André Philip
André Philip (* 28. Juni 1902 in Pont-Saint-Esprit, Département Gard; † 5. Juli 1970 in Paris) war ein französischer sozialistischer Politiker.[1]
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]André Philip stammte aus einer protestantischen Familie. Früh begann er sich für die Sache der Arbeiter zu interessieren. Nach Abschluss seines Studiums und Promotion arbeitete er an der rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Lyon.[2]
Gedanklich stand er Henri de Man nahe. Zu seinen politischen Projekten gehörte die 40-Stunden-Woche. Er setzte auch sich für die Regulierung der Arbeitszeit im Bergbau ein.[2]
Philip war als Vertreter des Departements Rhône ab 1936 Mitglied der französischen Abgeordnetenkammer und damit am 10. Juli 1940 Teil der Nationalversammlung, die über die erweiterten Vollmachten für Marschall Philippe Pétain zu befinden hatte. Philip gehörte zu den „quatre-vingts“, die gegen diese Ermächtigung stimmten.
Zum Ende des Zweiten Weltkriegs gehörte Philip zwei Mal der Provisorischen Regierung der Französischen Republik an, nämlich unter Charles de Gaulle und Léon Blum. In der Frage des Algerienkriegs stand er in Opposition zu Guy Mollet. Wegen seiner Standpunkte wurde er aus der Leitung der SFIO ausgeschlossen.[2]
Er entwarf als Vertrauter von Charles de Gaulle 1943 für die französische Exilregierung einen Plan, der unter Mithilfe von Jean Monnet und René Mayer ausgearbeitet wurde. Dieser Plan war für ein Konzept der westeuropäischen Integration gedacht. Dazu sollte u. a. eine Gemeinschaft der Schwerindustrie gehören. Zu diesem weitsichtigen Plan gehörte vor allem Deutschland, das eine besondere Rolle spielen sollte. Dies war die Basis für die Montanunion, d. h. der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) gemäß dem Schuman-Plan vom 9. Mai 1950, deren Vertrag am 18. April 1951 unterzeichnet wurde und am 25. Juli 1952 in Kraft trat.[3][1]
Schriften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Le socialisme trahi, 1957
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Zeitungsartikel über André Philip in den Historischen Pressearchiven der ZBW
- Philip, André (1902–1970) 5 contributions de 1930 à 2005. In: Persée. (französisch).
- Angaben zu André Philip in der Datenbank der Bibliothèque nationale de France.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b André, Louis Philip. In: Assemblée nationale. Abgerufen am 27. Mai 2023 (französisch).
- ↑ a b c Léo Bysaeth, Anne-Lise Grobéty, Marc Perrenoud, Loyse Renaud Hunziker: André Sandoz (1911–2006) : Un socialiste Chaux-de-Fonnier au XXe siècle. Biographie. Éditions Alphil, Neuchâtel 2007, ISBN 978-2-940235-39-1, S. 42 f.
- ↑ Franz Knipping: Die Einigung Europas. DTV-Verlag, ISBN 3-423-30609-2, S. 38.
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
René Pleven Robert Schuman | Finanzminister von Frankreich 26. Januar 1946–24. Juni 1946 18. Dezember 1946–22. Januar 1947 | Robert Schuman Robert Schuman |
Personendaten | |
---|---|
NAME | Philip, André |
KURZBESCHREIBUNG | französischer Politiker |
GEBURTSDATUM | 28. Juni 1902 |
GEBURTSORT | Pont-Saint-Esprit |
STERBEDATUM | 5. Juli 1970 |
STERBEORT | Paris |