der hinteren Gliedmaßen zusammengewachsen sind.
In drei Familien, den Gleitbeutlern, den Ringbeutlern und den Zwerggleitbeutlern haben sich Arten mit einer Gleitmembran entwickelt.
Nahrung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die meisten Arten der Diprotodontia sind Pflanzenfresser. Einige Arten haben sich auf Insekten oder, wie die Rüsselbeutler, auf Nektar spezialisiert.
Fortpflanzung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Diprotodontia sind Beuteltiere, was bedeutet, dass nach kurzer Tragzeit relativ unterentwickelte Jungtiere zur Welt kommen und im Beutel der Mutter geschützt heranwachsen. Die meisten Diprotodontia haben gut entwickelte Beutel. Ein besonderes Merkmal, das bei einigen Familien (zum Beispiel den Kängurus) vorkommt, ist die verzögerte Geburt: Unmittelbar vor oder nach der Geburt paart sich das Weibchen erneut, der neue Embryo wächst jedoch nur bis zu einer Größe von rund 100 Zellen heran, dann stellt er das Wachstum ein. Erst wenn das alte Jungtier den Beutel verlässt (oder stirbt), wächst er weiter. Auf diese Weise vergeht weniger Zeit zwischen den einzelnen Geburten und das Weibchen kann sich um drei Junge gleichzeitig kümmern: eins im Uterus, eins im Beutel und eins außerhalb des Beutels.
Die Familien dieser Ordnung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Ordnung wird in elf rezente Familien unterteilt:
- Koalas (Phascolarctidae)
- Wombats (Vombatidae)
- Moschusrattenkängurus (Hypsiprymnodontidae)
- Rattenkängurus (Potoroidae)
- Kängurus (Macropodidae)
- Bilchbeutler (Burramyidae)
- Gleitbeutler (Petauridae)
- Ringbeutler (Pseudocheiridae)
- Zwerggleitbeutler (Acrobatidae)
- Kletterbeutler (Phalangeridae)
- Honigbeutler (Tarsipedidae)
Zu den ausgestorbenen Familien der Diprotodontia zählen unter anderem:
- Diprotodontidae, zu denen etwa Diprotodon zählte, das größte Beuteltier, das je gelebt hat. Weitere Vertreter der Familie waren Zygomaturus und Hulitherium, die zur Unterfamilie der Zygomaturinae zählten. Beide überlebten wie Diprotodon auch bis ins späte Pleistozän.
- Palorchestidae, deren typischer Vertreter der eigenartige Beuteltapir (Palorchestes) war.
- Beutellöwen (Thylacoleonidae), die sich aus den pflanzenfressenden Diprotodontia wieder zum Fleischfresser entwickelten und deren bekanntester Vertreter Thylacoleo carnifex war.
Systematik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Diprotodontia [1] |
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Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, Baltimore 1999, ISBN 0-8018-5789-9.
- D. E. Wilson, D. M. Reeder: Mammal Species of the World. Johns Hopkins University Press, Baltimore 2005, ISBN 0-8018-8221-4.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Laura J. May-Collado, C. William Kilpatrick, Ingi Agnarsson: Mammals from ‘down under’: a multi-gene species-level phylogeny of marsupial mammals (Mammalia, Metatheria). PeerJ. 2015 Feb 26;3:e805. doi: 10.7717/peerj.805. eCollection 2015.