Austral Líneas Aéreas

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Austral Líneas Aéreas
Logo der Austral Líneas Aéreas
Embraer 190 der Austral Líneas Aéreas
IATA-Code: AU
ICAO-Code: AUT
Rufzeichen: AUSTRAL
Gründung: 1955
Betrieb eingestellt: 2020
Sitz: Buenos Aires, Argentinien Argentinien
Drehkreuz: Buenos Aires-Jorge Newbery
Heimatflughafen: Buenos Aires-Jorge Newbery
IATA-Prefixcode: 143
Leitung: Mariano Recalde (CEO)
Allianz: SkyTeam (über Aerolíneas Argentinas)
Vielfliegerprogramm: Aerolíneas Plus
Flottenstärke: 26
Ziele: national und international
Website: www.austral.com.ar
Austral Líneas Aéreas hat den Betrieb 2020 eingestellt. Die kursiv gesetzten Angaben beziehen sich auf den letzten Stand vor Einstellung des Betriebes.
BAC 1-11-500 der Austral, 1992
Boeing 737-200 der Austral, 2012

Austral Líneas Aéreas war eine argentinische Regionalfluggesellschaft mit Sitz in Buenos Aires und Basis auf dem Flughafen Buenos Aires-Jorge Newbery. Sie war ein Tochterunternehmen von Aerolíneas Argentinas.

Austral Líneas Aéreas wurde am 14. Dezember 1955 unter dem Namen Aerovias Monder gegründet und nahm den Flugbetrieb mit Curtiss C-46 auf.

Ebenfalls 1955 wurde Aerotransportes Litoral Argentino (ALA) in Rosario gegründet und nahm den Betrieb mit kleinen zweimotorigen Aero Commander auf. Im Jahr 1958 wurde die Flotte um sechs Douglas DC-3 erweitert

Am 23. Juni 1957 wurde der Name in Austral Compania Argentina de Transportes Aereos geändert und eingetragen. Im selben Jahr wurden auch Charterflüge nach Miami aufgenommen. Linienflüge innerhalb Argentiniens entlang der Küste Patagoniens bis nach Rio Gallegos begannen im Januar 1958.[1]

Ab den Jahren 1968 und 1969 wurde die Flotte durch mehrere NAMC YS-11 und 15 BAC 1-11 ergänzt.[2]

Am 26. März 1971 wurden Austral und Aerotransportes Litoral Argentino (ALA) zu Austral Lineas Aereas S.A. zusammengeschlossen.

Mitte der 1990er-Jahre wurde Austral Líneas Aéreas zusammen mit Aerolíneas Argentinas von der spanischen Iberia größtenteils übernommen, Iberia verkaufte die Austral Líneas Aéreas jedoch wieder kurze Zeit später.[3] Ab 2008 befanden sich beide wieder in Staatsbesitz. Im März 2012 musterte Austral als drittletzte Airline weltweit ihre letzte McDonnell Douglas DC-9-81 aus, die verbliebenen DC-9-83 folgten im April 2012.[4]

Im September 2013 erhielt Austral ihre 21. Embraer 190 und gleichzeitig die erste Maschine der Gesellschaft in einer SkyTeam-Sonderbemalung.

Im Mai 2020 wurde bekannt, dass Austral Líneas Aéreas mit der Fluggesellschaft Aerolíneas Argentinas, bis Ende 2020 fusionieren wird. Sie sind bereits Teil der gleichen Gruppe.[5]

Zum 30. November 2020 wurde die Marke Austral eingestellt.[6][7]

Austral Líneas Aéreas bedient größtenteils Verbindungen innerhalb Argentiniens, führt aber auch internationale Flüge aus.

Flotte bei Betriebseinstellung

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Mit Stand November 2020 bestand die Flotte der Austral Líneas Aéreas aus 26 Flugzeugen, davon 18 vorübergehend stillgelegt, mit einem Durchschnittsalter von 9,3 Jahren:[8]

Douglas DC-6 der Austral, 1972
NAMC YS-11 der Austral, 1972
Flugzeugtyp Anzahl bestellt Anmerkungen Sitzplätze
Embraer 190 26 96
Gesamt 26 -

Zuvor eingesetzte Flugzeuge

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Zuvor betrieben Austral und Aerotransportes Litoral Argentino (ALA) auch folgende Flugzeugtypen:[9][10]

Von 1955 bis zum Zusammenschluss mit Austral 1971 kam es bei Aerotransportes Litoral Argentino zu einem Totalschaden an Flugzeugen. Dabei kamen 30 Menschen ums Leben.[11]

Von 1957 bis zur Betriebseinstellung im November 2020 kam es bei Austral zu 7 Totalschäden von Flugzeugen. Bei 5 davon kamen 224 Menschen ums Leben.[12] Auszüge:

  • Am 9. Januar 1964 brach in einer Douglas DC-3/C-47B-5-DK der Aerotransportes Litoral Argentino (LV-FYJ) während des Fluges von Rosario nach Buenos Aires ein Brand in der Kabine aus. Die Piloten versuchten, auf dem kleinen Flugplatz von Zárate (Argentinien) eine Notlandung durchzuführen. Sie erreichten den Flugplatz jedoch nicht und mussten 9 Kilometer davor in einem Feld notlanden. Dabei brach das Flugzeug auseinander und ein Feuer brach aus. Von den 31 Insassen kamen 30 ums Leben, drei Besatzungsmitglieder und 27 Passagiere.[14]
  • Am 17. Dezember 1969 fiel an einer Curtiss C-46A-45-CU Commando der Austral Líneas Aéreas (LV-GEB) in 90 Meter Höhe beim Start vom Flughafen Buenos Aires–Jorge Newbery (Argentinien) das Triebwerk Nr. 1 (links) aus, da die Tankwahlschaltung falsch vorgenommen worden war. Da die Höhe nicht gehalten werden konnte, musste eine Notlandung auf einem kleinen Sportplatz vorgenommen werden. Dabei wurde das Flugzeug irreparabel beschädigt. Beide Piloten, die einzigen Insassen auf dem Frachtflug, überlebten den Unfall.[15]
  • Am 21. November 1977 wurde eine BAC 1-11-420-EL auf einem Flug der Austral Líneas Aéreas (LV-JGY) im Landeanflug auf den Flughafen Bariloche 21 Kilometer östlich des Ziels ins Gelände geflogen. Die Maschine kam vom Flughafen Buenos Aires-Jorge Newbery, zusammen mit zwei weiteren BAC 1-11 der Austral. Auf den Charterflügen sollte eine große Gruppe von Touristen befördert werden, überwiegend frisch getraute Hochzeitspaare. Bei einer Art Rennen schob sich die LV-JGY vor die anderen, indem die Piloten beim Fliegen einer Abkürzung in einen Hügel flogen. Bei diesem CFIT (Controlled flight into terrain) wurden von den 79 Passagieren und Besatzungsmitgliedern 46 getötet; bei diesem zweitschwersten Unfall einer BAC 1-11 überlebten nur 33 Passagiere.[16][17]
Douglas DC-9-30 der Austral, baugleich mit der 1997 verunglückten
  • Am 12. Juni 1988 stürzte eine McDonnell Douglas DC-9-81 (MD-81) der Austral Líneas Aéreas (N1003G) beim Landeanflug auf den Flughafen Posadas ab. Das Flugzeug kollidierte bei schlechter Sicht mit Eukalyptusbäumen und schlug drei Kilometer vor dem Flughafen auf dem Boden auf. Alle 22 Insassen starben.[19]
Commons: Austral Líneas Aéreas – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. R.E.G. Davies: Airlines of Latin America since 1919. Putnam Aeronautical Books, London 1997, ISBN 0-85177-889-5, S. 579.
  2. R.E.G. Davies: Airlines of Latin America since 1919. Putnam Aeronautical Books, London 1997, ISBN 0-85177-889-5, S. 582.
  3. md-80.com zu Austral md-80.com, (englisch); abgerufen am 15. Mai 2023
  4. Ch-aviation: Airline Information (englisch) abgerufen am 2. Dezember 2016
  5. Aerolineas Argentinas und Austral werden zusammengelegt. In: aeroTELEGRAPH. 7. Mai 2020, abgerufen am 7. Mai 2020 (Schweizer Hochdeutsch).
  6. Goodbye Penguins: Austral Líneas Aéreas Brand Disappears After Merge. In: airlinegeeks.com. 1. Dezember 2020, abgerufen am 2. Dezember 2020 (englisch).
  7. Aerolineas Argentinas Completes Its Merger With Austral. In: simpleflying.com. 1. Dezember 2020, abgerufen am 2. Dezember 2020 (englisch).
  8. Austral Líneas Aéreas Fleet Details and History. In: planespotters.net. 30. November 2020, abgerufen am 30. November 2020 (englisch).
  9. Ulrich Klee, Frank Bucher et al.: jp airline-fleets international. Zürich-Airport 1966–2007.
  10. Ulrich Klee, Frank Bucher et al.: jp airline-fleets international. Sutton, UK, 2008–2013.
  11. Daten über die Fluggesellschaft Aerotransportes Litoral Argentino im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 13. März 2021.
  12. Daten über die Fluggesellschaft Austral Líneas Aéreas im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 13. März 2021.
  13. Flugunfalldaten und -bericht C-46 LV-GED im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 23. Januar 2016.
  14. Flugunfalldaten und -bericht DC-3 LV-FYJ im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 18. Januar 2023.
  15. Flugunfalldaten und -bericht C-46 LV-GEB im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 4. Januar 2024.
  16. Unfallbericht BAC 111-400 LV-JGY, Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 24. Februar 2019.
  17. Air-Britain Aviation World (englisch), September 2022, S. 170–171.
  18. Flugunfalldaten und -bericht BAC 1-11 LV-LOX im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 24. Februar 2019.
  19. Flugunfalldaten und -bericht DC-9-81 N1003G im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 12. März 2021.
  20. Flugunfalldaten und -bericht DC-9 LV-WEG im Aviation Safety Network (englisch), abgerufen am 7. Mai 2020.