Forum 01 (2001) Plan D'urgence
Forum 01 (2001) Plan D'urgence
Forum 01 (2001) Plan D'urgence
Forum
Forum 1 / 2001
BEVÖLKERUNGSSCHUTZ
PROTECTION DE LA POPULATION
PROTEZIONE DELLA POPOLAZIONE
Forum 1 / 2001
Paul Thüring
Editorial
www.kulturgueterschutz.ch
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KGS PBC
Forum 1 / 2001
Inhalt
Contenu Contenuto
Paul Thüring 1
Editorial
Rino Büchel 3
Katastrophenplanung
wird unterschätzt
Ruth Haener 18
Alles eilt, wenn’s brennt
Patrik Birrer 27
Kulturgüterschutz
in der Gemeinde
Jean-Daniel Jeanneret 33
Un concept ambitieux:
la PBC à La Chaux-de-Fonds
© Denkmalpflege der Stadt Bern
Beda Sartory 40
Zusammenarbeit Kultur-
güterschutz und Feuerwehr
Forum-Interview 46
mit Guido Voser
© Nitrochemie Wimmis AG
Papersave – 51
Rettung für saures Papier
Internet-Links
KGS-Adressen
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Internet Links
http://www.solinet.net/presvtn/links/org.htm
http://aic.stanford.edu/disaster/
(aus: AIC News, Vol. 26, No.4, July 2001)
http://www.ifla.org/VI/4/admin/emergcy.htm
http://www.kshs.org/archives/planfwd.htm
http://wwwlowerhudsonconference.org/EMPART/Page10564/page105646.html
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2 3
Bern,
KGS Adressen
Adresses PBC Indirizzi PBC
Administration, Beitragswesen
Elisabeth Hausammann [email protected] 322 52 74
Ausbildung, Organisation
Eveline Maradan [email protected] 322 52 56
Information, Internationales
Hans Schüpbach [email protected] 322 51 56
KGS PBC
Kontakte Katastrophenplan / Contacts Plan d’urgence /
Contatti Piano di catastrofe
AG Franz Jaeck +41 (0)62 835 23 44 [email protected]
Denkmalpflege/Kulturgüterschutz, Laurenzenvorstadt 89, 5001 Aarau
AI Eduard Harzenmoser +41 (0)71 788 95 93 [email protected]
Kant. Amt für Zivilschutz AI, Marktgasse 2, 9050 Appenzell
AR Dr. Peter Witschi +41 (0)71 353 63 52 [email protected]
Staatsarchivar, Regierungsgebäude, 9100 Herisau
BL Rudolf Stähelin +41 (0)61 906 33 51 [email protected]
Amt für Bevölkerungsschutz, Abt. Planung und Organisation, Rheinstrasse 55, 4410 Liestal
BS Sandro Messner +41 (0)61 267 84 44 [email protected]
Erziehungsdepartement, Ressort Kultur, Münsterplatz 2, 4001 Basel
BE Andreas Gäumann +41 (0)31 634 90 16 [email protected]
Amt für Militär und Bevölkerungsschutz, Papiermühlestrasse 17, 3000 Bern 22
FR Ivan Andrey +41 (0)26 305 13 01 [email protected]
Service des biens culturels, Chemin des Archives 4, 1700 Fribourg
GE Philippe Wassmer +41 (0)22 727 02 02 [email protected]
Office cantonal pour la PBC, Chemin du Stand 4, Case postale 284, 1233 Bernex
GL Thomas Rageth +41 (0)55 646 67 41 [email protected]
Direktion für Landwirtschaft, Wald und Umwelt, Postgasse 29, 8750 Glarus
GR Dr. Hans Rutishauser +41 (0)81 257 27 91 [email protected]
Kantonale Denkmalpflege, Loëstrasse 14, 7000 Chur
JU Marcel Berthold +41 (0)32 465 84 00 [email protected]
Office du patrimoine historique, PBC, Case postale 64, 2900 Porrentruy 2
LU pendent
NE Service de la PC et du feu +41 (0)32 889 63 50 [email protected]
Service de la protection civile et du feu, Clos-Pury 15, Case postale 212, 2108 Couvet
NW Bernhard Odermatt +41 (0)41 619 56 00 [email protected]
Amt für Bevölkerungsschutz, Koordinationsstelle Notorganisation, Wilstrasse 1, 6371 Oberdorf
OW Ivo Zemp +41 (0)79 330 60 00 [email protected]
Bundesamt für Kultur, Sektion Heimatschutz und Denkmalpflege, Hallwylstrasse 15, 3003 Bern
SG Max Widmer +41 (0)71 229 39 22 [email protected]
Amt für Militär und Zivilschutz, Dienst für Kulturgüterschutz, Brühlgasse 35, 9004 St. Gallen
SH Willi Günter +41 (0)52 632 72 95 [email protected]
Amt für Militär und Zivilschutz, Randenstrasse 34, 8204 Schaffhausen
SZ Dr. Josef Wiget +41 (0)41 819 20 65 [email protected]
Amt für Kulturpflege, Postfach 2201, 6430 Schwyz
SO Guido Schenker +41 (0)32 627 93 45 [email protected]
Zivilschutzverwaltung, Abteilung KGS, Baselstrasse 40, 4500 Solothurn
TG Werner Künzler +41 (0)52 724 23 26 [email protected]
Amt für Zivilschutz, Zürcherstrasse 221, 8510 Frauenfeld
TI Athos Pedrioli +41 (0)91 946 29 50 +41 (0)79 621 77 44
Centro cantonale d’istruzione della protezione civile, 6802 Rivera
UR Auf Gemeindestufe organisiert
VD Michèle Gohy +41 (0)21 316 37 76 [email protected]
Office cantonal de la PBC, Rue de la Mouline 32, 1022 Chavannes-près-Renens
VS Christophe Valentini +41 (0)27 606 46 20 [email protected]
Office cantonal de la PBC, rue des Vergers 7, 1950 Sion
ZG Adolf Durrer +41 (0)41 728 35 41 [email protected]
Amt für Militär, Kirchenstrasse 6, 6300 Zug
ZH Karl Schürpf +41 (0)1 306 75 03 [email protected]
Amt für Militär und Zivilschutz, Chef Abt. Zivilschutz, Thurgauerstrasse 56, 8090 Zürich
Im Fürstentum Liechentenstein
FL Patrik Birrer +423 236 62 82 [email protected]
Hochbauamt, Abt. Denkmalpflege und Archäologie, Städtle 38, FL – 9490 Vaduz
KGS PBC
Editorial
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Rino Büchel
Katastrophenplanung
wird unterschätzt
Bei Besuchen in verschiedenen kulturellen Institutionen stellt man Rino Büchel
oft fest, dass die Thematik «Katastrophenplan» zwar bekannt ist, leitet die
Sektion
deren Umsetzung aber erst in den Kinderschuhen steckt. Dies ist Kulturgüter-
um so betrüblicher, als immer wieder namhafte Sammlungen, schutz im
Archiv- und Bibliotheksbestände sowie Kirchenschätze durch Bundesamt
natur- und technikbedingte Katastrophen zerstört werden. Weitere für Zivilschutz.
Risiken stellen Diebstahl, Vandalismus und Verluste durch
unsachgemässe Behandlung im Rahmen von Rettungsbemühun-
gen dar. Im Unterschied zur Pflege der Bestände ist beim Erstellen
eines Katastrophenplans das Zusammenwirken von Partnern aus
unterschiedlichsten Bereichen – Denkmalpflege, Sicherheit,
Kulturgüterschutz und Brandschutz – notwendig.
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KGS PBC
trägen an Mikroverfilmungen und Sicher- tiven Schäden auch die immateriellen Ver-
stellungsdokumentationen, Ausbildung luste in die Betrachtungen miteinbezogen
von spezifischem KGS-Personal, Bau von werden.
Schutzräumen, Evakuationsplanungen, In-
formation).
Vorsicht vor Feuer...
Es sind aber nicht nur solche schriftliche
Vereinbarungen, die zum Ergreifen entspre- Welchen Gefahren müssen wir unsere
chender Schutzmassnahmen verpflichten. Aufmerksamkeit zuwenden und welche
Leider werden Risiken und Gefährdungen, Schutzmassnahmen können ergriffen wer-
denen die Kulturgüter ausgesetzt sind, nicht den? Die Brandgefahr ist überall anzutref-
genügend beachtet, da eine systematische fen. Neben Bränden, bedingt durch Natur-
Bearbeitung nicht vorgenommen wird. In ereignisse wie Blitzschlag, können folgen-
vielen Museen, Archiven, Sammlungen de Gründe Ursachen von Verlusten an Kul-
usw. verdrängen die Alltagsaufgaben das turgütern sein:
Thema «Katastrophenplan» auf der Priori- * Nicht mehr zeitgemässe elektrische
tätenliste rasch auf die hinteren Ränge. Eine Beleuchtungsinstallationen. In der Kirche
Gegenüberstellung der während Jahren in- Santa Maria delle Grazie in Bellinzona
vestierten Zeit und des Geldes zu Gunsten (TI) verursachte am 31. Dezember 1996
der Erhaltung von Kulturgütern sowie de- ein Kurzschluss, der von der Beleuch-
ren Verlust durch mangelnde Schutzvor- tung der Weihnachtskrippe herrührte,
bereitungen wird in der Regel nicht vorge- einen schweren Brand.
nommen. Dabei müssten neben den effek-
Fall-Beispiel 1 – Feuer
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und Wasserleitungsabschlüsse, nicht mehr ventare mit Fotos und genauen Massen
verwendete Dusch- und Toilettenräume, machen es schwierig bzw. unmöglich, ge-
Wasserabfluss-Schächte ohne Rück- stohlene Gegenstände zu suchen und zu
schlagventil, um nur einige Problemberei- identifizieren. Im Schadenfall kommt die
che zu nennen. Unverständlich ist es, wenn Gefahr eines Chaos hinzu, welches von ge-
Wasserleitungen oder wasserführende wissen Zeitgenossen dazu benutzt wird,
Heizleitungen in einen Schutzraum für Kul- Gegenstände unrechtmässig zu behändi-
turgüter gezogen werden. Die Begutach- gen.
tung darf sich aber nicht nur auf die Lager-
räumlichkeiten beschränken. Gefahren lau- Vor wenigen Wochen fuhr ein junger Mann
ern auch in den Vorräumen, wenn Wasser- mit seinem Auto absichtlich in die Türe der
verteiler und Heizleitungen sich dort befin- Klosterkirche von Einsiedeln. Vandalenakte
den. beschränken sich jedoch nicht nur auf be-
deutendste Kulturgüter. Schändungen von
Grabmälern und Friedhöfen haben in den
Diebstahl und Vandalismus vergangenen Jahren zugenommen. Im
in zunehmendem Masse Zuge der zunehmenden Mobilität bleibt
nichts mehr verschont. Vielleicht muss die
Diebstahl stellt ein weit verbreitetes, viel- Entwicklung hier in eine ähnliche Richtung
fach nicht offen ausgesprochenes Problem gehen, die ich vor wenigen Jahren in ei-
dar. Tätern wird durch gutgläubiges Verhal- nem Museum in Italien selber erlebte: das
ten ermöglicht, Wertgegenstände zu ent- Zirkulieren im Museum war nur noch in ei-
wenden, indem ihnen Zutritt zu sensiblen, ner begleiteten Gruppe möglich. Für den
nicht kontrollierbaren Bereichen gewährt Besucher bedeutet dies eine starke Ein-
wird. Türen und Fenster sind ungenügend schränkung; es scheint aber letztlich der
gesichert. Dies wird von Dieben geradezu Preis dafür zu sein, dass auch die nachfol-
als eine Einladung angesehen, sich zu be- genden Generationen noch dieselben –
dienen. Gefährdet sind Kleingegenstände, möglichst unbeschadeten – Kulturgüter
Bücher, aber auch Archivalien. Fehlende In- betrachten können.
Im Laufe der Untersuchung legte er ein umfassendes Geständnis ab. Neben den
eingangs erwähnten Objekten hatte der Täter innert drei Wochen aus rund dreissig
Gotteshäusern in der Innerschweiz, im Aargau und im Welschland verschiedenste
Kreuze, Monstranzen, Heiligenfiguren, Handglocken, Weihrauchgefässe und ande-
res mehr gestohlen und dabei auch erheblichen Sachschaden verursacht. Auf unge-
fähr Fr. 90’000.– belief sich nach Angaben der Polizei der Gesamtwert der Beute. Da
das Vorgehen beim Raub jeweils kaltblütig geplant worden war und der Täter zudem
ein umfangreiches Vorstrafenregister aufwies, wurde er zu zweieinhalb Jahren Zucht-
haus sowie zu acht Jahren Landesverweis verurteilt. Die Beute konnte den Eigentü-
mern vollumfänglich zurückgegeben werden.
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Vorgehen im
Katastrophenfall
Konservatorische Sofortmassnahmen bei Feuer- und Wasserschaden
In der Nacht vom 11. auf den 12. Juni 1999 brach in der Chantal Karli
Bibliothèque universitaire von Lyon (F) ein Feuer aus. (oben) war
Leiterin des
Leider wurde das Eingreifen der Feuerwehr dadurch Projekts «Katas-
erschwert, dass keinerlei Präventivmassnahmen bestan- trophenplan».
den. Am Wochenende des 12. und 13. Juni konnten Die Restaurato-
zunächst rund 5 000 Werke evakuiert werden. Diese rin führt seit
wurden zum Teil eingefroren, zum Teil luftgetrocknet. 1994 ein eige-
nes Atelier in
Zehn Tage nach dem Unglück zeigte es sich, dass Lausanne.
25 000 Bände in einem von den Sicherheitsbedingungen
her besonders gefährdeten Gebäudeteil vom Schimmel
befallen waren.
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Die beiden
Bilder (links)
zeigen das
Übungsobjekt
vor und nach
dem Brand.
Bild unten:
heblich weniger Wasser. Allerdings wurden
In einem
durch den Druck des Wasserstrahls die
zweiten Ver-
Objekte verschoben; zudem bildete sich ein
such wurde die
Russfilm. Hitzeeinwirkung und Russ waren
Reaktion von
übrigens auch an den auf den ersten Blick
modernen
«unbeschädigten Beständen» festzustellen.
Medien und
Nachdem die Aktivitäten in der Schaden-
Kunststoffhüllen
zone aufgehört hatten, wurden die Gestel-
auf Feuer
le nochmals gefüllt, und zwar mit «moder-
beobachtet.
nen» Medien wie Disks, CDs, Tonbändern,
Hüllen aus Mylar, Einbänden aus PVC und
Nitrocellulose usw. Es bot sich also die ein-
zigartige Gelegenheit, die Reaktion solcher
Materialtypen bei Feuer aus der Nähe zu
beobachten. Wegen der hochgradig gifti-
gen Immissionen (Chlorwasserstoff), die
von den synthetischen Materialien ausgin-
gen, musste auf eine Bergung der Do-
kumente verzichtet werden. Das Feuer
flammte sofort und mit grosser Intensität
auf; es entwickelte sich eine dichte, dunkle
Rauchwolke. Nachdem das Feuer gelöscht
war, konnte man Folgendes erkennen: Die
Materialien, die schon bei tieferen Tempe-
raturen empfindlich reagierten, waren aus-
nahmslos geschmolzen. Immerhin ist zu
bemerken, dass in Halbkarton-Hüllen auf-
bewahrte Dokumente mit einer gewissen Diese Aussagen sind insgesamt mit Vor-
Verzögerung angegriffen wurden und der sicht aufzunehmen, da die Versuche nicht
Hitze und den Flammen besser standhiel- wissenschaftlich angelegt waren.
ten.
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Informationen
Schweizerische Landesbibliothek,
Abteilung Konservierung,
Corinne Merle,
Tel. +41 (0)31 325 58 50,
E-mail: [email protected]
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Mesures conservatoires
lors de dégâts d’eau ou de feu Cas modèle 5 – Des efforts ont été entrepris
Dans le cadre des travaux de rénovation Le canton de Vaud (VD): des exemples positifs
de la Bibliothèque nationale suisse (BNS) Le canton de Vaud est tout à fait sensible à l’élaboration de
et dans la perspective de la conservation plans de sauvetage des collections en cas de sinistre. En
des fonds, l’établissement d’un plan en cas effet, plusieurs actions ont été entreprises ces dernières
de catastrophe destiné au sauvetage des années:
documents suite à un dégât d’eau ou de * Le 3 décembre 1999, l’association vaudoise des archi-
feu s’imposait. Elaboré en 1995, le plan fut vistes (AVA) a organisé une journée consacrée à la pro-
révisé en 1998 toujours dans l’optique tection des archives contre le feu et l’eau. Afin de bien
d’une politique de conservation préventive cerner le sujet, plusieurs professionnels ont présenté leur
comprenant les travaux de restauration, la point de vue. A savoir, l’Etablissement cantonal d’assu-
désacidification du papier, les copies de rance contre l’incendie et les éléments naturels, l’Office
sécurité (microfilms, digitalisation) et l’opti- cantonal de la protection des biens culturels, les sapeurs-
misation des conditions d’entreposage. pompiers, les restaurateurs-conservateurs.
Voici les points principaux du plan en cas * Le 24 mai 2000, Mme Michèle Gohy, de l’Office cantonal
de sinistre à la BNS: de la protection des biens culturels, MM. Gilbert Coutaz
* «Pendant la catastrophe» et Gilbert Kaenel, respectivement directeurs des Archi-
Ce chapitre s’occupe de la sécurité des ves cantonales vaudoises et du Musée cantonal d’arché-
personnes. Il établit les types d’alarme ologie et d’histoire, ont invité différentes personnes
et indique par quels moyens atteindre concernées par ce sujet à débattre de la question, dans
les personnes à convoquer. le Dépôt et Abri de biens culturels (DABC) à Lucens. Le
* «Première question, autrement dit but était de mieux connaître les moyens existants à
‹Qui fait quoi comment?› » disposition, de même que les lacunes et la manière de
Le chapitre comprend les dispositions les combler.
qui règlent l’accès au bâtiment et qui sont * La Bibliothèque Cantonale et Universitaire de Lausanne
déterminantes pour l’appréciation de la (site Riponne) est sur le point de terminer un «plan d’ur-
situation et pour le bon déroulement des gence en cas de catastrophe».
mesures à prendre par les personnes * Les Archives cantonales vaudoises entreprennent un
responsables. Ici se trouvent également projet similaire d’ici à la fin 2001. L’objectif premier est
les adresses des personnes de contact d’établir un plan d’intervention et d’évacuation des do-
pour toute aide complémentaire. cuments. Elles rechercheront, selon les besoins, à trouver
* «Le sauvetage» des solutions partagées avec les institutions géogra-
La participation de toutes les personnes- phiquement proches.
clés pour le sauvetage des objets est re- * Les Archives cantonales vaudoises et l’Etablissement
quise. Le chapitre énumère les données cantonal d’assurance contre l’incendie et les éléments
et les types de missions confiées aux naturels (ECA) ont mis au point un mode de calcul
intervenants en fonction de la nature du d’assurance des documents d’archives dans le nouveau
support (s’agit-il de médias traditionnels formulaire d’assurance pour les communes. La pratique
ou modernes ?). est en vigueur depuis l’année 2000.
* «Après la catastrophe»
L’entreposage des documents dans des Comme on peut le constater, le canton de Vaud est actif
dépôts de fortune et leur retour dans la dans le domaine depuis trois ans. L’intérêt d’un plan
zone du sinistre après restauration sont d’urgence en cas de catastrophe est partagé et d’actualité
réglés dans ce chapitre. Sont décrits en mais sa réalisation n’a malheureusement que peu avancé
outre les travaux de conservation à long pour l’heure.
terme, ainsi que le déroulement de la
remise en place des documents. Chantal Karli, restauratrice-conservatrice, Lausanne
* «Evaluation de l’expérience»
Les intervenants doivent échanger leurs
expériences à la suite d’un sinistre né- Eléments d’élaboration d’un plan de catastrophe
cessitant la mise en place du plan de * Chacun peut profiter de l’échange d’informations et de la
catastrophe afin de procéder à une éva- coopération lors de l’élaboration d’un plan d’intervention
luation permettant d’améliorer ou de mo- en cas de catastrophe.
difier ce plan. * La mise en pratique du plan d’intervention en cas de
catastrophe doit faire partie intégrante des attributions
Dans la mesure où une catastrophe ré- des institutions culturelles concernées.
clame l’intervention de tout le personnel,
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celui-ci doit être régulièrement informé. La Segnala tutti gli indirizzi cui rivolgersi per
collaboration avec la protection des biens richiedere un ulteriore aiuto.
culturels, le service du feu de la Ville de * «L’azione di salvataggio»
Berne, les collègues du domaine de la re- Il salvataggio degli oggetti della biblioteca
stauration/conservation s’est révélée fruc- richiede l’intervento del personale com-
tueuse et nécessaire. petente. Questo capitolo comprende le
Plus la prévention et les mesures de pro- istruzioni da rispettare e i compiti da as-
tection sont exercées, plus les risques sont solvere in funzione degli oggetti minac-
précisément connus, mieux se déroulera ciati (si tratta di documenti tradizionali o
le processus de planification de l’inter- moderni?) durante l’azione di salvatag-
vention en cas de catastrophe, d’où l’im- gio.
portance, pour les membres des groupes * «Dopo la catastrofe»
d’intervention, de participer à des exercices Questo capitolo regola la custodia tem-
pratiques sur des objets concrets. A titre poranea degli oggetti sottratti al pericolo
expérimental, le sauvetage de documents e la loro restituzione alla biblioteca ripri-
endommagés par le feu et l’eau a été réa- stinata dopo il sinistro. Descrive i lavori
lisé dans le cadre d’un exercice de simu- di conservazione a lunga scadenza e la
lation mis au point par la Bibliothèque na- procedura per rimettere i documenti al
tionale suisse. loro posto originale.
* «Scambio di esperienze»
Le classeur «Plan en cas de catastrophe» Terminato il piano di catastrofe, le per-
(gratuit) ainsi qu’une vidéo sur l’exercice sone coinvolte nel salvataggio si scam-
pratique peuvent être commandés auprès biano le loro esperienze per valutare la
de la BNS (voir adresse dans l’encadré, validità del piano e perfezionarlo.
p. 15).
Il flusso delle informazioni deve essere
costante per garantire la collaborazione fra
il personale d’intervento. Finora la collabo-
Misure immediate di conservazione razione fra la Protezione dei beni culturali, i
in caso di danni causati da incendi pompieri professionisti della città di Berna
ed allagamenti e gli specialisti del restauro si è dimostrata
proficua ed indispensabile.
La ristrutturazione della Biblioteca nazionale Se il personale è ben addestrato ad adottare
svizzera (BNS) ha imposto un piano per la le misure di protezione e se i rischi sono
conservazione dei documenti in caso di noti e le procedure in caso di sinistro ben
catastrofe. La prima versione di questo pia- definite, il successo di un eventuale inter-
no, pubblicata nel 1995, è stata revisionata vento di salvataggio sarà maggiore e i danni
nel 1998 per tenere conto di criteri di con- saranno minori. È importante istruire i mem-
servazione più globali che prevedessero bri delle formazioni d’intervento sul luogo.
anche il restauro di documenti, la deacidi- Per questo motivo è stato simulato un sal-
ficazione della carta, la realizzazione di co- vataggio di documenti danneggiati dalle
pie di sicurezza (microfilm, copie digitali) e fiamme e dall’acqua nell’ambito di un’eser-
il miglioramento delle condizioni di conser- citazione in scala 1:1.
vazione.
È possibile ordinare alla BNS il classifica-
I capitoli principali del piano di catastrofe tore «Piano di catastrofe» (gratuito) e la vi-
della BNS sono i seguenti: deocassetta sull’esercitazione pratica (in-
dirizzo vedi p. 15).
* «Durante la catastrofe»
Questo capitolo tratta la sicurezza delle
persone mobilitate. Descrive i diversi me-
todi per allarmare ed informare le per-
sone che devono essere chiamate in ser-
vizio.
* «Prime reazioni: chi fa cosa e come?»
Questo capitolo comprende le disposi-
zioni che regolano l’accesso all’edificio
e che servono ai responsabili per valu-
tare la situazione e il modo di procedere.
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Alles eilt,
wenn’s brennt! *
Sicherung von brandgeschädigten Akten:
ein Erfahrungsbericht aus dem
Staatsarchiv des Kantons Basel-Landschaft
In der Nacht auf Montag, den 1. August 1994, steckten Dieser Artikel
Unbekannte den Pavillon der Fremdenpolizei des Kantons
Basel-Landschaft in Liestal (BL) in Brand. Der Anschlag
* erschien in
ähnlicher Form
erstmals in der
wurde vom Flachdach des Pavillons aus direkt über dem Zeitschrift «Der
Behördenarchiv verübt. Personen kamen dabei nicht zu Archivar»,
Schaden. Die Büros und das Behördenarchiv mit ca. Nr. 2000/4,
fünfhundert Laufmetern Akten hingegen waren stark in Düsseldorf (vgl.
www.archive.nrw.
Mitleidenschaft gezogen, so dass das Gebäude geräumt de/archivar/
und abgerissen werden sollte. Das Staatsarchiv erfuhr Wir danken der
davon aus der Presse. Redaktion und
der Autorin für
das Recht zur
stand, der in ähnlich dichter Form Auskunft sondern auch deren Verhältnis untereinan-
über das Leben der Ausländerinnen und der und zur Restbevölkerung wie auch vice
Ausländer im Baselbiet des zwanzigsten versa.
Jahrhunderts gibt. Ausserdem enthielt er Der Bestand war einfach strukturiert: er
Akten zu Flüchtlingsbewegungen, insbe- existierte aus einer einzigen Serie von Per-
sondere auch aus der Zeit zwischen 1933 sonenakten, geordnet nach Nummern und
und 1945. erschlossen nach Namenskarteikarten.
Dies erleichterte Bewertungsvorentscheide,
erschwerte aber die eigentliche Bewertung,
Bergung ist ein solcher Bestand aus archivischer
Sicht doch eine ziemlich amorphe Masse
Die Fremdenpolizei führt in Fragen zu Auf- (Grenzjahre 1919–1994).
enthalt, Asyl oder Niederlassung Bundes-
recht aus und ist eine Schnittstelle zur Be-
völkerung: Anhand ihrer Akten können nicht
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Überprüfung
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La collaboration entre les diverses caté- Merkpunkte zur Erstellung eines Katastrophenplans
gories d’intervenants a été exemplaire. Au * Bei der Planung von Kulturgüterschutzräumen ist bei
bout de cinq jours de travail, les quelque bedeutenden Institutionen die Einrichtung von techni-
20 tonnes d’archives étaient dégagées des schen Schutzanlagen zu prüfen.
décombres. Deux tiers environ des dos- * Frühzeitige Kontakte und Besichtigungen können dazu
siers ont été éliminés à l’usine d’incinération beitragen, eine optimale Lösung für die Institutionen zu
des ordures conformément à la législation finden.
(suite, p. 26)
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ge auch zusätzlichen Schutz für die wertvollen Originalbe- Nuovi dispositivi d’estinzione
stände im Staatsarchiv. Entscheidend für die Wahl des Stick- nell’archivio del canton Berna
stoff-Löschsystems war das Prinzip, in erster Linie einen Schutz
für die Original-Dokumente gewährleisten zu wollen, während- In futuro gli impianti ad halon ver-
dem bei Lösungen mit Sprinkleranlagen vorwiegend der Ge- ranno rimpiazzati anche in Svizzera
bäudeschutz im Vordergrund steht. L’halon è stato considerato per decenni
il gas d’estinzione più efficace. Gli im-
Die Verantwortlichen des Staatsarchivs Bern sind gerne be- pianti ad halon sono stati installati in molti
reit, Vertretern von Archiven und Bibliotheken, die sich dem- archivi per garantire la protezione antin-
nächst mit dem Ersatz ihrer alten Anlagen beschäftigen müs- cendio. Già all’epoca si era però consci
sen, Auskunft über ihre Erfahrungen mit dem neuen Lösch- del pericolo cui si espone il personale che
system zu geben. manipola questo gas. La sostituzione di
questi impianti è prevista da tempo anche
per motivi ecologici. Già nel protocollo di
Montreal (1987), i paesi industrializzati
Nouvel agent extincteur du feu hanno deciso di vietare la produzione di
aux Archives cantonales de Berne halon e l’installazione di simili impianti
nonché di autorizzare solo il riempimento
Durant des décennies, le halon, considéré comme le gaz ex- di quelli già esistenti. Il 1° ottobre 2000,
tincteur le plus efficace et la meilleure mesure préventive de nell’UE sono entrate in vigore le direttive
sécurité contre le feu, fut installé dans de nombreuses archives. che consentono il riempimento con gas
Le danger auquel était exposé le personnel lors de la mani- halon solo fino alla fine del 2002. Gli
pulation de ce gaz était à vrai dire bien connu. C’est pourquoi, impianti già installati dovranno essere
il était déjà prévisible depuis longtemps que les installations smantellati entro la fine del 2003. Le
au gaz halon devraient être remplacées, entre autres pour des autorità svizzere hanno preso atto di
raisons de protection de l’environnement. Dans le protocole queste prescrizioni.
de Montréal de 1987 déjà, les pays industrialisés s’étaient
entendus pour interdire la production de halon et l’aménage- In occasione della ristrutturazione dell’ar-
ment d’installations fonctionnant à l’aide de cet agent. Seul le chivio del canton Berna, i responsabili
remplissage des installations existantes restait autorisé. Selon hanno deciso di sostituire il vecchio
les directives européennes, en vigueur depuis le 1er octobre impianto ad halon con un dispositivo
2000, le remplissage avec le halon ne sera toléré que jusqu’à antincendio ad azoto. Il nuovo dispositivo
fin 2002. Les dispositifs installés avec cet agent devront être ha richiesto più spazio per l’installazione
démontés d’ici 2003. La Suisse, s’alignant sur les directives delle bombole, ma l’azoto è innocuo per
européennes, n’accepte le remplissage avec le halon que la salute dell’uomo. Inoltre, il dispositivo
jusqu’à fin 2002 également. ad azoto è più sicuro di quello a spruzzo
poiché non esiste il rischio che i docu-
A l’occasion de la transformation de leurs locaux d’archives, menti originali vengano bagnati e dan-
les responsables des Archives cantonales de Berne se sont neggiati. È stato scelto poiché garantisce
décidés à remplacer dans la foulée leur dispositif au halon par innanzi tutto la protezione dei documenti
un dispositif à l’azote. Par rapport à l’ancien système, les bou- originali. I dispositivi a spruzzo garantis-
teilles occupent davantage de place. Pour l’homme, par contre, cono invece soprattutto la protezione
l’emploi de l’azote se révèle non toxique. Par rapport au système dell’edificio.
Sprinkler, qui peut provoquer d’éventuels dommages aux
documents, ce nouveau dispositif permet également une I responsabili dell’archivio del canton
protection des fonds d’archives. Cette garantie de pouvoir Berna rilasciano volentieri informazioni
protéger le document original a été décisive dans le choix du sulle esperienze raccolte con il nuovo
dispositif d’extinction du feu par l’azote, la solution du système dispositivo ai collaboratori di archivi e
Sprinkler convenant plus particulièrement à la protection des biblioteche che devono sostituire i vecchi
bâtiments. impianti.
Les responsables des Archives cantonales de Berne prêtent Adresse / Adresse / Indirizzo
volontiers leur concours aux représentants d’archives et de
bibliothèques, chargés du remplacement de leurs installations. Staatsarchiv Bern
Ils sont disposés à partager leurs expériences à propos de leur Falkenplatz 4
dispositif d’extinction du feu. 3012 Bern
Tel.: +41 (0)31 633 51 01
www.be.ch/staatsarchiv
25
KGS PBC
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Forum 1 / 2001
Patrik Birrer
Kulturgüterschutz
in der Gemeinde
Kulturgüter von lokaler Bedeutung sind ein entscheidender Der Autor ist
Bestandteil der kulturellen Vielfalt und der Identität eines Denkmalpfleger
des Fürsten-
Ortes. Ihr Schutz liegt deshalb im Interesse jeder Gemeinde. tums Liechten-
Die Aufgabe des Kulturgüterschutzes ist es, dieses kollektive stein. Er ist in
Gedächtnis zu sichern und zu bewahren. Darunter fallen unbe- KGS-Kursen
wegliche Kulturgüter und Denkmäler wie Kirchen, Bürger- und des Bundes
Amtshäuser, Brunnen und Wegkreuze, sowie bewegliche tätig und hat als
Dienstchef
Kulturgüter wie etwa Sakralgegenstände in Kirchen, wertvolle KGS schon
Möbel und Gewänder, alte Urkunden, Bücher und Fotografien, mehrere
aber auch einfache Gegenstände aus der Arbeitswelt. praktische
Übungen in
seiner Gemein-
de geleitet.
27
KGS PBC
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Forum 1 / 2001
29
KGS PBC
welche es im Falle eines Schadenser- Personal sowie der Feuerwehr für das Er-
eignisses prioritär zu evakuieren gilt. Dank arbeiten ihrer Einsatz- und Evakuations-
der Inventarblätter können die Gegenstän- pläne in den Gemeinden. Die Checkliste
de zudem nach einer Notevakuation erfasst für einen Katastrophenplan gibt Auskunft
werden. Ein öffentliches und bekanntes über die zu evakuierenden Kulturgüter,
Kulturgut lässt sich überdies viel schwieri- Kurz- und Sicherstellungsdokumenta-
ger im Handel absetzen. Aus diesem Grun- tionen, technischen Installationen und Ein-
de stellen Inventarblätter und Dokumenta- richtungen sowie über Schutzräume für
tionen auch einen wirksamen Diebstahl- Kulturgüter. Im Weiteren liefern die Unter-
schutz dar. Im Falle eines Diebstahls er- lagen Informationen zu den zu ergreifen-
möglichen die Inventarblätter den Her- den Sofortmassnahmen im Falle eines
kunftsnachweis. Schadensereignisses.
Heute bedrohen vermehrt Naturkatastro- Um in der Gemeinde auch im Katastro- Viele Schäden
phen wie Erdbeben, Unwetter, Lawinen, phenfall rasch und zeitgerecht über die entstehen
aber auch andere Gefahren wie Feuer, Belange des Kulturgüterschutzes informie- durch falsche
Diebstahl, Vandalismus oder gar Schäd- ren zu können, sind die Objekte von natio- Lagerung, wie
lingsbefall viele Kulturgüter. Oft sind davon naler, regionaler aber auch lokaler Bedeu- auch dieses
sowohl die Gebäude wie auch die darin ent- tung sowie die allfällig erstellten Schutzräu- Beispiel
haltenen Kulturgüter betroffen. Schon mit me für Kulturgüter auf einer Karte der Zi- deutlich
einfachen und kostengünstigen Planungen vilschutzorganisation (ZSO) zu erfassen. dokumentiert.
und Schutzmassnahmen können Besitze-
rinnen und Besitzer von Kulturgütern die-
se Risiken heute in beträchtlichem Masse
reduzieren. Im Nachgang zu Schadenser-
eignissen in der Schweiz, namentlich zur
Überschwemmung von Brig sowie zum
Brand in der Berner Altstadt, stellten die
Verantwortlichen im Bereich Kulturgüter-
schutz fest, dass die grundlegenden und
vorsorglichen Schutzmassnahmen bei un-
beweglichen Kulturgütern und in gewissen
Gebäuden mit bedeutendem beweglichem
Kulturgut (Museen, Archive, Bibliotheken,
Kirchen usw.) nur ungenügend geplant oder
getroffen wurden. Aufgrund dieser Situati-
on wurde von der Sektion Kulturgüterschutz
des Bundesamtes für Zivilschutz ein Leit-
faden erarbeitet (vgl. Beilage in diesem
Heft), der es den Besitzern von Kulturgü-
tern ermöglichen soll, die Auswirkungen
von Schadenfällen weitgehend einzudäm-
men. Dieser Leitfaden für das Erstellen ei-
nes Katastrophenplans ist dabei als Check-
liste gedacht und in jedem Fall den örtli-
chen Bedürfnissen anzupassen. Für kultu-
relle Institutionen, die bereits einen Katas-
trophenplan erarbeitet haben, dient der
Leitfaden zum Überprüfen der getroffenen
Sicherheitsmassnahmen. Überall dort, wo
ein Katastrophenplan besteht, wird auch
die Arbeit des Kulturgüterschutzpersonals
stark vereinfacht. Ein grosser Teil der auf
den Einsatzplänen der Institutionen er-
fassten Informationen dienen dem KGS-
30
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31
KGS PBC
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Forum 1 / 2001
Jean-Daniel Jeanneret
Un concept
ambitieux
La protection des biens culturels à La Chaux-de-Fonds (NE) L’auteur est le
responsable pour la
PBC de La Chaux-de-
La ville de La Chaux-de-Fonds a décidé en 1998 de prendre Fonds. L’architecte
en compte la protection des biens culturels dans le cadre de travaille auprès du
l’Organe de Conduite Communal en cas de catastrophe. Un Service d’urbanisme.
petit groupe de quatre personnes issues de la PBC s’est alors
penché sur le problème.
33
KGS PBC
Mission de la PBC
préalable des biens devant être sauve- Une étude des ressources en matériel et Recherche
gardés en priorité, mais également la en compétence de la commune a rapide- d’une solution
nécessité de disposer d’une organisation ment démontré que la PBC risquait fort, PBC pour
aux responsabilités clairement établies et comme par exemple un soir de Nouvel-An, La Chaux-de-
d’avoir à disposition une infrastructure et par temps de neige, de devoir compter sur Fonds.
des connaissances à même d’assurer im- ses propres moyens. En effet, il est évident
médiatement la prise en charge d’une que la mission de la PBC doit prendre en
grande quantité d’objets plus ou moins compte des situations extrêmes. Lorsqu’un
affectés (humides, mouillés, brûlés, etc.). sinistre affecte des biens culturels une
Il est également apparu que la mission de après-midi de semaine, il est probable de
la PBC ne devait pas s’arrêter à la mise en pouvoir compter sur les compétences du
sécurité et à l’évacuation des biens, mais personnel de l’institution et éventuellement
devait également prendre en charge la sur celles de conservateurs-restaurateurs
stabilisation de ceux-ci. alarmés dans la hâte. Mais de nuit, en pé-
34
Forum 1 / 2001
35
KGS PBC
Organigramme
d’intervention
en cas de
sinistre majeur.
les trier, les sécuriser, éventuellement les L’organisation générale s’occupe donc
conditionner et les évacuer, les stabiliser d’imaginer des scenarii d’engagement, de
en même temps qu’on maîtrise le climat recenser les moyens à disposition (trans-
des espaces abritant des objets évacués port, locaux de stockage, congélateurs in-
ou non. Ceci nécessite de pouvoir compter dustriels, etc…). Il faut également avoir une
sur des personnes capables de s’occuper idée des personnes devant ou pouvant être
des différentes phases de prise en charge mobilisées, tel que le groupe d’intervention
et de pouvoir disposer du matériel néces- catastrophe de la Protection civile, le per-
saire, notamment pour contrôler le climat, sonnel des institutions concernées ou les
évacuer les biens (contenants, moyens de spécialistes de la conservation-restaura-
transport) et les stabiliser. tion.
36
Forum 1 / 2001
37
KGS PBC
En guise de conclusion
On peut observer une évolution sensible
des opinions vis-à-vis de la protection des Cas modèle 7 – Coopération entre le Musée romain
biens culturels. Les tragédies de Brigue ou et la Protection civile
de Gondo, les crimes de guerre contre les
biens culturels en ex-Yougoslavie ou plus Mosaïques romaines menacées par des infiltrations
récemment en Afghanistan, pour ne citer d’eau à Vallon (FR)
que quelques exemples, révèlent la fragilité Pas très loin de l’ancienne cité romaine d’Aventicum, se
de notre héritage culturel face aux menaces trouve le village fribourgeois de Vallon où un musée a été
de destruction brutale que représente la ouvert il y a un an. Deux mosaïques romaines constituent
nature ou les activités humaines (ou la folie le joyau de la collection. Des mesures à adopter pour
humaine). Les abris de PBC, la documen- protéger ces objets menacés par l’élévation du niveau de
tation de sécurité sont autant de mesures la nappe phréatique ont été discutées dans les derniers
utiles, mais qu’il faudrait aujourd’hui com- mois.
pléter pour limiter au maximum les pertes
lors de catastrophe ou de sinistre. La PBC Le lieu-dit «Au Marechet» – qui figure sur les anciennes
peut devenir potentiellement active à cartes – confirme qu’autrefois déjà, cet endroit était occupé
chaque instant, à l’instar de tout corps de par une prairie marécageuse. Le musée se trouve en fait
sauvetage. C’est du moins la voie sur la- dans une cuvette au-dessous du village de Vallon, à coté
quelle la ville de La Chaux-de-Fonds a cru de l’église de Carignan sise sur un éperon rocheux. La
bon de s’engager. pression exercée par la pente et le torrent Laret gonflé
par les pluies provoquent une retenue d’eau dans la
dépression. Le sol argileux empêche l’absorption rapide
de l’eau de surface. Cette situation met en péril la con-
Kulturgüterschutz in La Chaux-de- servation des mosaïques romaines.
Fonds – ein ambitiöses Projekt L’humidité combinée à une trop forte exposition à la lumière
du jour favorisent la prolifération de moisissures et de
Die Stadt La Chaux-de-Fonds entschloss bactéries. Pour éviter cette dégradation, les mosaïques
sich 1998, dem Kulturgüterschutz im Ka- se trouvent dans les locaux frais dotés d’un sas pour limiter
tastrophenfall im Rahmen des kommuna- le passage de l’air extérieur et de systèmes de drainage.
len Führungsstabes vermehrt Beachtung Malgré toutes ces mesures, le risque d’infiltrations d’eau
zu schenken. Eine kleine Gruppe, beste- n’a pas pu être complètement écarté.
hend aus vier KGS-Personen, nahm sich
des Problems an. Eine erste Situationsana- Lors de périodes de pluie prolongées, il faut pouvoir con-
lyse bestätigte, dass bisher für diese Be- voquer rapidement le personnel nécessaire pour pomper
lange nichts unternommen worden war. Die l’eau qui risque de détériorer les mosaïques. C’est pour-
Problematik war zwar bei den Verantwort- quoi la conservatrice du musée a contacté l’Organisation
lichen aus Museen und Archiven bekannt, de protection civile de Domdidier. Celle-ci espère pouvoir
ebenso bei der Feuerwehr, die sich jedoch instruire un groupe de 10 personnes qui seraient convo-
ausser Stande fühlte, den Schutz der in quées immédiatement en cas de besoin.
Frage kommenden Objekte gewährleisten
zu können. Beunruhigt durch verschiedens- Eléments d’élaboration d’un plan de catastrophe
te Ereignisse, bei denen Kulturgüter zer- * Constitution et instruction d’un personnel de protection
stört worden waren, wurden die Behörden civile pour les interventions dans les musées.
der Stadt auf den fehlenden Schutz ihrer * Alarme du personnel convoqué au moyen de pagers.
wertvollen Objekte aufmerksam und forder-
ten entsprechende Massnahmen. Source: Union suisse pour la protection civile, action 4/2001, p. 47, Soleure .
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Forum 1 / 2001
Zunächst galt es zu bestimmen, für wel- gruppo di lavoro formato da quattro colla-
che Objekte Schutzmassnahmen ergriffen boratori BPC si è preso a carico questa
werden sollten. Die zweite wichtige Frage missione. Secondo un primo esame della
beschäftigte sich mit den möglichen Risi- situazione, non era stato ancora intrapreso
ken, denen diese Kulturgüter ausgesetzt nulla benché la problematica fosse nota sia
sein könnten. ai responsabili dei musei e degli archivi che
Die Verantwortlichen entwickelten ein Vor- ai pompieri. Questi ultimi non si erano però
gehen, dem sie ein Drei-Schritte-Programm sentiti in grado di garantire la protezione
zugrunde legten: 1) vor einem möglichen degli oggetti in questione. Preoccupati per
Ereignis Vorsichtsmassnahmen in Form ei- i diversi sinistri che hanno distrutto beni
nes Katastrophenplans treffen, 2) die Or- culturali, le autorità cittadine hanno quindi
ganisation für ein rasches und zielgerich- deciso di adottare le misure necessarie per
tetes Handeln während der Katastrophe migliorare la protezione degli oggetti pre-
aufstellen, 3) ein Handbuch für die Rettung ziosi.
und Stabilisierung nach dem Ereignis schaf-
fen. Innanzi tutto sono stati definiti gli oggetti
Angesichts der beschränkten personellen da proteggere. Secondariamente sono stati
Ressourcen vergleicht der Autor das Pro- individuati i rischi che potrebbero minac-
gramm mit der Kriegsmedizin: mit dem, was ciare questi beni.
man zur Verfügung hat, das Beste machen, I responsabili hanno sviluppato una proce-
um Schlimmeres verhüten zu können! dura basata su un programma a tre tappe:
1) elaborare un piano di catastrofe con le
Wichtig ist auch hier, die vorgeschlagenen misure preventive da adottare in caso di
Massnahmen in Form von Übungen einem sinistro, 2) costituire un’organizzazione che
Echttest zu unterziehen. Diesbezüglich agisce in modo rapido e mirato durante una
waren die ersten Erfahrungen in La Chaux- catastrofe, 3) redigere un manuale sul
de-Fonds vielversprechend. salvataggio e il ripristino della normalità
Anzustreben ist nach Meinung des Autors, dopo il sinistro.
das Konzept auch im Falle einer Regiona- Vista la disponibilità limitata di personale,
lisierung auf andere Gemeinden auszudeh- l’autore del presente articolo afferma che
nen. Dabei spielt die Zusammenarbeit mit per questo programma vale il principio della
der Feuerwehr eine wichtige Rolle: nach medicina bellica secondo il quale si deve
den ersten Interventionen durch die Feu- cercare, con i mezzi disponibili, di fare il
erwehrleute muss unbedingt KGS-Perso- meglio per evitare il peggio!
nal beigezogen werden, um weitere Schä-
den zu vermeiden. È fondamentale sperimentare le misure
proposte nel corso di esercitazioni. Le pri-
Die Tragödien von Brig oder Gondo, die me esperienze raccolte alla Chaux-de-
systematische Zerstörung von Kulturgütern Fonds sono state molto promettenti.
im früheren Jugoslawien oder kürzlich in L’autore ritiene che, in vista di una regiona-
Afghanistan – um nur einige wenige Bei- lizzazione, si dovrebbe estendere questo
spiele zu erwähnen – haben die Zerbrech- concetto anche ad altri comuni. La collabo-
lichkeit unseres kulturellen Erbes aufge- razione con i pompieri assume un ruolo im-
zeigt und die Bevölkerung sensibilisiert. Die portante. Dopo i primi interventi dei pom-
Kulturgüterschutz-Verantwortlichen können pieri, si deve impiegare il personale della
mit dem Erstellen eines Katastrophenplans PBC per evitare ulteriori danni.
entscheidend zu einem besseren Schutz
dieser wertvollen Güter beitragen. Le catastrofi di Briga e Gondo e la distru-
zione sistematica dei beni culturali nell’ex-
Jugoslavia e in Afganistan, per citare alcuni
esempi, hanno dimostrato la vulnerabilità
La protezione dei beni culturali della del nostro patrimonio culturale e sensibi-
Chaux-de-Fonds: un progetto lizzato la popolazione sul problema. I re-
ambizioso sponsabili della PBC possono garantire
una migliore protezione di questi beni
Nel 1998, l’organo comunale di condotta tramite piani di catastrofe.
della Chaux-de-Fonds ha deciso di attri-
buire maggiore importanza alla protezione
dei beni culturali in caso di catastrofe. Un
39
KGS PBC
Beda Sartory
Kulturgüterschutz
und Feuerwehr
Die Zusammenarbeit zwischen Kulturgüterschutz (KGS) und Der Autor ist
Feuerwehr ist heute in der Schweiz an verschiedenen Orten gut Sicherheitschef
der Stadt Wil
eingespielt und funktioniert. So auch in der Stadt Wil (SG), wo die (SG).
KGS-Gruppe seit mehreren Jahren wertvolle Dienstleistungen zu
Gunsten der Feuerwehr erbringt. Dies ist die Frucht einer engen
Zusammenarbeit zwischen den beiden Stäben von Feuerwehr und
Zivilschutz. Die KGS-Gruppe hat im Rahmen ihrer kommunalen
Kurse eine umfassende Einsatzplanung über sämtliche bekannte
Kulturgüter erarbeitet und der Feuerwehr zur Verfügung gestellt. Eingesetzte Mit-
Dabei legte Letztere Art und Form der Einsatzdokumentation fest, tel: Insgesamt
die KGS-Spezialisten lieferten das Know-how und übernahmen die waren über 230
Personen (vier
Inventarisierung und die Detailausarbeitung.
Feuerwehren,
Polizei, Techni-
40
Forum 1 / 2001
Eine dicke
Rauchwolke
über der
Altstadt kündigt
das Unheil an
(Blick von
Norden).
Zwei Stockwer-
ke stehen im
Vollbrand, es
droht ein
Übergriff auf
Pfarrhaus und
Kirche.
Grosses Bild,
ganz rechts:
Im Vordergrund
ist das vom
Feuer bedrohte
Pfarrhaus zu
erkennen.
41
KGS PBC
4 3 2 1
42
Forum 1 / 2001
Die St.-Niko-
laus-Kirche
enthält weitere
wertvolle
Objekte, wie
diese Bilder
beweisen.
Zusammenfassung
43
KGS PBC
Collaboration entre protection des culturels et services du feu. La planification Ein Entwurf für
biens culturels et service du feu et une préparation optimale de la protection den Leistungs-
de nos biens culturels revêtent une grande auftrag des
Aujourd’hui en Suisse, la collaboration entre importance pour la communauté. En ce qui KGS im neuen
la protection des biens culturels et les concerne la localité de Wil font partie de Bevölkerungs-
services du feu a fait ses preuves dans de ces préparatifs: schutz liegt für
nombreuses localités. C’est entre autres le * un plan de situation indiquant l’emplace- die Region Wil
cas à Wil (SG) où le groupe PBC collabore ment des principaux biens culturels bereits vor.
étroitement depuis de nombreuses années * des plans et documentations d’inter-
avec les sapeurs-pompiers. Dans le cadre vention
des cours de répétition, le groupe PBC a * l’intégration du groupe PBC dans le plan
élaboré un plan global d’intervention con- d’alarme du service du feu de Wil
cernant l’ensemble des biens culturels ré- * la fourniture d’un pager au chef de ser-
pertoriés et l’a mis à la disposition des pom- vice de la PBC
piers. Ceux-ci ont défini la nature et la for- * un groupe d’alarme spécial de la PBC
me de la documentation d’intervention, * des conteneurs PBC avec du matériel
tandis que les spécialistes PBC ont apporté d’étiquetage, des rouleaux de bande
leur savoir-faire et se sont chargés de l’in- adhésive et d’autres éléments pour
ventorisation et de l’élaboration du contenu l’usage du groupe PBC en intervention.
de la documentation. L’alarme du groupe
PBC en cas d’intervention est également La PBC jouera un rôle encore plus im-
réglée. portant dans la future Protection de la po-
pulation. Les tâches élargies du groupe
Cet article de Beda Sartory montre, à PBC sont déjà définies et seront prises en
l’exemple de l’incendie qui avait ravagé la charge à l’avenir par l’association régionale
vieille ville de Wil le 8 mars 1999, quelles qui regroupe quatre communes.
formes peut prendre dans la pratique la
collaboration entre protection des biens
44
Forum 1 / 2001
45
KGS PBC
Forum-
Interview
mit Guido Voser
Oberstes Ziel für Leute, die sich mit Schutzmassnahmen für Guido Voser ist
Kulturgüter auseinandersetzen, ist das Verhindern von möglichen seit 1997
Inhaber der
Schadensfällen. Doch was wird, wenn trotz aller Vorkehrungen Firma
einmal ein Unglück passiert? Sind etwa vom Wasser durchnässte docuSAVE in
Dokumente überhaupt noch zu retten? Seftigen (BE)
«KGS Forum» hat einen Fachmann auf diesem Gebiet befragt:
Guido Voser – ursprünglich Buchbinder, Papier-Restaurator sowie
Co-Leiter des Restaurierungsateliers im Staatsarchiv des Kantons
Bern – beschäftigt sich seit 1991 schwerpunktmässig mit der
Gefriertrocknung von stark wasserbeschädigten Büchern und
Akten.
K GS Forum: Herr Voser, seit mehr als men meiner ordentlichen Arbeit im Staats-
zehn Jahren arbeiten Sie an der Ret- archiv war ein derartiger zeitlicher Aufwand
tung von wasserbeschädigten Kulturgütern schlicht unmöglich. Ein zweiter wichtiger
und wichtigen Dokumenten. Wie sind Sie Punkt war, dass die nach sechs Jahren
zu dieser Arbeit gekommen? dringend benötigten Verbesserungen an
Guido Voser: Die Erfahrungen im Rahmen Maschine und System im bisherigen Be-
meiner Arbeiten mit Altbeständen im Staats- trieb nicht umgesetzt werden konnten. Dies
archiv des Kantons Bern war jedoch zwingend, um
haben gezeigt, dass in Kulturgüter noch scho-
der Verwaltung öfters «Beim Gefriertrocknen nender behandeln und
Wasserschäden auftre- wird das nasse Material Nacharbeiten auf ein Mi-
ten. Früher konnten sol- bei –22°C eingefroren» nimum reduzieren zu
che Akten jeweils nur be- können. Aus solchen
schädigt, zum Teil sogar Überlegungen drängte
verschimmelt, aufbe- sich eine Privatisierung
wahrt werden. Die enormen Kosten einer rasch einmal auf.
Restaurierung dieser Materialien veran-
lassten uns dazu, den Prototyp einer Ge- Wo liegen die Vorteile der heutigen Privati-
friertrocknungsanlage zu entwickeln. Dank sierung der Anlage?
deren Inbetriebnahme konnten wir einer- Ich konnte ein eigenes Vorgehen – die
seits das beschädigte Material retten, an- docuSAVE-Methode – entwickeln, um in al-
dererseits wurde so eine Kostenexplosion len Bereichen der Rettung und Wiederher-
bei den notwendigen Restaurierungs- stellung von beschädigten Materialien mit
arbeiten verhindert. dem Einleiten von richtigen Massnahmen
eine Schadensbegrenzung zu erreichen.
Weshalb wurde die Anlage 1997 privatisiert Die Privatisierung führte im Weiteren zu ei-
und von Ihnen übernommen ? ner Rationalisierung und Qualitätsver-
Wir stellten fest, dass durch Fehlverhalten besserung. Für betroffene Kunden bedeu-
am Schadenplatz häufig gravierende und tet dies heute, dass Grossaufträge ca. 35–
teils zusätzliche Beschädigungen entstan- 40% kostengünstiger sind als früher. Bei
den. Um dies vermeiden zu können, muss mittleren und kleinen Schäden sind die
ein Fachmann direkt vor Ort sein. Im Rah- Kosten gleich geblieben.
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Forum 1 / 2001
Gravierende
Schäden an
Dokumenten:
rechts:
Schimmelpilz
kann sich schon
nach drei Tagen
ausbreiten
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KGS PBC
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KGS PBC
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Forum 1 / 2001
51
KGS PBC
La désacidification du papier
Kontakt / Contact / Contatto
Pendant longtemps, la fabrication de papier
est restée une opération artisanale com- Nitrochemie Wimmis AG
pliquée et coûteuse. Elle n’est devenue une papersave swiss
production de masse qu’au milieu du 19e 3752 Wimmis
siècle, grâce à l’utilisation du bois comme
nouvelle matière première et à la technique Tel. +41 (0)33 228 11 42
de collage résine-alun découverte dès [email protected]
1805. Ainsi, à partir de 1850, le papier a
donc été fabriqué à l’échelle industrielle. www.admin.ch/bar/papier-d.htm
Cependant, en raison du bois et du collage,
le papier s’acidifiait et finissait à la longue La deacidificazione della carta
par s’altérer toujours davantage. Le pro-
blème a été certes identifié très rapidement, La lavorazione della carta è stata a lungo
mais il a fallu attendre jusque dans les an- un’attività artigianale molto laboriosa che
nées 60 du 20ème siècle pour qu’une va- è stata rimpiazzata dalla produzione di
riante neutre, non corrosive, puisse être massa solo dalla metà del XIX secolo. Le
développée en remplacement du collage nuove materie prime che consentirono la
résine-alun. produzione di massa furono dapprima il
legno e a partire dal 1805 la resina e l’allu-
Aussi, depuis 1850 s’est accumulée dans me (collatura). A partire dal 1850 iniziò la
les bibliothèques et les archives une mas- produzione industriale su vasta scala. Il
se de documents qu’il serait impérative- legno e la collatura resero però la carta più
ment nécessaire de sauver. C’est pourquoi, acida e più soggetta al degrado nel tempo.
la Bibliothèque nationale suisse (BN) et les Questo problema venne individuato rapi-
Archives fédérales suisses (AFS) ont pris damente, ma si dovette attendere fino agli
la décision, en 1990, de créer une installa- anni sessanta del XX secolo per trovare
tion nationale de désacidification de leurs un’alternativa neutra alla collatura.
documents menacés.
È praticamente impossibile salvare con il
Cette installation fonctionne maintenant restauro i documenti precedenti al 1850
depuis quelques années dans l’Oberland che sono stati prodotti con carta acida. Nel
bernois et est exploitée par l’entreprise 1990, la Biblioteca nazionale svizzera
Nitrochemie Wimmis SA selon le procédé (BNS) e l’Archivio federale svizzero (AFS)
dit «Papersave». La technique appliquée hanno quindi deciso di installare un im-
consiste à neutraliser l’acide contenu dans pianto federale per deacidificare la carta
le papier et à constituer une réserve al- dei documenti minacciati dal degrado.
caline qui allonge considérablement la du-
rée de vie des documents. Le papier acidifié Questo impianto, che sfrutta il metodo
à traiter provient pour un tiers respec- Papersave, si trova da alcuni anni nel-
tivement de la BN et des AFS qui ont ainsi l’Oberland bernese e viene gestito dalla
la possibilité de faire désacidifier peu à peu ditta Nitrochimica Wimmis SA. Il metodo
leurs stocks de documents. Un tiers des permette di neutralizzare gli acidi ed ac-
capacités de l’installation – soit environ 40 cumulare riserve alcaline che prolungano
tonnes – est toutefois à la disposition la durata della carta. Un terzo della carta
d’autres clients (bibliothèques, archives, acida trattata nell’impianto di deacidifica-
entreprises, etc. du secteur privé ou du zione proviene dalla BNS, un terzo dall’AFS
secteur public). Les personnes intéressées e un terzo (ca. 40 tonnellate) da altri clienti
peuvent obtenir plus amples informations (biblioteche pubbliche o private, archivi,
à l’adresse indiquée dans l’encadré. ditte, ecc.). Per ulteriori informazioni ci si
può rivolgere all’indirizzo indicato nel ri-
quadro.
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