Von »glücklichen Stunden« schwärmte der streitbare österreichische Schriftsteller Thomas Bernhard. Glückliche Stunden, die er in heiterer, natürlicher Ausgelassenheit im Wirtshaus verbracht hatte. Seither sind einige Jahre ins Land gezogen – und das Wirtshaussterben ist zum geflügelten Wort geworden.
Da braucht es kreative Konzepte. Und so häufen sich etwa die Meldungen von Dorfgemeinschaften, die ihr leerstehendes Wirtshaus kurzerhand kaufen und selber betreiben. Das Bedürfnis nach dem Wirtshaus als Ort der Zusammenkunft, als Ort des bodenständigen Genusses ist nach wie vor groß. Und so entstehen parallel zu den Sterbeklagen immer mehr Lokale, die dem Wirtshaus neues Leben einhauchen.
Der Frage, wie so ein zeitgemäßes Wirtshaus aussieht, geht man auch im österreichischen Bad Ischl nach. Wirtshauslabor nennt sich das Projekt, das im Rahmen des europäischen Kulturhauptstadtjahres entstand. Fast ein Jahr lang machte sich eine Klasse der dortigen Tourismusschule Gedanken über das Wirtshaus der Zukunft. Das Ergebnis: Ein luftig eingerichtetes Lokal mit offener Küche und kurzer Speisekarte, mit rausgeputzten alten Holzmöbeln und junger Kunst an den Wänden