Barramundi
Barramundi | ||||||||||||
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Barramundi (Lates calcarifer) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Lates calcarifer | ||||||||||||
(Bloch, 1790) |
Der Barramundi (Lates calcarifer), auch Baramundi, ist ein Raubfisch aus der Familie der Riesenbarsche (Latidae) und kommt vorwiegend in den tropischen Gewässern Australiens vor. Er ist ein sehr beliebter Speisefisch, aber auch als Sportfisch bekannt.
Sein Name entstammt einer Sprache der Aborigines (Burumunda) und bedeutet „Fluss-Fisch mit großen Schuppen“.[1][2] Darum werden andere Arten ebenfalls ähnlich bezeichnet. Der Barramunda Australischer Lungenfisch (Neoceratodus forsteri), der Barramundi cod, wie der Pantherfisch (Cromileptes altivelis) in Australien heißt, und der gepunktete Barramundi (Scleropages leichardti und Scleropages jardinii) gehören dazu.
Vorkommen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Barramundis können in Salz- und Süßwasser leben, das heißt, sie sind euryhalin. Ihr Verbreitungsgebiet erstreckt sich vom Persischen Golf bis hin zu den Philippinen und von Australien bis nach Indien und Japan. Sie halten sich in Tiefen von 10–40 m auf.
Der Barramundi laicht im Salzwasser, in und vor Flussmündungen; geschlechtsreife Tiere leben in Trichtermündungen und Küstengebieten. Die Jungfische wachsen jedoch nur in Brackwasser und Flussmündungen auf, er ist daher ein katadromer Wanderfisch[3] wie z. B. Aale. Gebiete wie Mangrovensümpfe und tiefliegende Flächen werden während der Springflut und des Monsunregens überflutet und schaffen somit den idealen Lebensraum für junge Barramundi. Beste Fang- und Laichzeit ist Oktober bis Februar.
Merkmale
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Barramundi ist ein hochrückiger Fisch mit ausgeprägter hochstrahliger Rückenflosse. Sein Maul ist groß, wobei der Unterkiefer bis hinter das Auge reicht. Die Schwanzflosse ist abgerundet. Die Unterseite ist silberfarben und wird zum Rücken hin dunkler. Seine Augen sind auffallend klein und rot. Die Flossen sind braun. Die Durchschnittsgröße liegt bei etwa einem Meter, er kann aber bis zu einer Länge von 2 Metern heranwachsen und erreicht dabei ein Gewicht von maximal 60 kg. Seine Hauptnahrung sind Frösche, Garnelen und Heringe. Die Barramundis schlüpfen meist als Männchen ("Milchner"), es gibt aber auch Weibchen ("Rogner"); die dichogamen Männchen entwickeln sich dann nach dem Besamen des Laichs zu Weibchen (Proterandrie). Der Barramundi ist sozusagen teilweise hermaphrodithisch.[4][5]
Barramundi und Mensch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Norden Australiens war der Barramundi bedeutender Bestandteil des Bush Foods der Aborigines. Auch in deren Mythologie, der Traumzeit, kam der Barramundi vielfach vor: er wurde mit Reproduktion, Reinkarnation und Transformation verbunden.[6][7] Als wichtiges Nahrungsmittel und Totem wurde der Barramundi auch in der Kunst der Aborigines auf Felsen und Rinde gemalt.
Als Speisefisch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Australien ist der Barramundi als Nahrungsmittel ausgesprochen beliebt und gilt dort als einer der besten Speisefische. Das Fleisch ist weiß, zart, aber trotzdem fest und äußerst schmackhaft.
In Aquakultur wird er mittlerweile unter anderem in den USA, sowie Thailand und Indonesien gezüchtet, aber auch in den Niederlanden, der Schweiz und in Deutschland.[8]
Wein
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der australische Wein Barramundi wurde nach dem Fisch benannt.
Sonstiges
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aus der Haut wird auch Leder hergestellt, beispielsweise für Gürtel, Brieftaschen etc.[9] 1999 wurden Barramundi künstlich – beispielsweise im australischen in Lake Bennett – angesiedelt, mit dem Ziel, durch Sportfischerei einen zusätzlichen Anreiz für Touristen zu bieten.[10]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ James Peterson: Seafood Handbook: The Comprehensive Guide to Sourcing, Buying and Preparation. Wiley, 2010, ISBN 0-470-40416-7, S. 58, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
- ↑ E. M. Grant (Hrsg.): Grant's Guide to Fishes. 12th. Edition, 2014, ISBN 978-0-646-14106-0.
- ↑ Ivan Nagelkerken: Ecological Connectivity among Tropical Coastal Ecosystems. Springer, 2009, ISBN 978-90-481-2405-3, S. 340.
- ↑ Paul Humphries, Keith Walker: Ecology of Australian Freshwater Fishes. Csiro, 2013, ISBN 978-0-643-09743-8, S. 120 f, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
- ↑ Devin M. Bartley, Kenneth M. Leber: FAO Fisherie Technical Paper: Marine Ranching. Ausgabe 429, 2004, ISBN 92-5-104961-0, S. 73 f, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
- ↑ Hope Werness: The Continuum encyclopedia of animal symbolism in art. Continuum, 2006, ISBN 0-8264-1913-5, S. 28, eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche.
- ↑ Howard Morphy: Animals Into Art. Routledge, 2015, ISBN 978-1-138-81607-7 (Reprint), S. 242.
- ↑ Fische. Arten in Aquakultur Bundesverband Aquakultur, abgerufen am 27. Oktober 2023
- ↑ Keith W. Waldron: Handbook of Waste Management and Co-Product Recovery in Food Processing. Vol. 1, Woodhead, 2007, ISBN 978-1-84569-025-0, S. 406.
- ↑ Devin M. Bartley, Kenneth M. Leber: Marine Ranching. In: Food and Agriculture Organization of the United Nations (Hrsg.): Food and Agriculture Organization Fao Fisheries and Aquaculture Technical Papers (= FAO fisheries technical paper). Nr. 429. Food and Agriculture Organization of the United Nations, Rome 2004, ISBN 978-92-5104961-7, S. 80 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche): „In 1999, a further 3500 and 1500 80-mm-long fish were released into Manton Dam and Lake Bennett respectively [...].“