Amerbach (Familie)
Die Familie Amerbach war eine Familie humanistisch gebildeter Basler Drucker und Juristen. Der Jurist Basilius Amerbach (1533–1591) baute systematisch ein Kunstkabinett samt Bibliothek auf. Das so entstandene und so genannte Amerbach-Kabinett umfasste eine Sammlung weltberühmter Gemälde, den Nachlass des Erasmus sowie ca. 9000 Bücher. Amerbach besass neben vielem anderen etwa 2000 Altmeisterzeichnungen hauptsächlich deutscher und schweizerischer Künstler, darunter über 100 Arbeiten von Hans Holbein den Jüngeren. 1661 erwarben Stadt und Universität Basel das Kabinett und legten damit den Grundstock für das erste öffentliche Museum in Europa. Die Sammlung stellt heute einen wichtigen Bestandteil des Kunstmuseums Basel und des Historischen Museums Basel sowie der Universitätsbibliothek Basel dar.
Persönlichkeiten:
Die Amerbachkorrespondenz enthält Teile des Briefwechsels der Familie vor allem des 15. und 16. Jahrhunderts, die seit 1932 erschlossen wird. Sie ist am Ende der Arbeit vielleicht ein oberrheinisches, späthumanistisches Personenlexikon des 16. Jahrhunderts.
Literatur
Bearbeiten- Die Amerbachkorrespondenz, bearbeitet und herausgegeben im Auftrag der Kommission für die Öffentliche Bibliothek der Universität Basel von Alfred Hartmann, [ab Bd. 6] auf Grund des von Alfred Hartmann gesammelten Materials bearbeitet und herausgegeben von Beat Rudolf Jenny u. a., Bd. 1–11, Verlag der Universitätsbibliothek, Basel 1942-2010, ISBN 978-3-7965-1846-1, ISBN 978-3-7965-1037-3.
- Rochus von Liliencron: Amerbach, Basilius. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 397.
- Roderich von Stintzing: Amerbach, Bonifacius. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 1, Duncker & Humblot, Leipzig 1875, S. 397 f.