Dannstadt-Schauernheim
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 25′ N, 8° 18′ O | |
Bundesland: | Rheinland-Pfalz | |
Landkreis: | Rhein-Pfalz-Kreis | |
Verbandsgemeinde: | Dannstadt-Schauernheim | |
Höhe: | 103 m ü. NHN | |
Fläche: | 15,24 km2 | |
Einwohner: | 7462 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 490 Einwohner je km2 | |
Postleitzahl: | 67125 | |
Vorwahl: | 06231 | |
Kfz-Kennzeichen: | RP | |
Gemeindeschlüssel: | 07 3 38 006 | |
LOCODE: | DE DNS | |
Gemeindegliederung: | 2 Ortsteile | |
Adresse der Verbandsverwaltung: | Am Rathausplatz 1 67125 Dannstadt-Schauernheim | |
Website: | www.vg-dannstadt-schauernheim.de | |
Ortsbürgermeisterin: | Manuela Winkelmann (CDU) | |
Lage der Ortsgemeinde Dannstadt-Schauernheim im Rhein-Pfalz-Kreis | ||
Dannstadt-Schauernheim ist eine Ortsgemeinde und zugleich Verwaltungssitz der gleichnamigen Verbandsgemeinde im rheinland-pfälzischen Rhein-Pfalz-Kreis. Sie liegt südwestlich von Ludwigshafen in der vorderpfälzischen Rheinebene.
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dannstadt-Schauernheim liegt innerhalb der Pfalz etwa zwölf Kilometer westlich von Ludwigshafen am Rhein, etwa 15 Kilometer westlich des Rheines (Konrad-Adenauer-Brücke zwischen Ludwigshafen und Mannheim) und ungefähr 15 Kilometer nördlich von Speyer. Direkte Nachbarorte sind
- Mutterstadt, ca. 3 km östlich
- Schifferstadt, ca. 6 km südlich
- Böhl-Iggelheim
- Hochdorf-Assenheim, ca. 1 km westlich
- Rödersheim-Gronau
- Gönnheim
- Fußgönheim, ca. 3 km nördlich
Die Ortsgemeinde selbst besteht aus den Ortsteilen Dannstadt im Süden und Schauernheim im Norden sowie aus den Wohnplätzen Adonisröschenhof, Falkenhof, Hinter dem Münchhof, Münchhof, Hof im Fallgarten und Schwanenhof am Kreuz.
Mitten durch den Ort verläuft der Riedgraben. Am südlichen Siedlungsrand nimmt er von links den Schlachtgraben auf. Der Riedgraben mündet innerhalb des Gemeindegebiets in die Marlach, die zuvor innerhalb von Schauernheim den Stechgraben aufnimmt, um kurze Zeit später in den Floßbach zu münden. Letzterer nimmt vor Ort außerdem den Wiesengraben auf.
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Archäologische Funde aus der Zeit der Kelten und der Römer bei Dannstadt sind die ältesten Zeugnisse von Siedlungen im Gemeindegebiet, das der Latènekultur zuzuordnen ist. Erstmals urkundlich erwähnt werden sowohl Dannstadt als auch Schauernheim Ende des 8. Jahrhunderts. Bereits seit Beginn der Franzosenzeit teilen sie eine gemeinsame Geschichte.
Die Ortsgemeinde Dannstadt-Schauernheim entstand am 7. Juni 1969 im Zuge der ersten rheinland-pfälzischen Verwaltungsreform durch Zusammenschluss der Gemeinden Dannstadt und Schauernheim [2] in dem 1939 gebildeten Landkreis Ludwigshafen am Rhein. Mittlerweile ist die Kommune Teil des Rhein-Pfalz-Kreises. 1972 wurde sie Verwaltungssitz der neu geschaffenen gleichnamigen Verbandsgemeinde. Im Jahr 1988 wohnten in Dannstadt 4568 Einwohner, in Schauernheim 2219 Einwohner.
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kirchen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Katholische Kirchengemeinde St. Michael Dannstadt
- Protestantische Kirchengemeinde Dannstadt
Konfessionsstatistik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit Stand 30. Juni 2005 waren von den Einwohnern 38,3 % evangelisch und 36,9 % römisch-katholisch, 24,8 % waren konfessionslos oder gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an.[3] Die Zahl der Katholiken und vor allem die der Protestanten ist seitdem gesunken. Derzeit (Stand September 2024) sind von den Einwohnern 25,1 % evangelisch und 24,6 % katholisch; 50,3 % sind konfessionslos oder gehören einer anderen Glaubensgemeinschaft an.[4]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinderat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinderat in Dannstadt-Schauernheim besteht aus 24 Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 9. Juni 2024 in einer personalisierten Verhältniswahl gewählt wurden, und der ehrenamtlichen Ortsbürgermeisterin als Vorsitzender. Bis zur Kommunalwahl 2019 waren es 22 Ratsmitglieder.
Die Sitzverteilung im Gemeinderat:
Wahl | SPD | CDU | Grüne | FDP | Gesamt |
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2024 | 6 | 13 | 2 | 3 | 24 Sitze[5] |
2019 | 6 | 11 | 4 | 3 | 24 Sitze[6] |
2014 | 7 | 12 | 2 | 1 | 22 Sitze[7] |
2009 | 7 | 12 | – | 3 | 22 Sitze |
2004 | 7 | 13 | – | 2 | 22 Sitze |
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsbürgermeisterin von Dannstadt-Schauernheim ist Manuela Winkelmann (CDU). Bei der Direktwahl am 26. Mai 2019 wurde sie mit einem Stimmenanteil von 56,42 % gewählt und ist damit Nachfolgerin von Bernd Fey (CDU), der nicht mehr kandidiert hatte.[8] Bei der Direktwahl am 9. Juni 2024 wurde sie als einzige Bewerberin mit 69,0 % für weitere fünf Jahre in ihrem Amt bestätigt.[9]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Blasonierung: „Über goldenem Schildfuß, darin eine fünfblättrige rote Rosenblüte, in Blau rechts eine rotverzierte goldene Mitra, links ein goldenes Schretzel.“ | |
Wappenbegründung: Die Rose und die Mitra entstammen dem alten Wappen von Dannstadt, das Schretzel dem von Schauernheim.
Es wurde 1977 von der Bezirksregierung Neustadt genehmigt. |
Partnerschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dannstadt-Schauernheim pflegt seit 1991 eine Partnerschaft mit Schackstedt in Sachsen-Anhalt und seit 2006 mit Bétheny, Département Marne, in der Champagne.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Kulturdenkmäler
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Vor Ort existieren insgesamt 29 Objekte, die unter Denkmalschutz stehen, darunter die katholischen Kirchen St. Michael und St. Cäcilia sowie der evangelischen Kirche in Dannstadt und der Melanchthonkirche.
Natur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Innerhalb des Gemeindegebiets existieren die Naturschutzgebiete Gräberfeld bei Dannstadt und Gräberfeld bei Dannstadt (Erweiterung). Mit dem Langen Stein steht zudem ein Menhir innerhalb der Gemarkung.
Mundart
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dannstadt-Schauernheim widmet sich – über seinen Kultur- und Heimatverein und in Zusammenarbeit mit der Kreisvolkshochschule – intensiv der Pflege der Pfälzer Mundart und veranstaltet seit 1988 alljährlich im Mai den Mundartwettbewerb Dannstadter Höhe, dessen Endrunde im Ortsteil Dannstadt ausgetragen wird. Sparten sind Mundartlyrik und -prosa. Die Sparte Szenische Darstellung wurde nach einigen Jahren wieder eingestellt. Anfang 2024 wurde entschieden, dass der Wettbewerb bis auf Weiteres pausiert.
Kunst im öffentlichen Bereich
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In und um Dannstadt-Schauernheim sind mehrere Skulpturen und Wandmalereien zu finden.[10] Der Ochs- und Eselbrunnen, zentral im alten Ortskern von Dannstadt gelegen, gilt als ihr bekanntester Vertreter im Gemeindegebiet. Er wurde von Barbara und Gernot Rumpf in den 1990er Jahren gestaltet. Ein Mundartdichter aus der Region hat darüber ein Gedicht im Pfälzer Dialekt geschrieben, in dem es zwischen Ochs und Esel zu einem nächtlichen Streit kommt, den ein zufälliger Passant entscheiden muss.[11] Das Gedicht wurde im Rahmen des 30. Mundart-Wettbewerbs Dannstadter Höhe veröffentlicht.[12]
Sport
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mit der FG Dannstadt existiert vor Ort ein Fußballverein.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Zwischen den Ortsteilen Dannstadt und Schauernheim verläuft die A 65, an der die Gemeinde vor Ort über eine Anschlussstelle verfügt. Eine Brücke darüber verbindet die beiden Ortschaften. Die A 65 führt in östlicher Richtung nach Ludwigshafen, in südwestlicher Richtung nach Neustadt an der Weinstraße und Landau. Etwa 500 Meter östlich liegt das Autobahnkreuz Mutterstadt, worüber zusätzlich die A 61 zu erreichen ist.
Durch Dannstadt-Schauernheim verlaufen außerdem die Landesstraßen 454 von Schifferstadt nach Fußgönheim und 530 von Meckenheim nach Mutterstadt, die sich im Ortsteil Dannstadt kreuzen. Die Kreisstraße 22 stellt außerdem eine Verbindung nach Böhl-Iggelheim her.
Im öffentlichen Personennahverkehr ist die Gemeinde – sowohl von Dannstadt als auch von Schauernheim aus – durch den Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) über die Buslinien 571 und 580 mit Ludwigshafen am Rhein sowie den Bahnhöfen in Haßloch und Deidesheim verbunden. An die Straßenbahnhaltestellen Maxdorf und Fußgönheim (beide Rhein-Haardtbahn) sowie den S-Bahnhof Schifferstadt ist die Ortsgemeinde durch eine Ruftaxilinie angebunden.
Behörden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Dannstadt liegt das Gebäude der Verbandsgemeindeverwaltung. Dort sind die für die verbandsangehörigen Ortsgemeinden zuständigen Ämter angesiedelt. Der Sitzungssaal im obersten Stockwerk dient sowohl den Ortsgemeinderäten als auch dem Verbandsgemeinderat. Die Gemeinde gehört außerdem zum Zuständigkeitsbereich des Amtsgericht Ludwigshafen am Rhein.
Energie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]2010 wurden in Dannstadt-Schauernheim zwei Windkraftanlagen vom Typ Kenersys K100 in Betrieb genommen. Mit 135 Meter Nabenhöhe und 100 Meter Rotordurchmesser sind sie die zweithöchsten Windkraftanlagen in Rheinland-Pfalz. Sie leisten jeweils 2,5 MW und können gemeinsam etwa 4500 Haushalte mit Strom versorgen.[13]
Tourismus
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Durch das Gemeindegebiet verläuft der Salier-Radweg.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Sohn der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wilhelm Ohler (1870–1948), Politiker (DNVP)
Personen, die vor Ort gewirkt haben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Fritz Herrfurth (1899–1944), Bildhauer, schuf 1929 vor Ort das Kriegerdenkmal
- Wolfgang Güllich (1960–1992), Sportkletterer, lebte in Dannstadt-Schauernheim.
- Hanna-Elisabeth Müller (* 1985), Opern-, Konzert- und Liedsängerin (Sopran), wuchs in Dannstadt auf.
- Gerhard Fouquet (* 1952), Historiker und pensionierter Professor, zuletzt an der Universität Kiel, wuchs in Dannstadt auf.
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Winfried Seelinger: Familien in Dannstadt und Schauernheim 1480 bis 1880. Dannstadt-Schauernheim 1994.
- Rolf Drechsel, Gerhard Fouquet: Dannstadt und Schauernheim. Zur Geschichte bäuerlicher Gemeinden in der Pfalz. Band 1: Die Geschichte Dannstadts und Schauernheims von den Anfängen bis zum Dreißigjährigen Krieg. Speyer 1989.
- Ingo Dierck, Gerhard Fouquet: Dannstadt und Schauernheim. Zur Geschichte bäuerlicher Gemeinden in der Pfalz. Band 2: Die Geschichte Dannstadts und Schauernheims von der Wiederbesiedelung 1650 bis zur Franzosenzeit. Dannstadt-Schauernheim 2006.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Verbandsgemeinde Dannstadt-Schauernheim
- Literatur über Dannstadt-Schauernheim in der Rheinland-Pfälzischen Landesbibliographie
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden (Hilfe dazu).
- ↑ Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]: Statistische Bände. Band 407). Bad Ems Februar 2016, S. 161 (PDF; 2,8 MB).
- ↑ Dannstadt-Schauernheim Stichtag: 30. Juni 2005.
- ↑ Gemeindestatistik Dannstadt-Schauernheim, abgerufen am 24. Oktober 2024.
- ↑ Dannstadt-Schauernheim, Gemeinderatswahl 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Dannstadt-Schauernheim. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 11. August 2024.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Gemeinderatswahl 2019 Dannstadt-Schauernheim. Abgerufen am 9. Oktober 2019.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2014, Stadt- und Gemeinderatswahlen.
- ↑ Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Direktwahlen 2019. Abgerufen am 9. Oktober 2019 (siehe Dannstadt-Schauernheim, Verbandsgemeinde, erste Ergebniszeile).
- ↑ Dannstadt-Schauernheim, Ortsbürgermeisterwahl (Gemeinde) 09.06.2024. In: Kommunalwahlergebnisse Dannstadt-Schauernheim. Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz, abgerufen am 11. August 2024.
- ↑ Kunsttour Dannstadter Höhe ( vom 12. Oktober 2007 im Internet Archive).
- ↑ Albert H. Keil: De Urdäälsspruch am Brunne. Verlag PfalzMundArt, 2017, abgerufen am 9. Februar 2023.
- ↑ Albert H. Keil: De Urdäälsspruch am Brunne. In: Rhein-Pfalz-Kreis und Verbandsgemeinde Dannstadt-Schauernheim (Hrsg.): 30. Mundart-Wettbewerb Dannstadter Höhe. Dannstadt-Schauernheim 2017.
- ↑ Windkraftanlagen Dannstadt-Schauernheim. structurae – Internationale Datenbank und Galerie für Ingenieurbauwerke, 6. April 2011, abgerufen am 5. Dezember 2020.