Filmkritiken

Fünf Freunde 3 (2014)

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Natürlich ist es der falsche Zugang, von Fünf Freunde-Filmen Filmkunst intellektueller Art zu erwarten – aber solide Abenteuergeschichten möchte man, bei allen möglichen Schwächen der Vorlagen von Enid Blyton, dann vielleicht doch sehen, zumal sich insbesondere der dritte Film dezidiert nur an Motiven der Kinderbuchreihe orientiert. Denn die Freunde Julian, Dick, Anne und George (nebst Timmy, dem Hund, natürlich) verschlägt es diesmal auf eine thailändische Ferieninsel – so weit weg von zuhause waren die Buchfiguren meines Wissens nie.

Während der Superwissenschaftler Onkel Quentin dort an einer Möglichkeit forscht, Treibhausgase zu verflüssigen (oder so etwas ähnliches, das wird nie ganz klar), stoßen die Protagonisten zufällig auf das Wrack eines Piratenschiffs, auf dem ein alter „Kompass“ aus unerfindlichen (und egalen) Gründen in Richtung des vom Piraten versteckten Schatzes zeigt, der glücklicherweise auf einem Eiland in unmittelbarer Nähe zu finden sein wird.

So konstruiert die Rahmengeschichte von Fünf Freunde 3 auch sein mag, das müsste kein Problem sein, wenn der Rest stimmig wäre, doch dem ist leider nicht so. Der Film beginnt mit einigen der schlechtesten Dialogzeilen, die das deutsche Kino in diesem Jahr auf die Leinwand bringen wird, und im Lauf des Films wird dieser Zustand nur unwesentlich besser. Show, don’t tell – zeig es und erzähl nicht davon, diese Drehbuchregel wird fröhlich in allerlei expositorischem Gefasel ignoriert.

Weder die Kinderdarsteller (neben den Freunden Davina Weber als die einheimische Joe) noch Sky du Mont als böser Hotelier Haynes können wirklich überzeugen; echte Spielfreude zeigen nur Nora von Waldstätten und Michael Kessler als Gaunerpärchen (und comic relief), die den Kindern den Schatz abjagen wollen. Die Scherze um die beiden konzentrieren sich allerdings gerne auf ihren Vogel, einen sprechenden Kakadu, der Buchstaben und Wörter vertauscht – und dann Leuten auf die Kleidung defäkiert. Wir können nur hoffen, dass dies nicht den Stand der humoristischen Möglichkeiten im deutschen Mainstreamkino repräsentiert.

Leider endet damit die Liste der Grausligkeiten in Fünf Freunde 3 noch nicht; das Drehbuch ist äußerst schlampig (Schlaumeier Dick, der sonst immer wegen seines enzyklopädischen Wissens eher nervt, reagiert auf die Bedrohung seiner tauchenden Freunde durch einen Hai, indem er hektisch aufs Wasser schlägt) und trieft vor exotistischer, nachgerade spätkolonialer Herablassung, das mit Joes Gefasel über „ein altes Ritual unseres Stammes“ nur beginnt. Am Ende funktioniert nicht einmal die Auflösung des Konflikts so richtig, und selbst die große Verfolgungsjagd ist allenfalls gefällig, aber keineswegs aufregend inszeniert.

Man kann nur hoffen, dass es auch deutsche Filmschaffende gibt, die nicht glauben, man könne Kinder grundsätzlich mit so schwachbrüstigen Dialogen und hanebüchenen Handlungskonstrukten abspeisen. Dieser Film lässt da, ebenso wie sein Vorgänger oder Streifen à la V8 – Du willst der Beste sein, seine Zuschauer_innen allerdings mit wenig Optimismus zurück.

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Fünf Freunde 3, Deutschland 2014. Regie: Mike Marzuk. 95 Minuten, FSK 0. Kinostart: 16. Januar 2014.

(Fotos: Constantin)

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