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Samstag, 21. November 2015

Müsli, Muse und Morgenstunden // Quinoa Müsli mit Pflaumen // Karotten-Apfel-Orangensaft // Ananas-Skyr-Smoothie



















Ananas-Skyr-Smoothie plus Müsli-Topping

Auch schön als Geschenk









Auf sich Achtgeben // sich Gutes tun

 
Kennt Ihr das? Morgens ist immer Hektik. Alles muß schnell gehen. Wieder zu spät aufgestanden. Ins Bad wetzen und das Nötigste erledigen. Kleider fürs Kind raussuchen und zum Anziehen antreiben, während es seelenruhig spielt. Ist eventuell schon ein bißchen länger auf als die Mama.

Während dem Brotstreichen ziehe ich mich selbst an. Meistens das vom Vortag...wenn ich es finde. Frühstück gibt’s keines. Kind frühstückt im Kindergarten und ich habe später innerlich keine Ruhe mehr dafür. Ich war allerdings noch nie ein Frühstücker...soll sich ja jetzt ändern.

Dann wird das Kind angezogen, weil es das natürlich nicht selbst gemacht hat, muß ja noch Dinos malen. Während ich meine Schuhe anziehe, muß das Kind noch unbedingt dies und das machen. Ich werde immer nervöser. Die Küchenuhr macht bedrohlich ticktack. Noch schnell die 200 g Sand aus den Kinderschuhen leeren. Schnellste Methode: Balkontür auf. Schuh raushalten. Darauf achten, dass der Sand nicht bei den Nachbarn auf den Balkon fällt. Treppe runter laufen, was nicht schwer ist, denn das Kind will eh immer (!) ein Wettrennen machen, während ich Handtasche, Beutel mit Schal, Gummistiefeln und Jause und evtl. einen Müllsack in der Hand habe. Überflüssig zu sagen, dass er immer gewinnt. Manchmal suchen wir auch noch das Auto oder den Autoschüssel oder beides.

Klingt spaßig, ist aber echt stressig. Ich will das nicht mehr so haben.

Manchmal oder auch manchmal öfter passiert es mir, dass ich mit dem Kind um halb neun oder neun einschlafe. Entweder stehe ich dann doch irgendwann noch auf, weil einige Dinge dringend erledigt werden müssen (zum Beispiel Chaos vom Morgen und vom Abend beseitigen..hahaha) oder ich lasse alles so wie es ist und schlafe einfach weiter. Nach mir die Sinnflut. Zwar bleibt einiges liegen, aber das Schönste ist der darauffolgende Morgen: Ich wache ausgeschlafen vor (!) dem Wecker auf. So um 6. Alles ist noch so friedlich und ruhig. Das Kind schläft noch tief und fest. Noch zwei Stunden bis der Kleine aufwacht oder ich ihn wecken muß. Ist auch so ein Langschläfer. Unendlich viel Zeit also - nur für mich. Ok, oder für den Haushalt und solche Dinge.

Was man da alles machen kann. Einfach entspannt in den Tag starten zum Beispiel. Erst mal ein bißchen Ordnung machen. Dann eine heiße Zitrone kochen. Diese auf dem Sofa sitzend trinken, aus dem Fenster schauen und sich auf den Tag freuen. Den Alten einfach abstreifen und heute einen Neuen erleben. Emails checken. In Ruhe duschen und dann das Frühstück machen. Kind langsam aufwecken. Gemeinsam frühstücken. Zum Beispiel ein Birchermüsli mit Haferflocken, geriebenem Apfel, Joghurt, frischem Obst, Cranberries, Nüssen und Agavensirup. Das isst mein Kind zwar nicht. Aber ich. Kind kriegt zum Beispiel Brot mit Frischkäse und Kresse oder Joghurt mit Früchten. Vor einiger Zeit habe ich mal wieder eine Müslimischung selber gemacht. Im Sommer mit Quinoa, Haferflocken und Aprikosen. Jetzt so fast im Winter habe ich eine andere Mischung ausprobiert und die ist auch unglaublich lecker: Quinoa, Haferflocken, Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne, Haselnüsse, getrocknete Pflaumen, Pflaumenmus, Agavensirup. Zusammen mit Joghurt und Früchten ein wahrer Genuss. So schön crunchy. Der sich nur mit Zeit ausleben läßt. Dazu noch ein selbst gepresster Karotten-Apfel-Orangen-Saft. Mein Lieblingssaft und die beste Vitaminspritze im Winter. Oder einen Ananas-Skyr*-Joghurt-Smoothie. Dazu passt das Mülsi auch hervorragend.

Mit gefällt die zweite Morgenvariante eindeutig besser. Nur wie soll ich die in Zukunft umsetzen? Eine Zeit lang gelang mir das, siehe hier. Aber das ist schon wieder eine Weile her und alte Muster haben sich wieder eingeschlichen. Ich bin immer noch eine Nachteule. Ich liebe es einfach spät aufzubleiben und diese Ruhe zu genießen. (Ok, die hätte ich morgens auch, also schon mal ausgetrickst). Zeit für mich zu haben (ok, hätte ich morgens auch), ein Glas Wein trinken und lesen oder einen Film anschauen (ok, das würde ich jetzt nicht auf den Morgen verlegen). Das muß halt bis zum Wochenende warten.

So! Ich habe mir jetzt vorgenommen: Ich teste das ganze mal eine Woche lang. Und sehe dann mal, wie es mir damit geht. Ob ich meine Abende vermisse, oder nicht, wie ich mich fühle, körperlich und geistig und wie der Alltag funktioniert und so weiter. Ich bin gespannt. Auf die Veränderungen und die Verbesserungen. Und selbst wenn es dann nur für diese Woche gewesen sei oder ich es in der Zukunft nur 1-2 Woche in der Woche schaffe, ist schon etwas erreicht. Einfach ein bißchen mehr auf mich achtgeben, mir Gutes tun. Es ist nie zu spät zum Lernen.




* Skyr ist eine isländische Frischkäsezubereitung, die sehr quarkähnlich und säuerlich ist. Wollte ich mal ausprobieren und passte wunderbar in einem Smoothie.

Montag, 13. Juni 2011

julius backt rhabarber-flammkuchen




Ich startete in den Sonntag mit leichter Verwirrung. Dies mag daran gelegen haben, dass mich Julius gegen 7 Uhr morgens weckte mit: „ Da, da, da“ und „ Dididi“, was soviel heißt wie: "Ich bin bereit für neue Taten". So sei es! Mama kroch langsam aus den Laken. Papa blieb im Bett. Schichtwechsel. Die Sonne schien und Julius war quietschvergnügt. Nach dem Frühstück mit Butterbrot und Himbeershake zog ich mein großes Kochbuch aus dem Regal. Vielleicht ließe sich ja die Sonntagsmorgenmüdigkeit mit Backen vertreiben. Julius verstand das als Einladung ein Bilderbuch anzuschauen, nahm seinen Schnuller und setzte sich auf meinen Schoß. Wir schauten uns viele Bilder von Erdbeeren, Heidelbeeren, Schokolade, Krapfen, Kuchen, Muffins, Obst und vielen anderen süßen Sachen an. Julius schmatzte viel beim Durchblättern und nuckelte zufrieden. In weitesgehender Übereinstimmung entschieden wir uns für einen Zwetschgen-Flammkuchen, allerdings mit Rhabarber. Der ursprüngliche Plan bestand darin das Ganze mit Dinkelmehl zu backen, ich erwischt aber das Dinkelvollkornmehl. Leider. So viel zum Thema Verwirrung.



Zuvor hatte Julius mit großer Freude mitgeholfen die Zutaten in eine große Schüssel zu schütten und zu vermischen, wobei man höllisch aufpassen muß, was man wie lange in Händen von 16 Monate alten Kleinkindern lassen kann. Schups waren 2 EL Zucker oder so im Teig. Und noch 2 EL auf dem Boden.  



Zwar fühlt sich Hefe zunächst komisch an ...


... lässt sich aber fantastisch zerkrümeln ...


Mit den Händen ist das Umrühren so schön - 


mit dem Kochlöffel aber auch!






Dem Teig hat das Zuviel an Zucker - wegen des Vollkornmehls - sehr gut bekommen, was ich zu dem Zeitpunkt ja noch nicht ahnte. Als der Teig glücklich an einem warmen Örtchen ruhte, gingen wir zwei in den Garten und pflückten etwas Rhabarber. In de Küche setzte ich Julius in die zweite kleinere Spüle - da saß er mit einem Jahr gerne drin und schaute mir beim Kochen zu. Jetzt fand er diesen Sitzplatz auch lustig, vor allen Dingen weil er, während ich den Rhabarber wusch, den Wasserhahn mindestens zehn Mal auf- und wieder abdrehte. Ich schälte geduldig das Gemüse, schnitt es in Stücke, während Julius schon müde ein paar Bauklötze in verschiedene Schüsseln schlichtete. Das war ungefähr der Moment, in dem mein Mann um 11:30 die Küche betrat, ausgeschlafen die Lage überblickte und seinen Sohn schnurstracks zu einem Vormittagsnickerchen nötigte.

  





* * * * * 
Als Julius aufwachte waren die Flammkuchen gebacken, die Fotos gemacht und die Tasche mit Jause gepackt. Los ging's in den Waldwildpark zu den Wildschweinen mit ihren Frischlingen, Mufflons und dem Dammwild, einem Bächlein, viel Grün, frische Luft, Bänke und Ruhe.

* * * * *






Julius will heim. Wir auch. Bis zum nächsten Mal.
Doch hier noch das Rezept: