Bislett Games

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Bislett Games 2010

Die Bislett Games (auch ExxonMobil Bislett Games) sind ein Leichtathletik-Meeting, das jedes Jahr im Juni oder Juli im Bislett-Stadion in Oslo ausgetragen wird und zur Diamond League gehört.

Arne Haukvik, ein ehemaliger Politiker und später langjähriger Direktor des Meetings, organisierte 1965 die ersten Bislett Games. Er lud jeweils am Tag vor der Veranstaltung die Presse und die Sponsoren zu sich nach Hause zu einer „Erdbeeren-Party“ ein. Diese Tradition wird auch nach seinem Tod im Jahr 2002 weitergeführt. Während des kompletten Neubaus des Stadions im Jahr 2004 fanden die Bislett Games ausnahmsweise in Bergen statt.

Das Meeting gehörte von 1993 bis 1997 zu den Golden Four. Danach war es Teil der Golden League, bis es 2010 in die Diamond League aufgenommen wurde.[1]

Impossible Games

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2020 stand die Veranstaltung unter dem Einfluss der COVID-19-Pandemie. Wie geplant, wurde sie am 11. Juni aber als alternativer Wettbewerb unter den Regularien Norwegens und dem Titel „Impossible Games“ in abgewandelter Form durchgeführt.[2] Karsten Warholm startete zu einem Weltrekordversuch über die äußerst selten gelaufenen 300 Meter Hürden, im Stabhochsprung traten Armand Duplantis und der Norweger Sondre Guttormsen im Stadion an und Renaud Lavillenie auf seiner Anlage in Pérignat-lès-Sarliève.[2][3] Unter den 42 gemeldeten Athleten aus sieben Ländern waren außerdem u. a. Weltmeister Daniel Ståhl, die norwegische Skilangläuferin sowie nationale Meisterin im 10.000-Meter-Lauf Therese Johaug und Norwegens Landesrekordlerin über 3000 Meter Karoline Bjerkeli Grøvdal.[3] Über 2000 Meter konkurrierte Team „Ingebrigtsen“ (Filip, Henrik und Jakob Ingebrigtsen) mit dem Team „Cheruiyot“ (Timothy Cheruiyot, Edwin Melly und Elijah Manangoi) im Fernduell, wobei der Lauf parallel in Oslo und Nairobi durchgeführt wurde.

Weltrekord lief Karsten Warholm mit 33,78 s im 300-Meter-Hürdenlauf. Europarekorde stellten Jakob Ingebrigtsen in 4:50,01 Minuten über 2000 Meter und Sondre Nordstad Moen in 1:12:46,49 Stunden auf der 25.000-Meter-Distanz auf. Norwegischen Rekord lief Filip Ingebrigtsen in 2:16,46 Minuten beim 1000-Meter-Lauf. Persönliche Bestleistungen erreichten Pål Haugen Lillefosse mit 5,61 Meter beim Stabhochsprung und Therese Johaug mit 31:40,67 Minuten über 10.000 Meter. Team „Ingebrigtsen“ siegte über Team „Cheruiyot“ das in Nairobi mit schwierigen Wetterbedingungen zu kämpfen hatte.[4] Den Diskuswurf gewann Daniel Ståhl mit 65,92 Meter und Karoline Bjerkeli Grøvdal brach den 3000-Meter-Lauf ab.

Die TV-Übertragung der „Impossible Games“ war die meistgesehene Sendung in Norwegen an diesem Tag.

Wettkampfbestleistungen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Art Rekord Athlet Herkunft Datum
100 m 9,79 (+0,6 m/s) Usain Bolt Jamaika Jamaika 7. Juni 2012
200 m 19,77 (+0,6 m/s) Erriyon Knighton Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 15. Juni 2023
400 m 43,86 Michael Johnson Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 21. Juli 1995
800 m 1:42,04 David Rudisha Kenia Kenia 4. Juni 2010
1000 m 2:16,46 Filip Ingebrigtsen Norwegen Norwegen 11. Juni 2020
1500 m 3:27,95 Jakob Ingebrigtsen Norwegen Norwegen 15. Juni 2023
2000 m 4:50,01 Jakob Ingebrigtsen Norwegen Norwegen 11. Juni 2020
3000 m 7:26,25 Yomif Kejelcha Athiopien Äthiopien 1. Juli 2021
5000 m 12:36,73 Hagos Gebrhiwet Athiopien Äthiopien 30. Mai 2024
25.000 m 1:12:46,49 Sondre Nordstad Moen Norwegen Norwegen 11. Juni 2020
110 m Hürden 13,00 (−0,1 m/s) Ladji Doucouré Frankreich Frankreich 29. Juli 2005
300 m Hürden 33,78 Karsten Warholm Norwegen Norwegen 11. Juni 2020
400 m Hürden 46,52 Karsten Warholm Norwegen Norwegen 15. Juni 2023
3000 m Hindernis 8:01,83 Paul Kipsiele Koech Kenia Kenia 9. Juni 2011
Hochsprung 2,38 m Mutaz Essa Barshim Katar Katar 15. Juni 2017
Stabhochsprung 6,02 m Armand Duplantis Schweden Schweden 16. Juni 2022
Weitsprung 8,53 m (+0,9 m/s) irving Saladino Panama Panama 2. Juni 2006
Dreisprung 18,01 m Jonathan Edwards Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich 9. Juli 1998
Kugelstoßen 22,29 m Tomas Walsh Neuseeland Neuseeland 7. Juni 2018
Diskuswurf 70,91 m Mykolas Alekna Litauen Litauen 30. Mai 2024
Speerwurf 92,60 m Raymond Hecht Deutschland Deutschland 21. Juli 1995
Art Rekord Athletin Herkunft Datum
100 m 10,75 (+0,9 m/s) Marie-Josée Ta Lou Elfenbeinküste Elfenbeinküste 15. Juni 2023
200 m 21,93 (+0,7 m/s) Dafne Schippers Niederlande Niederlande 9. Juni 2016
400 m 49,23 Sanya Richards-Ross Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 3. Juli 2009
800 m 1:55,41 Pamela Jelimo Kenia Kenia 6. Juni 2008
1500 m 3:57,40 Suzy Favor Hamilton Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten 28. Juli 2014
3000 m 8:24,20 Georgia Griffith Australien Australien 30. Mai 2024
5000 m 14:11,15 Tirunesh Dibaba Athiopien Äthiopien 6. Juni 2008
10.000 m 30:13,74 Ingrid Kristiansen Norwegen Norwegen 5. Juli 1986
100 m Hürden 12,49 (+0,7 m/s) Sally Pearson Australien Australien 7. Juni 2012
400 m Hürden 52,30 Femke Bol Niederlande Niederlande 15. Juni 2023
3000 m Hindernis 9:07,14 Milcah Chemos Cheywa Kenia Kenia 7. Juni 2012
Hochsprung 2,05 m Stefka Kostadinowa Bulgarien Bulgarien 4. Juli 1987
Stabhochsprung 4,85 m Jelena Issinbajewa Russland Russland 15. Juni 2007
Weitsprung 7,29 m (+0,9 m/s) Heike Drechsler Deutschland Deutschland 22. Juli 1994
Dreisprung 15,11 m (+0,1 m/s) Yamilé Aldama Kuba Kuba 27. Juni 2003
Kugelstoßen 20,26 m Valerie Adams Neuseeland Neuseeland 9. Juni 2011
Diskuswurf 69,78 m Zwetanka Christowa Bulgarien Bulgarien 5. Juli 1986
Speerwurf 69,48 m Trine Hattestad Norwegen Norwegen 28. Juli 2000
Tirunesh Dibaba nach ihrem Weltrekord 2008
Datum Athlet Disziplin Leistung
14. Juni 1965 AustralienAustralien Ron Clarke 10.000 m 27:39,4 min
24. Juni 1975 Norwegen Grete Waitz 3000 m 8:46,6 min
21. Juni 1976 Norwegen Grete Waitz 3000 m 8:45,4 min
5. Juli 1979 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Sebastian Coe 800 m 1:42,33 min
7. Juli 1982 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich David Moorcroft 5000 m 13:00,41 min
28. Juni 1984 Norwegen Ingrid Kristiansen 5000 m
10.000 m
14:58,89 min
30:59,42 min
27. Juli 1985 Marokko Saïd Aouita 5000 m 13:00,40 min
5. Juli 1986 Norwegen Ingrid Kristiansen 10.000 m 30:13,74 min
10. Juli 1993 Kenia Yobes Ondieki 10.000 m 26:58,38 min
22. Juli 1994 Kenia William Sigei 10.000 m 26:52,23 min
4. Juli 1997 Athiopien Haile Gebrselassie 10.000 m 26:31,32 min
22. Juli 2000 Norwegen Trine Hattestad Speerwurf 69,48 m
15. Juni 2007 Athiopien Meseret Defar 5000 m 14:16,63 min
6. Juni 2008 Athiopien Tirunesh Dibaba 5000 m 14:11,15 min
1. Juli 2021 Norwegen Karsten Warholm 400 m Hürden 46,70 s

Mit dem Weltrekord über 10.000 Meter am 10. Juli 1993 war Yobes Ondieki der erste Mensch, der unter der 27-Minuten-Marke blieb.

Commons: Bislett Games – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. History (Memento vom 27. Juli 2011 im Internet Archive), Bislett Games
  2. a b "Impossible Games" statt Diamond League-Meeting in Oslo, Plan B, auf: leichtathletik.de, vom 23. April 2020, abgerufen am 23. April 2020
  3. a b "Impossible Games" in Oslo mit Star-Aufgebot und schrägem Programm, Diamond League-Alternative, auf: leichtathletik.de, vom 9. Juni 2020, abgerufen am 10. Juni 2020
  4. Jan-Henner Reitze: Weltbestzeit – Karsten Warholm auch von Corona nicht zu stoppen, "Impossible Games" Oslo, auf: leichtathletik.de, vom 11. Juni 2020, abgerufen am 11. Juni 2020