Benue

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Benue
Der Benue in Makurdi

Der Benue in Makurdi

Daten
Lage Kamerun Kamerun
Nigeria Nigeria
Flusssystem Niger
Abfluss über Niger → Golf von Guinea
Quelle Hochland von Adamaua
7° 33′ 15″ N, 13° 32′ 52″ O
Quellhöhe 1350 m
Mündung in den Niger bei LokojaKoordinaten: 7° 47′ 0″ N, 6° 45′ 0″ O
7° 47′ 0″ N, 6° 45′ 0″ O
Mündungshöhe 35 m
Höhenunterschied 1315 m
Sohlgefälle 0,94 ‰
Länge 1400 km[1]
Einzugsgebiet 335.035 km²[2]
Abfluss am Pegel Riao (1335014)[3]
AEo: 30.650 km²
NNQ (Min. Monat Ø)
MNQ 1950–1980
MQ 1950–1980
Mq 1950–1980
MHQ 1950–1980
HHQ (Max. Monat Ø)
0 l/s
800 l/s
249 m³/s
8,1 l/(s km²)
1268 m³/s
2162 m³/s
Abfluss am Pegel Makurdi Station[4]
AEo: 305.000 km²
Lage: 250 km oberhalb der Mündung
MNQ 1955–2014
MQ 1955–2014
Mq 1955–2014
MHQ 1955–2014
HHQ (29.9.2012)
320 m³/s
3468 m³/s
11,4 l/(s km²)
10.400 m³/s
16.400 m³/s
Abfluss am Pegel an der Mündung (vor 1960)[5]
AEo: 335.035 km²
MQ
Mq
3400 m³/s
10,1 l/(s km²)
Linke Nebenflüsse Faro, Taraba, Katsina Ala
Rechte Nebenflüsse Mayo-Kebi, Kilange, Gongola, Kadera, Ssungo, Ankwe, Mada, Okonoa
Durchflossene Stauseen Lagdo-Stausee
Großstädte Garoua, Makurdi
Mittelstädte Yola
Schiffbarkeit ja (bis Garoua)
Einzugsgebiet des Benue

Einzugsgebiet des Benue

Der Benue

Der Benue

Benue (Betonung auf beiden „e“; auch Binue, Binuë, Bénoué, Bantusprache für Mutter der Gewässer,[6] Tschadda) ist ein Fluss im zentralen Afrika und zugleich der größte Nebenfluss des Niger.

Die Quelle des Benue liegt nördlich von Ngaoundéré im südlichen Hochland von Adamaua unter 7° 33′ nördlicher Breite und etwa 13° 33′[7] östlicher Länge. Von dort zieht der Fluss in großem, nach Westen offenem Bogen nordwärts, empfängt bei Gewe den von Osten kommenden Mayo-Kebi, wendet sich nun westwärts und vereinigt sich 206 m ü. M. mit dem aus Süden kommenden, reißenden und wasserreichen Faro (der Hauptfluss ist hier 1000 m, der Nebenfluss 700 m breit). Von rechts nimmt er als längsten Nebenfluss den Gongola auf, danach den Kadera und den Ssungo. In der Regenzeit steigt das bei gewöhnlichem Stand 3–4 m tiefe Wasser um 10–15 m und verursacht gewaltige Überschwemmungen. Unterhalb von Adamaua durchzieht der Strom majestätisch ein breites Tal mit ausgeprägten Talrändern; das Innere des Landes ist im Süden meist mit Walddickichten erfüllt, von Schluchten zerrissen und unzugänglich, im Norden ist es stärker kultiviert. Unter 7° 46′ nördl. Breite fließt der Benue gegenüber von Lokoja in den Niger.

An der Einmündung übertrifft der Benue den Niger an Größe. Vor 1960 betrug sein mittlerer Abfluss 3400 m³/s gegenüber 2500 m³/s des Niger. Während der nachfolgenden Jahrzehnte sank, unter anderem wegen des wachsenden Wasserbedarfs der Landwirtschaft, die Wasserführung beider Flüsse um mehr als ein Drittel.

Die Durchflussmenge des Benue wurde am Pegel Makurdi bei etwa 90 % des Einzugsgebietes zwischen den Jahren 1955 bis 2014 in m³/s gemessen (Werte aus Diagramm abgelesen).[4]

Hier fehlt eine Grafik, die leider im Moment aus technischen Gründen nicht angezeigt werden kann. Wir arbeiten daran!

Erforschung und Geschichte

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Benue wurde 1851 von Heinrich Barth entdeckt und wieder 1854 von Eduard Vogel; William Balfour Baikie war der erste, der ihn 1854 und 1857–58 mit einem Dampfschiff bis nahe an die Grenzen von Adamaua befuhr. Seither ist sein Unterlauf sehr häufig befahren worden, so von Gerhard Rohlfs, Adolph Burdo und Eduard Flegel, der 1882 auch die Quelle entdeckte. Durch weite fruchtbare und reiche Länder fließend, war dieser Strom einst eine der wichtigsten Eingangspforten Innerafrikas. Der bedeutendste Ort an seinen Ufern war im 19. Jahrhundert Yola in Adamaua, der damalige Hafen für Elfenbein (60–80 Tonnen jährlich); weiter westlich, etwas südlich vom Benue liegt das gleichfalls bedeutende Wukari.

Von Adamaua ab bildete der Benue im 19. Jahrhundert die Grenze zwischen dem Fulbereich Sokoto und den südlich gelegenen Land der Yoruba.

Zwischen Anfang Juli und Anfang September 2012 kam es am Benue zu schweren Überschwemmungen. Dabei kamen schätzungsweise 137 Menschen ums Leben und tausende mussten ihre Häuser verlassen. Erschwert wurde die Situation dadurch, dass bereits im Oberlauf, in Kamerun, aus dem Lagdo-Stausee Wasser abgelassen werden musste. Man geht davon aus, dass 30 Menschen durch das zusätzliche Wasser aus dem Stausee ums Leben kamen.[8]

Commons: Benue – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Benue – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Jaroslab Balek: Hydrology and Water Resources in Tropical Africa. Elsevier, 1977, ISBN 0-444-99814-4, S. 90 (Auszug (Google))
  2. Station Description Form - Benue à Umaisha :1331700101 - NIGERIA
  3. GRDC - Pegel Riao
  4. a b Increased streamflow dynamics and implications for flooding in the Lower River Benue Basin
  5. Inger Andersen: The Niger River Basin: A Vision for Sustainable Management. World Bank Publications 2005, ISBN 0-8213-6203-8, S. 47 (Auszug (Google))
  6. Deutsches Kolonial-Lexikon (1920), Suchwort Benue (Memento des Originals vom 3. Januar 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ub.bildarchiv-dkg.uni-frankfurt.de
  7. russische Generalstabskarte
  8. Earth Observatory.nasa - Flooding in Nigeria, abgerufen am 20. November 2024