Sh2-155

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Caldwell 9)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Nebel
Sh2-155
Sh2–155
Sh2–155
AladinLite
Sternbild Kepheus
Position
Äquinoktium: J2000.0
Rektaszension 22h 57m 17,14s
Deklination (Astronomie) +62° 28′ 33,4″
Erscheinungsbild
Scheinbare Helligkeit (visuell) 7,7 mag 
Winkelausdehnung 50,0' x 30,0'
Zentralstern
Bezeichnung HD 217086 
Physikalische Daten
Entfernung 2400 Lj
(725 pc) 
Absolute Helligkeit 16 mag 
Durchmesser 70 Lj
Geschichte
Datum der Entdeckung 1959
Katalogbezeichnungen
 Sh2-155 • C 9

Sh2-155 (andere Namen: Sharpless 155, kurz S155, oder Caldwell 9, kurz C9) ist ein diffuser Nebel im Sternbild Kepheus. Wegen seiner „ausgehöhlten“ Form ist er weithin als Höhlennebel (englisch: Cave Nebula) bekannt, obwohl dieser Name früher für Ced 201 verwendet wurde, einen anderen Nebel im Sternbild Kepheus. Sh2-155 ist ein ionisiertes H-II-Gebiet mit anhaltender Sternentstehung[1] und einer geschätzten Entfernung von 725 Parsec (2.400 Lichtjahren) zur Erde.[2] Obwohl Sh2-155 bei der Beobachtung relativ schwach sichtbar ist, kann ein Teil seiner Struktur, besonders der „Höhlenmund“, durch ein mittelgroßes Teleskop unter dunklem Himmel visuell erkannt werden.

Sh2-155 wurde erstmals 1959 in der erweiterten zweiten Auflage des Sharpless-Katalogs als galaktischer Emissionsnebel erwähnt und ist Teil der viel größeren Cep-OB3-Assoziation.[3] Dies ist ein Verbund heißer junger Sterne, die mit ihren Photonen das Gas des Nebels zum Leuchten bringen. Der ROSAT-Satellit wies im Sternenverbund etwa 40 Röntgenquellen nach, mehrheitlich T-Tauri-Sterne.[4]

Sh2-155 liegt am Rande der Kepheus-B-Wolke (Teil der Kepheus-Molekülwolke).[5] Es wird vermutet, dass die Strahlung des heißen O-Sterns HD 217086 die Region komprimiert und die Bildung einer neuen Generation von Sternen auslöst.[6] Eine Untersuchung der jungen stellaren Objekte der Region durch das Chandra-Röntgenobservatorium und das Spitzer-Weltraumteleskop zeigte, dass der im Nordwesten des Höhlennebels eingebettete Sternhaufen Cep OB3b aus etwa 2000 Sternen besteht.[4]

Commons: Höhlennebel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Konstantin V. Getman, Eric D. Feigelson, Leisa Townsley, Patrick Broos, Gordon Garmire, Masahiro Tsujimoto: ChandraStudy of the Cepheus B Star‐forming Region: Stellar Populations and the Initial Mass Function. In: The Astrophysical Journal Supplement Series. 163. Jahrgang, Nr. 2, 2006, ISSN 0067-0049, S. 306–334, doi:10.1086/501453, arxiv:astro-ph/0601405, bibcode:2006ApJS..163..306G (englisch).
  2. A. Blaauw, W. A. Hiltner, H. L. Johnson: Photoelectric Photometry of the Association III Cephei. In: The Astrophysical Journal. 130. Jahrgang, 1959, ISSN 0004-637X, S. 69, doi:10.1086/146697, bibcode:1959ApJ...130...69B (englisch).
  3. III CEP ASSOC. SIMBAD Astronomical Database - CDS (Strasbourg), abgerufen am 11. März 2024 (englisch).
  4. a b O’Meara, The Caldwell Objects (wie unter Literatur), S. 53.
  5. N. Panagia, C. Thum: A study of the S 155A - CEP B cloud and its relation to Cepheus OB3 association. In: Astronomy and Astrophysics. Band 98, 1. Mai 1981, ISSN 0004-6361, S. 295–299 (harvard.edu [abgerufen am 22. Februar 2023]).
  6. Chandra: Cepheus B, August 12, 2009. Abgerufen am 22. Februar 2023.