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BGI 545

(bisherige ZH 1/92)
Sicherheitslehrbrief
für Gabelstaplerfahrer

VMBG
Vereinigung
der Metall-
Berufsgenossenschaften
Informationsschriften

Sicherheitslehrbriefe für
– Schleifer BGI 543 (bisherige ZH 1/63)
– Metallbau-Montagearbeiten BGI 544 (bisherige ZH 1/91)
– Gabelstaplerfahrer BGI 545 (bisherige ZH 1/92)
– Umgang mit Gefahrstoffen BGI 546 (bisherige ZH 1/93)
– Handwerker BGI 547 (bisherige ZH 1/94)
– Elektrofachkräfte BGI 548 (bisherige ZH 1/95)
– Gießereiarbeiter BGI 549 (bisherige ZH 1/96)
– Fahrzeug-Instandhaltung BGI 550 (bisherige ZH 1/98)
– Presseneinrichter BGI 551 (bisherige ZH 1/99)
– Galvaniseure BGI 552 (bisherige ZH 1/100)
– Lichtbogenschweißer BGI 553 (bisherige ZH 1/101)
– Gasschweißer BGI 554 (bisherige ZH 1/102)
– Kranführer BGI 555 (bisherige ZH 1/103)
– Anschläger BGI 556 (bisherige ZH 1/103 a)
– Lackierer BGI 557 (bisherige ZH 1/103.2)
– Instandhalter BGI 577 (bisherige ZH 1/167)
– Jugendliche BGI 624 (bisherige ZH 1/329)
– Arbeiten an Bildschirmgeräten BGI 742

Ermittlung der Geräuschimmission


Arbeitshilfe für die Tätigkeit der Betriebsärzte
Sicherheit in Gießereien
Elektromagnetische Felder in Metallbetrieben
Leitern sicher benutzen BGI 521 (bisherige ZH 1/23)
Mensch und Arbeitsplatz BGI 523 (bisherige ZH 1/28)
Sicherheit durch Unterweisung BGI 527 (bisherige ZH 1/46)
Sicherheit und Gesundheitsschutz durch Koordinieren BGI 528 (bisherige ZH 1/49)
Sicherheit beim Arbeiten mit Handwerkzeugen BGI 533 (bisherige ZH 1/71)
Arbeiten in engen Räumen BGI 534 (bisherige ZH 1/78)
Arbeitssicherheit durch vorbeugenden Brandschutz BGI 560 (bisherige ZH 1/112)
Sicherheit durch Betriebsanweisungen BGI 578 (bisherige ZH 1/172)
Arbeiten unter Hitzebelastung BGI 579 (bisherige ZH 1/174)
Sicherheit und
Gesundheitsschutz bei Transport- und Lagerarbeiten BGI 582 (bisherige ZH 1/185)
Arbeitsschutz will gelernt sein –
Ein Leitfaden für den Sicherheitsbeauftragten BGI 587 (bisherige ZH 1/193)
Schadstoffe in der Schweißtechnik BGI 593 (bisherige ZH 1/223)
Sicherheit bei der Blechverarbeitung BGI 604 (bisherige ZH 1/261)
Sichere Verwendung von Flüssiggas in Metallbetrieben BGI 645 (bisherige ZH 1/388)
Hautschutz in Metallbetrieben BGI 658 (bisherige ZH 1/467)
Lärm am Arbeitsplatz in der Metall-Industrie BGI 688 (bisherige ZH 1/581)
Arbeitsschutz im Handwerksbetrieb BGI 741
Wolfram-Inertgasschweißen (WIG) BGI 746 (bisherige ZH 1/522)
Sicherheitslehrbrief
für Gabelstaplerfahrer

Verantwortlich für
den Inhalt:

SMBG
Süddeutsche
Metall-
Berufsgenossenschaft
Inhaltsverzeichnis

Seite Seite
1. Vorwort 5 7. Sicherer Betrieb
von Gabelstaplern 27
2. Ausbildung von 7.1 Bestimmungs-
Gabelstaplerfahrern 6 gemäße Verwendung 27
2.1 Auswahl von Gabelstaplerfahrern 6 7.2 Betriebliche Verkehrsregelungen 29
2.2 Ausbilder von Gabelstaplerfahrern 8 7.2.1 Festgelegte
Verkehrswege befahren 30
3. Beschaffenheitsanforderungen 9 7.2.2 Verkehrswege freihalten 31
3.1 Schilder und Bilder 9 7.3 Aufnehmen
3.2 Weitere und Absetzen der Last 31
Beschaffenheitsanforderungen 12 7.3.1 Schwerpunkt der Last 31
3.3 Ausrüstung 7.3.2 Schwerpunkt
für den Einsatz im Freien 13 des Gabelstaplers 32
3.4 Fahrerrückhalteeinrichtungen 7.3.3 Lastschwerpunkt-
zur Verringerung der Diagramm 36
Verletzungsgefahr beim
Umstürzen eines Gabelstaplers 14 7.3.4 Aufnahme der Last 38
7.3.5 Absetzen der Last 40
4. Gesundheitliche Belastungen 7.4 Fahren mit und ohne Last 42
für den Gabelstaplerfahrer 16
7.4.1 Freie Sicht
4.1 Abgase 16 auf die Fahrbahn 42
4.2 Schwingungen 20 7.4.2 Standsicherheit
4.3 Lärm 21 in Fahrtrichtung 45
7.4.3 Standsicherheit in Kurven 49
5. Betriebsanweisung 22
8. Verlassen des Gabelstaplers 52
6. Prüfungen von Gabelstaplern 24 8.1 Sichern
gegen unbefugtes Benutzen 52
8.2 Kurzzeitiges Verlassen
des Gabelstaplers 53
8.3 Sichern gegen
unbeabsichtigtes Wegrollen 53

2
Seite Seite
9. Sondereinsätze 10.Hinweise für alle,
mit dem Gabelstapler 55 die es genauer wissen müssen 66
9.1 Mitnahme von Personen 55 10.1 Unfallverhütungsvorschriften 66
9.2 Einsatz von Arbeitsbühnen 56 10.2 Berufsgenossenschaftliche
Regeln, Informationen und
9.3 Ziehen von Anhängern 58
Grundsätze 66
9.4 Bewegen
10.3 Berufsgenossenschaftliche
von Schienenfahrzeugen 59
Grundsätze für
9.5 Be- und Entladen Arbeitsmedizinische
von Fahrzeugen 61 Vorsorgeuntersuchungen 66
9.6 Einsatz von Gabelstaplern 10.4 DIN-Normen 67
auf öffentlichen Straßen 63
10.5 VDI-Richtlinien 67
9.7 Gabelstapler mit Anbaugeräten 65
10.6 Gesetze, Verordnungen,
Technische Regeln 67

Anhang
Betriebsanweisungen für
den Umgang mit Gabelstaplern 68

3
4
1. Vorwort

Gabelstapler haben in weiten Bereichen der Bei der Ermittlung der Unfallursachen
Unternehmen einen wesentlichen Anteil am nehmen die menschlichen Fehlhandlungen
innerbetrieblichen Transport. Durch die frei- eine entscheidende Rolle ein. Mit großem
zügige Einsatzmöglichkeit, die selbsttätige Abstand an erster Stelle der Unfallursachen
Lastaufnahme und die Stapeleinrichtung ist liegt das Anfahren von Personen.
der Gabelstapler ein Fördermittel, das zur
Bewältigung von Transportaufgaben viel- Weitere Unfallursachen sind nach ihren
seitig eingesetzt wird. Anteilen
● Umstürzen des Gabelstaplers,
Deshalb wendet sich dieser Sicherheits- ● fehlerhafte Lastaufnahme,
lehrbrief in erster Linie an den Gabelstapler- ● Fahr- und Bedienungsfehler,
fahrer, der entscheidend die Sicherheit ● falsches Be- und Entladen von Fahr-
beim Transport mit Gabelstaplern beein- zeugen,
flusst. ● Montage- und Reparaturarbeiten,
● unbefugtes Mitfahren von Personen,
Der Sicherheitslehrbrief kann auch von ● unbefugte Benutzung.
Fahrern anderer kraftbetriebener Flurförder-
zeuge verwendet werden. Viele Anforde- Die Betrachtung der aufgezählten Unfall-
rungen, die an Staplerfahrer gerichtet sind, ursachen zeigt, dass der Ausbildung des
betreffen ebenso die Fahrer anderer Ge- Gabelstaplerfahrers eine erhebliche Bedeu-
räte, seien es nun Hubwagen, Dornhub- tung zukommt.
wagen oder Elektrokarren.

Die Statistik des Hauptverbandes der


gewerblichen Berufsgenossenschaften
zeigt an, dass im Jahresdurchschnitt ein
Prozent aller angezeigten Arbeitsunfälle
und zwei Prozent aller durch Rentenzah-
lungen entschädigten Unfälle durch Gabel-
stapler verursacht werden. Besonders
schwer wiegt, dass jedes Jahr eine große
Zahl von Unfällen mit Gabelstaplern tödlich
verläuft.

5
2. Ausbildung
von Gabelstaplerfahrern

2.1 Auswahl von Gabelstaplerfahrern Die Unfallverhütungsvorschrift „Flurförder-


zeuge“ (BGV D 27, bisherige VBG 36) macht
Oft wird die Ansicht vertreten, dass der konkrete Aussagen über Personen, die
Kraftfahrzeug-Führerschein genügt, um als Gabelstaplerfahrer eingesetzt werden
einen Gabelstapler sicher zu fahren. Diese dürfen:
Ansicht ist jedoch irrig. Die Kenntnisse und
Fähigkeiten eines Kraftfahrzeugfahrers Gabelstaplerfahrer müssen
können zwar die Bedienung eines Gabel- ● mindestens 18 Jahre alt sein,
staplers erleichtern. Jedoch werden an ● geistig und körperlich geeignet sein,
einen Gabelstaplerfahrer nicht nur zusätz- ● theoretisch und praktisch ausgebildet
liche, sondern auch andersartige Anforde- sein,
rungen gestellt als an den Fahrer eines ● eine Fahrprüfung erfolgreich abgelegt
Kraftfahrzeuges. haben und
● vom Unternehmer mit der Führung
Gabelstapler besitzen eine sonst nicht des Staplers schriftlich beauftragt sein
übliche Hinterachslenkung. Die Fahrbewe- (innerbetrieblicher Fahrausweis).
gungen unterscheiden sich deshalb erheb-
lich von denen eines Kraftfahrzeuges. Die Eignung zum Fahren eines Gabelstap-
Neben Fahrtätigkeiten müssen zusätzlich lers kann vom Arzt nach den Berufs-
vertikale Lastbewegungen mit dem neig- genossenschaftlichen Grundsätzen für ar-
baren Hubgerüst durchgeführt werden. beitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen
Oft müssen auch schwere Lasten in großer „Fahr-, Steuer- und Überwachungstätig-
Höhe genau aufgesetzt werden. Die mit keiten“ festgestellt werden.
diesen Vorgängen verbundenen Schwer-
punktänderungen des Gabelstaplers brin- Zur Durchführung der Ausbildung sind die
gen einen nicht ausgebildeten Fahrer sehr „Grundsätze für Ausbildung und Beauftra-
schnell in kritische Situationen. gung der Fahrer von Flurförderzeugen
mit Fahrersitz und Fahrerstand“ zu berück-
Deshalb darf sich nicht jeder, auch wenn er sichtigen. Nach bestandener Ausbildung ist
schon lange einen Kraftfahrzeug-Führer- es sinnvoll, den Teilnehmern einen Ausbil-
schein besitzt, an das Steuer eines Gabel- dungsnachweis auszuhändigen.
staplers setzen. Er würde sich und andere
in Gefahr bringen. Die Beauftragung der Fahrer muss schrift-
lich erfolgen. Zur Beauftragung kann der
innerbetriebliche Fahrerausweis verwendet
werden. Die Beauftragung hat jedoch
immer nur für den Betrieb Gültigkeit, für
den sie erteilt wurde. Der Fahrerausweis ist
nicht auf andere Betriebe übertragbar.

6
Bild 2-1:
Muster für einen
innerbetrieblichen Fahrerausweis

Fahrerausweis

für Fahrer von Gabelstaplern


im innerbetrieblichen Werkverkehr

Herr
wird aufgrund seiner Eignung, der nachgewiesenen
Ausbildung und der bestandenen Prüfung als Fahrer
nachstehender Flurförderzeuge zugelassen und beauftragt:

Der Fahrerausweis hat nur Gültigkeit im Werksgelände


und ist stets mitzuführen.

Ort und Datum Unterschrift

Firma

7
2.2 Ausbilder von Gabelstaplerfahrern Als Ausbilder für Flurförderzeugfahrer
kann tätig werden, wer aufgrund seiner
Die an einen Ausbilder zu stellenden fachlichen Ausbildung und Erfahrung aus-
Anforderungen sind in den Durchführungs- reichende Kenntnisse auf dem Gebiet der
anweisungen zum § 7 Abs.1 der UVV Flurförderzeuge hat und mit den einschlä-
„Flurförderzeuge“ (BGV D 27, bisherige gigen staatlichen Arbeitsschutzvorschriften
VBG 36) und in dem Berufsgenossen- (z. B. Gerätesicherheitsgesetz, Maschinen-
schaftlichen Grundsatz „Grundsätze für verordnung, Arbeitsmittelbenutzungsver-
Ausbildung und Beauftragung der Fahrer ordnung), Berufsgenossenschaftlichen
von Flurförderzeugen mit Fahrersitz und Vorschriften, Regeln, Informationen und
Fahrerstand“ (BGG 925) geregelt. Grundsätzen, sowie den allgemein aner-
kannten Regeln der Technik (z. B. Normen)
vertraut ist und mindestens folgende Anfor-
derungen erfüllt:
● 24 Jahre alt,
● 2 Jahre Erfahrung im Umgang oder
Einsatz von Flurförderzeugen,
● erfolgreiche Ausbildung zum Fahrer von
Flurförderzeugen,
● Meister oder mindestens 4-jährige Tätig-
keit in gleichwertiger Funktion,
● erfolgreiche Teilnahme an einem Lehrgang
für Ausbilder von Flurförderzeugfahrern.

8
3. Beschaffenheitsanforderungen

Der betriebssichere Zustand des Gabel- Die Übereinstimmung des Flurförderzeuges


staplers ist eine wesentliche Voraussetzung mit der EG-Maschinenrichtlinie wird vom
für die Sicherheit im betrieblichen Trans- Hersteller bzw. Importeur durch
portwesen. ● ein am Flurförderzeug angebrachtes
CE-Zeichen und
Die Unfallverhütungsvorschrift „Flurförder- ● eine mitgelieferte EG-Konformitätser-
zeuge“ (BGV D 27, bisherige VBG 36) klärung
beinhaltet nur Regelungen für den Betrieb bestätigt.
und die Prüfung von Flurförderzeugen.
Außerdem ist eine Betriebsanleitung in
Flurförderzeuge müssen den Beschaffen- deutscher Sprache mitzuliefern.
heitsanforderungen nach § 2 der Maschinen-
verordnung entsprechen, d. h., es müssen
die grundlegenden Sicherheits- und
Gesundheitsanforderungen nach Anhang I
der EG-Maschinenrichtlinie eingehalten
sein. Diese grundlegenden Sicherheits- und
Gesundheitsanforderungen werden durch
europäische Normen konkretisiert.

3.1 Schilder und Bilder Bei Gabelstaplern mit batterie-gespeistem


Elektroantrieb wird das Leergewicht ohne
Jeder Gabelstapler hat ein Fabrikschild mit Batterie angegeben; deshalb sind dann
folgenden Angaben: zusätzlich erforderlich:
● Hersteller oder Lieferer, ● zulässiges Mindest- und Höchstgewicht
● Type, der Antriebsbatterie,
● Baujahr, ● Batteriespannung.
● Fabriknummer,
● Nenn-Tragfähigkeit,
● Leergewicht.

9
Bild 3-1:
Fabrikschild mit
CE-Zeichen für ein Flurförderzeug

Das Leergewicht eines Gabelstaplers Bei einem Eigengewicht von 6 000 kg und
beträgt etwa das Doppelte seiner Nenn- einem Lastgewicht von 3 000 kg beträgt
tragfähigkeit. das Gesamtgewicht 9 000 kg. Bei einem
beladenen Gabelstapler wird die Vorder-
Das Gesamtgewicht setzt sich aus dem achse mit ca. 90% des Gesamtgewichtes
Eigengewicht und dem Lastgewicht belastet. In unserem Beispiel kann dann ein
zusammen. Die Fahrbereiche im Betrieb Rad den Boden mit 4 000 kg belasten.
müssen daher für das Gesamtgewicht aus-
gelegt sein. Bereiche mit eingeschränkter
Belastung (z. B. Kanalabdeckungen,
Decken, Rampen, Aufzüge usw.) sind
besonders zu kennzeichnen.

10
Bild 3-3: Anschlag
„Aufenthalt unter der Last verboten“

Jeder Gabelstapler mit einem Hubgerüst


vor der Vorderachse ist mit einem Trag-
fähigkeitsschild in Form eines Lastschwer-
punkt-Diagramms ausgerüstet. Die Zahlen
des Diagramms geben an, wie weit der
Schwerpunkt einer Last vom senkrechten
Teil der Gabeln, dem Gabelrücken, höch-
stens entfernt sein darf.

Die Nenn-Tragfähigkeit des Gabelstaplers,


die auf dem Fabrikschild angegeben ist,
bezieht sich bei den meisten Geräten auf
den Lastschwerpunktabstand von 500 mm, An einem Gabelstapler mit mehr als
und zwar bis zu einer Hubhöhe von 2000 mm Hubhöhe ist ein dauerhafter und
3300 mm. leicht erkennbarer Anschlag angebracht mit
dem Hinweis:
● „Aufenthalt unter der Last verboten !“

Bild 3-2: Lastschwerpunkt-Diagramm

11
3.2 Weitere Beschaffenheits- Zusätzlich kann ein Lastschutzgitter erfor-
anforderungen derlich sein, wenn die Gefahr besteht, dass
Kleinteile herab fallen können.
Gabelstapler mit einem Hub von mehr als
1,80 m müssen mit einem Fahrerschutzdach
gegen herabfallende Lasten ausgerüstet sein.

Bild 3-4: Fahrerschutzdach und Lastschutzgitter

12
Jeder Gabelstapler besitzt
● eine ausreichend bemessene Betriebs-
bremse und eine Feststellbremse,
● eine Sicherungsmöglichkeit gegen unbe-
fugte Benutzung:
bei Elektro-Antrieb Schaltschlüssel,
bei verbrennungsmotorischem Antrieb
Anlassschalter mit abziehbarem Sicher-
heitsschlüssel,
● eine laut tönende Warneinrichtung, zum
Beispiel Hupe,
● einen Sitz und eine Festhaltemöglichkeit
für den Beifahrer, sofern ein solcher mit-
fahren muss,
● ein Hubgerüst, das ausreichende Sicht
auf die Fahrbahn, die Last und das Last-
aufnahmemittel gestattet,
● Stellteile, die vom Fahrersitz leicht zu
erreichen und eindeutig gekennzeichnet
sind.

Bild 3-5: Optimal angeordnete Stellteile und


bessere Sicht durch ein Freisichthubgerüst
gewährleisten ein ermüdungsfreies Arbeiten

3.3 Ausrüstung für den Einsatz im Freien Zum Schutz des Fahrers können z. B.
Fahrerkabinen, gegebenenfalls mit Stand-
Der Unternehmer hat dafür zu sorgen, dass heizung oder Klimaanlage, in Betracht
die Fahrer von Gabelstaplern mit Fahrersitz kommen.
durch geeignete Einrichtungen vor Witte-
rungseinflüssen geschützt sind, wenn die
Gabelstapler nicht nur gelegentlich zu
Arbeiten im Freien eingesetzt werden.

13
3.4 Fahrerrückhalteeinrichtungen erstmals in Verkehr gebracht wurden, ist
zur Verringerung der Verletzungsgefahr die Fahrerrückhalteeinrichtung bis zum
beim Umstürzen eines Gabelstaplers 5. Dezember 2002 nachzurüsten.

Nach einer berufsgenossenschaftlichen Bei der Auswahl der Rückhalteeinrichtungen


Erhebung ereignen sich jährlich 10 bis 15 ist neben der Sicherheit auch die Akzep-
tödliche Unfälle durch umkippende Gabel- tanz durch den Fahrer zu berücksichtigen.
stapler. Ursache hierfür sind im Wesent- Beckengurte lassen sich zwar mit relativ
lichen zu schnelle Kurvenfahrten und das geringem Aufwand nachrüsten, werden von
Fahren mit angehobenen Lastaufnahme- Fahrern, die häufig auf- und absteigen
mitteln. Bei diesen Unfällen werden in der müssen, teilweise jedoch nicht benutzt, weil
Regel die Fahrer dadurch verletzt oder es ihnen zu lästig ist, ständig nach dem
getötet, dass sie beim Umkippen des Gurtschloss zu suchen. Die wohl sinnvollere
Gabelstaplers aus dem Sitz geschleudert Lösung ist die Verwendung eines seitlichen
oder beim Versuch abzuspringen vom Fah- Schutzbügels, der am Rahmen des Fahrer-
rerschutzdach erschlagen werden. Diese schutzdaches oder am Heck des Staplers
Unfälle können durch eine qualifizierte Aus- angebracht wird, wie eine Tür geöffnet und
bildung und regelmäßige Unterweisung der geschlossen werden kann und verhindert,
Gabelstaplerfahrer, die bestimmungs- dass der Fahrer beim Kippen seitlich her-
gemäße Verwendung von Staplern sowie ausgeschleudert wird oder das Fahrzeug in
durch eindeutige Verkehrsregeln mit Stapel- Panik verlässt.
ordnung und freie Verkehrswege vermieden
werden. Sollte dennoch ein Stapler umkip- Bild 3-6: Schalensitz mit Beckengurt
pen oder z. B. von einer Rampe herabfallen,
können die Unfallfolgen für den Fahrer
durch technische Maßnahmen begrenzt
werden. Solche Maßnahmen sind z. B.:
● eine geschlossene Fahrerkabine,
● eine Rückhalteeinrichtung die bewirkt,
dass der Fahrer auf dem Sitz gehalten
wird,
● eine Einrichtung die das Kippen des
Staplers verhindert (Fahrstabilisator)
sowie
● die Verwendung von Beckengurten.

Seit dem 5. Dezember 1998 werden alle neu


in Verkehr gebrachten Gabelstapler mit
einer so genannten Fahrerrückhalteeinrich-
tung versehen. Diese soll gewährleisten,
dass der Fahrer bei einem umkippenden
Stapler auf dem Fahrersitz gehalten wird.
Für Geräte, die vor dem 5. Dezember 1998
14
Bild 3-7:
Bügeltüren als Rückhalteeinrichtung

15
4. Gesundheitliche Belastungen
für den Gabelstaplerfahrer

Die vom Gabelstapler ausgehenden fahrer können sehr unterschiedlicher Art


Gesundheitsgefahren für den Gabelstapler- sein.

4.1 Abgase Rußpartikel sind als Verursacher von


Lungenkrebs anzusehen. Deshalb ist der
Gabelstapler mit Verbrennungsmotor dür- Einsatz von Flurförderzeugen mit Diesel-
fen in ganz oder teilweise geschlossenen motor in ganz oder teilweise geschlossenen
Räumen nur betrieben werden, wenn in der Räumen/Hallen durch die Gefahrstoffver-
Atemluft keine gefährlichen Konzentrationen ordnung (GefStoffV) bzw. die Technischen
gesundheitsschädlicher Abgasbestandteile Regeln für Gefahrstoffe (TRGS) 554
entstehen können. Gesundheitsschädliche „Dieselmotoremissionen (DME)“ erheblich
Abgasbestandteile sind beim Betrieb von eingeschränkt worden.
Gabelstaplern mit
● Flüssiggasmotor, So müssen jetzt Flurförderzeuge mit Diesel-
● Erdgasmotor, antrieb, die in Gebäuden eingesetzt sind,
● Benzinmotor und mit Rußfilter (Mindestabscheidegrad 70%)
● Dieselmotor nachgerüstet werden, sofern die Auslöse-
zu erwarten. schwelle (TRGS 101) für Rußpartikel
(0,1 mg/m3) überschritten wird. Der Einsatz
Die Abgase von Dieselmotoren bestehen im Freien ist weiterhin ohne Einschränkung
hauptsächlich aus Kohlenmonoxid, zulässig.
Kohlendioxid, Stickoxiden, Schwefeldioxid,
Kohlenwasserstoffen und Rußpartikeln.
Die Abgasemission ist abhängig von der
Konstruktion des Motors, von der Qualität
des Kraftstoffs und von den Betriebsbedin-
gungen.

16
Für gute Be- und Entlüftung sorgen

Auf Einhaltung des Wartungsplanes für Motor und Abgasanlage achten

17
Bild 4-1:
Gabelstapler mit Rußfilter
(Filterkapazität reicht für ca. 8 Stunden)

Für Transportarbeiten in Gebäuden sind, ● bei der Fahrt häufig Höhenunterschiede


sofern technisch möglich, nur noch Flur- von mehr als 1 Meter überwunden
förderzeuge mit Elektroantrieb einzusetzen, werden müssen,
was bei der Ersatzbeschaffung zu berück- ● Transportvorgänge mit Einzelwegstrecken
sichtigen ist. von über 80 Metern zurückzulegen sind
oder
Ausnahmsweise dürfen Flurförderzeuge mit ● ein ungewöhnlich hoher Batteriever-
Dieselantrieb und Rußfilter für den Einsatz schleiß bzw. eine Gefährdung der Batterie
in Gebäuden noch beschafft werden, wenn durch starke Vibration oder Einwirkung
● eine Tragkraft von mehr als 5 Tonnen von Wärme vorliegt.
erforderlich ist,
18
Bild 4-2:
Regenerationseinrichtung für Rußfilter
(Filterreinigung dauert ca. 30 Minuten)

Als Ersatz für Dieselfahrzeuge kommen Dieselmotoremissionen können z. B.


auch Flurförderzeuge mit Otto-Motoren in gemindert werden durch
Betracht: ● Beschaffung emissionsarmer Flurförder-
● Benzin-Motor zeuge,
mit geregeltem 3-Wege-Katalysator oder ● Einsatz schwefelarmer Kraftstoffe
● Treibgas-Motor (Schwefelgehalt unter 0,05%),
mit geregeltem 3-Wege-Katalysator. ● sorgfältige Instandhaltung der Geräte,
● Verkürzen der Motorenbetriebszeiten
Können unter Berücksichtigung aller (unnötiges Laufenlassen, starkes
Möglichkeiten tatsächlich nur Flurförder- Beschleunigen und Fahren mit Vollgas
zeuge mit Dieselmotor eingesetzt werden, vermeiden),
sind die Emissionen so weit zu reduzieren, ● ausreichende Be- und Entlüftung von
wie dies technisch möglich ist. Arbeitsräumen,
● Ausrüsten der Abgasanlage nach dem
Stand der Technik mit Rußfilter.
19
4.2 Schwingungen Bei der Auswahl eines Fahrersitzes ist
folgendes zu beachten:
Auf den Gabelstapler übertragene Schwin- ● Der Sitz muss so verstellt werden kön-
gungen während der Fahrt auf unebener nen, dass Personen unterschiedlicher
Fahrbahn (Hoffläche, Pflaster, Torschwellen, Größe eine optimale Position zu den
Schienen) können bei langer Belastungs- Stellteilen einnehmen können.
dauer zu Beschwerden und zur Erkrankung ● Die Rückenlehne muss in ihrer Neigung
der Wirbelsäule führen. verstellbar sein.
● Das Feder- und Dämpfungssystem des
Durch einen ergonomisch gestalteten Sitzes muss auf das Gewicht des Fahrers
Fahrersitz mit entsprechender Federung eingestellt werden können.
und Dämpfung kann diese Schwingungs-
belastung erheblich reduziert werden. Dies gilt nicht nur für neue Stapler – auch
ältere Gabelstapler können mit ergono-
mischen Fahrersitzen nachgerüstet werden.
Um die Funktionsfähigkeit von Sitzen zu
gewährleisten, sind diese regelmäßig zu
warten.
Bild 4-3:
Ergonomisch ausgebildeter Fahrersitz. Fahrer trägt im Lärmbereich Gehörschutzkapsel

20
4.3 Lärm Insofern muss in solchen, gekennzeich-
neten Bereichen Gehörschutz getragen
Staplerfahrer sind im allgemeinen Lärm werden. Der richtig gewählte Gehörschutz
ausgesetzt. Der Lärm kann sowohl vom setzt die Lärmeinwirkung am Ohr so weit
Gabelstapler erzeugt werden als auch herab, dass das Gehör keinen Schaden
durch Maschinen, Geräte oder Arbeitsvor- nimmt. Wichtige akustische Informationen
gänge entstehen, in deren Nähe sich der wie Warnsignale, Sprachen und Maschinen-
Staplerfahrer aufhält. klang können noch gehört werden.

Täglicher Aufenthalt eines Staplerfahrers in Bei der Auswahl von geeignetem Gehör-
Betrieben mit hohem Lärmpegel, wie z. B. schutz werden die Fachkraft für Arbeits-
● Schlossereien, sicherheit und der Betriebsarzt behilflich
● Blech verarbeitenden Betrieben, sein.
● Karosseriewerkstätten,
● Schweißereien,
● Schleifereien,
● Putzereien
kann Gehörschäden verursachen, wenn die
zur Verfügung gestellten Schallschutzmittel
nicht benutzt werden.

21
5. Betriebsanweisung

Für den Betrieb von Gabelstaplern ist vom Die Betriebsanweisung sollte insbesondere
Unternehmer eine schriftliche Betriebs- enthalten:
anweisung zu erstellen und an geeigneter ● Benennung der bestimmungsgemäßen
Stelle in der Arbeitsstätte bekannt zu Verwendung, Hinweise auf unzulässige
machen. Verwendung,
● Hinweis auf die Benutzung der Fahrer-
In der Betriebsanweisung sind die vom rückhalteeinrichtung,
Hersteller oder Lieferer des Gabelstaplers ● innerbetriebliche Verkehrsregelungen
in der Betriebsanleitung gemachten techni- (z. B. Einfahrverbot in bestimmte
schen Hinweise sowie die örtlichen und Bereiche),
betrieblichen Besonderheiten des Betriebes ● Informationen zur Lager- und Stapel-
zu berücksichtigen. ordnung,
● Voraussetzungen für die Mitfahrt von
Personen, ggf. auch das Verbot,
● Regeln beim Einsatz der Arbeitsbühne,
● Besonderheiten spezieller Anbaugeräte,
● Angaben zur Benutzung von Anhängern,
● Hinweise zum Befahren von Regal-
anlagen mit Schmalgängen,
● bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor
organisatorische Maßnahmen zur
Immissionsminderung, z. B. Motor-
wartung, Abstellbereiche,
● Hinweise auf Maßnahmen gegen gesund-
heitsschädliche Vibrationen, z. B. Sitz-
einstellung, angepasste Fahrweise.

22
● Benutzen des Staplers durch unbefugte Personen
● Unbeabsichtigtes Ingangsetzen des Staplers
● Um- und Abstürzen des Staplers
● Getroffen werden durch herabfallendes Transportgut
● Anfahren von Personen und baulichen Einrichtungen
● Gefährliche Abgasbestandteile
● Gefahren durch Schwingungen

● Stapler dürfen nur von ausgebildeten und beauftragten Personen benutzt werden
● Es dürfen nur Stapler mit gültigem Prüfnachweis (Plakette) verwendet werden
● Vor dem Einsatz sind zu prüfen: Betriebs- und Feststellbremse, Gabel, Lenkung, Hydraulik, Beleuchtung,
Warneinrichtung
● Bei Lastaufnahme sind zu berücksichtigen: Freie Sicht, Tragfähigkeit des Staplers, Ladungssicherung
● Beim Transport ist zu beachten: Tragfähigkeit der Fahrbahn, Last in tiefster Stellung und bergseitig trans-
portieren, mit angemessener Geschwindigkeit fahren
● Die Mitnahme von Personen ist verboten
● Beim Abstellen des Staplers: Gabel absenken, Feststellbremse betätigen, Schlüssel abziehen, Verkehrs-
wege freihalten
● Innerbetriebliche Verkehrsregeln beachten
● Arbeitsbühne am Gabelträger befestigen, Personen nur auf- und abbewegen und Fahrerplatz nicht verlassen
● Das Betriebsgelände nicht verlassen

23
6. Prüfungen
von Gabelstaplern

Täglich vor Arbeitsbeginn muss der Fahrer Funktionsprüfungen sind erfüllt, wenn bei-
den Gabelstapler durch Sicht- und Funk- spielsweise
tionsprüfung überprüfen. Erst wenn keine ● die Betriebs- und die Feststellbremse
Mängel erkannt werden, darf er den Stapler funktionieren (das im Stand betätigte
in Bewegung setzen. Pedal muss nach ca. 1/3 Weglänge einen
spürbaren Widerstand aufweisen),
Sichtprüfungen sind bestanden, wenn bei- ● die Sicherung gegen unbefugtes Benut-
spielsweise zen in Ordnung ist,
● die Gabelzinken keine erkennbaren ● die Sicherung der Gabelzinken gegen
Schäden haben, wenn sie nicht verbogen Herausheben und Verschieben keine
oder stark abgeschliffen sind, keine Risse Mängel hat,
aufweisen, ● die Ketten ausreichend und gleichmäßig
● die Reifen nicht schadhaft sind und den gespannt sind,
erforderlichen Luftdruck haben, ● die Warneinrichtung funktioniert,
● die Pedale griffig sind, ● die Beleuchtung und das Bremslicht in
● das Fahrerschutzdach sicher befestigt Ordnung sind,
und ohne erkennbare Schäden ist, ● das Lenkungsspiel höchstens zwei Finger
● das Lastschutzgitter (wo erforderlich) breit ist,
vorhanden und sicher befestigt ist, ● die Sicherungseinrichtung der Anhänger-
● die Hydraulik keine Leckverluste auf- kupplung wirksam ist,
weist. ● die Hydraulik für Ausfahren des Hubge-
rüstes, Senken, Neigen sowie für Anbau-
geräte in Ordnung ist.

Trotz des erheblich erscheinenden


Umfanges können die täglichen Sicht- und
Funktionsprüfungen in wenigen Minuten
durchgeführt werden.

24
Bild 6-1:
Undichte
Hydraulik und
Fremdkörper im
Reifenprofil

25
Stets gilt:
● Bei Mängeln nicht weiterfahren.
● Mängel sofort melden.
● Nicht versuchen, die festgestellten
Mängel selbst zu beheben.

Wartungs-, Instandsetzungs- und


Änderungsarbeiten dürfen nur durch Fach-
personal erfolgen.

Weitere Prüfungen nach Bedarf, jedoch gem. BGV D 27 § 37


jährlich mindestens einmal, werden von Mängel siehe Prüfbuch
Sachkundigen, in der Regel Mitarbeiter von
Hersteller- oder Lieferfirmen, durchgeführt.
Auch entsprechend ausgebildete Mitarbei-
ter des eigenen Unternehmens können für
diese Arbeiten eingesetzt werden.

Es hat sich bewährt, die Sachkundigen-


prüfung durch eine Prüfplakette am Gabel-
stapler sichtbar zu machen.

Über die wiederkehrenden Prüfungen


muss ein Nachweis geführt werden, z. B.
Prüfbuch. Sofern erkennbar ist, wer die
entsprechenden Prüfvermerke eingetragen
hat, z. B. bei Zugriffsberechtigung mittels
Passwort, kann der Nachweis auch über
EDV geführt werden.

Der Unternehmer hat dafür zu sorgen, dass


die Beseitigung der bei der Prüfung festge-
stellten Mängel im Prüfnachweis vermerkt
wird.

Prüfplaketten, die das Datum der nächsten


Prüfung angeben, sollten – zur Vermeidung
von Missverständsnissen – erst am Gabel- Bild 6-2: Die Prüfplakette erleichtert es dem
stapler angebracht werden, wenn die bei Fahrer, die Prüffristen zu überwachen
der letzten Prüfung festgestellten Mängel
behoben sind.

26
7. Sicherer Betrieb von
Gabelstaplern

7.1 Bestimmungsgemäße Verwendung ● Der Fahrer darf Gabelstapler nur von


den bestimmungsgemäß vorgesehenen
Gabelstapler dürfen nur bestimmungs- Steuerplätzen aus steuern. Dazu gehören
gemäß unter Beachtung der Betriebsanwei- auch Steuerplätze zum Betätigen von
sung benutzt werden. Rücktasteinrichtungen.
● Eine nicht bestimmungsgemäße Verwen-
● Eine bestimmungsgemäße Verwendung dung liegt dann vor, wenn zum Beispiel
liegt dann vor, wenn zum Beispiel mit mit einem Gabelstapler ein LKW ange-
Gabelstaplern palettierte Güter verfahren hoben oder angeschoben wird.
und gestapelt werden. Die Länge der
Gabelzinken muss den Abmessungen der
Paletten entsprechen.

Bild 7-1: Das Verschieben von Gegenständen mit den Gabelzinken ist unzulässig

27
Bild 7-2:
Was der Staplerfahrer
beachten muss Was der Staplerfahrer beachten muss:
(Kurzinfo als Aufkleber Vor dem Einsatz täglich prüfen
für den Stapler) ● Betriebs- und Feststellbremse
● Gabelzinken (Zustand, Befestigung)
● Hubmast
● Lenkungsspiel
● Hydraulik (Füllstand, Leckagen)
● Räder / Bereifung
● Beleuchtung
● Warneinrichtung
Beim Aufnehmen der Last
● Tragfähigkeit nicht überschreiten
● Last immer an den Gabelrücken legen
● Teile der Last gegen Verrutschen sichern
● Sicht auf die Fahrbahn behalten
Beim Fahren mit der Last
● Rückhalteeinrichtung benutzen
● Last in niedriger Stellung verfahren
● Kurven langsam und weit durchfahren
● Tragfähigkeit von Verkehrswegen, Ladebrücken und
Abdeckungen beachten
● An Steigungen oder im Gefälle Last immer bergseitig
führen. Auf geneigter Fahrbahn nicht wenden
● Bei ausnahmsweise zu hoher Last und
versperrter Sicht rückwärts fahren
Beim Mitnehmen von Personen
● Personen nur nach besonderer Anweisung mitnehmen
● Beifahrersitz und Festhaltebügel müssen vorhanden sein
● Personen nur anheben, wenn eine Arbeitsbühne mit
Geländer sicher auf den Gabeln befestigt ist
Beim Abstellen des Staplers
● Feststellbremse betätigen
● Gabeln absenken
● Zünd-/Schaltschlüssel abziehen
● Rettungswege nicht verstellen

Vereinigung der Metall-Berufsgenossenschaften

28
7.2 Betriebliche Verkehrsregelungen ● Sicherungen gefährlicher Stellen mittels
Stoppstellen bzw. Zebrastreifen,
Betriebliche Verkehrsregelungen sollten in ● Anbringen von Panorama- oder Kugel-
Anlehnung an die Straßenverkehrsordnung spiegeln an unübersichtlichen Verkehrs-
erfolgen, z. B. durch punkten.
● Festlegung gekennzeichneter Verkehrs-
wege,
● das Gebot rechts vor links,
● Beschilderung,

Bild 7-3: Verkehrsspiegel an Kreuzung

29
7.2.1 Festgelegte Verkehrswege befahren Um gewachsene Böden, Decken, Aufzüge,
Überladebrücken und -rampen sicher
Nur die Verkehrswege, die der Unternehmer befahren zu können, muss die Tragfähigkeit
für den Gabelstaplerverkehr freigegeben des Untergrundes größer sein als das
hat, dürfen befahren werden. Manchmal ist Gesamtgewicht des Gabelstaplers.
es auch einfacher, die Bereiche festzulegen,
die nicht befahren werden dürfen. Die lichte Höhe der Verkehrswege kann
durch abgehängte Rohrleitungssysteme,
Zur Verkehrsregelung werden sowohl die Lüftungskanäle oder durch halb geöffnete
Zeichen der Straßenverkehrsordnung als Rolltore eingeengt sein.
auch betriebliche Beschilderungen benutzt.
Verkehrswege für Gabelstapler müssen so
Besondere Bedeutung kommt der Kenn- breit sein, dass auf beiden Seiten des
zeichnung der Tragfähigkeit der Verkehrs- Gabelstaplers bzw. des Ladegutes zur
wege, der Höhe der Durchfahrten und der Grenze des Verkehrsweges ein Sicherheits-
Breite der Verkehrswege zu. abstand von mindestens 0,5 m vorhanden
ist.

Bild 7-4: Trennung von Fahrzeug- und Personenverkehr. Zwischen Gabelstaplern


Sicherheitsabstand mindestens 0,4 m, zu den Torbegrenzungen mindestens 0,5 m

30
Bei starkem Gehverkehr kann eine Ver- 7.2.2 Verkehrswege freihalten
größerung des Sicherheitsabstandes auf
0,75 m erforderlich sein. Verkehrswege dürfen durch Transportgut,
leere Paletten oder Abstellen der Gabel-
Wenn ausnahmsweise eine breitere Last stapler selbst nicht verstellt werden.
zu transportieren ist, muss dieser Sonder-
einsatz vom Aufsicht führenden genehmigt Der Gabelstaplerfahrer beachtet dies stets,
sein. Neben Absperrungen und kurzfristigen damit er und andere die Verkehrswege
Arbeitspausen im jeweiligen Transportbe- sicher benutzen können.
reich ist ein Einweiser abzustellen. Darüber
hinaus darf ein solcher Transport nur im
Schritttempo durchgeführt werden.

7.3 Aufnehmen und Absetzen der Last Bei unregelmäßig gestalteten Maschinen-
teilen und auch bei einseitig gepackten
7.3.1 Schwerpunkt der Last Behältern ist es schwierig, den Schwer-
punkt festzustellen. In diesen Fällen sollte
In der theoretischen Ausbildung des die Schwerpunktlage angegeben sein.
Staplerfahrers wird die Standsicherheit
des Gabelstaplers ausführlich erklärt. Bei
diesem schwierigen Thema spielen der
Schwerpunkt der Last und der Schwer-
punkt des Gabelstaplers eine besondere
Rolle.

Der Schwerpunkt eines Körpers ist der


Punkt, in dem man sich die gesamte Masse
eines Körpers vereinigt denkt. Wenn dieser
Punkt allein unterstützt wird, kann der Kör-
per nicht zur Erde fallen.

Wenn eine Last aus einheitlichem Material


besteht und symmetrisch gestaltet ist, liegt
ihr Schwerpunkt genau im Mittelpunkt.
Als Faustformel gilt:
● Der Schwerpunkt liegt auf der halben
Lasttiefe.

31
Bild 7-5: Der Schwerpunkt der Last liegt in der Regel auf halber Lasttiefe

7.3.2 Schwerpunkt des Gabelstaplers Die Lastverhältnisse am Gabelstapler


können am einfachsten anhand einer
Der Gabelstapler ist so konstruiert, dass Wippe erklärt werden: Die Wippe ist im
der Schwerpunkt seines Leergewichtes Gleichgewicht, wenn auf beiden Seiten der
möglichst weit von der Vorderachse ent- Drehachse Last mal Lastarm gleich groß
fernt liegt. Der Schwerpunkt liegt in der sind. Wenn der Lastarm auf einer Seite
Regel unter dem Fahrersitz. vergrößert wird, muss die Last auf dieser
Seite verkleinert werden, um den Gleichge-
wichtszustand beizubehalten.

32
Bilder 7-6 und 7-7: Gleichgewicht auf der Wippe. Je weiter eine Last
von der Drehachse entfernt liegt, desto kleiner muss das Gewicht dieser Last sein

33
Drehachse des Gabelstaplers ist die Achse Die Achse der Vorderräder wirkt als Kipp-
der Vorderräder. An ihr wirken einerseits der achse. Deshalb muss die Last immer so
Schwerpunkt des Gabelstaplers mit seinem aufgenommen werden, dass ihr Schwer-
Abstand und andererseits der Schwerpunkt punkt so nahe wie möglich am Gabelrücken
der Last mit seinem Abstand. liegt, damit der Hebelarm des Lastschwer-
punktes (Lastarm) klein wird.

Bild 7-8: Schwerpunkte des Gabelstaplers und der Last

34
Auf den Lastarm hat der Fahrer maßgeb- ● Die Last so weit wie möglich mit den
lichen Einfluss. Um den Lastarm möglichst Gabelzinken unterfahren und auf beide
klein zu halten, müssen folgende Grund- Gabelzinken gleichmäßig verteilen.
sätze eingehalten werden : ● Paletten von der Schmalseite aufnehmen.
● Die Last immer an den Gabelrücken
anlegen.

Bild 7-9: Palette möglichst von der


Schmalseite aufnehmen, damit der Lastschwerpunkt immer nahe am Gabelrücken liegt

35
7.3.3 Lastschwerpunkt-Diagramm Das Gewicht, das der Gabelstapler bei
verschiedenen Abständen der Lastschwer-
Nach dem Prinzip der Wippe wird die punkte vom Gabelrücken tragen kann,
zulässige Last um so kleiner, je weiter sich ist im Lastschwerpunkt-Diagramm ange-
der Schwerpunkt vom Drehpunkt entfernt. geben.

Bild 7-10: Entstehen des Lastschwerpunkt-Diagramms

36
Es genügt also nicht, wenn nur das Last- Frage :
gewicht berücksichtigt wird, sondern auch Ist diese Kiste für den Gabelstapler zu
die Entfernung des Lastschwerpunktes schwer?
vom Gabelrücken ist zu beachten:
● Je geringer die Entfernung des Schwer- Zunächst muss die Lage des Schwerpunk-
punktes einer Last vom Gabelrücken ist, tes ermittelt werden. Der Schwerpunkt liegt
desto größer darf das Gewicht dieser im vorliegenden Fall in der Mitte der Last
Last sein. bei 900 mm. Mit dem Lastschwerpunktab-
stand von 900 mm ergibt das Lastschwer-
Auch Zusatzgeräte wie Seitenschieber oder punkt-Diagramm ein zulässiges Lastge-
Pfanne für Flüssigkeitstransport müssen als wicht von ca. 2000 kg: Die Kiste ist nicht zu
Last berücksichtigt werden. Sie vermindern schwer.
die Nutzlast des Gabelstaplers: Der Last-
schwerpunkt wird nach vorne geschoben. Wenn diese Kiste 2500 kg wiegen würde,
wäre der Gabelstapler überladen, da die
Die Anwendung des abgebildeten Last- Verbindungslinie 900 mm Schwerpunkt-
schwerpunkt-Diagramms soll an einem Bei- abstand und 2500 kg außerhalb des Last-
spiel erläutert werden: schwerpunkt-Diagramms liegt.
● Eine würfelförmige Kiste ist 1,8 m hoch,
1,8 m breit und 1,8 m tief. Sie wiegt 2000 kg.

Bild 7-11: Lastschwerpunkt-Diagramm für das Beispiel

37
7.3.4 Aufnahme der Last Das Gewicht ist in den Transportpapieren zu
finden. Die Tragfähigkeit des Gabelstaplers
Wenn Güter in Kisten verpackt mit dem kann dem Fabrikschild entnommen werden.
LKW angeliefert werden, müssen vor dem
Entladen folgende Fragen beantwortet Nur wenn die Schwerpunktlage richtig
werden: ermittelt worden ist, kann der Gabelstapler-
● Wie schwer ist die Last, die gehoben fahrer die Gabelzinken in die richtige
werden soll? Position bringen.
● Hat der Gabelstapler die ausreichende
Tragfähigkeit? Die Arbeit des Staplerfahrers wird erleich-
● Wo liegt der Schwerpunkt der Last? tert, wenn an der Last
● Wie kann die Last mit den Gabelzinken ● das Gewicht,
aufgenommen werden? ● die Schwerpunktlage und
● ein Hinweis: „Hier Gabel einfahren“
angegeben werden.
Bilder 7-12 und 7-13: Bei dieser
Zerkleinerungsmaschine liegt der Schwerpunkt außermittig. Eine einfache, aber eindeutige
Kennzeichnung gibt dem Gabelstaplerfahrer einen Hinweis, wo die Gabelzinken einfahren
müssen, wie schwer die Last ist und wo der Schwerpunkt liegt, nämlich in der Pfeilspitze

38
Merkregeln für das Aufnehmen der Last: ● Die Last auf beide Gabelzinken gleich-
● Den Gabelstapler nie überlasten. Die mäßig verteilen und gegen Verschieben
höchstzulässige Belastung ist dem oder Herabfallen sichern.
Fabrikschild bzw. dem Lastschwerpunkt- ● Vor der Fahrt den Hubmast nach hinten
Diagramm zu entnehmen. Das Diagramm neigen; dann liegt die Last beim Bremsen
gibt die Tragfähigkeit für verschiedene sicherer.
Lastschwerpunktabstände an. ● Lasten, die nicht ordnungsgemäß
● Nie versuchen, die Tragfähigkeit des gepackt sind oder sich verschoben haben
Gabelstaplers durch Anbringen zusätzli- sowie Ladeeinheiten mit beschädigten
cher Gegengewichte zu erhöhen. Stapelbehältern dürfen nicht aufgenom-
men oder auf höher gelegenen Stellen
abgesetzt werden.

Bild 7-14: Last immer an den Gabelrücken anlegen,


damit der Lastarm klein ist. Vor Fahrtbeginn den Hubmast nach hinten neigen

39
7.3.5 Absetzen der Last ● Lasten sind unmittelbar nach dem Aus-
stapeln oder Aufnehmen vom Stapel in
Für das Absetzen der Last gilt: die Fahrstellung abzusenken.
● Beim Absetzen der Last sind nur die vor- ● Vor dem Hochstapeln ist der Hubmast
gesehenen Flächen zu benutzen. Ver- senkrecht zu stellen.
kehrswege, elektrische Verteiler, Notaus- ● Hubgerüst nur über der Stapelfläche
gänge, Rettungswege und Feuerlöscher nach vorne neigen.
sind stets freizuhalten und dürfen nicht ● Solange die Last hochgefahren ist, darf
verstellt werden. der Gabelstapler nicht verlassen werden.
● Beim Stapeln von Paletten ist auf ihre ● Der Aufenthalt unter der angehobenen
Standsicherheit und die höchstzulässige Last ist nicht erlaubt.
Bodenbelastung zu achten. Nähere Ein-
zelheiten sind durch innerbetriebliche
Stapelordnung geregelt. Nie die zulässige
Stapelhöhe überschreiten.
● Lager und Stapel sind so zu errichten und
abzutragen, dass Personen durch herab-
fallende oder umfallende Gegenstände
nicht gefährdet werden.
● Lasten sind erst unmittelbar vor dem Ein-
stapeln oder Absetzen bei stehendem,
gebremstem Stapler aus der Fahrstellung
anzuheben.

40
Bild 7-15:
Nur zum Auf-
und Absetzen mit
hochgestellter
Last verfahren.
Hubgerüst nur
über der Stapel-
fläche nach vorne
neigen

41
7.4 Fahren mit und ohne Last Bei eingeschränkter Sicht auf die Fahrbahn
kann eine Sichtverbesserung u. a. auch
7.4.1 Freie Sicht auf die Fahrbahn erreicht werden durch
● den Einsatz von Gabelstaplern mit heb-
Der Fahrer muss bei allen Fahrbewegungen barem Fahrerplatz,
ausreichende Sicht auf die Fahrbahn ● den Einbau von Sichthilfseinrichtungen
haben. Diese Forderung wirft die Frage (z. B. Spiegel, Kamera-Monitor-Anlagen).
nach der zulässigen Höhe der Last auf.
Weitere Regeln für ein sicheres Fahren sind:
Die vom Gabelstapler aufgenommene und ● Vor Fahrtbeginn Gabelzinken in möglichst
bodenfrei angehobene Last darf nur so niedrige Stellung – Bodenfreiheit je nach
hoch sein, dass der Fahrer seine Fahrbahn Bodenbeschaffenheit 10 bis 30 cm –
über die Last hinweg überblicken kann: bringen.
Bei Auftauchen eines Hindernisses muss ● Vor Gefahrstellen wie Türen, Toren und
der Gabelstapler rechtzeitig zum Halten anderen unübersichtlichen Stellen lang-
gebracht werden. sam fahren und Warnsignal geben.
● Die Fahrgeschwindigkeit stets so ein-
Große Lasten können die Sicht auf die richten, dass beim Auftauchen einer
Fahrbahn nach vorne versperren. Sind sol- unvermuteten Gefahr oder eines Hinder-
che Transporte in Einzelfällen erforderlich, nisses auf möglichst kurzem Weg ange-
muss rückwärts gefahren werden, mög- halten werden kann.
lichst unter Zuhilfenahme eines Einweisers. ● Die innerbetrieblichen Verkehrsrege-
Da die Last hierbei nicht beobachtet wer- lungen beachten, zum Beispiel rechts vor
den kann, soll mit Lasten, die seitlich über links, Schienenfahrzeuge haben Vorfahrt.
den Gabelstapler hinausragen, nicht rück- ● Nur die für Gabelstapler freigegebenen
wärts gefahren werden. Verkehrswege befahren.
● Schienenstränge, Bordsteinkanten und
Regelmäßige Beförderung von Lasten, die Unebenheiten der Fahrbahn vorsichtig
eine Sicht auf die Fahrbahn nicht zulassen, unter Beobachtung der Last überqueren.
widerspricht den Sicherheitsanforderungen.
In solchen Fällen müssen andere geeignete
Transportmittel verwendet werden.

Bewährt haben sich beispielsweise


● Quersitzstapler,
● Seitenstapler,
● Gabelstapler mit drehbarem Fahrersitz,
● Zugfahrzeug mit Anhänger.

42
Bild 7-16:
Für regelmäßiges Rückwärtsfahren
geeigneter Quersitzstapler

43
Bild 7-17:
Drehbarer Fahrersitz – System „Steinbock“

Gabelstapler mit drehbarem Fahrersitz – Gabelstapler mit drehbarem Fahrersitz –


System „Steinbock“: Für die Rückwärts- System „Linde“: Für die Rückwärtsfahrt
fahrt ist der Fahrersitz 55° nach rechts und wird der Fahrersitz um 45° nach rechts
für das Einsteigen 35° nach links drehbar. gedreht. Das Lenkrad ist fest montiert, die
Die Steuerelemente für Hände und Füße Steuerelemente für die Hände bewegen
bewegen sich mit dem Fahrersitz. sich mit dem Fahrersitz und die Steuer-
elemente für die Füße sind doppelt vor-
handen.

44
Bild 7-18:
Drehbarer Fahrersitz – System „Linde“

7.4.2 Standsicherheit in Fahrtrichtung ● Deshalb ist ein leerer Gabelstapler


in Fahrtrichtung standfester als ein
Der Schwerpunkt eines leeren Gabelstap- beladener.
lers liegt weit entfernt von der Vorderachse.
Wenn der Stapler eine Last aufgenommen
hat, bilden die Schwerpunkte des Gabel-
staplers und der Last einen Gesamtschwer-
punkt. Dieser Gesamtschwerpunkt liegt
näher an der Vorderachse als der Schwer-
punkt des Gabelstaplers.

45
Bilder 7-19 bis 7-21:
Die Schwerpunkte
des Gabelstaplers
und . . .

der Last ergeben . . .

den Gesamt-
schwerpunkt bei
abgesenkter Last

46
Bild 7-22:
Verlagerung des Gesamtschwerpunktes
bei angehobener Last

Wenn die Last angehoben wird, verlagert Falls zusätzlich das Hubgerüst aus seiner
sich nicht nur der Lastschwerpunkt, größten Rücklage nach vorn geneigt wird,
sondern auch der Gesamtschwerpunkt verlagert sich der Lastschwerpunkt und
nach oben. folglich auch der Gesamtschwerpunkt noch
weiter nach vorne.

47
Aus diesen Erkenntnissen ergeben sich für Die Forderungen „Last immer bergseitig“
den Fahrer folgende Grundsätze: und „Rückwärtsfahren, wenn Sicht durch
● Vor Fahrtbeginn die Gabelzinken in mög- Last versperrt“ widersprechen sich beim
lichst niedrige Stellung bringen. Befahren einer Steigung. Vorrang hat die
● Vor Antritt der Fahrt den Hubmast nach erstgenannte Forderung. Die versperrte
hinten neigen. Sicht des Fahrers ist durch einen Einweiser
● Mit hochgestelltem Lastaufnahmemittel auszugleichen.
die Last nur zum Auf- und Absetzen
verfahren.
● Das Hubgerüst nur über der Stapelfläche
nach vorne neigen.
● Im Gefälle und in Steigungen die Last
immer bergseitig führen.

Bild 7-23: Last immer bergseitig führen

48
7.4.3 Standsicherheit in Kurven

Gefährlicher als das Kippen nach vorne ist


das Kippen des Gabelstaplers zur Seite.
Gefährlicher deshalb, weil der Fahrer
instinktiv versucht, beim Kippen vom
Gabelstapler abzuspringen. Meist wählt er
die Seite, auf die der Gabelstapler fällt.
Dann wird er vom Gabelstapler noch
erfasst und schwer oder tödlich verletzt.

Es ist kaum möglich, sich entgegen der


Fallrichtung des Gabelstaplers bewegen zu Bild 7-24: Da beim Vierrad-Gabelstapler
wollen. Aus diesem Grund ist es unbedingt die Hinterachse als Pendelachse ausgeführt
erforderlich, dass der Fahrer die Rückhalte- ist, erfolgt nur eine einzige mittige Unter-
einrichtungen benutzt. Für Stapler die noch stützung der Last, nämlich im Lager der
nicht mit einer Rückhalteeinrichtung nach- Pendelachse
gerüstet wurden, ist folgendes zu beachten:
Kippt ein Gabelstapler, ist es die beste und
sicherste Art solch einen Umsturz zu über- Die Schwerpunkte des leeren und des
stehen, sich am Lenkrad oder Fahrer- beladenen Gabelstaplers liegen innerhalb
schutzdach festzuhalten und den Fahrersitz des Dreieckes. Es ist deutlich zu erkennen,
nicht zu verlassen. Damit es jedoch nicht zu dass der Schwerpunkt des beladenen
solch einem Unfall kommt, muss der Fahrer Gabelstaplers einen größeren Hebelarm zur
die Ursachen des Kippens kennen und Kippkante besitzt als der Schwerpunkt des
auch lernen, das Kippen zu vermeiden. leeren Gabelstaplers. Außerdem ist zu
berücksichtigen, dass sich im Schwerpunkt
Jeder Gabelstapler, ob mit drei oder vier des beladenen Gabelstaplers ein größeres
Rädern ausgerüstet, besitzt ein Kippkanten- Gewicht vereinigt als im Schwerpunkt des
Dreieck. leeren Gabelstaplers.

Beim Dreirad-Gabelstapler bilden die drei Die beiden Größen Gewicht und Hebelarm
Räder dieses Dreieck, wobei das hintere bilden das Sicherheitsmoment. Dieses
Rad gelenkt wird. Sicherheitsmoment des beladenen Gabel-
staplers ist größer als das Sicherheits-
Beim Vierrad-Gabelstapler ist die gelenkte moment des leeren Gabelstaplers.
Hinterachse pendelnd in der Achsmitte
gelagert. Der Gabelstapler stützt sich nur in ● Deshalb kippt bei Kurvenfahrt der
diesem Auflagepunkt der Lenkachse ab. beladene Gabelstapler nicht so leicht wie
Alle Belastungen der Lenkachse laufen der leere Gabelstapler.
über diesen Punkt. Dieser Auflagepunkt
bildet daher beim Vierrad-Gabelstapler die
Spitze des Dreieckes.
49
Bild 7-25: Kippkanten-Dreieck mit Hebelarmen
– senkrechter Abstand Schwerpunktlage bis Kippkante –
des leeren und beladenen Gabelstaplers

50
Bild 7-26:
Sicherheitsmoment und Kippmoment,
die beide im Gesamtschwerpunkt angreifen

Um das Kippmoment nicht zu hoch


anwachsen zu lassen, darf die Fliehkraft
nicht zu groß werden:
● Die größte Wirkung wird durch eine
Verringerung der Geschwindigkeit erzielt.

Wenn nämlich die Geschwindigkeit auf die


Hälfte gesenkt wird, beträgt die Fliehkraft
nur noch ein Viertel ihres ursprünglichen
Wertes.

Nicht ganz so wirksam ist die Veränderung


des Kurvenradius:
● Eine Verdoppelung des Radius bei
Kurvenfahrt halbiert die Fliehkraft.

Diesem Sicherheitsmoment wirkt das Kipp- Um bei Kurvenfahrt die Umsturzgefahr zu


moment entgegen. Es wird gebildet aus der vermeiden, müssen folgende Forderungen
Fliehkraft und dem Abstand des Schwer- eingehalten werden:
punktes vom Verkehrsweg. ● Die Höhe des Gesamtschwerpunktes
ist klein zu halten. Also muss die Last
Beim beladenen Gabelstapler greift die vorschriftsmäßig tief – ca.15 cm vom
Fliehkraft im Gesamtschwerpunkt an. Sie Boden – mit zurück geneigtem Hubmast
versucht, bei Kurvenfahrt den Gabelstapler verfahren werden.
nach außen zu drängen, vergleichbar der ● Kurven sind mit mäßiger Geschwindigkeit
Fahrt auf einem Kettenkarussell, und zwar zu durchfahren.
um so mehr, je schneller der Gabelstapler ● Kurven sind mit möglichst großem Radius
fährt und je enger die Kurve ist. zu fahren.

Der Staplerfahrer kann das Sicherheits- Unfalluntersuchungen haben ergeben, dass


moment während der Fahrt nicht beein- besonders unbeladene Gabelstapler bei zu
flussen: Die Räder bleiben auf dem Boden, schneller Kurvenfahrt umgekippt sind.
solange das Sicherheitsmoment größer ist
als das Kippmoment. Ein weiteres gefährliches Fahrmanöver,
das zum seitlichen Kippen führen kann, ist
Einige Größen kann der Fahrer jedoch beein- das Wenden oder Kurvenfahren auf einer
flussen, um das Kippmoment klein zu halten. schiefen Ebene.
● Niemals auf geneigter Fahrbahn wenden.
Zunächst muss die Höhe des Gesamt-
schwerpunktes so klein wie möglich gehal-
ten werden:
● Der Gabelstapler muss die Last in
möglichst niedriger Stellung verfahren.
51
8. Verlassen
des Gabelstaplers

8.1 Sichern gegen unbefugtes Benutzen Der Fahrer besitzt die Schlüsselgewalt über
den Gabelstapler. Er trägt auch die Verant-
Nur vom Unternehmer beauftragte Per- wortung dafür, dass niemand in Versu-
sonen dürfen den Gabelstapler fahren. Sie chung geführt wird, den Gabelstapler unbe-
müssen verhindern, dass ihr Gabelstapler fugt zu benutzen.
unbefugt benutzt wird. Dazu genügt in der
Regel, wenn der Antrieb still gesetzt und Sofern mehrere Fahrer denselben Gabel-
der Schlüssel abgezogen ist. stapler benutzen müssen, sollte jeder
Fahrer einen eigenen, besonders gekenn-
zeichneten Schlüssel haben.

Bild 8-1: Gabelstapler erst verlassen, wenn Antrieb still gesetzt und Schlüssel abgezogen ist

52
8.2 Kurzzeitiges Verlassen des Ein kurzzeitiges Verlassen des Fahrerplatzes
Gabelstaplers kann z. B. zum Kuppeln von Anhängern
oder zu Kommissioniertätigkeiten nötig sein.
Sofern sich der Fahrer in unmittelbarer
Nähe des Gabelstaplers aufhält, kann bei Der Fahrer hält sich nur dann in unmittel-
kurzzeitigem Verlassen des Gabelstaplers barer Nähe des Gabelstaplers auf, wenn er
der Schlüssel im Schalt- oder Anlass- bei Störungen oder dem Versuch einer un-
schloss steckenbleiben. befugten Benutzung sofort eingreifen kann.

8.3 Sichern gegen Durch Betätigung der Feststellbremse wird


unbeabsichtigtes Wegrollen der Gabelstapler gegen unbeabsichtigtes
Wegrollen gesichert. Am Berg werden
Der Gabelstapler muss gegen unbeabsich- zusätzlich Vorlegeklötze verwendet.
tigtes Bewegen gesichert sein, bevor der
Fahrer ihn verlässt. Als Verlassen des
Gabelstaplers wird das Absteigen vom
Fahrersitz angesehen.

Bild 8-2: Durch Anziehen der Feststellbremse


wird der Gabelstapler gegen unbeabsichtigte Bewegungen gesichert

53
8.4 Abstellen von Gabelstaplern Merkregeln:
● Verkehrswege oder Notausgänge nicht
Gabelstapler dürfen nur an dem dafür verstellen.
vorgesehenen Platz abgestellt werden. ● Gabelzinken auf den Boden absenken.
● Mast so weit nach vorne neigen, dass die
Bei kurzen Arbeitspausen sind Gabelstapler Ketten zugentlastet sind.
so zu parken, dass andere Verkehrsteil- ● Antrieb stillsetzen.
nehmer oder Mitarbeiter nicht behindert ● Feststellbremse anziehen, im Gefälle
werden. zusätzlich Vorlegeklötze verwenden.
● Schlüssel abziehen.

Bild 8-3: Gabelstapler nur an dem dafür vorgesehenen Platz abstellen

54
9. Sondereinsätze
mit dem Gabelstapler

Sondereinsätze darf der Gabelstaplerfahrer festgelegt werden . Der Fahrer muss seine
nur auf besondere Anweisung des verant- gesamte Erfahrung einsetzen, damit der
wortlichen Vorgesetzten durchführen. Sondereinsatz zuverlässig und sachgerecht
Die Anweisungen müssen vorher durchge- durchgeführt wird.
sprochen und in einer Betriebsanweisung

9.1 Mitnahme von Personen ● die Person durch die Ladung nicht
gefährdet wird und
Der Fahrer darf Personen nur dann mitneh- ● der Unternehmer die Personen als Bei-
men, wenn fahrer zugelassen hat.
● der Gabelstapler mit einem Beifahrersitz
und einem Festhaltebügel ausgerüstet ist,

Bild 9-1: Gabelstapler mit Beifahrersitz und Festhaltebügel

55
Die Mitnahme von Personen, beispielsweise Während der Fahrt sind verboten:
als Fahrlehrer bei der Ausbildung, als Helfer ● Das Auf- und Absteigen.
für Be- und Entladearbeiten, ist durch den ● Das Übersteigen von einem Gerät auf
Unternehmer in einer Betriebsanweisung zu das andere.
regeln. Da der Gabelstapler kein Taxi ist, ist ● Das Herabhängenlassen der Beine über
die Mitnahme von Personen auf das not- den Rand der Geräte.
wendige Maß zu beschränken.

9.2 Einsatz von Arbeitsbühnen Gelegentlich werden Gabelstapler für


Montagearbeiten an hochgelegenen
Das Befördern oder Anheben von Personen Arbeitsplätzen benutzt und ähnlich einer
auf den Gabelzinken ist nicht erlaubt. Hubarbeitsbühne eingesetzt.

Bilder 9-2 und 9-3: Arbeitsbühne mit Sicherung gegen Abkippen . . .

56
. . . und Abrutschen

In solchen Fällen dürfen Personen nur auf- Das Verfahren des Gabelstaplers mit ange-
und abwärts gefahren werden, wenn am hobener oder besetzter Arbeitsbühne ist
Lastaufnahmemittel eine Arbeitsbühne mit nicht zulässig. Dies gilt nicht
Geländer, Knieleiste und Fußleiste sicher 1. für Fahrbewegungen zur Feinpositionie-
angebracht ist. Sie ist dann sicher ange- rung an der Einsatzstelle,
bracht, wenn sie von den Gabelzinken 2. für das Verfahren mit nicht höher als
weder abrutschen noch abkippen kann. bodenfrei angehobener Arbeitsbühne,
sofern ein Haltegriff innerhalb der Kontur
Auf der dem Hubgerüst zugewandten Seite der Arbeitsbühne vorhanden ist und die
muss ein engmaschiges Drahtgitter ange- bauartbedingte Höchstgeschwindigkeit
ordnet sein. Es schützt die auf der Arbeits- des Flurförderzeuges 16 km/h nicht über-
bühne stehenden Personen vor den im schreitet,
Hubgerüst vorhandenen Quetsch- und 3. für Regal- und Kommissionierstapler,
Scherstellen. die in Regalgängen bestimmungsgemäß
mit angehobener Last verfahren werden
dürfen.

57
Bei angehobener Arbeitsbühne darf der Der Fahrer muss jederzeit in der Lage sein,
Fahrer den Gabelstapler nicht verlassen. der auf der Arbeitsbühne befindlichen Per-
Auch in diesem Fall wird das Absteigen son durch Herunterfahren des Lastaufnah-
vom Fahrersitz als Verlassen des Gabel- memittels zu helfen, beispielsweise bei
staplers angesehen. Gefährdung durch ausströmende Schad-
stoffe aus einer undichten Leitung.

9.3 Ziehen von Anhängern angegeben ist, hat sie der Betreiber aus der
Betriebsanleitung zu entnehmen oder beim
Gabelstapler mit Anhänger müssen bei Hersteller zu erfragen.
allen Fahrbewegungen des Zuges sicher
abgebremst werden können. Deshalb darf Als Faustformel gilt:
die Anhängelast die Zugkraft des Gabel- ● Es darf nur gezogen werden, was auch
staplers nicht überschreiten: Die Anhänge- mit der Gabel gehoben werden kann.
last besteht aus dem Gewicht des Anhän-
gers und der Ladung. So weit die Zugkraft
des Staplers nicht im Bereich der Kupplung

Bild 9-4: Gabelstapler mit Anhänger

58
9.4 Bewegen von Schienenfahrzeugen Wenn ein Schienenfahrzeug gezogen
werden soll, muss die Verbindung zwischen
Gabelstapler dürfen nicht vor Schienenfahr- Gabelstapler und Schienenfahrzeug aus
zeuge gespannt werden, es sei denn, die einem mindestens 5 m langen Seil beste-
Geräte sind für diese Zwecke besonders hen. Dieses Seil ist in Zugrichtung gesehen
gebaut oder eingerichtet. Als besondere am hinteren Ende des Schienenfahrzeuges
Einrichtungen haben sich beispielsweise zu befestigen.
Drehhaken, Sliphaken oder Waggon-
Rangiergeräte bewährt. Der ziehende Gabelstapler fährt neben dem
Gleis. Zwischen ziehendem und gezoge-
Ziehen von Waggons mit Gabelstaplern ist nem Fahrzeug darf sich keine Person
nur mit Zusatzgeräten gestattet. aufhalten. Vor dem Schienenfahrzeug muss
jedoch eine Person mit einem Hemmschuh
gehen, um das Schienenfahrzeug abzu-
bremsen. Das Ziehen darf nur im Schritt-
tempo erfolgen.
Bild 9-5: Sollte der Waggon
schneller laufen und am Gabelstapler vorbei rollen, so dreht sich der Sliphaken und gibt
das Seil frei. Dadurch wird ein Umreißen des Gabelstaplers durch den Waggon vermieden

59
Das Waggon-Rangiergerät ist ein Zusatz- Mit dem Rangiergerät können Anhänge-
gerät für Gabelstapler ohne eigenen Antrieb. lasten bis zu 300 Tonnen sicher geschoben,
Es wird mit den Gabeln des Staplers aufge- gezogen und gebremst werden.
nommen, am jeweiligen Einsatzort auf die
Schienen gesetzt und an den Waggon Kann im Schubbetrieb der Gleisbereich
gekuppelt. Über die klappbare Rampe fährt nicht vollständig eingesehen werden, ist
der Stapler dann auf das Rangiergerät. eine 2. Person erforderlich. Diese hat ihren
Standort an der Zugspitze und hält ständig
Die Räder des Staplers übertragen ihre Kontakt zum Gabelstaplerfahrer, z. B. durch
Kraft auf vier Walzenrollen, die dann über Handzeichen oder über Funk.
einen Kettentrieb die mit Gummi belegten
Spurkranzräder antreiben. Durch den gün- Wie bei allen Sondereinsätzen mit dem
stigen Reibbeiwert zwischen Gummibelag Gabelstapler muss der Unternehmer auch
und Schiene und eine Getriebeübersetzung für das Rangiergerät eine schriftliche
von 1: 5 wird eine hohe Schub-Zug-Kraft Betriebsanweisung erstellen.
erreicht.

Bild 9-6: Rangieren mit dem Gabelstapler.


Die Person rechts gibt dem Fahrer über Funk die Rangiersignale

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9.5 Be- und Entladen von Fahrzeugen Die verwendeten Ladebrücken müssen aus-
reichend breit, tragfähig, rutschhemmend
Bevor der Fahrer mit seinem Gabelstapler und gegen Verschieben gesichert sein.
einen Lastkraftwagen oder einen Anhänger
in Längsrichtung befährt, muss er sich ver-
gewissern, dass der Fahrer des Lastwagens
folgende Maßnahmen durchgeführt hat:
● Die Feststellbremse ist betätigt.
● Die beiden Unterlegkeile sind vor die
nichtgelenkten Räder gelegt.

Bild 9-7: Wenn Fahrzeuge zum Be- und Entladen in Längsrichtung


mit Gabelstaplern befahren werden sollen, muss das still stehende Fahrzeug durch
Betätigen der Feststellbremse und Benutzen der Unterlegkeile gesichert sein

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Das Entladen der LKWs mit dem Gabel- In der Praxis haben sich besonders
stapler erfolgt meist von einer Seite aus. Gabelstapler bewährt, die mit einer vom
Um auch den an der gegenüberliegenden Fahrersitz aus verschiebbaren Schubgabel
Bordwand stehenden Materialbehälter mit ausgerüstet sind.
Inhalt sicher und ohne Schaden abladen zu
können, werden vom Fachhandel hydrau- LkW-Wechselaufbauten dürfen zum Be-
lisch betätigte, von der Hubgabel geführte und Entladen nur befahren werden, wenn
und nach vorne bewegliche Schubgabeln – diese gegen Kippen gesichert sind,
angeboten. – eine ausreichend tragfähige Abstellfläche
besitzen und
– für die dabei auftretenden statischen und
dynamischen Belastungen ausgelegt
sind.
Bild 9-8: Gabelstapler mit Schubgabel

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9.6 Einsatz von Gabelstaplern auf Da Gabelstapler in der Regel nicht den
öffentlichen Straßen Bauvorschriften der Straßenverkehrszulas-
sungsordnung entsprechen, wird eine Aus-
Für Gabelstapler, die auf öffentlichen Stra- nahmegenehmigung gemäß § 70 StVZO
ßen verkehren, gelten auch die behördlichen von der Bezirksregierung mit anschließen-
Bestimmungen über den Straßenverkehr. der Erlaubnis gemäß § 29 Absatz 3 StVO
Straßen sind öffentlich, wenn sie von jeder- vom zuständigen Straßenverkehrsamt
mann benutzt werden, also auch Plätze und benötigt.
Bürgersteige vor dem Unternehmen.

Bild 9-9: Gabelstapler mit Sonderausstattung


und Warnbalken auf den Gabelzinken, zugelassen für den Verkehr auf öffentlicher Straße

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Wenn ein Gabelstapler auf öffentlichen Danach ist wie bisher für das Fahren mit
Straßen benutzt werden soll, muss er mit Flurförderzeugen mit einer bauartbedingten
einer Sonderausstattung für den Verkehr Höchstgeschwindigkeit von nicht mehr als
auf öffentlichen Straßen ausgerüstet sein. 6 km/h keine Fahrerlaubnis erforderlich.
Diese besteht aus
● Beleuchtung, Für alle anderen Flurförderzeuge die
● Blinker, öffentliche Straßen befahren, müssen die
● Bremslichter, Fahrer eine entsprechende Fahrerlaubnis
● Außenspiegel, besitzen. Welche Fahrerlaubnis im Einzelfall
● Reifenprofil. notwendig ist, hängt vom Gesamtgewicht,
der zulässigen Höchstgeschwindigkeit und
Zusätzlich ist seit 1.1.1999 bei der der Anhängerlast des Staplers ab
Teilnahme am Straßenverkehr die Fahr- (siehe Tabelle 1).
erlaubnis-Verordnung zu beachten, die die
2. EU-Führerscheinrichtlinie in deutsches
Recht umsetzt.

Tabelle 1: Führerscheinklassen

Führerscheinklasse Zulässiges
Gesamtgewicht des Zulässige Zulässige
Staplers Höchstgeschwindigkeit Anhängerlast
Alt Neu (kg) (km/h) (kg)

Frei Frei Keine Begrenzung 6 km/h Keine Begrenzung


5*) L Keine Begrenzung 25 km/h Keine Begrenzung
3 B 3500 kg Keine Begrenzung 750 kg
3 BE 3500 kg Keine Begrenzung Über 750 kg
3 C1 7500 kg Keine Begrenzung 750 kg
2 C Über 7500 kg Keine Begrenzung 750 kg
– D Über 7500 kg Keine Begrenzung 750 kg
– T Keine Begrenzung 40 km/h Keine Begrenzung

*) Sofern die Fahrerlaubnis vor dem 1.1.1989 erteilt wurde.

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9.7 Gabelstapler mit Anbaugeräten Weiterhin ist zu beachten, dass durch das
Gewicht und die Abmessungen des Anbau-
Anbaugerät (z. B. Schubgabel, Fassgreifer gerätes die verbleibende Lasttragfähigkeit
usw.) und Gabelstapler müssen aufeinan- des Gabelstaplers herabgesetzt wird.
der abgestimmt sein. Das betrifft beson-
ders die Befestigung an den Gabeln oder Vor der Verwendung eines Anbaugerätes
Gabelträgern sowie den Anschluss an das hat sich der Fahrer zu vergewissern, ob das
Hydrauliksystem. Außerdem muss die Anbaugerät bestimmungsgemäß befestigt
Standsicherheit erhalten bleiben. und angeschlossen ist.

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10. Hinweise für alle,
die es genauer wissen müssen

10.1 Unfallverhütungsvorschriften BGV D 29 „Fahrzeuge“


(bisherige VBG 12)
BGV A1 „Allgemeine Vorschriften“
(bisherige VBG 1) BGV D 30 „Schienenbahnen“
(bisherige VBG 11)
BGV A 8 „Sicherheits- und Gesundheits-
schutzkennzeichnung am Arbeitsplatz“ BGV D 34 „Verwendung von Flüssiggas“
(bisherige VBG 125) (bisherige VBG 21)
BGV D 27 „Flurförderzeuge“ VBG 5 „Kraftbetriebene Arbeitsmittel“
(bisherige VBG 36)
VBG 32 „Gießereien“

10.2 Berufsgenossenschaftliche BGG 941 „Prüfbuch für handbetriebene


Regeln, Informationen und Grundsätze Flurförderzeuge (z. B. Hebelroller, Hubwa-
gen, Handgabelstapler)“
BGR 157 „Fahrzeug-Instandhaltung“
(bisherige ZH 1/414)
(bisherige ZH 1/454)
ZH 1/156 „Richtlinien für Ladebrücken und
BGG 918 „Grundsätze für die Prüfung von
fahrbare Rampen“
Flurförderzeugen“
(bisherige ZH 1/306) ZH 1/361 „Richtlinien für Geräte und
Anlagen zur Regalbedienung“
BGG 925 „Grundsätze für Auswahl,
Ausbildung und Befähigungsnachweis von ZH 1/406 „Richtlinien für Flüssigkeits-
Gabelstaplerfahrern“ strahler (Spritzgeräte)“
(bisherige ZH 1/554)
ZH 1/428 „Richtlinien für Lagereinrich-
BGG 939 „Prüfbuch für kraftbetriebenes tungen und -geräte“
Flurförderzeug“
ZH 1/473 „Richtlinien für fahrerlose Flur-
(bisherige ZH 1/304)
förderzeuge“

10.3 Berufsgenossenschaftliche G 40 „Krebserzeugende Gefahrstoffe –


Grundsätze für Arbeitsmedizinische Allgemein“
Vorsorgeuntersuchungen (zu beziehen durch A.W. Gentner Verlag,
Forststraße 131, 70193 Stuttgart)
G 25 „Fahr-, Steuer- und Überwachungs-
tätigkeiten“
(zu beziehen durch A.W. Gentner Verlag,
Forststraße 131, 70193 Stuttgart)

66
10.4 DIN-Normen DIN 15172 „Kraftbetriebene Flurförderzeuge;
Schlepper und schleppende Flurförder-
DIN 4844 „Sicherheitskennzeichnung“
zeuge; Zugkraft, Anhängelast“
DIN 15136 „Flurförderzeuge; Anbaugeräte
DIN 18225 „Industriebau; Verkehrswege in
für Stapler und Lader, Benennungen“
Industriebauten“
DIN 15138 „Flurförderzeuge; Standsicher-
heit“

10.5 VDI-Richtlinien VDI 3318 „Befahren von Lastenaufzügen


mit Flurförderzeugen“
VDI 2196 „Bereifung für Flurförderzeuge“
VDI 3568 „Maßnahmen und Einrichtungen
VDI 2198 „Typenblätter für Flurförderzeuge“
zur Instandhaltung von Flurförderzeugen“
VDI 2398 „Zulassung von Gabelstaplern
VDI 3632 „Ausbildung für Fahrer von
zum öffentlichen Straßenverkehr“
Gabelstaplern“
VDI 3313 „Fahrausweis für motorisch an-
getriebene Flurförderzeuge im innerbetrieb-
lichen Werkverkehr mit Dienstanweisung
für Fahrer“

10.6 Gesetze, Verordnungen, Straßenverkehrsgesetz (StVG)


Technische Regeln
Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV)
Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG)
Straßenverkehrsordnung (StVo)
Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV)
Straßenverkehrszulassungsordnung
Arbeitsmittelbenutzungs-Verordnung (StVZO)
(AMBV)
Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) mit
Gerätesicherheitsgesetz (GSG) TRGS 554 „Dieselmotoremissionen (DME)“
Maschinenverordnung (9. GSGV)

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Es folgen verschiedene Betriebsanweisungen für den Umgang mit Gabelstaplern:

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Rostock

Hamburg

Bremen

Berlin

Hannover Magdeburg

Bielefeld
Dessau

Dortmund
Essen
Leipzig
Düsseldorf
Dresden
Köln Erfurt
Bad Hersfeld
Chemnitz

Mainz

Saarbrücken Nürnberg
Mannheim

Stuttgart

Freiburg
München
Traunstein

Norddeutsche Metall-BG Maschinenbau- und Metall-BG Süddeutsche Metall-BG

Edel- und Unedelmetall-BG Hütten- und Walzwerks-BG

Hauptverwaltung Überwachungs- und Beratungsdienste; Präventionsbezirke

80
Vereinigung der Metall-Berufsgenossenschaften
Federführung: Maschinenbau- und Metall-Berufsgenossenschaft, Kreuzstraße 45,
40210 Düsseldorf, Telefax (0211) 82 24-4 44 und 5 45 ........................................................ (0211) 82 24-0

Verwaltungsgemeinschaft
Maschinenbau- und Metall-Berufsgenossenschaft
Hütten- und Walzwerks-Berufsgenossenschaft
Kreuzstraße 45, 40210 Düsseldorf, Telefax (02 11) 82 24-4 44 ............................................ (0211) 82 24-0
E-Mail: [email protected], Internet: http://www.mmbg.de, www.hwbg.de
Maschinenbau- und Metall-Berufsgenossenschaft
Präventionsabteilung (Aufsichtsdienst)
Leitung: 40210 Düsseldorf, Kreuzstraße 45, Telefax (02 11) 82 24-5 45 .......................... (0211) 82 24-0
Außendienststellen der Präventionsabteilung:
44263 Dortmund, Semerteichstraße 98, Telefax (02 31) 4196 -199 ................................ (02 31) 41 96 - 0
33602 Bielefeld, Oberntorwall 13/14, Telefax (05 21) 9 6704-99 ................................ (05 21) 9 6704-70
40239 Düsseldorf, Graf-Recke-Straße 69, Telefax (0211) 82 24-8 44 ............................. (0211) 82 24-0
51065 Köln, Berg.-Gladbacher-Straße 3, Telefax (02 21) 67 84-2 22 ............................... (02 21) 67 84-0
06842 Dessau, Raguhner Straße 49 b, Telefax (03 40) 25 25 - 3 62 ................................ (03 40) 25 25 - 0
39104 Magdeburg, Ernst-Reuter-Allee 45, Telefax (03 91) 5 32 29 -11 ......................... (03 91) 5 32 29 - 0
01109 Dresden, Zur Wetterwarte 27, Telefax (03 51) 8 86 -45 76 ................................. (03 51) 8 86 -50 41
04109 Leipzig, Elsterstraße 8 a, Telefax (03 41) 129 91-11 ............................................. (03 41) 129 91- 0
Hütten- und Walzwerks-Berufsgenossenschaft
Präventions- und Schulungsabteilung
Leitung: 40210 Düsseldorf, Kreuzstraße 45, Telefax (02 11) 82 24-5 45 .......................... (0211) 82 24-0
Außendienststelle der Präventions- und Schulungsabteilung:
40239 Düsseldorf, Graf-Recke-Straße 69, Telefax (0211) 82 24-8 44 ............................. (0211) 82 24-0

Norddeutsche Metall-Berufsgenossenschaft
Seligmannallee 4, 30173 Hannover, Telefax (05 11) 8118-2 00 ............................................. (05 11) 8118-0
Internet: http://www.nmbg.de
Präventionsbezirke:
30173 Hannover, Seligmannallee 4, Telefax (05 11) 8118-5 69, E-mail: [email protected] ...... (05 11) 8118-0
12099 Berlin, Lorenzweg 5, Telefax (0 30) 7 56 97-2 40, E-mail: [email protected] ............ (0 30) 7 56 97-0
28195 Bremen, Töferbohmstraße 10, Telefax (04 21) 30 97- 255, E-mail: [email protected] (04 21) 30 97-0
20149 Hamburg, Rothenbaumchaussee 145, Telefax (0 40) 4 4112-296 ........................ (0 40) 4 4112-0
E-mail: [email protected]
mit Außenstelle in 18055 Rostock, Blücherstraße 27,
Telefax (03 81) 49 56 - 250, E-mail: [email protected] .............................................. (03 81) 49 56 -0

Süddeutsche Metall-Berufsgenossenschaft
Wilhelm-Theodor-Römheld-Straße 15, 55130 Mainz, Telefax (0 6131) 8 02- 6 70 ................ (0 61 31) 8 02-0
E-Mail: [email protected], Internet: http://www.smbg.de
Technische Aufsichtsdienste:
80615 München, Arnulfstraße 283, Telefax (0 89) 179 18 -2 49 .................................. (0 89) 179 18-2 35
83278 Traunstein (Außenstelle), Kernstraße 4, Telefax (08 61) 708 78-20 ..................... (08 61) 708 78-0
90403 Nürnberg, Weinmarkt 9 -11, Telefax (09 11) 23 47-1 52 .......................................... (09 11) 23 47-0
70563 Stuttgart, Vollmoellerstraße 11, Telefax (0711) 13 34-213 ................................. (07 11) 13 34- 2 98
79100 Freiburg (Außenstelle), Basler Straße 65, Telefax (07 61) 4 56 88-88 .................(07 61) 4 56 88-60
68167 Mannheim, Dudenstraße 50, Telefax (06 21) 38 01- 2 73 ....................................... (06 21) 38 01-0
66119 Saarbrücken, Koßmannstraße 48-52, Telefax (06 81) 85 09-87 ........................... (06 81) 85 09-0
55130 Mainz, Wilhelm-Theodor-Römheld-Straße 15, Telefax (0 6131) 8 02-1 33 ....... (0 61 31) 8 02-4 00
99099 Erfurt, Lucas-Cranach-Platz 2, Telefax (03 61) 43 91-6 02 ............................... (03 61) 43 91- 6 24
36251 Bad Hersfeld (Außenstelle), Seilerweg 54, Telefax (0 66 21) 4 05-2 30 .............(0 66 21) 4 05-2 20
09117 Chemnitz (Außenstelle), Nevoigtstraße 29 , Telefax (03 71) 8 42 22-18 .............. (03 71) 8 42 22-0
55027 Mainz – HA Prävention, PF 3780, Telefax (0 6131) 8 02- 6 70 ................................(0 6131) 8 02-0

Edel- und Unedelmetall-Berufsgenossenschaft


Vollmoellerstraße 11, 70563 Stuttgart, Telefax (0711) 13 34-5 20 ......................................... (07 11) 13 34-0
E-Mail: [email protected], Internet: http://www.edelbg.de
Ausgabe 2001
Bestell-Nr. BGI 545
10.2001 / 62.000

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Süddeutsche Metall-Berufsgenossenschaft, Mainz
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Carl Heymanns Verlag KG., Luxemburger Straße 449, 50939 Köln.

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