Natürlich war Gru nie wirklich ein Bösewicht. Stattdessen war der spitznasige „Supervillain“ schon in Ich – Einfach unverbesserlich von Anfang an durchschaubar als im Herzen gutmütiger, sehr strebsamer Sympathieträger in einem Film voll mit herzigen Figuren – allen voran seine oval-gelben Untergebenen, die Minions, die mittlerweile nicht nur eine treu ergebene Fangemeinde haben, sondern demnächst auch einen eigenen Film bekommen.
Aber vorher kam Ich – Einfach unverbesserlich 2, die unverhinderbare Fortsetzung, die natürlich zehn Meilen gegen den Wind nach Gelddruckmaschine riecht und diesen Eindruck zuvörderst dadurch etwas verwedeln kann, dass sie die Minions in allerlei niedlichen Szenen in den Vordergrund schiebt und ansonsten kräftig die im ersten Film erfundene Pupspistole zum Einsatz bringt. (21 Salutschüsse!) Nichts stinkt schlimmer.
Zu Anfang bemüht sich Gru sehr, seinem neuen Dasein als verantwortungsvoller Adoptivvater zu entsprechen; im Keller brauen die Minions an trotz aller Bemühungen stets ungenießbaren Marmeladen. Dann aber tritt eine Geheimorganisation zur Bekämpfung von Superbösewichtern in Gestalt von Agentin Lucy in sein Leben – die enthusiastische junge Dame will ihn gewinnen, um gemeinsam gegen eine weltweite Bedrohung anzugehen. Und natürlich, das ist im Grunde vom ersten Moment an klar, wird sie vor allem sein Herz gewinnen und sein Leben erfüllen. Soweit das nicht die drei Töchterchen Margo, Edith und Agnes machen.
Auch Ich – Einfach unverbesserlich 2 platzt wieder schier vor seltsamen Ideen, aber die Originalität des ersten Filmes kann er eben doch nicht erreichen. Dafür ist zu vieles eine Variation aufs Bekannte; als gute Unterhaltung reicht das natürlich allemal, nicht zuletzt eben wegen der gelben Minions, deren Niedlichkeit hier bis zum letzten lila(!) Tropfen gemolken wird. Das hat große Momente, aber es will nicht alles zusammen passen, und der große Antagonist ist, wenn man ein wenig aufmerksam bleibt, auch rasch offensichtlich.
Das störte aber natürlich nur wenige Leute, und das muss es ja auch nicht. Schon das Ständchen am Schluss ist den Film wert. Alas, ich kapituliere, Schwächen hin, Wiederholung her, gegen die Niedlichkeit der Minions ist einfach kein Gras gewachsen.
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Ich – Einfach unverbesserlich 2 (Despicable Me 2), USA 2013. Regie: Chris Renaud, Pierre Coffin. 98 Minuten, FSK 0. (amazon: DVD, Blu-ray, 3D-Blu-ray)
(Fotos: Universal)
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