Brederlow (Adelsgeschlecht)
Brederlow (auch Breyderloh) ist der Name eines alten pommerschen Adelsgeschlechts, das mit Henningus de Brederlo am 29. September 1319 urkundlich erstmals erscheint. Die Stammreihe der Familie beginnt mit Konrad von Brederlow († 1409), Gutsherr auf dem Rittergut Gartz am Plönesee im Herzogtum Pommern. Sie gehört zu den ältesten pommerschen Adelsfamilien.[1] Ein Goswin von Brederlow war Quitzowscher Hauptmann der Burg Beuthen bei Berlin wider den Hohenzollern[2] und wird auch bei Theodor Fontane beschrieben.[3]
Thydeco besaß mit seinem Bruder Johannes von Brederlow 1326 das Rittergut (Burg) Dertzow bei Lippehne und war einer der geheimen Räte des Markgrafen Ludwig.[4] Die Burg erhielt Hartwich Moltzan von Hans Brederlow 1427 nach dessen Tod.[5]
Die Familie hatte außerdem vom 15. bis 18. Jahrhundert Lehnsbesitz in Hinterpommern. Dazu gehörten die Güter Warsin,[6] ebenfalls im Kreis Pyritz, und Gar(t)z.[7] 1749 verkauften die von Brederlow ihre pommerschen Güter und erwarben Besitzungen in Ostpreußen, so auch Groß Lauth.[8] Als Überlieferung bestand im 19. Jahrhundert eine handschriftlich verfasste Familienchronik mit Ahnentafeln, die in Berlin zur Exposition gelangte aber nicht in den Druck ging.[9]
Mit Groß Saalau im ostpreußischen Kries Bratenstein konnte bis 1945 konstant ein Gutsbesitz gehalten werden, diese Begüterung war lange fideikommissarisch gebunden. Danach wurde es Allodbesitz, respektive der Bereich Koskeim mit Damerau etc. zum Schutzforst bestimmt.[10]
Standeserhöhung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die preußische Genehmigung zur persönlichen Führung des Freiherrntitels erhielt am 29. Dezember 1862 in Berlin der königlich preußische Forstmeister Hans von Brederlow, Gutsherr auf Groß Saalau und Bögen im Landkreis Bartenstein (Ostpreußen).
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Silber ein liegender abgestumpfter natürlicher Ast, aus dem an grünen Blätterstängeln drei rote Rosen wachsen. Auf dem Helm mit rot-silbernen Decken eine rot gekleidete Jungfrau wachsend, die einen mit gold-rot-silbernen Straußenfederchen bestückten grünen Kranz auf dem Kopf hält.
Bekannte Familienmitglieder
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Goswin von Brederlow (1783–1842), preußischer Landrat und Autor[11][12]
- Bonaventura von Brederlow (1791–1867), preußischer Generalmajor
- Hans Joachim von Brederlow (1858–1920), Majoratsbesitzer und Mitglied des Deutschen Reichstags
- Tido von Brederlow (1873–1934), deutscher Generalmajor und Ritter des Ordens Pour le Mérite[13]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon. Band II, Band 58 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1974, S. 84. ISBN 3-7980-0758-6.
- Walter von Hueck, Friedrich Wilhelm Euler: Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser. A (Uradel), Band XII, Band 55 der Gesamtreihe GHdA, C. A. Starke Verlag, Limburg (Lahn) 1973, S. 70 ff. ISBN 3-7980-0755-1.
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser 1939, A (Uradel), Jahrgang 38, Justus Perthes, Gotha 1938, S. 77 f. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft.
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen Häuser 1935, A (Uradel), Jahrgang 34, Justus Perthes, Gotha 1933, S. 84 f. Zugleich Adelsmatrikel der Deutschen Adelsgenossenschaft.
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Adeligen (Uradeligen) Häuser. Der in Deutschland eingeborene Adel (Deutscher Uradel). 1903, Jahrgang 4, Justus Perthes, Gotha 1902, S. 189 ff. Stammreihen, ff. Ausgabe, 1905, 1907, 1909, 1911, 1913, 1921.
- Moritz Maria von Weittenhiller: Genealogisches Taschenbuch der Ritter- u. Adels-Geschlechter. 1877. Jahrgang 2, Buschak & Irrgang, Brünn/Wien 1876, S. 133 ff. Digitalisat
- Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues preussisches Adelslexicon. Band 1, Gebrüder Reichenbach, Leipzig 1836, S. 303. (Digitalisat).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Nicol und Kopfe von Brederlow, in: Georg Schmidt: Die Familie von dem Borne mit den namensverwandten Geschlechtern, P. Stellenhagen, Merseburg 1887, S. 216.
- ↑ Quitzowscher Hauptmann Goswin von Brederlow, in: Rudolf Streckfuß: Hohenzollern. Historische Bilder, Teil 2, Friedrich der Erste und die Quitzows, Band 2, Julius Springer, Berlin 1859, S. 73.
- ↑ Theodor Fontane: Spreeland. Beeskow-Storkow und Barnim-Teltow. In: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Band 4, Schloß Beuthen. Wilhelm Hertz (Bessersche Buchhandlung), Berlin 1882, S. 329 f. Digitalisat
- ↑ Georg Wilhelm von Raumer: Die Neumark Brandenburg im Jahre 1337 oder Markgraf Ludwig’s des Aelteren Neumärkisches Landbuchs, Nicolai’sche (Verlags-)Buchhandlung, Berlin 1837, S. 81. Digitalisat
- ↑ Brandenburgische Urkunden, Märkische Ortschaften, Orte, Dertzow. In: Geheimes Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz. Abgerufen am 4. Juli 2023.
- ↑ Christoph Friedrich v. Brederlow-Warsin, in: Carl August Ludwig Freiherr von Eickstedt: Familienbuch des dynastischen Geschlechts der von Eickstedt ..., V. Wichura, Ratibor 1860, S. 805.
- ↑ Andreas von Brederlow-Gartz, in: Hans von Schack: Beiträge zur Geschichte der Grafen und Herren von Schack, Band I, Wilhelm Baensch, Berlin 1884, S. 76.
- ↑ Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogthums Pommern und des Fürstenthums Rügen. Band 3, W. Dietze, Anklam 1868, S. 663 (Digitalisat)
- ↑ 1475b. Handschriftliche Familiengeschichte derer von Brederlow, in: Ad. M. Hildebrandt: Katalog der Heraldischen Ausstellung zu Berlin 1882, 2. Auflage, I. Abtheilung, Gruppe C, Carl Heymanns Verlag, Berlin 1882, S. 88.
- ↑ Landwirtschaftliches Adreßbuch der Domänen, Rittergüter, Güter und Höfe der Provinz Ostpreußen 1932. In: Niekammer’s Güter-Adreßbücher. 5. Auflage. Band III der Gesamtreihe Niekammer, Kreis Bartenstein. Selbstverlag der Niekammer Adressbuch GmbH, Leipzig 1932, S. 238. Digitalisat
- ↑ Ueber Leben und Verfassung in Kreisen und Gemeinden mit besonderen Bezug zu Preußen, G. reimer, Berlin 1820.
- ↑ Geschichte des Handels und der gewerblichen Kultur der Ostsee-Reiche im Mittelalter bis zum Schlusse des sechzehnten Jahrhunderts. Mit besonderem Bezug auf Danzig als Quartierstadt des Hansebundes, und der sich in dieser Zeit entwickelnden inneren Staats-Verhältnisse Preußens., Original 1820. Digitalisat, 1. Reprint 2007 Universität Köln; 2. Reprint: de Gruyter, Berlin 2019. ISBN 978-3-11-110455-3.
- ↑ Brederlow, Tido von beim Bundesarchiv.