Asch (ägyptische Mythologie)
Asch in Hieroglyphen | ||||
---|---|---|---|---|
Frühzeit |
3š Asch | |||
Altes Reich |
| |||
Saïtenzeit |
| |||
![]() |
Asch ist eine Gottheit der altägyptischen Mythologie. Er war der Gott der westlichen Oasen.
Darstellung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dargestellt wird er in menschlicher Gestalt mit dem unidentifizierbaren Kopf des Seth-Tieres, was zu Verwechselungen führen kann. Deshalb wurde sein Name in Hieroglyphen stets beigefügt, oft trägt Asch seinen Namen auf einer Standarte vor sich her. Bereits unter Seth-Peribsen ist Asch vorwiegend in Menschengestalt zu sehen. Er trägt zusätzlich die Weiße Krone Oberägyptens.
Mythologie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Asch gilt als „Herr von Libyen“ und Gott der westlichen Wüste (Sahara), einschließlich des Fayyum-Beckens. Damit war er gewissermaßen das „westliche Gegenstück“ zu Sopdu, dem Herrn der Ostwüsten. Er war nicht nur Gott der unfruchtbaren Wüste, sondern auch Gott der fruchtbaren Oasen. Er wurde in frühdynastischer Zeit noch hauptsächlich als lokaler Gott der Quellen und der Fruchtbarkeit verehrt. Diese Rolle teilte er sich noch mit dem Berg- und Quellgott Ha. Sein Haupt-Kultort lag im Fayyum. In saïtischer Zeit erhielt er den Beinamen „Bezwinger der Libyer“.
Belege
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die frühesten greifbaren Erwähnungen dieser Gottheit finden sich auf Tonsiegeln aus der Regierungszeit des frühägyptischen Königs Peribsen (2. Dynastie). Dort ist er in anthropomorpher Gestalt zu sehen, sein Name ist in Hieroglyphen stets beigefügt.[1] Ansonsten ist Asch in der Geschichte Ägyptens äußerst selten belegt, er wird im Pyramidentempel des Sahure (5. Dynastie) bei Abusir erwähnt, ein weiteres Mal in einer Tempelszene aus der Saïtenzeit (26. Dynastie).[2] In seiner Verehrung als Wüstengott entstand bereits sehr früh die Verbindung zu dem Wind- und Wüstengott Seth, dem Gott Horus von Libyen und Ha. Während des Alten Reiches aber verschmolz er offenbar zunächst mit Seth, bevor er später von Ha weitestgehend verdrängt wurde. Vermutlich hing dies mit der aufkommenden Anfeindung Seths im Mittleren Reich zusammen.[3]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Toby A. H. Wilkinson: Early Dynastic Egypt. Strategies, Society and Security. Routledge, London (UK) 1999, ISBN 0-415-18633-1.
- Christian Leitz u. a.: Lexikon der ägyptischen Götter und Götterbezeichnungen (LGG). Peeters, Leuven 2002, ISBN 9042911468
- Hans Bonnet: Lexikon der ägyptischen Religionsgeschichte. Nikol, Hamburg 2000, ISBN 3-937872-08-6, S. 55.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Toby A. H. Wilkinson: Early Dynastic Egypt. London (UK) 1999, S. 106.
- ↑ Christian Leitz u. a.: Lexikon der ägyptischen Götter und Götterbezeichnungen (LGG). Leuven 2002, S. 81.
- ↑ Sara Mohr, Shane M. Thompson: Power and Identity at the Margins of the Ancient Near East. Colorado 2023, S. 118 u. 119.