Ganz kurz vor dem Ende spielen zwei Mädchen in weißen Kleidern Querflöte im Altarraum der Kirche – eine alte Holzkirche in einer kleinen Gemeinde irgendwo in Schweden, idyllisch, es ist ein festlicher Tag, das ganze Dorf ist versammelt im Sonntagsstaat. Da liegt der Schrecken längst tief in der Szenerie verankert, das wohlig-ordentliche Äußere längst eine Horrorvision von Konformität und Ausschluss – nicht abstrakt religiös, sondern konkret und unmenschlich und brutal.
Flocken beginnt auch in dieser Kirche – da wird geheiratet, die 14-jährige Jennifer ist auch dort, in der Kirche wirft sie ihrem Klassenkameraden Alexander seltsame Blicke zu. Sie hilft dann dabei, die überdimensionierte Hochzeitstorte quer durch den Kühlraum des Schlachthofes, in dem gefeiert wird, zu tragen; am frühen Morgen liegt sie völlig betrunken vor dem Haus. Das ist irritierend, doch bis hier ist alles noch Idyll.
Die vollständige Kritik auf kino-zeit.de
(Foto: Berlinale)