Costa Verde (Sardinien)
Als Costa Verde wird ein Küstenabschnitt im Südwesten von Sardinien bezeichnet, er verteilt sich unter die Gemeinden Arbus, Fluminimaggiore und Buggerru.
Im Nordwesten von Spanien gibt es noch eine Costa Verde, die zur spanischen Region Asturien gehört; Kenner der frankobelgischen Comics erinnert der Name an einen imaginären mittelamerikanischen Staat, in dem einige Episoden der Comicreihe XIII handeln.
Region
[Bearbeiten]Der Küstenabschnitt der Costa Verde im Südwesten Sardiniens erstreckt sich vom Capo Frasca südlich von Oristano bis zum Capo Pecora und Portixeddu im Süden.
Hintergrund
[Bearbeiten]Im Hinterland wurden um 1860 bis in die Mitte des vergangenen Jahrhunderts in zahlreichen Bergwerken Vorkommen von Zink und Blei ausgebeutet. Aus diesem Grund war die Region eher für die Bergbauindustrie als für den Tourismus von Interesse und blieb nach dem Niedergang der Bergbauindustrie in Italien lange Zeit ausserhalb des Fokus von Touristen. In der Region hat sich eine weitgehend unberührte Natur erhalten resp. sie konnte sich um die verfallenden Schächte und Bergwerksanlagen ihren Platz zurückerobern und die Tourismusindustrie vermochte die Region (noch) nicht nachhaltig zu verschandeln.
Aufgrund der wenig an den Massentourismus angepassten Verkehrs- und Übernachtungsinfrastruktur und der Förderung eines sanften Tourismus in der grossteils unter Schutz gestellten Region konnte diese sich ein spezielles Flair erhalten. Neben wunderschönen Stränden sind verfallende Minenschächte und Förderanlagen Ziele für Menschen, die an Ruhe und Industriearchäologie interessiert sind.
Orte
[Bearbeiten]Zum Gemeindegebiet des Städtchens Arbus gehören:
- 1 Sant'Antonio di Santadi, eine Behelfsbrücke, die für den Durchgangsverkehr formell gesperrt ist, führt in nördlicher Richtung nach Marceddì, der Reissbrettstadt Arborea und Oristano
- die gesamte Halbinsel des 1 Capo Frasca ist militärisches Sperrgebiet und wird unter anderem von Luftwaffen aus NATO-Staaten als Zielgebiet benutzt.
- 2 Torre dei Corsari, der noch etws nördlich gelegene Badeort 3 Pistis und der in der nächsten Buch in südlicher Richtung gelegene Badeort 4 Porto Palma
- 5 Funtanazza war Ort einer Ferienkolonie für Kinder von Minenarbeitern
- 6 Marina di Gutturu e Flumini
- 7 Portu Maga
Hier endet die asphaltierte Küstenstrasse SP65, die Weiterfahrt erfolgt über eine Schotterpiste, auf der zwei Furten zu durchqueren sind.
Im folgenden Abschnitt gibt es keine durchgehende Küstenstrasse, vor Fluminimaggiore führt die SP83 wieder zur Küste hinab:
- formal endet die Costa Verde am 3 Capo Pecora
es schliessend sich aber weitere schöne Küstenabschnitte mit Stränden und Badeorten an:
Weitere Ziele
[Bearbeiten]Weiter im Süden schliessen sich an
Sprache
[Bearbeiten]Es wird Sardisch mit dem Dialekt des Campidano gesprochen, Amtssprache ist Italienisch; vielenorts hat vor allem die jüngere Bevölkerung ausreichende Englischkenntnisse.
Anreise
[Bearbeiten]Der nächste Flughafen ist der 1 Flughafen Cagliari (IATA: CAG) , von dort oder den Fährhäfen im Norden reist man am einfachsten mit dem Privatfahrzeug an.
Die von der Ferrovie dello Stato / Trenitalia bediente Hauptlinie, die von Olbia im Nordosten über Macomer, Oristano zur Inselhauptstadt Cagliari führt, verläuft in der fruchtbaren Ebene des Campidano und umrundet die hinter einem Gebirgsmassiv gelegene Costa verde weiträumig. Wenn man mit dem öffentlichen Verkehr anreisen möchte, benutzt man am einfachsten die Nebenstrecke ab Decimomannu bis Iglesias.
Mit dem öffentlichen Verkehr gelangt man an die Costa Verde nur mit dem Bus: Buslinien der arst / Trasporti Regionali della Sardegna führen von Norden über Guspini und Arbus und von Süden von Iglesias aus (Buslinie '804) zu den Orten an der Costa verde.
Mit dem Privatfahrzeug nimmt man von der Schnellstrasse bei Anfahrt von Norden die über Terralba und Guspini, über die Kehren des 1 Passo Genna e Frongia erreicht man Arbus und Fluminimaggiore von Norden her. Von Süden her nimmt man die über Iglesias.
Entlang der Küste der Costa Verde verläuft die , welche die SS126 zwischen Arbus und Fluminimaggiore verlässt und über Buggeru und Nebida nach Iglesias führt.
Mobilität
[Bearbeiten]Teils verkehren in den Sommermonaten Juli und August zu den Badeorten saisonal geführte Badebuslinien, ansonsten ist man mit dem Privatfahrzeug am besten bedient, mit dem Auto und Motorrad erreicht man die Strandzufahrten problemlos. Aufgrund des enormen Andrangs werden in den Sommermonaten praktisch alle Parkplätze in Strandnähe kostenpflichtig geführt, die Parkgebühren im Tag können 5 - 10 € betragen.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten]- ganz im Norden liegt das Capo Frasca, die ganze nördliche Landzunge ist als militärisches Sperrgebiet unzugänglich. Da hier verschiedene Luftwaffen Zielübungen machen, empfiehlt sich auch kein unerlaubtes Eindringen...
- 1 Spiaggia S'Enna e S'Arca: der nördlichste Küstenabschnitt ist felsig und spricht eher Fischer denn Badegäste an.
- im Bereich des Badeorts Pistis liegt die kleine Bucht 2 Caletta "della Curva", südlich des Orts schliesst sich die 2 Spiaggia di Pistis an. Ein breiter 1,5 km langer Sandstrand zieht sich bis nach Torre dei Corsari, im Nordteil finden sich einige Strandbars.
- 3 Spiaggia Is Arenas 'e S'Acqua and S'Ollastru ist die Fortsetzung des breiten Sandstrands bis zum Badeort Torre dei Corsari. Gegen das Hinterland finden sich weite Sanddünen, dahinter wurde die Ferienanlage des Villagio Sabbie d'Oro errichtet.
- im Ferienort Torre dei Corsari ist ein Küstenturm auf einer Landzunge erwähnenswert; im Ort zahlreiche Bars und Restaurants, eine Apotheke, kleine Ladengeschäfte. In Torre dei Corsari selbst finden sich nur zwei kleine Buchten, die 3 Cala Porto su Gaurru und südlich die 4 Cala is Cannisonis.
- Südlich von Torre Corsari schliesst sich der Badeort Porto Palma an, hier mit der 4 Spiaggia di Porto Palma.
- die Strandbucht der 5 Spiaggia di Riu Murtas ist nur über Schotterpisten erreichbar. gleich wie der folgende Küstenabschnitt.
- die 6 Spiaggia di Funtanazza, über dem Strand wurde die Casa al Mare Francesco Sartori für die Kinder der Minenarbeiter von Montevecchio als Erholungsheim errichtet, der grosse Betonklotz wurde dem Verfall preisgegeben. In der nördlich davon gelegenen Bucht liegt der Strand 7 Porto di Tremolia
- im Landesinnern das Hünengrab 1 Tombe dei Giganti di Bruncu Espis mit einer unterirdischen Grabkammer aus nuraghischer Zeit.
Weiter südlich verläuft die SP66 über eine Strecke der Küste entlang.
- am schönen Sandstrandbogen 8 Spiaggia di Gutturu e Flumini liegt die Ferienhaussiedlung von Gutturu e Flumini, die auch als Marina di Arbus bekannt ist, ein weiterer Strand schliesst sich nach Süden an.
- nach einer Landzunge folgt die 9 Spiaggia di Portu Maga, im Süden des Strandbogens liegt der gleichnamige kleine Badeort Portu Maga. Nach Süden schliesst sich der nächste Strandbogen der 10 Spiaggia S'Acquedda an.
- im Hinterland der 11 Spiaggia di Portu Sèssini endet die asphaltierte SP66.
Als Schotterpiste setzt sich die Strasse nach Süden fort. Sie passiert in einer Furt den 5 Riu Piscinas. An den Ufern dieses durch den hohen Mineraliengehalt orange - rostroten Bächleins wurden zahllose Steine zu kleinen Steinmannli aufgetürmt. Wenn man auf der Strasse weiterfährt, führt diese nochmals durch eine 6 Furt, in der das Wasser deutlich tiefer ist, bei Regenfall ist die Passage unmöglich.
Es folgt nun der gewaltige Strandbogen der
- 12 Spiaggia Piscinas, der Strand ist umgeben von den gewaltigen Dünen von Piscinas, die unter Naturschutz stehen. Im Sommer kostenpflichtiger Parkplatz, zwei Strandbars, ein exklusives Strandhotel; die Zufahrt erfolgt über die letzten Kilometer über eine Sand- / Schotterpiste.
- Hinter dem breiten Sandstrand liegen die gewaltigen 7 Dünen von Piscinas: die Dünen zählen zu den höchsten Sanddünen Europas, auf einem Fussweg kann man zu einem 1 Aussichtspunkt aufsteigen.
- nach Süden läuft der Sandstrand weiter bis zur 13 Spiaggia Tuppa Niedda.
Nach Süden folgenden die Strände von
- 14 Spiaggia di Punta Acqua Durci mit einer Strandbar; die Anfahrt muss über die SS126 von Norden her erfolgen, von Pscinas her muss man zu Fuss wandern...
- es folgt die 15 Spiaggia Scivu ebenfalls mit einer Strandbar. Im Hinterland liegt die
- 8 Oasi WWF Scivu. Tel.: +39 329 400 3499.
Es folgt die Landzunge mit dem Capo Pecora, die auf der SP83 erreicht wird, die bei Fluminimaggiore von der SS126 abgeht. Die Zufahrtsstrasse endet bei einem geschotterten Parkplatz, ansonsten fehlt jede Infrastruktur.
- Strände beim 9 Capo Pecora und weiter nördlich an der Cala Is Tramatzus resp. 16 Spiaggia delle Uova
Am breiten Sandstrandbogen südlich von Portixeddu folgen die
- 17 Spiaggia del Riu Mannu
- im Badeort Buggerru die 18 Spiaggia di Buggerru, beim Jachthafen, hier auch Wohnmobilstellplatz.
Noch weiter südlich an der Grenze zum Gemeindegebiet von Iglesias, eigentlich bereits ausserhalb der Costa verde, schliesst sich die Traumbucht der Cala domestica an:
- 19 Cala domestica, hier grosse im Sommer kostenpflichtige Parkplätze, Strandbar, auf dem Kap südlich ein Küstenturm.
Aktivitäten
[Bearbeiten]Einkaufen
[Bearbeiten]- 1 Supermercato: ein Geschäft für Lebensmittel, Andenken und Gegenstände des täglichen (Strand-)Bedarfs findet sich in Portu Maga.
Ansonsten finden sich Einkaufsmöglichkeiten in Guspini, Arbus und Fluminimaggiore.
Küche
[Bearbeiten]Unterkunft
[Bearbeiten]Entlang der ganzen Costa Verde gibt es Hotels, Ferienanlagen, Appartments, Campingplätze und Wohnmobilstellplatze in unterschiedlichsten Grössen und Preisklassen, hier nur eine kleine Auswahl:
- 1 Villaggio Sabbie D'Oro, Localita' Sabbie D'oro, I - 09031 Torre dei Corsari, Arbus VS. Tel.: +39 070 977074. Hotel hinter den Dünen von Pistis, Zimmer in Bungalows.
- 2 Hotel Corsaro Nero, Localita Costa Verde, I-09031 Ingurtosu / Arbus. Tel.: +39 070 977236.
- 3 Hotel Le Dune Piscinas, Via Bau 1, I-09031 Loc.Piscinas, Ingurtosu, Arbus VS. Tel.: +39 070 977130.
- 4 Camping Sciopadroxiu, Strada Ingurtosu - Piscinas Km 2, I-09031 Marina di Arbus, Arbus CA. Tel.: +39 340 572 4310. Campingplatz mit in einem Waldstück verstreuten lauschigen Einzelstellplätzen, teils mässig eben, unterschiedliche Distanzen zum Stromanschluss und Wasserzapfstellen, einfache saubere Sanitäranlagen, Restaurant mit toller Aussicht zum Strand, der zu Fuss in 40 Min. erreichbar ist, mit dem Fahrrad auf der Schotterpiste deutlich schneller.
Sicherheit
[Bearbeiten]Klima
[Bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten]Weblinks
[Bearbeiten]- www.lacostaverde.eu, ital., engl.