TU Darmstadt – Kurz gemeldet

Kurzmeldungen aus der TU: schnell und übersichtlich finden Sie hier aktuelle Meldungen – kurz, prägnant und streng nachrichtlich.

Lob für Informatik, Physik, Mathematik im CHE-Master-Ranking

11. November 2024

Im kürzlich (11.12.) erschienenen Ranking hat das Zentrum für Hochschulentwicklung (CHE) die Master-Studiengänge der Fächer Mathematik, Informatik und Physik von Studierenden bewerten lassen. Auch gut 150 Master-Studierende der TU Darmstadt beteiligten sich. Im Blick standen dabei unter anderem Aspekte wie die Allgemeine Studiensituation, die Betreuung durch Lehrende sowie das Lehrangebot, Unterstützung und Praxisorientierung in der Lehre oder die Forschungsorientierung. An der TU bewerteten insbesondere Studierende der Informatik ihr Studium als sehr gut und vergaben fast in allen Kategorien im Durchschnitt mehr als vier von fünf möglichen Sternen. Auch in der Mathematik und Physik fiel das Urteil in der Mehrzahl der Kategorien mit durchschnittlich mehr als vier Sternen sehr gut aus.

Zudem bildet das Ranking Fakten zum Studium und zur Forschung ab, beispielsweise, wie viele Studierende das Studium in angemessener Zeit abschließen oder wie die Situation bei Drittmitteln und Promotionen sich darstellt. Dafür rankt das CHE die untersuchten Fachbereiche in Spitzen-, Mittel-, Schlussgruppen. Auch hier erzielte die TU Darmstadt gute Ergebnisse: Insbesondere bei der Zahl der Promotionen pro Professor:in, der Quote der Veröffentlichung pro Wissenschaftler:in und den pro Wissenschaftler:in eingeworbenen Drittmitteln platzierten sich die Fachbereiche Informatik und Mathematik der TU in der Spitzengruppe (Physik: keine Angabe verfügbar).

An der Befragung beteiligten sich Studierende der Studiengänge Informatik (M.Sc.), IT Security (M.Sc.), Autonome Systeme und Robotik (M.Sc.), Mathematik/Mathematics (M.Sc.) sowie Physik (M.Sc.). Bundesweit zeigte die aktuelle Befragung eine hohe Zufriedenheit der Masterstudierenden insbesondere im Fach Informatik. Je nach Fach werden im CHE-Master-Ranking bis zu 15 Kriterien berücksichtigt. Das CHE Ranking wird von wissenschaftlichen und fachlichen Beiräten begleitet. sip

Heinz-Stillger-Preis 2024 am Fachbereich Architektur verliehen

V.l.n.r.: Die Ausgezeichneten: Mirko Dutschke, Christian Leicher, Jennifer Binder, Rebecca Stein, Nadja Rupp, Jonas Löber und Katharina Eckert.
V.l.n.r.: Die Ausgezeichneten: Mirko Dutschke, Christian Leicher, Jennifer Binder, Rebecca Stein, Nadja Rupp, Jonas Löber und Katharina Eckert.

10. Dezember 2024

Am 4. Dezember wurde am Fachbereich Architektur der TU Darmstadt zum siebten Mal der Heinz-Stillger-Preis für herausragende studentische Forschungsarbeiten verliehen. Ausgezeichnet wurden sechs innovative studentische Forschungsprojekte, die Themen wie den Einsatz von Mycelium als Baumaterial, nachhaltige Wohnraumentwicklung und die Transformation leerstehender Warenhäuser behandelten. Ziel des Preises ist eine Stärkung des Stellenwerts der Forschung in der Lehre und eine Förderung der Durchgängigkeit vom Bachelor über den Master in die Forschung und Promotion.

Mirko Dutschke erhielt den ersten Preis für seine Arbeit „Mycelium Composite Architecture“. Den zweiten Preis erhielten Jennifer Binder für ihre Arbeit „Weiterbauen – nachhaltige Wohnraumentwicklung im Bestand“ sowie Christian Alim Leicher für „HOLZ-TERRAZZO: Herstellung des Verbundwerkstoffs aus recycelten und biologisch abbaubaren Rohstoffen“.

Anerkennungen erhielten Katharina Eckert und Jonas Löber für ihre Arbeit „Holz-Holz-Verbindungen“, Nadja Rupp für „Galeria Bauhof – Die transformative Rolle des Schaufensters“ sowie Rebecca Stein für „Raum in Masse: Subtraktives Modellbasiertes Entwerfen“.

Der Preis wurde von der Heinz-Stillger-Stiftung gestiftet, die den freien Architekten und TU-Alumnus Dr.-Ing. Heinz Stillger (1922–2008) ehrt. Zweck der 1995 gegründeten Stiftung ist u. a. „die Finanzierung von Forschung und Wissenschaft auf dem Gebiet der Architektur“ und „die Unterstützung begabter und förderungswürdiger Studierender der Architektur“. Fachbereich Architektur/eml

emergenCITY ernennt Professoren Mühlhäuser und Steinmetz zu Distinguished Emeriti

10. Dezember 2024

Die beiden Darmstädter Professoren Max Mühlhäuser und Ralf Steinmetz sind zwar emeritiert, sie stehen dem LOEWE-Zentrum emergenCITY aber auch nach ihrer Pensionierung beratend zur Seite: Mit ihrer umfassenden Expertise werden sie emergenCITY, das sich der Forschung an resilienten Informations- und Kommunikationstechnologien widmet, um Städte krisenfester zu machen, auch künftig aktiv begleiten und strategisch unterstützen. Das Direktorium hat sie daher zu Distinguished Emeriti ernannt.

Mühlhäuser, der bis zum Ende des Sommersemesters das Telecooperation Lab an der TU Darmstadt leitete, wird zukünftig vorrangig die internationale Zusammenarbeit des LOEWE-Zentrums forcieren, unter anderem im Rahmen der Konferenzserie „International Conference on Resilient Systems (ICRS)“, die von renommierten Universitäten wie der TU Delft und der ETH Zürich veranstaltet wird. Zudem will er sich der Vernetzungsarbeit widmen und die Anwendungsperspektive weiterentwickeln.

Steinmetz, der das das Fachgebiet für Multimedia Kommunikation an der TU Darmstadt aufgebaut und geleitet hat, wird emergenCITY zukünftig bei Fragen zur Verstetigung des Zentrums in der Grundlagen- sowie der anwendungsnahen Forschung beratend zur Verfügung stehen. Außerdem wird er an der Ausgestaltung eines in Konzeption befindlichen Sonderforschungsbereichs mitwirken. eml/bjb

TU-Professor Rödel Co-Autor von Beitrag in „Nature Materials“

9. Dezember 2024

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler spielen einer neuen Veröffentlichung mit TU-Beteiligung zufolge eine entscheidende Rolle im Kampf gegen die Klimakrise. Die wissenschaftliche Gemeinschaft müsse ihre Netzwerke, Expertise und Autorität nutzen, um zu einer nachhaltigen Zukunft beizutragen, heißt es in dem Beitrag mit dem Titel “Planetary Boundaries and Scientific Societies“, der am 6. Dezember im renommierten Journal „Nature Materials“ erschien. Verfasst wurde der Artikel von einem Team aus renommierten Forschenden, darunter Professor Jürgen Rödel vom Fachbereich Material- und Geowissenschaften an der TU Darmstadt.

Die Autoren heben das auf Initiative von Rödel gegründete Bündnis „International Alliance of Societies for a Sustainable Future (SfS)“ als globale Plattform für wissenschaftliche Gesellschaften hervor, um entscheidende Maßnahmen voranzutreiben. Sie rufen zu interdisziplinärer Zusammenarbeit auf und betonen die dringende Notwendigkeit, aktiv mit politischen Entscheidungsträgern, Institutionen und der Öffentlichkeit zusammenzuarbeiten. Ziel der SfS ist es, die Nachhaltigkeitskrise auch über Fachgrenzen hinaus zu thematisieren und das gesellschaftliche Bewusstsein für die gemeinsame Verantwortung beim Aufbau einer nachhaltigen Zukunft zu schärfen. mih

Medienschau: Professor Reuter über die negativen Auswirkungen von Schönheitsfiltern

6. Dezember 2024

TikTok möchte zukünftig Beauty-Filter für unter 18-Jährige sperren und handele dabei in einer Art vorauseilendem Gehorsam, so Christian Reuter, TU-Professor für Informatik, im Gespräch mit der hessenschau: „So sind sie die Positiven, die etwas verändern für den Jugendschutz. Anders wären sie diejenigen, die die Jugend gefährden und denen ein Riegel vorgeschoben werden muss.“ Er forscht zu TikTok und beschäftigt sich mit der Wirkung von Schönheitsfiltern. Eine von TikTok selbst in Auftrag gegebene Studie belegt, dass Schönheitsfilter das Selbstbild von Jugendlichen negativ beeinflusst. Ein Risiko sei, dass das Selbstwertgefühl in einer Phase, in der junge Menschen in der Entwicklung sind, gestört werden könne. Denn beim Einsatz der Beauty-Filter gehe es nicht um kleine Dinge wie das Überdecken eines Pickels, sondern um große Veränderungen im Gesicht, so Reuter. mho

Medienschau: Professor Beidl zur Krise der deutschen Autoindustrie

6. Dezember 2024

Im Podcast „Forum“ von SWR Kultur spricht Professor Christian Beidl, Leiter des Instituts für Verbrennungskraftmaschinen und Fahrzeugantriebe der TU Darmstadt mit Thomas Puls, Senior Economist für Verkehr und Infrastruktur, IW Köln, und Max Hägler, Verantwortlichem Redakteur für Industrie und Mobilität bei der Wochenzeitung Die Zeit, über das Thema „Von der Krise in die Katastrophe – Wie kaputt ist Deutschlands Autoindustrie?“.

Die deutschen Autobauer und viele Zulieferer stecken in der Krise. 2023 fuhr die Branche noch Rekordgewinne ein, jetzt geht in vielen Unternehmen die Angst um. Vor allem E-Autos made in Germany laufen schlecht, die Konkurrenz aus China setzt den deutschen Herstellern zu. Moderatorin Geli Hensolt fragt ihre Gäste: Wie kommt die erfolgsverwöhnte Autoindustrie wieder auf Erfolgskurs? Was kann die Politik tun und wo sind die Unternehmen gefordert? Würde es helfen, das Verbrenner-Aus in der EU zu verschieben? Beidl schätzt die Situation dabei wie folgt ein: „Was wir aktuell miterleben, ist, dass die E-Mobilität im Markt nicht so ankommt, wie es vorhergesagt war.“ In den vergangenen Jahren habe die Autoindustrie zu wenig auf die Kunden gehört. SWR/bjb

VDMA zeichnet Talente für Digitalisierung im Maschinenbau aus

6. Dezember 2024

Die Digitalisierung treibt den Maschinen- und Anlagenbau voran, das zeigt sich auch in vielen Abschlussarbeiten mit innovativen Ansätzen aus den Ingenieurwissenschaften und der Informatik. Aus diesem Grund würdigt der VDMA Software und Digitalisierung exzellente Absolventinnen und Absolventen bereits zum achten Mal mit dem Nachwuchspreis „Digitalisierung im Maschinenbau“. 20 Absolventinnen und Absolventen in den Kategorien Bachelor und Master/Diplom wurden für den diesjährigen Nachwuchspreis nominiert.

Jerome Stock, Wirtschaftsingenieurwesen-Absolvent der TU Darmstadt, erhält den 2. Preis in der Kategorie Masterarbeit. Die Arbeit entstand am Institut für Produktionsmanagement, Technologie und Werkzeugmaschinen bei Professor Matthias Weigold in Kooperation mit der Liebherr Hydraulikbagger GmbH. In seiner Masterarbeit steigerte er die Resilienz einer energiebewussten Produktionsplanungs-Architektur. Die Architektur mit OPC UA-Schnittstelle ermöglicht nun die Ausführung von Produktionsaufträgen im Produktionssystem und bei Maschinenstörungen die Reaktion der Produktionsplanung. Tests in einer Simulationsumgebung mit realen Fertigungsdaten zeigten bei simultaner Optimierung von energie- und fertigungsbezogenen Kriterien reduzierte Energiekosten.

„Neben den praxisorientierten KI-Anwendungen, haben besonders die Lösungsansätze zur Verknüpfung von Digitalisierung und Nachhaltigkeit die Jury beeindruckt“, sagt Guido Reimann, Stellvertretender Geschäftsführer des VDMA Software und Digitalisierung.

Der VDMA vertritt 3600 deutsche und europäische Unternehmen des Maschinen- und Anlagenbaus. VDMA/mho

Neu an der TU: Prof. Dr.-Ing. Anna Trauth

3. Dezember 2024

Die Technische Universität Darmstadt begrüßt Dr.-Ing. Anna Trauth als neue Professorin im Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften. Die 36-jährige Wissenschaftlerin übernimmt eine Professur im Bereich Werkstoffmechanik und bringt umfassende Expertise in der Charakterisierung und Modellierung des Schädigungs- und Ermüdungsverhaltens von Werkstoffen mit. Ihr Fokus liegt dabei insbesondere auf Verbundwerkstoffen und Werkstoffverbunden, um Modelle zu entwickeln, die Strukturen, Bauteile und Systeme sicherer und nachhaltiger gestalten.

Dr. Trauth hat Maschinenbau und Sports Engineering an der TU Chemnitz sowie Maschinenbau am Karlsruher Institut für Technologie und der École Nationale Supérieure d’Arts et Métiers (ENSAM) in Paris studiert. Während ihrer Promotion im internationalen Graduiertenkolleg der DFG am Karlsruher Institut für Technologie sammelte sie durch Auslandsaufenthalte in Kanada internationale Erfahrungen. Zuletzt war sie als wissenschaftliche Mitarbeitende und akademische Rätin am Lehrstuhl für Hybride Werkstoffe der Universität Augsburg tätig. Wir haben Professorin Trauth einige Fragen zu ihren Plänen und Forschungsschwerpunkten an der TU Darmstadt gestellt.

Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? / Was ist das Spannendean Ihren Themen?

Werkstoffe begegnen uns immer und überall. Die Werkstoffmechanik als Schnittstelle zwischen den Werkstoffwissenschaften und der Mechanik, hat das Ziel das Werkstoffverhalten bei unterschiedlichen Belastungen zu verstehen und dieses Wissen in Modellen abzubilden. Dazu bedienen wir uns experimentellen Methoden, mit denen wir Schädigung sehen und hören können, noch lange bevor Versagen eintritt. Diese Informationen überführen wir in Modelle, die uns die virtuelle Auslegung neuer Bauteile ermöglichen, um für einen bestimmten Anwendungsfall die optimale Geometrie kombiniert mit angepassten Fertigungsverfahren auszuwählen. Einerseits erlaubt uns die Vielfalt der Materialien, die uns heute im technischen Bereich zur Verfügung stehen, immer besser auf spezielle Anwendungsfälle zu reagieren.

Über Weiterentwicklungen und Materialdesign wird die Auswahl zunehmend größer und vor allem hybride Werkstoffe, d.h. Verbundwerkstoffe oder Werkstoffverbunde, die die positiven Eigenschaften verschiedener Werkstoffklassen vereinen, bieten vielfältige Möglichkeiten. Andererseits ist das Schädigungs- und Ermüdungsverhalten meistens sehr komplex, sodass wir neue Modelle entwickeln müssen, um für Ingenieure eine verlässliche Basis im Designprozess zu schaffen. Da wir aus Zeit- und Kostengründen nicht alle Materialkombinationen, Bauteilgeometrien und Belastungsfälle im Labor nachstellen können, werden virtuelle und datenbasierte Methoden immer wichtiger und die künstliche Intelligenz hilft uns dabei das Werkstoffverhalten modellbasiert vorherzusagen. Dieser Ansatz bildet die Grundlage für eine nachhaltige Ressourcennutzung und liefert einen wichtigen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft.

An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität groß geschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten?

Aktuelle wissenschaftliche Fragestellungen sind meist so komplex, dass sie nur interdisziplinär gelöst werden können. Aus diesem Grund freue ich mich sehr, an einer Institution tätig zu sein, die der Interdisziplinarität eine große Bedeutung zumisst. In der Werkstoffmechanik ergibt sich eine naheliegende Schnittstelle zur Mechanik, insbesondere der Numerischen Mechanik und der Kontinuumsmechanik, um experimentell gewonnene Erkenntnisse in Modelle zu überführen und diese in den Entwicklungsprozess zu integrieren. Oftmals wird vor allem im Bereich der Lebensdauerbewertung auf probabilistische Methoden zurückgegriffen, sodass auch die Zusammenarbeit mit der Mathematik eine zentrale Rolle spielt. Auf der anderen Seite sind insbesondere die Werkstoffkunde und Materialwissenschaften sowie die Prozess- und Fertigungstechnik zu nennen, um den Zusammenhang zwischen Prozess, Struktur und den daraus resultierenden Eigenschaften eines Werkstoffs zu verstehen, insbesondere dann, wenn neue oder komplexe Werkstoffe und -systeme zum Einsatz kommen oder entwickelt werden.

Die experimentellen Ansätze basieren in der Regel auf unterschiedlichen, meist kombinierten, Messsystemen. Um diese zielführend in einen Versuchsaufbau integrieren zu können, hilft uns die Physik, Mess- und Sensortechnik. Für die Implementierung geeigneter Softwarelösungen zur Versuchssteuerung, Verarbeitung und Auswertung der Messdaten sowie Automatisierung von Prüfaufgaben arbeiten wir verstärkt mit der Informatik zusammen. Insbesondere diese Schnittstelle wird in den kommenden Jahren zunehmend an Bedeutung gewinnen, wenn es darum geht datenbasierte Modelle aufzustellen und mit Methoden der künstlichen Intelligenz Entwicklungsprozesse in die virtuelle Welt zu verlegen.

Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag ist …

… Zeit mit meiner Familie zu verbringen, am liebsten in der Natur. Auch Sport hilft mir dabei, nach stressigen Tagen abzuschalten.

Kersting in den Strategieausschuss der Leibniz-Gemeinschaft berufen

3. Dezember 2024

Professor Kristian Kersting, Leiter des Artificial Intelligence and Machine Learning (AIML) Labs der TU Darmstadt, ist neues Mitglied im Senatsausschuss Strategische Vorhaben (SAS) der Leibniz-Gemeinschaft. Der SAS ist eines von drei zentralen Gremien des Senats der Leibniz-Gemeinschaft. Er berät und entscheidet über zentrale strategische Weichenstellungen, darunter die Aufnahme neuer Institute, die Erweiterung bestehender Einrichtungen sowie die Förderung von Forschungsnetzwerken. Die Leibniz-Gemeinschaft umfasst 96 Forschungseinrichtungen, die sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Themen widmen. Sie vereint grundlegende und anwendungsorientierte Forschung, betreibt wissenschaftliche Infrastrukturen und engagiert sich im Wissenstransfer.

Kersting ist ein international anerkannter Experte für Künstliche Intelligenz (KI) und Träger zahlreicher Auszeichnungen, darunter der Deutsche KI-Preis 2019. Neben seiner Professur ist er Gründungsdirektor des Hessischen Zentrums für Künstliche Intelligenz (hessian.ai) und Fellow mehrerer führender KI-Organisationen wie AAAI, EurAI und ELLIS.

eml

Medienschau: TU-Professor Roth zur Förderung der Kernfusion

3. Dezember 2024

In der aktuellen Diskussion um die Förderung der Kernfusion tritt Physik-Professor Markus Roth von der TU Darmstadt mit einer klaren Position hervor. In einem Bericht der Tagesschau kritisiert der Hessische Klimarat die finanzielle Unterstützung für Fusionsforschung und sieht in der Priorisierung staatlicher Mittel einen Widerspruch zu dringenderen Klimazielen. Roth, Experte für Laser- und Plasmaphysik, hebt dagegen die langfristigen Chancen der Kernfusion hervor.

Roth argumentiert, dass die Kernfusion nicht als Ersatz, sondern als Ergänzung zu erneuerbaren Energien gesehen werden müsse. Mit Fokus auf die Entwicklung laserbasierter Fusionssysteme setzt er sich für eine Zusammenarbeit von staatlicher Grundlagenforschung und dynamischen Start-ups ein. Als Mitgründer des Unternehmens Focused Energy zeigt er, wie wissenschaftliche Innovationen in konkrete Anwendungen münden können. Focused Energy entwickelt weltweit führende Technologien, um die Vision einer sauberen, nahezu unerschöpflichen Energiequelle Realität werden zu lassen. „Wir gehen davon aus, dass wir bis zum Ende dieses Jahrzehnts die erste Testanlage in Betrieb nehmen werden“, sagt Roth.

eml

„Lebenswerte Stadt“: Dänische Perspektiven zur Stadtentwicklung an der TU Darmstadt

3. Dezember 2024

Vom 3. Dezember 2024 bis zum 31. Januar 2025 präsentiert der Fachbereich Architektur der TU Darmstadt die Ausstellung „Lebenswerte Stadt – 28 x Stadtentwicklung in Dänemark“. Die Ausstellung der Königlich Dänischen Botschaft und des Dänischen Instituts für Stadtplanung zeigt Beispiele dänischer Architektur und Stadtplanung, die einen nachhaltigen und gemeinschaftsfördernden Ansatz verfolgen.

Ein zentrales Thema der Ausstellung ist die Frage, wie Städte zukunftsfähig gestaltet werden können, um den Bedürfnissen aller Bürger und Bürgerinnen gerecht zu werden und gleichzeitig auf die Herausforderungen des Klimawandels und der Urbanisierung zu reagieren. Besondere Aufmerksamkeit erhält auch die Frage der Nachhaltigkeit und der Anpassung an klimatische Veränderungen. Beispiele wie die blau-grüne Gartenstadt Kokkedal oder das Klimaquartier Skt. Kjelds in Kopenhagen zeigen, wie durch gezielte Stadtplanung nicht nur die Umwelt geschützt, sondern auch Lebensqualität gefördert werden kann. Ergänzt wird die Ausstellung durch Interviews und filmische Eindrücke, die einen tieferen Einblick in die Entstehung der Projekte bieten und zum Nachdenken anregen: Was macht eine Stadt lebenswert? Für wen wird gebaut und wer kann mitgestalten?

Die Ausstellung ist im Foyer des Fachbereichs Architektur (Kuhle, El-Lissitzky-Straße 1, 64287 Darmstadt) zu sehen. Die Eröffnung findet am 10. Dezember 2024 um 16:30 Uhr statt.eml

Mehrere Eisen im Feuer – 7. E+E Diskurs im Lichtenberg-Haus

Professor Peter Stephan, einer der Sprecher des Forschungsfelds, auf der Bühne des E+E-Diskurses
Professor Peter Stephan, einer der Sprecher des Forschungsfelds, auf der Bühne des E+E-Diskurses

29. November 2024

Wasserstoff wird als vielseitiger Energieträger und zentraler Baustein für die Energiewende gesehen. Doch vom Labor in die flächendeckende Anwendung ist es ein langer und komplexer Weg. Beim 7. E+E Diskurs im November ging es um die Dekarbonisierung unseres Energiesystems vor dem Hintergrund der vielen Herausforderungen einer flächendeckenden Wasserstoff-Wirtschaft. Im Zentrum der Diskussion standen die technischen und infrastrukturellen Möglichkeiten zur Bereitstellung und Versorgung.

Das Grußwort sprach die TU-Präsidentin Tanja Brühl. Sie verwies in ihrer Ansprache auf die Bedeutung der Forschung im Bereich Energie und Umwelt. Sie betonte, dass innovative Technologien und Lösungsansätze nur dann zielgerichtet eingesetzt werden können, wenn das Wissen in die Praxis transferiert werden kann. Umgekehrt sei es genauso erforderlich, Bedarfe der Industrie und Praxis zu kennen, um maßgeschneiderte Lösungen zu erforschen und zu entwickeln. Dafür sei der Austausch untereinander entscheidend. Wissen müsse aber auch in die Gesellschaft hineingetragen werden, um eine breite Akzeptanz für technische und politische Veränderungen zu erhalten.

Der E+E Diskurs vom Forschungsfeld Energy + Environment bietet deshalb schon zum 7. Mal eine Bühne für innovative Ideen und eine Plattform für den Dialog. Er dient dem offenen, kritischen und fundierten Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis. Es werden Lessons-Learned geteilt, Methoden und Technologien kritisch diskutiert und der Mensch in den Mittelpunkt der Diskussion gestellt.

Zunächst gab Professor Christian Hasse (Koordinator CNC, TU Darmstadt) Einblicke in die Forschung zu Metallen als CO2-freie Energieträger. Er zeigte, dass sich Aluminium aufgrund seiner chemischen Eigenschaften und hohen Energiedichte hervorragend dafür eignet, erneuerbare Energie zu speichern und zu transportieren.

In der anschließenden Podiumsdiskussion wurden mit Hasse, Dr. Michel Haller (OST – Ostschweizer Fachhochschule) sowie Sabine Augustin (OGE GmbH) und Dr. Kerstin Schierle-Arndt (BASF SE) die Voraussetzungen für ein bezahlbares, aber vor allem gesichertes und stabiles Energiesystem auf Basis von Wasserstoff diskutiert.

Durch den Abend führte das fachkundige E+E Sprecherteam: Prof. Dr.-Ing. Peter Stephan und Prof. Dr.-Ing. Peter Pelz. E+E/bjb

Tag der Computersicherheit

29. November 2024

Die Gefahr von Informations- und Cyberkriegen steigt seit Jahren. Aus diesem Grund macht der Tag der Computersicherheit (Computer Security Day) am 30. November auf IT-Sicherheit und das Risiko von Cyberangriffen aufmerksam. Das LOEWE-Zentrum emergenCITY beschäftigt sich mit genau diesen Themen und stellt zum Aktionstag zwei seiner aktuellen Forschungsinteressen vor: Informationskriegsführung (Information Warfare) und Cyberkriegsführung (Cyber Warfare). Während es bei der Informationskriegsführung um das gezielte Verbreiten von Falschinformationen geht, handelt es sich bei der Cyberkriegsführung um den Einsatz von Schadprogrammen für Sicherheitslücken. Christian Reuter ist Direktoriumsmitglied im LOEWE-Zentrum emergenCITY und gibt Tipps für den Alltag: „Passwörter sollten nicht zu trivial sein, und außerdem nicht wiederverwendet werden. Passwortmanager helfen bei der Organisation. Wenn eine Zwei-Faktor-Authentifizierung möglich ist, sollte diese genutzt werden. Und ja, ab und zu sollte man seine Festplatte anschließen, um seine Daten zu sichern, also ein Backup zu machen.“ mho

Hessischer Staatspreis Universelles Design für TU-Studierende

29. November 2024

Manuela Krug, Paula Pinkepank und Lea Weckert haben für das Projekt „Biebrich blüht auf – ein klimaresilientes Quartier für Alle. Neuplanung Bahnhofsquartier Wiesbaden-Biebrich“ am Fachgebiet Entwerfen und Stadtplanung des Fachbereichs Architektur den Hessischen Staatspreis in der Kategorie „Newcomer 2024“ erhalten.

In Wiesbaden soll um den Bahnhof in Biebrich unter dem Leitbild eines inklusiven Stadtteils ein gemischtes Quartier entstehen. Das ausgezeichnete Projekt zielt darauf ab, das Konzept des „Design für Alle“ im laufenden städtebaulichen Entwicklungsprozess zu verankern. Darunter verstehen die Projektleiter um TU-Professor Martin Knöll Produkte, Dienstleistungen und eine gebaute Umwelt, die besonders leicht und komfortabel nutzbar sind – und zwar für alle Menschen, unabhängig von ihren Fähigkeiten und entsprechend ihrer Bedürfnisse.

Der Hessische Staatspreis Universelles Design würdigt alle zwei Jahre herausragende Projekte, die durch innovative Ansätze Alltag, Berufsleben und Infrastruktur barrierefreier, komfortabler und ästhetischer gestalten. Ausgelobt wird er vom Hessischen Ministerium der Finanzen, dem Hessischen Ministerium für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales und dem Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr, Wohnen und ländlicher Raum. Schirmherr ist der Hessische Ministerpräsident Boris Rhein.

Mitglied der diesjährigen Jury war auch Sabine Hopp, assoziierte Professorin am Fachbereich Architektur der TU Darmstadt. bjb

Studie: Zahl der Slumbewohner:innen wohl deutlich höher

28. November 2024

Die Zahl der Menschen in Slums weltweit wird laut einer Untersuchung unter Beteiligung von Forschenden der TU Darmstadt vermutlich stark unterschätzt. Die Wissenschaftler vom Institut für Fluidsystemtechnik (FST) unter Leitung von Professor Peter Pelz (Fachbereich Maschinenbau) werteten gemeinsam mit Forschenden des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) und der Universität Würzburg anerkannte Datensätze mit Geodaten zu Slums und Bevölkerungszahlen aus, um vergleichbare Schätzungen für acht Städte im Globalen Süden zu erhalten. Diese wurden anschließend anhand von Volkszählungen und anderen Quellen weiter präzisiert. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die derzeit geschätzte Zahl von einer Milliarden Slumbewohner:innen weltweit um mehrere Hundert Millionen zu niedrig sein könnte, wie Erstautor und FST-Mitarbeiter Julius Breuer erklärt.

Die Studie unterstreicht nach Angaben der Forschenden die Notwendigkeit, die Anzahl und räumliche Verteilung von Slumbewohner:innen realistischer zu beziffern. Dafür seien verbesserte Erhebungsmethoden und genauere Daten unerlässlich. Präzise Bevölkerungszahlen seien von großer Bedeutung, um die Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDG) zu erreichen und so die Lebensbedingungen der betroffenen Menschen gezielter zu verbessern und ihre Bedürfnisse politisch stärker zu berücksichtigen. Die SDG sehen unter anderem vor, den Anteil der in Slums lebenden urbanen Bevölkerung zu senken.

Die Studie mit dem Titel „The unseen population: Do we underestimate slum dwellers in cities of the Global South?“ wurde jetzt vom renommierten Fachmagazin „Nature Cities“ als „Research Highlight“ gewürdigt. Erstmals war sie im Juni dieses Jahres in „Science Direct“ erschienen. Breuer/mih

TU-Physiker Lukas Sturm für den Quantum Future Award 2024 nominiert

28. November 2024

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) zeichnet morgen (29. November) wieder herausragende Promotions- und Masterarbeiten auf dem Gebiet der Quantentechnologien mit dem Quantum Future Award aus. Unter den Finalistinnen und Finalisten befindet sich auch Lukas Sturm, Doktorand am Institut für Angewandte Physik des Fachbereichs Physik. Sturm überzeugte die Fachjury mit seiner Master-Thesis „Neutral Atoms in Large Interleavable Dipole Trap Arrays“, die er unter Anleitung von Professor Gerhard Birkl in der Forschungsgruppe „Atoms – Photons – Quanta“ des Instituts für Angewandte Physik angefertigt hatte.

Gemeinsam mit der Quantentechnologien-Community hat das BMBF im Frühjahr 2018 das Quantum Future Programm gestartet. Teil des Programms ist der Quantum Future Award. Mit diesem Preis zeichnet das BMBF herausragende und innovative wissenschaftliche Arbeiten mit deutlichem Anwendungsbezug auf dem Gebiet der Quantentechnologien aus. Der Studienpreis wird in den Kategorien Master- und Promotionsarbeiten ausgeschrieben.

Eine Fachjury besetzt mit Expertinnen und Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik hat pro Kategorie fünf Finalistinnen und Finalisten ausgewählt. Diese werden morgen in Berlin ihre Arbeiten in kurzen Pitches präsentieren. Die Jury ermittelt auf Basis der Bewerbungsunterlagen und der Pitches die Gewinnerinnen und Gewinner des Awards. Zusätzlich wird der Quantum Future Publikumspreis für den besten Pitch verliehen. Das Finale mit den Pitches wird ab 14 Uhr live via You Tube gestreamt. Das Publikum ist eingeladen, mit seiner Stimme zu entscheiden, wer den Publikumspreis erhält. pb

Medienschau: Professor Stecker bei WDR 5 Politikum

27. November 2024

In der aktuellen Folge „Minderheit macht kreativ & E-Zigarette als Nebelkerze“ des WDR 5-Meinungspodcasts Politikum war Professor Christian Stecker vom Institut für Politikwissenschaften zu Gast. Stecker erläuterte, warum Minderheitsregierungen entgegen verbreiteter Annahmen nicht zwangsläufig schwach sein müssen und beleuchtete die Vor- und Nachteile sowie verschiedene Perspektiven.

Stecker betonte, dass Minderheitsregierungen oft gezwungen seien, mehr Konsens zu suchen und sich aktiv mit der Opposition auseinanderzusetzen. „Das Schöne an Minderheitsregierungen ist, dass sie wechselnde Mehrheiten bilden können“, sagt er. Dadurch könnten diese Regierungen unter bestimmten Bedingungen effektiver arbeiten als Regierungen mit einer stabilen Mehrheit, in denen Konflikte innerhalb der Koalition Entscheidungen blockieren könnten.

Stecker leitet den Arbeitsbereich „Politisches System Deutschlands und Vergleich politischer Systeme“. In seiner Forschung beschäftigt er sich unter anderem mit Fragen des Designs von Demokratien, Eigenarten föderaler Systeme, der Funktionsweise von Minderheitsregierung und dem Effekt des Populismus auf die Parlamente. eml

Teilchen, Materialien und Zellen: Zweites M+M Symposium

Das zweite M+M Symposium war gut besucht.
Das zweite M+M Symposium war gut besucht.

27. November 2024

Viel Raum für Austausch und Diskussion gab es beim zweiten Symposium des TU-Forschungsfelds „Matter and Materials“, das am 29. Oktober im Wilhelm-Köhler-Saal stattfand. Im Fokus standen die vier Profilthemen des Forschungsfelds: Materials for Circularity, Networks for Industry 4.0, Nuclear Science und Synthetic Biology.

In ihrer Begrüßungsrede hob TU-Präsidentin Professorin Brühl die Bedeutung nachhaltiger Forschung für zukünftige Generationen hervor und betonte die Rolle interdisziplinärer Zusammenarbeit. Sie bezeichnete das Symposium als wichtigen Ort für konstruktiven Dialog und Ideenaustausch. Einen interessanten Ansatz für interdisziplinäre Forschung stellte die renommierte Wissenschaftlerin Professorin Claudia Felser vor: In ihrem Keynote-Vortrag sprach sie über Topologie und Chiralität und deren Verbindung zu grundlegenden Fragen wie dem Ursprung von Universum und Leben sowie der Asymmetrie von Materie und Antimaterie.

Außerdem wurden Präsentationen zu aktuellen Forschungsentwicklungen, neuen Initiativen und Projekten in den Profilthemen vorgestellt. Die Vielfalt des Forschungsfeldes zeigte sich auch in den Diskussionen zu „Application-oriented research“, „New technologies“ und „Theoretical modeling“.

Das Forschungsfeld „Matter + Materials“ der TU Darmstadt leistet Grundlagenforschung zu Teilchen, Materialien oder Zellen und entwirft durch interdisziplinäre und kollaborative Forschungs- und Entwicklungsarbeit daraus wegweisende Technologien und Bausteine für unsere Zukunft. M+M/cst

TU iGEM-Team gewinnt Goldmedaille

Das iGEM-Team der TU Darmstadt freut sich über die Auszeichnung.
Das iGEM-Team der TU Darmstadt freut sich über die Auszeichnung.

26. November 2024

Nach zweijähriger Pause hat in diesem Jahr wieder ein Team der TU-Darmstadt am iGEM-Wettbewerb teilgenommen. Und das sehr erfolgreich: Mit ihrem Projekt zur Bekämpfung von Ölverschmutzungen wurden die Studierenden beim Grand Jamboree in Paris mit einer Goldmedaille ausgezeichnet und für zwei Special-Prizes nominiert.

iGEM ist der weltweit größte Wettbewerb für Studierende im Bereich der synthetischen Biologie. Über mehrere Monate hinweg entwickeln die Teams ein eigenes Projekt im Labor, mit dem sie dann am Grand Jamboree gegeneinander antreten.

Seit 2012 beteiligt sich auch die TU-Darmstadt. Das diesjährige zwölfköpfige Team entwickelte ein Projekt zur Bekämpfung von Ölverschmutzungen in Flüssen. Dazu modifzierten sie das Bakterium Pseudomonas vancouverensis DSM8368, so dass es drei toxische und karzinogene Ölsubstanzen vollständig abbauen kann. Dieses Chassis wird in einem spezialisierten Gerät immobilisiert, welches in Flüssen installiert werden kann. Das Flusswasser fließt durch das Gerät und wird so passiv und kostengünstig aufgereinigt. iGEM/sip

Da Vinci Competition: Zwei erste Preise für TU-Promovenden

26. November 2024

Zwei Wissenschaftler der TU Darmstadt sind bei der diesjährigen Da Vinci Competition für ihre herausragende Dissertationen in der Strömungsmechanik und Verbrennung ausgezeichnet worden: Dr. Matthias Steinhausen und Dr. Christopher Geschwindner aus dem Fachbereich Maschinenbau überzeugten mit ihren Arbeiten zur Flamme-Wand-Interaktion und nachhaltigen Feststoffverbrennung die Fachjury.

Steinhausen promovierte am Fachgebiet Simulation reaktiver Thermo-Fluid Systeme (STFS) unter Professor Christian Hasse. Seine Arbeit „Modeling of Near-Wall Flame Dynamics in Laminar and Turbulent Combustion“ untersucht komplexe Prozesse während der Flamme-Wand-Interaktion, die insbesondere in modernen Gasturbinen eine zentrale Rolle spielen. Steinhausens Forschung wurde durch den Sonderforschungsbereich/Transregio 150 gefördert.

Geschwindner forschte am Fachgebiet Reaktive Strömungen und Messtechnik (RSM) unter Professor Andreas Dreizler. In seiner Dissertation „Optical Diagnostics for Carbonaceous Solid Fuels and Flame Retarded Polymers in Laminar and Turbulent Flows“ entwickelte er optische Diagnosemethoden, die sowohl in der nachhaltigen Feststoffverbrennung als auch zur Untersuchung flammgeschützter Polymere eingesetzt werden können. Diese Arbeiten wurden durch den Sonderforschungsbereich/Transregio 129 gefördert.

Die Da Vinci Competition, organisiert von der European Research Community on Flow, Turbulence and Combustion (ERCOFTAC), ist eine der bedeutendsten Auszeichnungen für Dissertationen in den Bereichen Strömungsmechanik und Verbrennung. Jährlich werden Dissertationen prämiert, die wissenschaftliche Exzellenz, ingenieurtechnische Relevanz und innovative Ansätze vereinen. Erstmals hatte die Jury in diesem Jahr zwei gleichrangige erste Preise verliehen, die an Steinhausen und Geschwindner gingen. Dröge/sip

125 Jahre Promotionsrecht an der TU Darmstadt

Promovierende der TU bei einem Ingeniums-Workshop.
Promovierende der TU bei einem Ingeniums-Workshop.

25. November 2024

Ein besonderes Jubiläum: Heute vor 125 Jahren, am 25. November 1899, verlieh Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein der Technischen Hochschule Darmstadt das Recht, den Grad eines Diplom-Ingenieurs zu erteilen, Diplomingenieure zum Doktor-Ingenieur zu promovieren und die Würde eines Doktor-Ingenieurs ehrenhalber zu verleihen.

„Dieses Jubiläum würdigt nicht nur unsere Tradition, sondern auch die zentrale Rolle, die Technische Universitäten spielen, um hochqualifizierte Forscherinnen und Forscher zu bilden und sie zu befähigen, zukunftsweisende Lösungen für die Gesellschaft zu entwickeln“, sagt Professorin Franziska Lang, Vizepräsidentin für Akademische Karrieren an der TU. „Wir als TU Darmstadt sind Teil dieser Erfolgsgeschichte und werden auch in Zukunft unsere Doktorandinnen und Doktoranden auf ihrem Weg begleiten und fördern."

In 125 Jahren hat sich bei der Begleitung von Promotionen viel getan: Die TU Darmstadt verfolgt heute in der Förderung der Wissenschaftler:innen in frühen Karrierephasen ein durchgängiges Konzept. Auf universitätsweiter Ebene fördert die Dachorganisation „Ingenium – Young Researchers at TU Darmstadt“ universitätsweite Standards in der Promotions- und Postdoc-Phase und bietet Angebote und Informationen für Promovierende.

Das Promotionsrecht war 1899 ein großer Erfolg und eine Anerkennung für die TH Darmstadt wie auch für die anderen Technischen Hochschulen in Deutschland, die ab 1899 dieses Recht erhielten. Dafür hatten sie sich seit 1880 immer wieder eingesetzt. Eine Schlüsselrolle spielte der deutsche Kaiser Wilhelm, der eine Vorliebe für moderne Technik hegte und den Technischen Hochschulen wohlwollend gegenüberstand. Im Oktober 1899 erklärte er die Technischen Hochschulen den Universitäten ebenbürtig und gewährte den vier preußischen Hochschulen das Promotionsrecht. Großherzog Ernst Ludwig folgte wenig später mit der TH Darmstadt. Bis 1901 besaßen alle Technischen Hochschulen das Promotionsrecht.

Am 8. März 1902 wurden als erste die beiden Diplom-Ingenieure Julius Adolf Möllinger und Ernst Vetterlein an der TH Darmstadt promoviert. Erster Doktor-Ingenieur ehrenhalber wurde Großherzog Ernst Ludwig höchstselbst. Seitdem leisten Promovierende aller Fächer an der TU ihren wichtigen Beitrag zum wissenschaftlichen Fortschritt. Alleine im vergangenen Jahr wurden 416 Promotionen abgeschlossen, 2279 Promovierende arbeiteten 2023 an ihren Vorhaben. sip

TU zeigt Flagge gegen Gewalt an Frauen und Mädchen

25. November 2024

Die Kampagne „Orange the World“ der Vereinten Nationen erinnert jedes Jahr daran, wie wichtig es ist, gegen Gewalt an Frauen und Mädchen Position zu beziehen. Weltweit erstrahlen Gebäude in orangenem Licht, um auf Missstände aufmerksam zu machen und ein Zeichen der Solidarität zu setzen. Auch die TU ist dabei und flaggt am Karo 5 gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. „Angesichts der wachsenden antifeministischen Bewegung und des Anstiegs geschlechtsspezifischer Gewalt ist es für uns als TU Darmstadt wichtiger denn je, Teil dieser Kampagne zu sein“, sagt die Gleichstellungsbeauftragte der TU Darmstadt, Dr.‘in Uta Zybell. „Als Universität tragen wir nicht nur die Verantwortung, wissenschaftliche Erkenntnisse zu generieren und zu lehren, sondern uns auch für gesellschaftliche und demokratische Werte stark zu machen. Hier ist es unsere Aufgabe, Aufklärungsarbeit zu leisten und eine klare Haltung gegen jegliche Form von Diskriminierung einzunehmen.“ Die TU setzt sich entschieden für einen respektvollen, gewalt- und diskriminierungsfreien Umgang ihrer Mitglieder ein.

Geschlechtsspezifische Gewalt tritt in allen Bildungs-, Einkommens- und Altersgruppen auf. Sie wird meist von Männern ausgeübt und betrifft überwiegend Frauen sowie trans-, inter-, und nonbinäre Personen. Sie ist strukturell bedingt und äußert sich nicht nur in physischen Übergriffen, sondern auch in psychischer, ökonomischer oder sexualisierter Form.

Mit #AllezweiTage macht die „Orange The World“-Kampagne von UN Women Deutschland in diesem Jahr auf die Gewalt aufmerksam, die Frauen täglich in Partnerschaften erleben. Jeden Tag findet ein Tötungsversuch statt, alle zwei Tage tötet ein Mann seine (Ex-)Partnerin. Die UN-Kampagne „Orange the World“ findet seit 1991 jährlich statt: vom Internationalen Tag zur Beendigung der Gewalt gegen Frauen am 25. November bis zum 10. Dezember, dem Tag der Menschenrechte. Gleichstellungsbüro/sip

Internationale Konferenz zu Metallen als erneuerbare Energieträger

21. November 2024

Eine der vielversprechendsten Lösungen für grüne Energie stand kürzlich im Mittelpunkt einer internationalen Konferenz: Metalle als Träger erneuerbarer Energien. Dazu kamen vom 13. bis 15. November 160 internationale Forschende, Branchenführer:innen und Entrepreneur:innen in Darmstadt zusammen. Die von der TU Darmstadt in Zusammenarbeit mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und der TU Eindhoven veranstaltete zweite Konferenz über den metallgestützten Kreislauf erneuerbarer Energien (Metal-enabled Cycle of Renewable Energy, kurz MeCRE) präsentierte bahnbrechende Fortschritte von Forschung und Industrie bei der Nutzung von Eisen und Aluminium als Energiespeicher.

Im Fokus standen Fragen wie: Wie können überschüssige erneuerbare Energie effizient speichern und weltweit transportiert werden? Welche Technologien werden im Winter die Versorgung mit Wärme und Strom gewährleisten? Wie kann Wasserstoff dezentral bereitgestellt werden? Organisiert wurde die Konferenz vom Projekt Clean Circles in Kooperation mit der TU Eindhoven. Die Teilnehmenden kamen aus 19 Ländern und von 54 Institutionen. Clean Circles/mih

Neue Publikation zu Technologie und Rüstungskontrolle

21. November 2024

Ein interdisziplinäres Projektteam mit Beteiligung der TU Darmstadt berichtet in einer neuen jährlichen Publikation über technologische Trends, die Frieden und Sicherheit beeinflussen. Die erste Ausgabe des „CNTR Monitors – Technologie und Rüstungskontrolle“ erschien heute (21. November). Zum Autor:innen-Team gehört unter anderem Professor Malte Göttsche, der seit Juni 2024 eine neue geschaffene Professur für naturwissenschaftliche Friedensforschung innehat. Diese wurde gemeinsam von der TU Darmstadt und dem PRIF – Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung im Rahmen des Verbundprojekts „Cluster für Natur- und Technikwissenschaftliche Rüstungskontrollforschung“ (CNTR) eingerichtet.

CNTR erforscht neue Technologien und Entwicklungen in den Naturwissenschaften aus interdisziplinärer Perspektive und entwickelt Empfehlungen zur Stärkung der Rüstungskontrolle. Das Auswärtige Amt fördert CNTR mit einer Laufzeit von vier Jahren. Die erste Ausgabe des „CNTR Monitors“ steht unter dem Titel „Perspektiven auf Dual Use“ und ist auf der Website von CNTR frei zugänglich. PRIF/mih

Medienschau: TU-CCO Honecker zur Funktion von Wissenschaftskommunikation

21. November 2024

Der Chief Communication Officer (CCO) der TU Darmstadt, Dr. Patrick Honecker, hat sich überzeugt gezeigt, dass Wissenschaftskommunikation demokratische Prozesse fördert. Damit in einer Demokratie eine vernünftige Auseinandersetzung über Themen stattfinden könne, sei eine valide Wissensbasis notwendig, schreibt Honecker in einem heute (21. November) veröffentlichten Meinungsbeitrag für den journalistischen Informationsdienst „Research.Table“. Diese Basis stelle in einem sich wieder selbst überprüfenden Prozess die Wissenschaft her. Komplexe Wissenschaftsinhalte verständlich bereitzustellen, sei Aufgabe guter Wissenschaftskommunikation: „Sie ist damit demokratiestabilisierend.“

Honecker spricht sich zugleich gegen weitere Regelwerke für gute Wissenschaftskommunikation aus. Damit würde „nur Verdruss“ geschaffen, erklärt er: „Besonders kritisch daran sehe ich, dass diese Leitlinien als Machtinstrument eingesetzt werden könnten. Wenn sich Kommunikationsabteilungen gegenüber Wissenschaftler:innen auf Leitlinien berufen, ziehen sie eine bürokratische Hürde ein, die kontraproduktiv zu einer kreativ-leidenschaftlichen Wissenschaftskommunikation steht.“ mih

TU-Präsidentin Brühl erneut als „Hochschulmanager:in des Jahres“ nominiert

21. November 2024

TU-Präsidentin Professorin Tanja Brühl ist wie auch im Vorjahr unter den sechs Finalist:innen für die Auszeichnung als „Hochschulmanager:in des Jahres“. Das teilte das Gemeinnützige Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) als Ausrichter des Wettbewerbs heute (21. November) in Gütersloh mit. Die Preisträgerin oder der Preisträger des Jahres 2024 wird am 5. Dezember bekanntgegeben.

Die Jury lobt Brühl als „eine Präsidentin, die die Hochschule hinter sich hat und sie mit zukunftsweisenden Ideen nach vorne“ bringe, und hebt besonders hervor, dass die Nominierte vollen Einsatz für Wissenschaftskommunikation zeige, die sie „zu einem zentralen Handlungsfeld“ erklärt habe. Brühl zeichne sich durch eine kooperative und empathische Führungsweise aus, die auf die Einbindung aller Statusgruppen setze. Seit Beginn ihrer Amtszeit im Jahr 2019 habe sie einen umfassenden Strategieprozess für die TU Darmstadt initiiert, der sich durch Partizipation und Transparenz auszeichne.

Die Auszeichnung „Hochschulmanager:in des Jahres“ wird seit 2008 verliehen, seit 2013 gemeinsam von der Wochenzeitung „Die Zeit“ und dem CHE. mih

Hochschulrektorenkonferenz bekräftigt Position gegen Antisemitismus

20. November 2024

Die Mitgliederversammlung der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) hat das Engagement der Hochschulen gegen jede Form des Antisemitismus bekräftigt. Die Versammlung begrüßte zudem, dass sich der Deutsche Bundestag in einer Resolution für den Schutz jüdischen Lebens einsetzt und diesbezüglich die vielfältigen Anstrengungen der Hochschulen und der HRK würdigt. Die TU teilt die Position der HRK und trägt sie weiterhin im Hochschulalltag mit.

Gleichzeitig wird sich die TU wie die HRK weiterhin dafür einsetzen, dass Wissenschaftsfreiheit sowie die wissenschaftsgeleiteten Verfahren in Förderentscheidungen gewahrt bleiben. Die HRK-Mitglieder hatten in einer Entschließung kritisiert, dass eine derzeit angedachte, hochschulspezifische Bundestags-Resolution in ihrer Umsetzung zu einer Beeinträchtigung der Wissenschaftsfreiheit und der Hochschulautonomie führen könnte.

Die Hochschulrektorenkonferenz ist ein freiwilliger Zusammenschluss der deutschen Hochschulen und vertritt sie gegenüber Politik und Öffentlichkeit. Sie hat gegenwärtig 271 Mitgliedshochschulen, an denen rund 90 Prozent aller Studierenden in Deutschland immatrikuliert sind. HRK/sip

Projekt der TU Darmstadt erhält „Preis für innovative Lehre“

20. November 2024

Im Rahmen der Feierlichkeiten zum 25-jährigen Jubiläum der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH) wurde die TU Darmstadt als Partnerinstitution des Projekts „International Summer School on Rhine Rivers“ mit dem „Preis für innovative Lehre“ ausgezeichnet. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Die Prämierung fand am vergangenen Freitag (15.11.) während der Eröffnungszeremonie des Deutsch-Französischen Forums in Straßburg statt.

Das ausgezeichnete Projekt vereint jährlich Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftler und Studierende aus sieben europäischen Hochschulen: Neben der TU Darmstadt sind das die INSA Strasbourg, ENSA Strasbourg, HTWG Konstanz, KIT Karlsruhe, die University of the Arts Arnhem Enschede and Zwolle (ArtEZ) und die Università Roma Tre. Gemeinsam erforschen sie den Rhein nicht als Grenze, sondern als Bindeglied. Mit kreativen und interdisziplinären Ansätzen widmen sich die Teilnehmenden drängenden globalen Themen wie den Auswirkungen des Klimawandels und aktuellen humanitären Krisen. eml

„Hexagon“ erstrahlt für Kinderrechte

Das blau erstrahlte „Hexagon“-Hörsaalgebäude.
Das blau erstrahlte „Hexagon“-Hörsaalgebäude.

20. November 2024

Am 20. November 2024, dem Internationalen Tag der Kinderrechte, wird das Hörsaal-Gebäude „Hexagon“ in der Landgraf-Georg-Straße ab 20:11 Uhr im leuchtenden Blau von UNICEF erstrahlen. Dieses besondere Ereignis soll auf die Bedeutung der Kinderrechte und die Belange der jungen Generation aufmerksam machen. Anlässlich des 35. Jahrestages der UN-Kinderrechtskonvention setzen die UNICEF Arbeits- und Hochschulgruppe Darmstadt ein Zeichen für Vielfalt und Demokratie.

Unterstützt von Professor Heribert Warzecha, dem TU-Vizepräsidenten für Studium und Lehre sowie Diversität, wird das Gebäude in Blau angestrahlt. Das Motto der Aktion lautet: „Kinderrechte leben. Demokratie stärken.“ Warzecha betont: „Am Weltkinderrechtetag erinnern wir uns daran, dass Bildung ein grundlegendes Recht für alle Kinder ist und dass wir als Universität eine Verantwortung haben, dieses Recht zu stärken.“

Gudrun Hilden-Posner, Leiterin der UNICEF-Arbeitsgruppe, erklärt: „Kinder sind aktive Mitglieder der Gesellschaft. Ihre Meinungen und Ideen sind für die gesellschaftliche und politische Entwicklung entscheidend und stärken unsere Demokratie.“

In ganz Deutschland gestalten UNICEF-Engagierte sowie Schülerinnen und Schüler kreative Aktionen, um auf die Rechte der Kinder aufmerksam zu machen. Unter dem Motto „Du gehörst dazu!“ wird betont, dass jedes Kind – unabhängig von Herkunft, Sprache oder Fähigkeiten – die gleichen Rechte hat. Weltweit werden hunderte ikonische Wahrzeichen ebenso in blauem Licht erstrahlen. eml

Medienschau: Professor Weigold zu klimaneutraler Produktion

19. November 2024

In der aktuellen Folge „Auf dem Weg zur nachhaltigen Industrie“ des Podcasts „Hessen schafft Wissen“ spricht Professor Matthias Weigold vom Fachbereich Maschinenbau der TU Darmstadt über Strategien, Herausforderungen und Chancen für eine klimaneutrale Produktion. Der Leiter des Instituts für Produktionsmanagement, Technologie und Werkzeugmaschinen forscht an Ansätzen, wie Unternehmen ihre Produktion nachhaltiger gestalten können, ohne ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verlieren.

Mit etwa 30 Prozent des Endenergieverbrauchs und einem Anteil von rund 22 Prozent an den deutschen Treibhausgasemissionen (2022) zeigt die Industrie ihr Potenzial, einen entscheidenden Beitrag zur Energiewende zu leisten. Weigold, Träger einer der ersten vom Land Hessen eingerichteten LOEWE-Transfer-Professuren, gibt im Podcast Einblicke in mögliche Lösungen für eine nachhaltige Zukunft der Industrie.

eml

Professor Schwenk erneut unter den einflussreichsten Forschenden weltweit

19. November 2024

TU-Professor Achim Schwenk gehört erneut zu den meistzitierten Forschenden des Jahres. Das Informations- und Technologieunternehmen Clarivate Analytics führt den Kernphysiker in seiner heute veröffentlichten Liste der „Highly Cited Researchers 2024“ auf. In das jährlich veröffentlichte Ranking werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aufgenommen, die in einem bestimmten Forschungsfeld zum obersten Prozent der am häufigsten Zitierten gehört. Im Jahr 2024 erhielten weniger als 7.000 Forschende von mehr als 1.200 Institutionen weltweit die exklusive Auszeichnung.

Schwenk ist seit 2009 Professor an der TU Darmstadt und wurde schon mehrfach als „Highly Cited Researcher“ ausgezeichnet. Am Institut für Kernphysik erforscht er unter anderem die Starke Wechselwirkung im Universum, die verantwortlich ist für das Zusammenhalten von Neutronen und Protonen im Atomkern und für das Verständnis der dichtesten beobachtbaren Materie im Inneren von Neutronensternen. Clarivate/mih

Vier Start-ups der TU Darmstadt im Finale des Hessen Ideen Wettbewerbs 2024

19. November 2024

Mit visionären Konzepten in den Bereichen nachhaltige Energie, intelligente Landwirtschaft, fortschrittliche Sensorik und KI-gestützte Diagnostik haben sich vier Start-ups der TU Darmstadt einen Platz im Finale des Hessen Ideen Wettbewerbs 2024 gesichert:

  • TwinWatt steigert mit innovativen Rotoren die Effizienz von Kleinwindkraftanlagen
  • Gedyte (nominiert von hessain.AI) entwickelt ein KI-gestütztes Gewächshaus für präzisere Erträge
  • MimoSense ermöglicht präzise Messungen mit patentierten Foliensensoren
  • ViSPAGI (nominiert von hessian.AI) revolutioniert die Krebsdiagnostik mit KI-gestützter Bildgebung

Am 5. Dezember präsentieren die Teams ihre Ideen vor einer Expertenjury und pitchen bei der feierlichen Preisverleihung im Museum für Kommunikation Frankfurt. Dort werden die Gewinner der mit über 20.000 Euro dotierten Preise gekürt.

Der Hessen Ideen Wettbewerb fördert unternehmerische Visionen aus hessischen Hochschulen und stärkt die Gründungskultur sowie die Vernetzung über Hochschulgrenzen hinweg. Jede Hochschule und hessen.AI konnten jeweils zwei Gründerteams nominieren. 13 Finalisten-Teams zeigen eindrucksvoll, wie Forschung und Unternehmergeist gemeinsam zukunftsweisende Innovationen schaffen.

Dr. Claudia Becker/HIGHEST

Neuer Meilenstein für Policy-Dialogprogramme der Rhein-Main-Universitäten

19. November 2024

Die Rhein-Main-Universitäten (RMU) haben im Rahmen ihrer Policy-Dialogprogramme über 3.000 Fachgespräche zwischen Vertreter*innen aus Wissenschaft und Praxis organisiert. Diesen Meilenstein erreichte die strategische Allianz der Goethe-Universität Frankfurt, der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und der Technischen Universität Darmstadt im November. Das teilten die RMU in einer Pressemitteilung (wird in neuem Tab geöffnet) mit.

Seit 2016 bietet die RMU fächerübergreifende Dialogformate für Forschende und Mitarbeitende aus Ministerien und nachgeordneten Behörden, der Europäischen Kommission und internationalen Organisationen, Medien und Nichtregierungsorganisationen an. Über persönliche Gespräche erhalten Mitarbeitende aus Praxiseinrichtungen wissenschaftliche Expertise zu den Themen, mit denen sie sich in ihrem Arbeitsalltag beschäftigen. Gleichzeitig lernen die mitwirkenden Wissenschaftler*innen Praxisperspektiven auf ihre Forschungsthemen kennen. Insgesamt haben seit Beginn der Dialogprogramme 420 Mitarbeitende aus Praxiseinrichtungen knapp 3.100 Fachgespräche mit über 750 Forschenden im Rhein-Main-Gebiet geführt.

Die RMU arbeiten kontinuierlich an der Weiterentwicklung ihrer Austauschformate. So werden aktuell in Kooperation mit Partnereinrichtungen in der Europäischen Union neue Dialogformate für Mitarbeitende bei EU-Institutionen entwickelt. Die gewonnenen Erkenntnisse werden wiederum über das EU-Projekt ENGAGEgreen Wissenschaftseinrichtungen in Europa zugänglich gemacht.

Die Policy-Dialogprogramme der Rhein-Main-Universitäten werden von der Stiftung Mercator und dem Erasmus+-Programm der Europäischen Union gefördert. RMU/bjb

Best Paper Award für Smartphone-App PairSonic

15. November 2024

Wissenschaftler des LOEWE-Zentrums emergenCITY wurden auf der ACM Conference on Computer-Supported Cooperative Work and Social Computing (CSCW) in San José, Costa Rica, mit dem Best Paper Award ausgezeichnet. Die von Florentin Putz, Steffen Haesler und Matthias Hollick entwickelte Smartphone-App PairSonic ermöglicht einen sicheren und schnellen Austausch von Kontaktdaten, insbesondere in Gruppen und ohne Internetverbindung.

PairSonic nutzt akustische Übertragung und Ad-Hoc-WiFi-Netzwerke, um Geräte miteinander zu verbinden. Durch das kurze Aneinanderhalten der Smartphones werden Daten über hörbare Schallwellen übertragen. Dies erleichtert die Verifizierung von Kontakten, die bei herkömmlichen Messengerdiensten oft umständlich ist. Die App ermöglicht es, dass auch größere Gruppen ihre Kontaktdaten schnell und unkompliziert austauschen können.

Die akustische Übertragung dient nicht nur der Vernetzung der Geräte, sondern bietet auch eine zusätzliche Sicherheitsebene, um die Authentizität der übertragenen Daten zu gewährleisten. Alle Daten werden verschlüsselt gesendet, sodass unbefugte Dritte keinen Zugriff haben. Für geräuschempfindliche Umgebungen wie Bibliotheken kann die Übertragung über nicht hörbare Ultraschallfrequenzen erfolgen.

Die Auszeichnung auf der CSCW, einer der renommiertesten Konferenzen im Bereich der Mensch-Computer-Interaktion, unterstreicht die Bedeutung der interdisziplinären Forschung, die Mensch-Computer-Interaktion mit IT-Sicherheit verbindet. PairSonic entstand in Zusammenarbeit der TU-Fachgebiete SEEMOO und PEASEC sowie aus der gemeinsamen Forschung in der emergenCITY-Mission ReSON.

Die App bietet eine nutzerfreundliche und sichere Alternative zur herkömmlichen Kontaktverifizierung und ist besonders in Krisensituationen nützlich, da sie ohne Internetverbindung funktioniert. Die Entwickler stellen PairSonic als Open-Source-Lösung zur Verfügung, um die Weiterentwicklung und Anpassung durch die Community zu fördern. emergenCITY/bjb

Professorin Regine von Klitzing mit Gentner-Kastler-Preis ausgezeichnet

Professorin Regine von Klitzing
Professorin Regine von Klitzing

14. November 2024

Professorin Regine von Klitzing ist mit dem Gentner-Kastler-Preis für besonders wertvolle wissenschaftliche Beiträge zur Physik ausgezeichnet worden. Der mit 3.000 Euro dotierte Preis wird gemeinsam von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft e. V. (DPG) und der Société Française de Physique (SFP) vergeben. Geehrt wurde von Klitzing für ihre bahnbrechenden Beiträge zur Physik komplexer Flüssigkeiten unter schwachem Einschluss, für ihre Beiträge zur Intensivierung der deutsch-französischen Zusammenarbeit innerhalb der Soft Matter Community und ihre vorbildliche Betreuung junger Forscherinnen und Forscher. Von Klitzing lehrt und forscht seit 2017 an der TU Darmstadt und leitet die Arbeitsgruppe Weiche Materie an Grenzflächen am Institut für Physik Kondensierter Materie des Fachbereichs Physik.

Die DPG, deren Tradition bis in das Jahr 1845 zurückreicht, ist die älteste nationale und mit rund 55.000 Mitgliedern auch mitgliederstärkste physikalische Fachgesellschaft der Welt. DPG/cst

Vier TU-Start-ups gehören zu Hessens Besten im „Hessen10“-Programm!

13. November 2024

Vier innovative Start-ups der TU Darmstadt wurden von der Hessischen Landesregierung in das exklusive „Hessen10“-Programm aufgenommen, das die zehn besten Start-ups des Bundeslandes fördert. Dieses renommierte Förderprogramm bietet den Ausgezeichneten eine zentrale Plattform sowie Zugang zu Mentoren, Investoren und einem Netzwerk aus Branchenexperten, um ihre Innovationskraft zu entfalten und wichtige Unternehmensziele zu erreichen.

Die ausgewählten Start-ups setzen auf bahnbrechende Technologien: CognitX.ai entwickelt einen KI-gestützten Sprachassistenten für datenbasierte Entscheidungen, HCP Sense optimiert durch Lagerüberwachung die Effizienz von Maschinen, Locate Risk schützt Unternehmen mit Cybersicherheitslösungen für IT und Lieferketten, und Twinetic hilft mit KI-gestütztem Energiemanagement Unternehmen, Kosten und CO₂-Emissionen zu reduzieren.

Harald Holzer, Geschäftsführer von HIGHEST, dem Innovationszentrum der TU Darmstadt , kommentiert: „Die Aufnahme unserer Start-ups in ‚Hessen10‘ unterstreicht die Innovationskraft und den Pioniergeist, die an der TU Darmstadt gelebt werden.“

Das Hessen10-Programm bietet eine intensive Betreuung und maßgeschneiderte Wachstumsförderung im TechQuartier Frankfurt, um die Start-ups zu skalieren und ihre Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.cb

Ehemaligentreffen im Maschinenbau

Wiedersehen am ikonischen Zahnrad
Wiedersehen am ikonischen Zahnrad

13. November 2024

Rund 15 ehemalige Studierende des Fachbereichs Maschinenbau kamen Anfang November zu einem Treffen zurück an ihre Alma Mater. Sie alle hatten in den 1970er Jahren am Fachbereich Maschinenbau an der TU – damals TH – studiert und danach eine Karriere in Forschung, Lehre und verschiedensten Industriezweigen eingeschlagen.

In einer Stadtführung erinnerten sie sich an die Studienzeit und bekamen einen Eindruck einer Vorlesung zur Technischen Mechanik. Es folgte eine Fahrt zum Campus Lichtwiese, wo der amtierende Dekan Eckhard Kirchner die Gruppe begrüßte und den Fachbereich vorstellte. Ein Highlight war die „Ahnenforschung“ zu den damaligen und heutigen Professoren des Fachbereichs. Bei dem Treffen ging es auch um die aktuelle Forschung: Die Ehemaligen erhielten spannende Einblicke in das Labor des Instituts für Mechatronische Systeme, in das Additive Manufacturing Center und in die ETA-Fabrik. sip

Nature-Veröffentlichung untersucht Fermium-Atomkerne

12. November 2024

Im Zuge einer Kollaboration der TU Darmstadt mit der GSI/FAIR Beschleunigeranlage und der JGU Mainz gelang es einem internationalen Forschungsteam, die Struktur von Fermium-Atomkernen (Element 100) mit Laserspektroskopie zu untersuchen und den Einfluss quantenmechanischer Schaleneffekte auf schwere Kerne zu erforschen. Die Ergebnisse wurden kürzlich im Fachjourmal „Nature“ veröffentlicht.

Das Team bestimmte den Kernladungsradius und stellte fest, dass dieser mit zunehmender Neutronenzahl gleichmäßig wächst, was darauf hinweist, dass Schaleneffekte in diesen Kernen wenig Einfluss auf die Radien haben. Fermium und ähnliche transurane Elemente bilden eine Brücke zu den superschweren Elementen und erlauben es, die Stabilität solcher schwerer Kerne besser zu verstehen. Die Form dieser Kerne ist nicht kugelförmig, sondern leicht deformiert, was den Protonen im Kern erlaubt, etwas weiter voneinander entfernt zu sein, wodurch sie stabilisiert werden.

Das Team entwickelte mithilfe von Equipment und Forschenden der TU Darmstadt spezielle Lasertechniken, die feinste Änderungen in der Anregungsenergie der Elektronen messen und damit präzise Rückschlüsse auf die Kernstruktur ermöglichen. Die Ergebnisse bestätigen, dass bei schweren Kernen makroskopische Eigenschaften dominieren, während Schaleneffekte, wie bei leichteren Kernen, an Einfluss verlieren. Die Forschung eröffnet neue Möglichkeiten für die Analyse schwerster Elemente und zur Aufklärung der Stabilitätsmechanismen im Periodensystem. Warbinek/van Beek

Professor Gutfleisch ist neues acatech-Mitglied

Professor Dr. Oliver Gutfleisch
Professor Dr. Oliver Gutfleisch

12. November 2024

Professor Dr.-Ing. habil. Oliver Gutfleisch ist neu in die acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften – gewählt worden. Seit 2012 ist Gutfleisch an der TU Darmstadt tätig und leitet das Fachgebiet Funktionale Materialien am Fachbereich Material- und Geowissenschaften. Daneben hat er als einer der wissenschaftlichen Leiter die Fraunhofer-Einrichtung für Materialrecycling und Ressourcenstrategien in Hanau aufgebaut und leitet seit 2020 eine Max-Planck-Forschungsgruppe am MPI für Eisenforschung in Düsseldorf.

Gutfleischs Forschung konzentriert sich auf energieeffiziente Magnetmaterialien, nachhaltige Ressourcenstrategien und innovative Werkstoffe für biomedizinische und industrielle Anwendungen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem Recycling und der Substitution strategischer Metalle wie Seltener Erden. Als neues Mitglied wird Professor Gutfleisch in den Themennetzwerken „Materialwissenschaft und Werkstofftechnik“ sowie „Energie und Ressourcen“ aktiv mitwirken.

Die von Bund und Ländern geförderte Akademie acatech berät Politik und Gesellschaft in technikwissenschaftlichen und technologiepolitischen Zukunftsfragen. Als nationale Akademie und Stimme der Technikwissenschaften im In- und Ausland vereint acatech über 600 Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Wirtschaft. Derzeit sind über 20 amtierende und emeritierte Professorinnen und Professoren der TU Darmstadt Mitglieder der acatech. eml

Physik-Olympiade feiert Premiere an der TU

Führung durch die Labore des Fachbereichs Physik.
Führung durch die Labore des Fachbereichs Physik.

12. November 2024

Gestern (11. November) fand an der TU Darmstadt erstmals als Pilotprojekt eine zentrale zweite Runde der Internationalen Physik-Olympiade (IPhO) für Schülerinnen und Schüler statt. Anstelle der bisherigen dezentralen Klausuren an den Schulen schrieben 28 Teilnehmende gemeinsam an der TU die dreistündige Klausur. Ziel der Veranstaltung war es, den Austausch unter den jungen Talenten zu fördern und ihre Begeisterung für Physik durch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm weiter zu stärken. Neben der Klausur erwarteten die Gäste ein Impulsvortrag, eine Laborführung und ein gemeinsames Mittagessen.

Die Internationale Physik-Olympiade ist ein weltweit renommierter Wettbewerb für Schülerinnen und Schüler der Sekundarstufe II. Ziel ist es, junge Physiktalente zu fördern und gleichzeitig den internationalen Austausch in diesem Fachgebiet zu fördern. Der Wettbewerb gliedert sich in mehrere Runden. Während die erste Runde in Deutschland auf nationaler Ebene ausgetragen wird, treten die besten Schülerinnen und Schüler später international gegeneinander an. Die abschließende Runde, die sogenannte „Theoretical Competition“, fordert tiefes physikalisches Verständnis und kreatives Denken.

In diesem Jahr nahmen deutschlandweit über 1.100 Schülerinnen und Schüler an der ersten Runde teil, davon 88 aus den beteiligten Bundesländern Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland. eml

Medienschau: Verschlüsselung mit EMC²

11. November 2024

Forschende der TU Darmstadt aus den Informatik-Fachgebieten ENCRYPTO und PEASEC haben mit EMC² (Encrypted Multi-Channel Communication) eine Methode entwickelt, die besseren Schutz für das Versenden sensibler Informationen in der Online-Kommunikation ermöglicht , indem das Vertrauen auf mehrere unabhängige Kommunikationskanäle verteilt wird. Das Team adressiert mit seinem Ansatz die Limitierungen aktueller Verschlüsselungslösungen und zeigt die Unwirksamkeit staatlich angeordneter Hintertüren auf. Der Deutschlandfunk sprach nun mit Professor Thomas Schneider, dem Leiter des Fachgebiets ENCRYPTO, über das Projekt EMC². Im Interview erklärt Schneider das Konzept von EMC², wie die Verschlüsselung damit funktioniert und auch die Motivation hinter dem Forschungsprojekt. pb

Freudenberg-Gruppe zu Gast auf dem Campus

8. November 2024

Eine Delegation der Freudenberg-Gruppe mit CTO Dr. Frank Heislitz, Dr. Niko Reuß, Dr. Christopher Klatt, Dr. Julia Kubasch und Dr. Alexandra Heislitz war Ende Oktober im Wissenschaftsschloss der TU Darmstadt zu Gast. Sie wurden von TU-Präsidentin Tanja Brühl, dem Vizepräsidenten für Innovation und Internationales Thomas Walther sowie dem Vizepräsidenten für Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Infrastruktur Peter Pelz begrüßt. Im Mittelpunkt der Gespräche standen neben der MINT-Förderung vor allem verschiedene Modi der Zusammenarbeit.

So existiert seit diesem Jahr bereits eine Kooperation in Form des Freudenberg Awards – Digital Science, der im Dezember 2024 erstmalig verliehen wird. „Der Zugang zu engagierten und talentierten Studierenden ist uns als Technologieunternehmen sehr wichtig“, so Dr. Frank Heislitz, CTO der Freudenberg-Gruppe. Die TU Darmstadt gab Einblick in ihre ausgeprägte xchange-Strategie und präsentierte das Start-up Ökosystem Darmstadt. Freudenberg als technologiegetriebenes Familienunternehmen stellte seine Neugierde, Innovationen und Veränderungsbereitschaft im Laufe seiner 175jährigen Geschichte heraus. Nach diesem interessanten Austausch im Wissenschaftsschloss erhielt Freudenberg aufschlussreiche Einblicke in zwei Institute der TU Darmstadt.

Zuerst besuchte die Delegation das Data and AI Systems Lab der Systems Group von Professor Carsten Binnig. Die Wissenschaftler:innen Dr. Manisha Luthra Agnihotri, Anupam Sanghi, Johannes Wehrstein, Jan-Micha Bodensohn, Matthias Urban sowie Professor Carsten Binnig präsentierten ihre Forschung zur künstlichen Intelligenz für das Datenmanagement. Das Ziel dieser Forschung ist es, Daten technisch zu automatisieren und somit Large Tabular Models (LTMs) zu generieren. Anschließend erhielt die Delegation auf der Lichtwiese am Institut für Mechatronische Systeme von Professor Stephan Rinderknecht einen vielseitigen Überblick über die Forschung zu gesellschaftlichen Zukunftsthemen wie Energie- und Verkehrswende, Ressourceneffizienz, Digitalisierung und menschorientierte Technik des Institutes. Zusammen mit Professorin Debora Clever stellte er neben dem softwarebasierten Leichtbau auch maschinelles Lernen für robotische Systeme anhand eines KI-basierten Kickertisches vor. Abschließend zeigten Professor Peter Pelz und Dr. Maximilian Kuhr vom Institut für Fluidsystemtechnik das Praktikum Digitalisierung. Studierende werden durch dieses Lernmodul mit einer Hands-on-Mentalität an die Digitalisierung herangeführt.

Aufbauend darauf sind nun weitere Fachgespräche vorgesehen, um für konkret anstehende Fragestellungen passende Kooperationsformate zur Erarbeitung gemeinsamer Lösungen zu vereinbaren.

Anna Dorn

Georg-Moller-Preis 2024 an TU-Studierende verliehen

6. November 2024

Die Wissenschaftsstadt Darmstadt ehrt jährlich den hessischen Baumeister Georg Moller mit dem Moller-Preis, der an Studierende des Fachbereichs Architektur der TU Darmstadt verliehen wird. In diesem Jahr wurden Sebastian Duffner, Carla Joraschky, Kim Strobel, Yerin Park und Charlotte Baumann als Preisträger:innen gekürt, während Alexandra Kapelle, Carolin Schuld und Hannah Zeit Anerkennungen erhielten. Planungsdezernent Michael Kolmer überreichte die Preise in Vertretung von Oberbürgermeister Hanno Benz gestern (5. November) im Justus-Liebig-Haus und eröffnete dort eine Ausstellung der ausgezeichneten Arbeiten.

Unter dem Titel „Double Trouble“ stehen in diesem Jahr Arbeiten im Fokus, die das Potenzial von Mehrfachnutzungen bestehender Räume untersuchen. Die Studierenden des Fachgebiets Entwerfen und Gebäudetypologie unter der Leitung von Professorin Elke Reichel entwickelten Entwürfe, die auf innovative Weise temporäre Wohnnutzungen in innerstädtischen Gebäuden in Darmstadt ermöglichen. Ziel der Aufgabe war es, Räume, die häufig ungenutzt bleiben, durch architektonische Eingriffe für eine sekundäre Wohnnutzung mit bis zu 30 Schlafplätzen nutzbar zu machen.

Mit dem seit 1989 vergebenen Preis erinnert die Stadt Darmstadt an den bedeutenden Architekten und Stadtplaner Georg Moller und fördert den Austausch zwischen Stadt, Universität und der Bauverein AG, die das Preisgeld stiftet. Die Auszeichnung ist mit insgesamt 2.600 Euro dotiert. Die Ausstellung der Arbeiten kann bis zum 10. November 2024 im Justus-Liebig-Haus kostenfrei besucht werden. Wissenschaftstadt Darmstadt/eml

Medienschau: Der Einfluss des Klimawandels auf unsere Waldböden

5. November 2024

In der neuen „Hessen schafft Wissen“-Podcastfolge „Der Einfluss des Klimawandels auf unsere Waldböden“ diskutieren die Biologen Professor Dr. Michael Heethoff und Dr. Katja Wehner von der TU Darmstadt, wie der Klimawandel, intensive Forstwirtschaft und Urbanisierung das fragile Gleichgewicht in hessischen Wäldern bedrohen. Das Projekt „LaubKlima“, gefördert vom Hessischen Landesamt für Naturschutz und Geologie, untersucht erstmals umfassend, wie die Bodenorganismen der Laubstreu – darunter Hornmilben, Springschwänze und Regenwürmer – auf Veränderungen in Waldstruktur und Mikroklima reagieren.

In Hessen, wo nur etwa drei Prozent der Waldflächen unter Schutz stehen, führt die intensive Nutzung vieler Waldgebiete zu Bodenschädigung und Artenverlust, besonders durch standortfremde Monokulturen und den Mangel an Totholz. Dies macht die Ökosysteme anfälliger gegenüber klimatischen Belastungen wie Trockenheit. Das „LaubKlima“-Projekt erforscht unter anderem, wie unterschiedliche Waldtypen und Baumarten das Mikroklima und den Abbau von Laubstreu beeinflussen. Die Erkenntnisse sollen wertvolle Hinweise geben, wie der Waldumbau und die Forstwirtschaft an künftige klimatische Herausforderungen angepasst werden können, um die Widerstandsfähigkeit hessischer Wälder zu stärken und langfristig zu sichern. eml

Begrüßung neuberufener Professor:innen beim dies academicus

4. November 2024

„Schön, dass Sie da sind!“: Unter diesem Leitgedanken hat das Präsidium der TU Darmstadt am Freitag (1. November) gut ein Dutzend neuberufene Professorinnen und Professoren in der Alten Maschinenhalle zum dies academicus begrüßt, einem neuen Veranstaltungsformat an der TU. TU-Präsidentin Professorin Tanja Brühl empfing die Gäste herzlich. „Schön, dass Sie sich für die TU Darmstadt entschieden haben!“, sagte sie. „Schön, dass Sie bei uns sind!“ Als Raum für persönliche Begegnungen spiegele der dies academicus den TU-Spirit wider: „Der Austausch und das Miteinander machen uns zu einer ganz besonderen Universität.“

Zum Auftakt stellten zwölf zentrale Einheiten und Einrichtungen an Thementischen ihre Angebote zur Unterstützung von Forschung, Lehre und xchange vor, darunter fünf Dezernate, das Science Communication Centre (SCC) und das Innovations- und Gründungszentrum HIGHEST. Anschließend kamen die Neuberufenen zu Gesprächen mit dem Präsidium zusammen. Im Fokus der anschließenden Diskussionen, zu denen alle Professor:innen der TU eingeladen waren, standen Forschungskooperationen an der Universität.

Das Fazit des ersten dies academicus fiel durchweg positiv aus. „Ich freue mich außerordentlich, dass wir mit den neuberufenen Kolleg:innen so tatkräftige Mitglieder als Teil unserer Universitätsgemeinschaft willkommen heißen konnten“, erklärte Präsidentin Brühl. „Sie bereichern mit ihren Ideen, ihrem Enthusiasmus, ihren Erfahrungen, ihren Fragen und auch ihrer Bereitschaft zum Hinterfragen unsere Universität. Sie bringen sich überzeugt und überzeugend ein in Forschungs- und Lehrkooperationen.“
Den ausführlichen Bericht und weitere Impressionen finden Sie im Infoportal.

mih

Neue Videoreihen von emergenCITY

04. November 2024

Im LOEWE-Zentrum emergenCITY forschen mehr als 90 Wissenschaftler:innen an Lösungen, um Städte besser auf Krisen vorzubereiten. Der Fokus liegt auf resilienten Informations- und Kommunikationssystemen, um die Funktionsfähigkeit während und nach Katastrophen zu gewährleisten. Diese Arbeit stellen die Forschenden nun in zwei Videoreihe vor. Unter dem Motto #emergenCITYinsights geben sie einen kurzen Überblick über ihre Forschungsthemen und präsentieren ihre wissenschaftlichen Ansätze zur Krisenvorsorge. Im ersten Video der Reihe spricht Markus Henkel von Peasec über Smart-Home-Devices.

In der zweiten nun veröffentlichten Videoreihe zeigt emergenCITY sieben ausgewählte Demonstratoren, die praxisnah die Ergebnisse interdisziplinärer Forschung zu Krisenszenarien veranschaulichen. Die kurzen Filme geben Einblicke in innovative Lösungen wie das stromautarke Haus eHUB, das als Reallabor für die Erforschung eines langanhaltenden Stromausfalls dient, oder den intelligenten Rettungsroboter Scout, der gefährliche Gebiete erkundet und Verletzte sucht. Die Videoreihe verdeutlicht, wie emergenCITYs Forschung die Katastrophenhilfe revolutionieren könnte. Die Videos sind jetzt auf dem YouTube-Kanal von emergenCITY verfügbar.

emergenCITY forscht seit 2020 an resilienten Infrastrukturen digitaler Städte, die auch Krisen und Katastrophen standhalten. emergenCITY ist als interdisziplinäre und standortübergreifende Kooperation organisiert, an der die Partneruniversitäten Technische Universität Darmstadt, Universität Kassel und Philipps-Universität Marburg beteiligt sind. Darüber hinaus sind als assoziierte Partner das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) und die Stadt Darmstadt sowie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in das Zentrum eingebunden.

emergenCITY/cst/bjb

Medienschau: TU Darmstadt nimmt KI unter die Lupe

31. Oktober 2024

Informatik-Professorin der TU und Mitglied der Leopoldina Irina Gurevych widerlegt mit ihrer vielbeachteten Studie zu unerwarteten Leistungssprüngen der KI eine von Google 2022 angelegte Untersuchung und spricht dazu bei 17:30 Sat.1Live (ab Minute 02:10). Google behauptete, dass größer werdende Modelle plötzlich Aufgaben lösen können, für die sie nicht trainiert wurden. Gurevych und ihr Team konnten das nicht bestätigen. ChatGPT sei zwar schon sehr schlau, habe aber eben noch keine emergenten Fähigkeiten erworben. Es konnten keine unerwarteten Leistungssprünge der KI nachgewiesen werden. mho

Neu an der TU: Professorin Sandra Meireis

Professorin Dr.-Ing. Sandra Meireis
Professorin Dr.-Ing. Sandra Meireis

30. Oktober 2024

Seit Anfang Oktober verstärkt Dr.-Ing. Sandra Meireis den Fachbereich Architektur als Tenure-Track-Professorin für „Architekturtheorie und -wissenschaft“. Ihre aktuellen Forschungsinteressen gelten Narrativen der Post- und Globalisierungsmoderne inklusive feministischer Kritik und Ökonomiekritik, sowie der Vermittlung von Architekturtheorie(n) mit einem übergeordneten Verständnis von Architekturgeschichte als Kulturgeschichte. Forschungsschwerpunkt liegen derzeit im Sinne einer kritischen Theoriebildung der digitalen Architektur.

Wie der Fachbereich Architektur in seinem ausführlichen Porträt aufzeigt, unterrichtet Meireis seit 2010 Architekturgeschichte und -theorie an verschiedenen Hochschulen. Zuletzt vertrat sie von 2021 bis 2023 eine Professur der Klasse für Architektur- und Designgeschichte/Architekturtheorie an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart.

Wir haben Professorin Meireis, die ihre Promotion am Fachgebiet Architekturtheorie an der TU Berlin zum Thema „Mikro-Utopien der Architektur“ als ihren bislang wichtigsten wissenschaftlichen Meilenstein nennt, zu ihrem Start an der TU Darmstadt ein paar Fragen zu ihren Projekten und Plänen gestellt:

Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? Was ist das Spannende an Ihren Themen?

Mein Fach Architekturtheorie bietet einen breitgefächerten Rahmen der kritischen Reflexion. Im Wesentlichen setze ich dabei historisch-theoretische Erzählungen der Architektur ins Verhältnis zu räumlich-materiellen Geschichten der Gegenwart, wobei auch gesamtgesellschaftliche Zusammenhänge und Machtgefälle in den Blick genommen werden. Das Spannende für die Studierenden ist, dass sie ihre Wahrnehmungs- und Beobachtungsfähigkeit für die drängendsten Fragen unserer Gegenwart hierbei schärfen können. Auf diese Weise lässt sich die komplexe und miteinander verwobene Entwicklung von Digitalisierung, Kapitalismus, Klimawandel und Neokolonialismus, die den gebauten Raum gleichermaßen durchdringen, besser begreifen.

An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität großgeschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten?

Die Architektur an sich ist ein sehr interdisziplinäres Feld. Das betrifft nicht nur ästhetische Fragestellungen, sondern auch ökologische, ökonomische, sozial- und materialpolitische sowie gesellschaftskritische Aspekte. Für meine interdisziplinär angelegten Lehr- und Forschungsvorhaben an der TU Darmstadt sehe ich Schnittstellen insbesondere bei den Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften, Humanwissenschaften sowie der Informatik.

Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag ist …

… jegliche Form des Rückzugs: in die Familie, in die Literatur, in die Natur, im Wesentlichen in eine erholsame Abgeschiedenheit.

pb

TU erfolgreich bei Patentanmeldungen

29. Oktober 2024

Eine aktuelle Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt, dass deutsche Hochschulen im Bereich der Patentanmeldungen eine bedeutende Rolle spielen. Die TU Darmstadt nimmt dabei unter den deutschen Universitäten den 8. Platz von 149 deutschen Universitäten ein und positioniert sich weltweit auf Rang 90.

Mit einem Anteil von 8,9 Prozent an den internationalen Patentanmeldungen belegen die deutschen Hochschulen den zweiten Platz, hinter den führenden US-Universitäten, die mit 34,5 Prozent dominieren. Japan folgt auf dem dritten Platz mit 7,3 Prozent.

In dem Ranking der 1.767 patentaktiven Hochschulen sind die USA klar führend. Den ersten Platz belegt der Verbund der staatlichen University of California mit seinem Campus in Los Angeles, im Deutschlandranking die TU München.

Auch im nationalen IW-Ranking zu Patentanmeldungen deutscher Hochschulen liegt die TU Darmstadt in den Top 10: Dort belegt sie den sechsten Platz, Spitzenreiter ist hier die TU Dresden. eml/bjb

Medienschau: Lehre neu denken mit "Future Learning Spaces”

29. Oktober 2024

Wie sieht die Lehre der Zukunft aus? Wie können 360°, Augmented und Virtual Reality in die Lehre integriert werden? Und wie lässt sich sicherstellen, dass ein echter Mehrwert für die Nutzenden entsteht? Die Kurzdokumentation „Perspektive Lehre“ von „Hessen schafft Wissen“ gibt einen spannenden Einblick in die Arbeit innerhalb des Projekts „Future Learning Spaces“ kurz “fuels”.

Das Verbundprojekt von TU Darmstadt, Goethe-Universität Frankfurt und Hochschule Darmstadt hat sich zum Ziel gesetzt, Lernräume zu gestalten, in denen sich je nach Szenario physische und digitale Elemente miteinander vermischen. Zum Beispiel wird der physische Raum eines Labors durch digitale Informationen und Lerninhalte „on demand“ erweitert oder Handlungsabläufe vor Ort mithilfe von Assisted Reality (AR) Ansätzen unterstützt. 360°-Umgebungen ermöglichen eine flexible Vorbereitung auf die Lerninhalte und verbessern so die Effizienz der Lernzeit vor Ort. Innovative VR- und AR-Szenarien bieten neue Möglichkeiten, um in hybriden Räumen sowohl kollaborativ als auch individuell zu studieren und zu lehren. Über die Entwicklung der Räume und Szenarien hinaus umfasst das Projekt den gemeinsamen Aufbau von Qualifizierungs-, Beratungs- und Unterstützungsangeboten für Lehrende und Studierende aller Fachbereiche.

„fuels“ wird bis Ende 2025 vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) gefördert. eml

Digital-Gipfel: Gründungspreis für Start-up dianovi

Das Team von dianovi nimmt den Gründungspreis entgegen.
Das Team von dianovi nimmt den Gründungspreis entgegen.

23. Oktober 2024

Das TU-Startup dianovi (ehemals MySympto) wurde am Montag (21.10.) beim Digital-Gipfel der Bundesregierung in Frankfurt am Main für seine innovative Notfall-App mit einem Gründungspreis im Rahmen des „Gründungswettbewerbs – Digitale Innovationen“ ausgezeichnet. Die App unterstützt Notärzte dabei, unter Hochdruck präzise Diagnosen zu stellen und die optimale Behandlungsmethode zu wählen.

Dr. Anna Christmann, Beauftragte des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) für Digitale Wirtschaft und Start-ups, überreichte dem Team ein Preisgeld in Höhe von 7.000 Euro. Die Jury würdigte besonders das hohe Potenzial der Innovation zur Vermeidung von Fehldiagnosen sowie die fachliche Kompetenz des Teams.

„Es war eine großartige Erfahrung und wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung“, erklärt Elias Hofmann, Geschäftsführer von dianovi. Die enge Anbindung an die TU Darmstadt wurde von der Jury als besonderer Pluspunkt hervorgehoben.

Der Erfolg von dianovi ist bemerkenswert: Aus 300 Bewerbungen wurden insgesamt nur 21 Start-ups ausgezeichnet. Der „Gründungswettbewerbs – Digitale Innovationen“ des BMWK richtet sich an Gründungsinteressierte und junge Start-ups mit innovativen digitalen Geschäftsideen aus verschiedenen Bereichen – von der Energiewirtschaft über das Gesundheitswesen bis hin zur Kultur- und Kreativwirtschaft. HIGHEST/Claudia Becker/pb

Doppelerfolg für PEASEC beim FIfF-Weizenbaum-Studienpreis 2024

22. Oktober 2024

Auf der diesjährigen Konferenz des FIfF e.V. (Forum InformatikerInnen für Frieden und gesellschaftliche Verantwortung) wird das Fachgebiet PEASEC der TU Darmstadt gleich zweimal mit dem Weizenbaum-Studienpreis 2024 ausgezeichnet. Die Doktorarbeiten von Dr. Thea Riebe und Dr. Thomas Reinhold, betreut von Professor Christian Reuter, werden mit dem ersten Preis geehrt. Beide Arbeiten befassen sich mit sicherheitsrelevanten Aspekten der Informations- und Kommunikationstechnologien sowie der Cybersicherheit.

In ihrer Dissertation „Technology Assessment of Dual-Use ICTs – How to Assess Diffusion, Governance and Design“ analysiert Riebe, wie dual-use-Technologien sowohl zivil als auch militärisch genutzt werden können. Sie entwickelt Methoden zur Bewertung der Verbreitung, Steuerung und Gestaltung solcher Technologien, mit Fallstudien zu autonomen Waffensystemen und Künstlicher Intelligenz. Reinhold widmet sich in seiner Arbeit „Towards a Peaceful Development of Cyberspace – Challenges and Technical Measures for the De-escalation of State-led Cyberconflicts and Arms Control of Cyberweapons“ der Deeskalation staatlich geführter Cyberkonflikte. Er entwickelt Ansätze zur Klassifikation von Cyberwaffen und untersucht technische Maßnahmen zur Reduzierung von Eskalationsrisiken.

„PEASEC – Science and Technology for Peace and Security“ unter der Leitung von Professor Reuter verbindet Informatik mit Friedens- und Sicherheitsforschung und entwickelt innovative Ansätze in den Bereichen Cybersicherheit, Mensch-Computer-Interaktion und Konfliktforschung. PEASEC/eml

Go out Auslandsstudium 2025/26

18. Oktober 2024

Studierende der TU Darmstadt, die im akademischen Jahr 2025/26 (entweder im Winter- und/oder Sommersemester) ins Ausland gehen möchten, können sich ab dem 15. Oktober bis zum 30. November 2024 auf einen Platz an einer der weltweiten Partneruniversitäten bewerben. Eine Übersicht über die Austauschplätze, nach Fachbereichen filterbar, finden Interessierte in der TU Darmstadt Partnerdatenbank.

Gleichzeitig starten ab dem 22. Oktober die Go Out-Informationsveranstaltungen des Dezernats Internationales und der Fachbereiche. Die Experte:innen der Länderreferate Europa und Overseas sowie aus den Fachbereichen geben viele hilfreiche Tipps und Informationen rund um die Bewerbung. Einen Überblick über alle Termine gibt es auf der Webseite des Dezernats Internationales. Die Bewerbungsfrist für die Hessen-Massachusetts Programme der TU Darmstadt endet bereits am 15. November 2024, für alle anderen Programme ist die zentrale Bewerbungsfrist der 30. November 2024. Chabilan/pb

Beginn der Alumni- und Studienabbruchbefragung

17. Oktober 2024

Im aktuellen Wintersemester findet an der TU Darmstadt erneut die zentrale Alumnibefragung statt. Alle Personen, die zwischen Oktober 2022 und September 2023 einen akademischen Abschluss an der TU Darmstadt erworben haben, werden zur Teilnahme an der Befragung eingeladen. Die Alumni können hierbei ihr Studium rückblickend bewerten und über ihren weiteren beruflichen oder akademischen Weg berichten. Ihre Erfahrungen liefern wertvolle Hinweise für die Weiterentwicklung von Studium und Lehre und dienen als wichtige Informationsquelle für Studieninteressierte sowie aktuell Studierende.

Parallel zur Alumnibefragung wird erstmals eine zentrale Studienabbruchbefragung durchgeführt. Zielgruppe dieser Befragung sind ehemalige Studierende, die zwischen Oktober 2022 und September 2023 ihr Studium an der TU Darmstadt abgebrochen und die Universität verlassen haben. Im Fokus stehen dabei die Gründe für die Exmatrikulation und der anschließende Werdegang der Befragten.

Beide Befragungen sind Teil des Projekts Studium und Beruf in Hessen, welches im Auftrag des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst durchgeführt und durch das Institut für angewandte Statistik (ISTAT) koordiniert wird. Neben der Ergebnisnutzung an den einzelnen hessischen Hochschulen können auch hochschulübergreifende Erkenntnisse über die hessischen Alumni und die Studienabbrecher gezogen werden: Die gewonnenen Daten ermöglichen eine Vielzahl von Analysen zu bildungs- und arbeitsmarktrelevanten Themen. HDA

MySympto im Finale des Hessischen Gründerpreises

17. Oktober 2024

dianovi (ehem. MySympto), ein Start-up der TU Darmstadt, steht im Finale beim Hessischen Gründerpreis. Die Ausgründung hat einen KI-gestützten Assistenten für Notaufnahmen entwickelt, der medizinisches Personal bei der Diagnose unterstützt und Behandlungsempfehlungen gibt. Das erfolgversprechende Unternehmen wird von HIGHEST, dem Innovations- und Gründungszentrum der TU Darmstadt beraten und gefördert. Auch andere Unterstützung wie etwa ein Hessen-Ideen-Stipendium konnte es bereits einwerben.

Der Hessische Gründerpreis bietet jungen Unternehmen vielfältige Möglichkeiten, ihr Geschäftsmodell einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Neben einem weitreichenden Netzwerk profitieren die Teilnehmenden von Pitch-Trainings sowie attraktiven Preisgeldern. Das Finale findet am 1. November in Marburg statt. Dort müssen die Finalist:innen neben der Jury auch das Publikum einer Fachtagung überzeugen. Zudem geht ein vor kurzem angelaufenes Online-Voting als weiterer Faktor in die Wertung ein.

Insgesamt hatten sich 176 Unternehmen für den Wettbewerb beworben. 48 von ihnen traten im Halbfinale gegeneinander an, zwölf haben es ins Finale geschafft. Die Vergabe des Preises erfolgt in vier Kategorien, dianovi (ehem. MySympto) ist in der Kategorie „Gründung aus der Hochschule“ nominiert. IHK/cst

Millionenförderung für Focused Energy

16. Oktober 2024

Die TU-Ausgründung Focused Energy wird mit 2,5 Millionen Euro unterstützt. Davon sind 500.000 Euro Landesmittel und zwei Millionen Euro Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). „Hier in Darmstadt geht es um die Energie der Zukunft“, sagte der hessische Wirtschafts- und Energieminister Kaweh Mansoori bei der Übergabe des Förderbescheides. „Wir wollen Hessen zu einem führenden Zentrum der laserbasierten Kernfusion machen.“ Focused Energy zeige, wie Grundlagenforschung in Deutschland in die konkrete Anwendung überführt werden könne und entwickle so ein weltweit einzigartiges Verfahren für die Energie der Zukunft, so der Minister weiter.

Focused Energy ist ein 2021 aus der TU Darmstadt ausgegründetes deutsch-amerikanisches Unternehmen, das in Darmstadt das Potenzial der Fusionsenergie erforscht und erprobt. Gleichzeitig ist Focused Energy das einzige von etwa 40 Unternehmen, die professionell Fusionsenergieforschung betreiben, mit einem eigenen Target-Labor, um die Herstellung von Fusionsbrennstoff zur Marktreife zu bringen. In diesem Labor werden die nur stecknadelkopfgroßen Targets produziert, die den Brennstoff für die Fusionsenergie enthalten.

Zum Jahreswechsel zieht das Start-up in ein neues Target-Labor in Darmstadt, in das bereits zehn Millionen Euro investiert wurden. Markus Roth, Professor für Laser- und Plasmaphysik an der TU Darmstadt ist Mitgründer und wissenschaftlicher Leiter von Focused Energy. Er kann eine über 20-jährige Erfahrung in der Entwicklung der Targets vorweisen. HMWVW/Focused Energy/cst

Neu an der TU Darmstadt: Professorin Tanja Franken

Professorin Dr. Tanja Franken
Professorin Dr. Tanja Franken

15. Oktober 2024

Herzlich Willkommen: Seit Oktober ist Tanja Franken neue Professorin am Fachbereich Chemie. Die 38-jährige Wissenschaftlerin, deren Forschungsgebiet die Technische Chemie/Katalyse ist, promovierte an der RWTH Aachen und war Post Doc am Paul-Scherrer-Institut & ZHAW in der Schweiz. Zuletzt war Franken an der FAU Erlangen-Nürnberg als Juniorprofessorin für katalytische und elektrokatalytische Systeme und Verfahren tätig. Die Einwerbung eines ERC Starting Grants dort im vergangenen Jahr bezeichnet sie als ihren bislang wichtigsten wissenschaftlichen Meilenstein. Wir haben Professorin Franken zu ihrem Start an der TU Darmstadt ein paar Fragen gestellt:

Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? Was macht diese spannend?

Mein Fachbereich, die Technische Chemie, befasst sich mit der großtechnischen und industriellen Umsetzung von chemischen Prozessen. Mit Blick auch die zukünftige nachhaltige Ausrichtung unserer Gesellschaft spielt die Technische Chemie eine Zentrale Rolle, um gleichzeitig auch unseren gewohnten Lebensstandard aufrecht zu erhalten. Insbesondere die Verwendung von Katalysatoren, oder die Verwendung von nachhaltigen Ausgangsstoffen tragen zu den ressourcenschonenden und nachhaltigen Lösungen bei. Das ist genau das Spannende daran, dass wir uns aktuell in einer Phase des Umbruchs befinden und die Technische Chemie direkt zu zukünftigen Lösungen beiträgt.

An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität großgeschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten?

Die Technische Chemie ist von Natur aus höchst interdisziplinär. Um Prozesses aus dem Labormaßstab sicher in die industrielle Größenordnung zu überführen, braucht es Wissen über Chemie, Materialwissenschaften, Physik, Thermodynamik, Konstruktionslehre, Fluiddynamik und je nach Fragestellung noch vieles mehr. Daher vereint die Technische Chemie Naturwissenschaftler, Ingenieure, Materialwissenschaftler und zur Automatisierung von Prozessen auch Informatiker.

Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag ist …

… meine Familie, Musik und Ausflüge in die Berge.

pb

TU weiterhin top beim Industrietransfer

15. Oktober 2024

Im jüngst veröffentlichten THE World University Ranking 2025 hat die TU Darmstadt im Bereich Industrietransfer weltweit erneut einen Spitzenplatz belegt. In der Kategorie „Industry“, die Patente und Industriedrittmittel auswertet, liegt sie in der Welt auf Platz 35. Im Gesamtranking der Hochschulen steht die TU Darmstadt weiterhin in der Ranggruppe 251-300 und ist damit international sehr gut sichtbar positioniert.

Das renommierte THE World University Ranking wird jährlich von der Rankingagentur Times Higher Education (THE) veröffentlicht und gehört zu den international bekanntesten Hochschulrankings. Es beruht auf Reputationsumfragen, Publikations- und Zitationsdaten sowie statistischen Angaben der Universitäten.

Alle Ergebnisse des Rankings 2025 sowie die Methodik im Detail können auf der Webseite von THE eingesehen werden. sip

Medienschau zur „Darmstädter Wachstumskonferenz“

14. Oktober 2024

Die Stadt Darmstadt ist attraktiv: seit Jahren wächst die Bevölkerung. Gleichzeitig ist die Siedlungsfläche der Stadt jedoch weitestgehend an ihre Grenzen gelangt. Was folgt daraus für die Infrastruktur, den Verkehr und die Einwohner:innen? Um die Auswirkungen des Wachstums in Darmstadt und Umgebung zu analysieren, haben die Wissenschaftsstadt Darmstadt und die TU Darmstadt vergangenen Freitag (11. Oktober) die erste gemeinsame Wachstumskonferenz ausgerichtet. Akteur:innen aus Politik, Wirtschaft, Stadtgesellschaft und Forschung befassten sich mit den Themen Wohnen, Wirtschaft, Arbeit und Mobilität. Professor Thomas Walther, TU-Vizepräsident für Innovation und Internationales, und TU-Professorin Michèle Knodt vom Institut für Politikwissenschaft brachten dazu maßgebliche Impulse ein.

Die Konferenz wurde auch in den Medien aufgegriffen. Wachstum lasse sich nicht stoppen und müsse daher gestaltet werden, schreibt etwa das Darmstädter Echo (Artikel mit Bezahlschranke). Zudem brauche es für die Weiterentwicklung von Stadt und Umland eine gemeinsame Vision. Auch die Frankfurter Rundschau stellte die Notwendigkeit der Zusammenarbeit zwischen Stadt und Kreis in den Mittelpunkt und zitiert dazu Vizepräsident Walther: „Die Stadt Darmstadt und der Landkreis Darmstadt-Dieburg sollen zusammen wachsen und zusammenwachsen.“ Diese interkommunale Zusammenarbeit sei jedoch anstrengend und müsse politisch gewollt und durchgefochten werden. Als Positivbeispiel wurde im Rahmen der Konferenz auf Sportvereine, Feuerwehren und Verbände verwiesen, bei denen schon heute eine kommunenübergreifende Zusammenarbeit funktioniere.

Um die gewonnenen Erkenntnisse zu vertiefen, ist von städtischer Seite als nächster Schritt eine Bürgerumfrage zum Thema Wachstum geplant. cst

Brasilianische Delegation informiert sich an der TU über Digitalisierungsprojekte

Gruppenbild der Gäste am Fachbereich Maschinenbau
Gruppenbild der Gäste am Fachbereich Maschinenbau

14. Oktober 2024

Vergangenen Montag (7. Oktober) besuchten Mitglieder des brasilianischen Ministeriums für Wissenschaft, Technologie und Innovation die TU Darmstadt. Geleitet wurde die Delegation von Vizeminister Henrique de Oliveira Miguel und Eliana Cardoso Emediato de Azambuja, stellvertretende Direktorin des Sekretariats für Digitale Transformation. Die Delegation war für eine Sitzung des Deutsch-Brasilianischen Digitaldialogs nach Berlin gereist und nutze die Gelegenheit, sich an ausgewählten Standorten in Deutschland über Forschungsprojekte im Bereich Digitalisierung zu informieren.

Professor Thomas Walther, TU-Vizepräsident für Innovation und Internationales, begrüßte die Gäste an der TU Darmstadt und besuchte mit ihnen das Institut für Produktionsmanagement, Technologie und Werkzeugmaschinen (PTW) sowie das Fachgebiet Product Life Cycle Management (PLCM). Beide Institutionen am Fachbereich Maschinenbau beschäftigten sich intensiv mit Digitalisierung und dem Transfer der Forschungsergebnisse in die Wirtschaft.

Am Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie SIT präsentierten Professor Michael Waidner und Professorin Haya Shulman das Nationale Forschungszentrum für angewandte Cybersicherheit ATHENE und führten die Simulation eines Angriffes auf ein Netzwerk auf der Cyber Range vor. Bei der anschließenden Vorstellung von hessian.AI erläuterte Professorin Mira Mezini, Co-Direktorin von hessian.AI, die Strukturen des Hessischen Zentrums für Künstliche Intelligenz. Zudem wurde das KI-Innovationslabor und ein KI-Start-up aus Darmstadt vorgestellt. Christian Tischer/pb

Zermelo-Ring erstmals vergeben – an TU-Professor Ulrich Kohlenbach

Professor Dr. Ulrich Kohlenbach

14. Oktober 2024

Die Deutsche Vereinigung für mathematische Logik und für Grundlagenforschung der exakten Wissenschaften (DVMLG) hat TU-Professor Ulrich Kohlenbach vom Fachbereich Mathematik den Ernst-Zermelo-Ring verliehen. Die Verleihung fand am 7. Oktober im Rahmen des Colloquium Logicum 2024 in der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien statt. Mit dem Ernst-Zermelo-Ring zeichnet die DVMLG künftig alle vier Jahre einen auf dem Gebiet der Grundlagen der Mathematik tätigen Forscher aus, der die Entwicklung des Faches nachhaltig beeinflusst hat und voraussichtlich auch in den kommenden Jahren aktiv bleiben wird. Kohlenbach ist der erste Träger des Ernst-Zermelo-Rings.

Mit der Auszeichnung würdigt der DVMLG Kohlenbachs wissenschaftliche Leistungen zum Programm des „Beweisschürfens“ („proof mining“). Es verwendet dazu Werkzeuge aus der mathematischen Logik, um explizite quantitative Information (z.B. Konvergenzraten) aus zunächst nicht-konstruktiven Beweisen (z.B. Konvergenzbeweise) zu extrahieren. Diese Methode wurde mit besonderem Erfolg in den Kontexten der nichtlinearen Analysis, insbesondere der Fixpunkttheorie, Ergodentheorie, topologischen Dynamik und konvexen Optimierung angewandt.

Namensgeber des Preises ist der deutsche Mathematiker Ernst Zermelo (1871-1953). Die üblicherweise verwendete axiomatische Grundlage der Mathematik sind die Zermelo-Fraenkel-Axiome der Mengenlehre, u.a. benannt nach Ernst Zermelo, Zermelos Werk war von unschätzbarem Wert für die Grundlagen der Mathematik, ging aber weit darüber hinaus. Seine Witwe stellte seinen Siegelring für die Auslobung des Preises zur Verfügung. DVMLG/pb

TU-Professor Christian Bischof an Polarexpedition beteiligt

Das „Science Team" neben der „Polar6“- Maschine (v.li.n.re.): Angelika Humbert, Christian Bischof, Max Stöhr, Daniel Steinhage.
Das „Science Team" neben der „Polar6“- Maschine (v.li.n.re.): Angelika Humbert, Christian Bischof, Max Stöhr, Daniel Steinhage.

14. Oktober 2024

TU-Informatikprofessor Christian Bischof hat an einer Flugexpedition nach Grönland teilgenommen. Ziel des Einsatzes mit dem Forschungsflieger „Polar6“ war unter anderem, Daten für Gletschersimulationen auf dem Hochleistungsrechner „Lichtenberg“ der TU Darmstadt zu sammeln. „Die Fernerkundung per Satellit kann zwar die Ausdehnung von Gletschern in hoher Auflösung wiedergeben, aber für ein detailliertes Verständnis des Fließ- oder Bruchverhaltens von Gletschern ist deren Untersuchung vor Ort unverzichtbar“, erklärt Bischof, der das Arbeitsgebiet Scientific Computing an der TU Darmstadt leitet. „Insbesondere können nur so verlässliche Eingabe- und Randwerte für Computersimulationen bestimmt werden.“ Für solche Simulationen sind große Rechenkapazitäten notwendig, wie sie der „Lichtenberg“ bietet.

Der Flug fand im Rahmen der Expedition „Polarmonitor 2024“ statt, die der Untersuchung der Struktur von Gletschern und Eisfeldern in Grönland mit Hilfe von Radar- und Lasermessungen sowie hochauflösenden Kamerabildern dient. Die Federführung liegt beim Alfred-Wegener-Institut Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI) mit Sitz in Bremerhaven. Professorin Angelika Humbert, AWI-Glaziologin und Lehrbeauftrage an der TU Darmstadt, erforscht dabei die Dynamik und Veränderungen von Gletschern. Dies geschieht unter anderem durch die Simulation der Eismechanik und Hydrologie von Eisschilden auf Hochleistungsrechnern. Prof. Humbert bietet an der TU Darmstadt auch eine Vorlesung zur „Mechanik von Gletschern und Eisschilden“ an. Am „Polarmonitor 2024“ ist auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) beteiligt. Bischof/mih

Städte vor Hochwasser, Starkregen oder Dürre schützen

11. Oktober 2024

Katastrophen vorbeugen und deren Auswirkungen verringern – daran erinnert der Internationale Tag der Katastrophenvorbeugung (International Day for Disaster Risk Reduction) der Vereinten Nationen am 13. Oktober. Die mehr als 90 Wissenschaftler:innen im LOEWE-Zentrum emergenCITY konzentrieren sich in ihrer Forschung ebenfalls darauf und stellen zum Jahrestag zwei aktuelle Forschungsprojekte zu den Themen historische Wahrnehmung und Bewältigung von Hochwasserereignissen sowie resiliente Wasserversorgungssysteme vor. mho

Beirat mit TU-Professorin Weidenkaff legt neues Wassergutachten vor

TU-Professorin Anke Weidenkaff (re.) hat ein neues Gutachten zum Wassermanagement mit vorgestellt.
TU-Professorin Anke Weidenkaff (re.) hat ein neues Gutachten zum Wassermanagement mit vorgestellt.

11. Oktober 2024

Als Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) hat TU-Professorin Anke Weidenkaff heute ein neues Gutachten zum Wassermanagement mit vorgestellt. Das Papier mit dem Titel „Wasser in einer aufgeheizten Welt“ wurde in der Bundespressekonferenz in Berlin präsentiert. Die Kernaussage lautet: Die nationale und internationale Wasserpolitik muss sich auf fortschreitende und beschleunigte Veränderungen im globalen Wasserkreislauf einstellen und auf diese schnell und umfassend reagieren.

Klimaschutz, der Schutz der Ökosysteme sowie ein klimaresilientes, sozial ausgewogenes Wassermanagement seien die wichtigsten Maßnahmen, um Wassernotlagen zu verhindern, heißt es in dem Gutachten, das der Beirat an Bundesumweltministerin Steffi Lemke und den Parlamentarischen Staatssekretär bei der Bundesministerin für Bildung und Forschung, Mario Brandenburg, übergab. Notwendig sei eine internationale Wasserstrategie, die den Schutz der Ressource Wasser als gemeinsames Anliegen der Menschheit anerkenne und vorhandene Prozesse und Konventionen stärke und verzahne.

Weidenkaff gehört dem WBGU seit 2020 an. Sie leitet an der TU Darmstadt das Fachgebiet Werkstofftechnik und Ressourcenmanagement am Institut für Materialwissenschaft (Fachbereich Material- und Geowissenschaften). Der Beirat war 1992 eingerichtet worden, um globale Umwelt- und Entwicklungsprobleme und deren Folgen zu analysieren und zur Lösung Handlungs- und Forschungsempfehlungen an die Bundesregierung zu erarbeiten. mih

Medienschau: Kommentar von TU-Professorin Gehring zum Artensterben

9. Oktober 2024

TU-Philosophieprofessorin Petra Gehring hat den Verlust der Artenvielfalt als schleichende Tragödie bezeichnet. Deren Wahrnehmung falle den Menschen schwerer, als akuten Katastrophen wie Kriegen sofortige Aufmerksamkeit zu schenken, sagte Gehring in einem Kommentar auf Deutschlandfunk Kultur. „Hier reden wir über langsame Prozesse, die niemand mit dem bloßen Auge sieht“, erklärte sie. „Man braucht wissenschaftliche Studien, Messungen und mindestens Jahrzehnte, um das Phänomen überhaupt festzustellen.“ Und selbst dann sei es weiter schwer präzise zu fassen.

Für allmähliche Veränderungen der Umwelt wie die Biodiversitätskrise habe der Mensch kein Sinnesorgan, betonte Gehring, geschäftsführende Direktorin des Instituts für Philosophie an der TU Darmstadt. In der Folge erhalte die Krise nicht die Dringlichkeit, die notwendig sei. Die „Aufmerksamkeitskonkurrenz, die Erfahrbarkeitsdifferenz“ zwischen akuten und langsamen Katastrophen sei ein Problem. „Sie arbeitet gegen die Biodiversität und für den Krieg“, sagte die Expertin. „Das ist nicht gut.“

Laut dem kürzlich veröffentlichten ersten Bericht zur Artenvielfalt in Deutschland ist ein Drittel aller Tierarten hierzulande gefährdet. mih

Neu an der TU: Professor Christian Hofstadler

8. Oktober 2024

Die Technische Universität Darmstadt begrüßt Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. habil. Christian Hofstadler als neuen Professor am Institut für Baubetrieb im Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften. Der 57-jährige Wissenschaftler und Experte für Bauprozesse bringt umfangreiche Erfahrungen aus Wissenschaft und Praxis mit. Zuvor war er als Institutsvorstand am Institut für Baubetrieb und Bauwirtschaft der Technischen Universität Graz tätig und ist allgemein beeideter und gerichtlich zertifizierter Sachverständiger. Außerdem lehrte er regelmäßig an der TU Darmstadt und der TU Dortmund und hielt Gastvorlesungen in Saudi-Arabien und Südafrika.

Professor Hofstadler sieht in seiner zukünftigen Arbeit großes Potenzial in der Steigerung der Produktivität und Nachhaltigkeit sowie der Digitalisierung im Baubetrieb. Ein Schwerpunkt seiner Forschung liegt in der Generierung zuverlässiger Basisdaten für Building Information Modeling (BIM), unterstützt von der Bauwirtschaft. Die Digitalisierung, ein allgegenwärtiges Thema, wird für zukünftige Entwicklungen im Baubetrieb und in der Bauwirtschaft eine Schlüsselrolle spielen, sowohl in der Forschung als auch in der Praxis.

Zu seinen Forschungsinteressen zählen agile Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI), die Modellierung und Simulation von Bauprozessen sowie die Einführung neuer Managementmethoden und nachhaltiger Kreislaufwirtschaftsprozesse. Wir haben Professor Hofstadler einige Fragen zu seinen Plänen an der TU Darmstadt gestellt.

Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? / Was ist das Spannende an Ihren Themen?

Bauen ist anspruchsvoll, aufregend, kompliziert und komplex. Bauen bedeutet eine Weiterentwicklung der Zivilisation unter Wahrung des Respekts gegenüber der Erde, ihren Ressourcen und anderen Lebewesen. Jedes Bauprojekt bringt dabei andere Herausforderungen mit sich – sei es im Hinblick auf die Komplexität, das Umfeld oder den Baubetrieb.

Eine Auseinandersetzung mit diesen Themen erfordert unter anderem technisches und rechtliches Wissen, Managementfähigkeiten, soziale Kompetenz, Kreativität und Agilität. Beim Baubetrieb handelt es sich also um einen vielseitigen und lebendigen Fachbereich, welcher vor allem durch die notwendige Kombination aus strategischen Überlegungen und praktischen Umsetzbarkeiten ein spannendes Forschungsgebiet und Betätigungsfeld darstellt. Speziell die von mir in den Fokus gestellten Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit im Baubetrieb stellen einen zukunftsorientierten Ansatz dar, der den Studierenden gemeinsam mit dem Erlernen systemischer Arbeitsweisen sowie der lebhaften Interaktion zwischen Theorie und Praxis einen Wissensvorsprung für den Start in eine erfolgreiche berufliche Laufbahn liefert.

An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität groß geschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten?

Meine Grundpfeiler in Forschung und Lehre orientieren sich stark an den Aspekten und gesellschaftlichen Herausforderungen der Interdisziplinarität, Modellierung, Simulation und Digitalisierung sowie eines gesamtheitlichen Prozessverständnisses in Bezug auf Bauprojekte, um zukünftig verstärkt das Thema Nachhaltigkeit in den Fokus zu rücken. Dabei spielt vor allem ein grundlegendes Verständnis der Bauprozesse eine entscheidende Rolle für die weiterführende interdisziplinäre Vernetzung.

Ich sehe dahingehend vielversprechende Schnittstellen mit einer Vielzahl von Fachgebieten wie Bau- und Gebäudetechnik, Maschinenbau, Elektrotechnik und technische Informatik oder auch Material- und Umwelttechnologie. Ebenso erkenne ich eine enge Verknüpfung des Fachbereiches Baubetrieb mit den Rechtswissenschaften sowie betriebs-, volks- und sozialwissenschaftlichen Disziplinen. Nur eine ganzheitliche Perspektive auf Bauprojekte, die sowohl ökonomische als auch rechtliche, ökologische und soziale Faktoren berücksichtigt, gewährleistet eine zukunftsfähige Ausrichtung des Baubetriebs.

Folgendes Lebens- und Arbeitsmotto, das diesen Anspruch an Interdisziplinarität widerspiegelt, ist mein ständiger Wegbegleiter: „Ohne soziale und ökologische Wertschätzung erfolgt keine dauerhafte Wertschöpfung!“

In welchen Fachbereich der TU würden Sie gerne mal einen Tag schnuppern? Warum?

Wie die Antwort auf die vorherige Frage bereits gezeigt hat, hege ich im Sinne der Interdisziplinarität großes Interesse an unterschiedlichsten Fachbereichen. Wenn ich mir allerdings nur einen davon für einen Schnuppertag aussuchen dürfte, dann würde meine erste Wahl auf den Fachbereich Informatik fallen. Der Grund ist einerseits die enge Verknüpfung mit der Bauinformatik und andererseits meine unbändige Neugier für an dieser Schnittstelle angesiedelte Bereiche wie die Automatisierung, die Robotik und die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) für Bauprozesse. In diesen Disziplinen verorte ich enorme Potenziale für ein zukunftsfähiges, nachhaltiges Bauwesen.

Wenn ich heute Student/in wäre, würde ich …

… mit großer Neugier verschiedene Themen aufgreifen und mich anhand von Mindmaps an die jeweilige Thematik herantasten, um herauszufinden, was mich davon am brennendsten interessiert. Eine Fokussierung auf ausgewählte Spezialgebiete bietet Orientierung und gibt Ziele vor, welche wiederum die persönliche Motivation steigern. Diese ermöglicht es schließlich, im Zuge von Forschungsarbeiten oder beim Verfassen wissenschaftlicher Texte in einen Zustand des Flow zu gelangen. Weiters würde ich mich nach Mentor*innen umsehen, die mir interessante Perspektiven aufzeigen und mich in meinem Vorhaben nicht nur fördern, sondern zugleich auch fordern. Ein Studium an einer Universität wie der TU Darmstadt bietet zahlreiche Möglichkeiten, wenn man motiviert ist und Neues ausprobieren möchte.

Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag ist …

… lesen. Einerseits finde ich darin Entspannung, weil es das Abtauchen aus dem Arbeitsalltag in neue Welten ermöglicht, andererseits inspiriert es mich zu neuen Ideen und deren Umsetzung. Das Lesen von Büchern über Wissensarbeit, innovative Problemlösungsmodelle und Arbeitsmethoden liefert viele Impulse für eigene Ideen und Forschungsansätze. Neben dem Lesen empfinde ich ebenso das Schreiben als eine sehr ausgleichende Tätigkeit, in der ich Ruhe finde und zugleich meine Forschungsthemen stetig weiterentwickeln kann. Auch den Austausch mit neugierigen und wissbegierigen Menschen sehe ich am Ende eines stressigen Arbeitstages als wertvollen Ausgleich an, der es mir erlaubt, den Tag nochmals zu reflektieren und das Beste daraus mitzunehmen.

Neben dem Lesen und Schreiben schätze ich vor allem sportliche Aktivitäten und selbstverständlich die Zeit mit meiner Familie als wichtige Quelle der Erholung. Sport hilft mir, den Kopf freizubekommen und neue Energie zu tanken, während die gemeinsame Zeit mit der Familie mir die Möglichkeit gibt, abzuschalten und den Moment zu genießen. Diese Balance zwischen körperlicher Aktivität, geistiger Entspannung und sozialen Momenten ist für mich der ideale Weg, um stressige Arbeitstage motiviert zu bewältigen.

DOLE – Darmstadts offene Lernwerkstatt für Erwachsene

4. Oktober 2024

In Darmstadt gibt es seit Kurzem den einrichtungsunabhängigen und offenen Lernort DOLE (Darmstadts offene Lernwerkstatt für Erwachsene). DOLE ist ein Projekt der VHS, das vom Land Hessen gefördert und von Matthias Aubel von der TU Darmstadt begleitet wird. Es richtet sich an (junge) Erwachsene, die einen Ort zum Lernen – mit oder ohne Begleitung – suchen. Die offene Lernwerkstatt befindet sich in der Mediathek des Berufsschulzentrums Nord am Bürgerpark.

Egal, ob für die Schule, das Studium oder einfach aus Interesse, Lernbegleitungen aus verschiedenen Fachrichtungen unterstützen beim Lernen, Recherchieren oder Lückenschließen. Die Mediathek im M² ist unter anderem mit VR-Brille und Lernroboter ausgestattet und bietet kostenfreies WLAN, iPads und Laptops zur Nutzung vor Ort. Für konzentriertes Arbeiten in der Gruppe gibt es zwei modern ausgestattete Arbeitsräume und große Arbeitstische – eine gute Alternative, wenn in der WG, Schule oder Hochschule nur begrenzt Platz vorhanden ist.

Initiativen für offene Bildungsangebote können die Räume nach Absprache kostenfrei buchen. Zudem wird ein abwechslungsreiches Angebot an Vorträgen angeboten. Das Projekt DOLE der Volkshoschule Darmstadt ist Teil der Wissenschaftsstadt Darmstadt und wird gefördert aus Mitteln des Landes Hessen im Rahmen des Weiterbildungspakts 2021-2025. Schüttler-Hansper/mho

Medienschau: 60 Jahre Kernphysik in Darmstadt

4. Oktober 2024

Seit 1964 wird im Kellergeschoss des Instituts für Kernphysik der TU Darmstadt ein Teilchenbeschleuniger betrieben: der S-DALINAC (Superconducting Darmstadt Linear Accelerator), der in diesem Jahr 60-jähriges Bestehen feiert. Anlässlich des Festakts in dieser Woche berichten die Frankfurter Rundschau, die hessenschau (ab Minute 08:20) und 17:30 Sat.1 Live über die bedeutende Entwicklung der Einrichtung: Die Anlage war nicht nur der erste Linearbeschleuniger in Deutschland, sondern nach ihrer Erweiterung 1991 auch Europas erster supraleitender rezirkulierender Linearbeschleuniger. Sie gilt als der weltweit erste Beschleuniger mit zweifacher Energierückgewinnung, wobei überschüssige Teilchen wieder abgebremst werden, um Energie freizusetzen. „Es gab Zeiten, in denen zehn Prozent der weltweiten wissenschaftlichen Beiträge zur Kernphysik aus Darmstadt stammten“, so TU-Vizepräsident Matthias Oechsner. Auch heute führt der Beschleuniger mit seiner hochpräzisen Auflösung die Weltspitze an.

Im S-DALINAC werden Elektronen durch elektromagnetische Felder auf fast Lichtgeschwindigkeit beschleunigt und auf Materie gelenkt, was radioaktive Strahlung erzeugt. Diese Elektronen werden genutzt, um Atomkerne zu spalten, wodurch Rückschlüsse auf die Entstehung der Elemente möglich sind. Zudem wird mit Laserstrahlen experimentiert, die monochromatische Röntgenstrahlung erzeugen. Diese könne genutzt werden, um die Speicherfähigkeit von Chips zu erhöhen.

Hessens Wissenschaftsminister Timon Gremmels (SPD) sicherte der TU in seiner Rede zum Festakt auch künftige volle Unterstützung zu. Der Beschleuniger habe Darmstadts Forschung weltweit bekannt gemacht. eml

TU-Forschende an neuer DFG-Forschungsgruppe beteiligt

2. Oktober 2024

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat jüngst die Einrichtung der neuen Forschungsgruppe „MiRoVA – Migration der Straßenfahrzeugautomatisierung“ beschlossen, an der Forschende der Institute für Arbeitswissenschaft und Fahrzeugtechnik der TU Darmstadt beteiligt sind. Gemeinsam untersuchen sie mit Partner:innen aus München, Karlsruhe und Aachen unter Leitung der RWTH Aachen das automatisierte Fahren.

Ziel von MiRoVA (Migration of Road Vehicle Automation) ist es, die Interaktionen und Auswirkungen auf den Gesamtverkehr besser zu verstehen – und die bislang nur unzureichend verstandene Frage zu klären, wie Menschen mit Technik unterschiedlicher Automatisierungsvarianten interagieren und kooperieren. Daraus sollen Handlungsempfehlungen für Industrie und Politik abgeleitet werden.

Das Institut für Fahrzeugtechnik (FZD) unter Leitung von Professor Steven Peters beschäftigt sich hierbei mit der Modellierung der technischen Rahmenbedingungen möglicher Entwicklungspfade, um aufzuzeigen, welche Möglichkeiten des automatisierten Fahrens realisierbar sind. Am Institut für Arbeitswissenschaft (IAD) modelliert apl. Professorin Bettina Abendroth die Interaktionen zwischen automatisierten und nicht automatisierten Verkehrsteilnehmern, mit Fokus auf den von Menschen aufgenommenen Informationen und ihren Handlungen während der Interaktion mit automatisierten Fahrzeugen.

In „MiRoVA“ steht der technologische Migrationsaspekt im Vordergrund. Es geht um den Übergang von einem menschengeleiteten hin zu einem auf langfristige Sicht automatisierten Verkehr, mit Mischformen, bei denen menschengeleitete Autos zunehmend gemeinsam mit maschinell gesteuerten auf der Straße unterwegs sind.

In der jüngsten Runde hat die DFG sieben Forschungsgruppen und eine Kollegforschungsgruppe neu in die Förderung aufgenommen. Insgesamt erhalten die neuen Gruppen rund 39 Millionen Euro. Forschungsgruppen ermöglichen Wissenschaftler:innen, sich aktuellen und drängenden Fragen ihrer Fachgebiete zu widmen und innovative Arbeitsrichtungen zu etablieren. Sie werden bis zu acht Jahre lang gefördert.

SEW-Eurodrive-Studienpreis an TU-Absolventen

2. Oktober 2024

Jannick Erhard, ehemaliger Masterstudent und nun Doktorand am Fachgebiet Reaktive Strömungen und Messtechnik (RSM), ist mit dem renommierten SEW-EURODRIVE-Stiftungspreis für Studierende 2023 ausgezeichnet worden. Seine Masterarbeit, in der er ein Laserspektrometer zur quantitativen Wasserstoffmessung entwickelte, stellt einen bedeutenden Beitrag zur Erforschung nachhaltiger Energietechnologien dar.

Die preisgekrönte Arbeit trägt den Titel „Entwicklung und Aufbau eines Laserspektrometers zur quantitativen Wasserstoffmessung in Energiewandlungssystemen“ und leistet einen wichtigen Beitrag zur Erforschung von Wasserstofftechnologien und deren Anwendung in der Energieumwandlung. Erhards Messsystem ermöglicht es, minimalinvasiv Wasserstoffkonzentrationen in Brennstoffzellen oder Gasturbinen zu bestimmen und kann somit in verschiedenen Energiewandlungssystemen eingesetzt werden.

Der SEW-EURODRIVE-Stiftungspreis wird jährlich an Masteranden/Diplomanden in den Bereichen Elektrotechnik, Maschinenbau und Wirtschaftswissenschaften für herausragende wissenschaftliche Leistungen und deren Beitrag zur Entwicklung nachhaltiger Technologien verliehen. Der Preis ist mit 2.500 Euro dotiert und wird von der SEW-EURODRIVE-Stiftung finanziert. eml

Dialog in Darmstadt: TU bei Konferenz „Zusammen wachsen“

2. Oktober 2024

Wie viel Wachstum verträgt unsere Gesellschaft und wie können wir in der Region das Wachstum gestalten? Diese Frage steht in der kommenden Woche im Zentrum der ersten Wachstumskonferenz mit dem Titel „Zusammen wachsen“, die die Wissenschaftsstadt Darmstadt in enger Kooperation mit der Technischen Universität Darmstadt ausrichtet.

In Foren und Diskussionsrunden richtet sich das Augenmerk auf die Themenfelder Wohnen, Wirtschaft und Arbeitskräfte. Maßgeblich mitgestalten werden das Tagesprogramm Professor Thomas Walther, TU-Vizepräsident für Innovation und Internationales, und TU-Professorin Michèle Knodt, die neben Oberbürgermeister Hanno Benz, Landrat Klaus Peter Schellhaas und weiteren regionalen Akteur:innen an der Konferenz beteiligt sind.

Die versteht sich als Startpunkt und Plattform, um eine Bestandsaufnahme der Herausforderungen und Perspektiven der Region zu erkennen. Gemeinsam sollen aktive gesellschaftliche Akteure Lösungswege für aktuelle Probleme identifizieren. sip

Neu an der TU: Professorin Fatemeh Mirzapour

1. Oktober 2024'

Die Technische Universität Darmstadt begrüßt Dr. Fatemeh Mirzapour als neue Professorin am Fachbereich Biologie. Die 35jährige übernimmt die Professur für „Gewebebiologie“ und bringt umfangreiche Erfahrung im Bereich des vaskulären Tissue-Engineering mit. Zuvor war sie an der Technischen Universität München im Institut für Physik in der Arbeitsgruppe für Theorie biologischer Netzwerke tätig.

Ihr bisher wichtigster wissenschaftlicher Meilenstein ist die Entwicklung eines menschlichen vaskulären Gewebe-on-Chip-Modells. Dieses Modell ermöglicht es, die vaskuläre Entwicklung unter dem Einfluss eines langfristigen Blutflusses sowie die Wirkung von Medikamenten gegen vaskuläre Tumore zu untersuchen. Wir haben Professorin Mirzapour ein paar Fragen gestellt.

Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? Was ist das Spannende daran?

Vaskuläre Biologie und Technik sind faszinierend, weil sie an der Schnittstelle von Medizin, Ingenieurwesen und Biologie liegen. Das Verständnis, wie sich Blutgefäße entwickeln, umgestalten und mit ihrer Umgebung interagieren, ist entscheidend für die Behandlung von Krankheiten wie Krebs und Herz-Kreislauf-Erkrankungen und für die Förderung der Geweberegeneration. Die Entwicklung von vaskulären Modellen auf Chips ist besonders aufregend, weil sie uns ermöglicht, menschliche Gewebe im Labor nachzuahmen und die Reaktion auf Medikamente zu untersuchen, was letztlich zu effektiveren Therapien führt. Ohne Vaskularisation können wir die Herausforderungen hinsichtlich Größe und Komplexität bei der Konstruktion funktionaler menschlicher Gewebe oder organähnlicher Strukturen im Labor nicht überwinden.

An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität großgeschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten?

Meine Forschung hat starke Schnittstellen zu den Ingenieurwissenschaften und den Materialwissenschaften. Die vaskuläre Gewebetechnik umfasst sowohl die Entwicklung von Biomaterialien als auch Mikrofluidik-Technologien, was die Zusammenarbeit mit Expert:innen der Materialwissenschaft erfordert, um geeignete Umgebungen für das Zellwachstum zu schaffen, und mit Ingenieuren, um präzise Flusssysteme zu entwerfen, die physiologische Bedingungen nachahmen. Zudem spielt die Biophysik eine entscheidende Rolle beim Verständnis der Physik des Blutflusses und dessen Auswirkungen auf die Gefäße, während die Chemie für die Entwicklung neuer Materialien, die das Gewebewachstum und die Funktion unterstützen, unerlässlich ist. Diese interdisziplinären Bemühungen sind entscheidend, um Modelle auf Chips voranzubringen, die die menschliche Physiologie genau abbilden.

In welchem Fachbereich würden Sie gerne einen Tag verbringen, um ihn kennenzulernen? Warum?

Ich würde gerne einen Tag am Fachbereich Informatik verbringen. Mit dem Aufstieg von KI, maschinellem Lernen und rechnerischen Modellen werden diese Bereiche zunehmend wichtig für die Analyse komplexer biologischer Systeme und großer Datensätze. Ein Einblick in fortgeschrittene computergestützte Techniken würde meine Fähigkeit verbessern, vaskuläre Dynamiken zu simulieren und die Vorhersagekraft von Modellen auf Chips in meiner Forschung zu verbessern. Darüber hinaus birgt das maschinelle Lernen großes Potenzial, um auf Chips aufgebaute Systeme mit Zellen von einzelnen Patienten zu nutzen, um Behandlungsergebnisse vorherzusagen und personalisierte, effektivere Behandlungsstrategien zu entwickeln.

Wenn ich heute Studentin wäre, würde ich …

… aktiv nach interdisziplinären Möglichkeiten suchen. Die heutigen wissenschaftlichen Herausforderungen erfordern Wissen aus verschiedenen Bereichen, daher würde ich meine Kernstudien mit dem Erlernen von computergestützten Werkzeugen, Soft Skills und Kommunikationsstrategien kombinieren, um die Zusammenarbeit über Disziplinen hinweg zu fördern. Außerdem würde ich internationale Forschungsgelegenheiten nutzen, um wertvolle Perspektiven und Erfahrungen zu sammeln. Zusätzlich würde ich mich darauf konzentrieren, das, was ich an der Universität mache und lerne, während meiner gesamten Ausbildung der Öffentlichkeit zu kommunizieren, beginnend bei meiner eigenen Familie, um die Lücke zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu überbrücken.

Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag ist …

… für mich, die Zeit im Freien zu verbringen, sei es beim Wandern, Laufen oder einfach beim Genießen der Natur. Sport hilft mir, meinen Kopf freizubekommen und mit neuer Energie zur Arbeit zurückzukehren. Ich genieße auch das Lesen von Büchern und das Kochen, um mich zu entspannen. Zeit mit meiner Familie zu verbringen und mit ihnen über meine Arbeit zu sprechen, hilft mir nicht nur, die Begeisterung für meine Arbeit zu teilen, sondern erinnert mich auch an das große Ganze und bietet emotionale Unterstützung, die mir hilft, mein Arbeits- und Privatleben in Balance zu halten.pg

iWOE-30: TU ist Gastgeberin einer Konferenz zur Oxidelektronik

30. September 2024

Oxide sind wichtige Materialien für elektronische Geräte, wie zum Beispiel Smartphones. Mit dem Zukunftsthema Oxidelektronik befasst sich seit heute eine internationale Konferenz an der TU Darmstadt. Rund 200 Teilnehmende aus aller Welt sind zu Gast. Professor Lambert Alff vom Fachgebiet Dünne Schichten gibt im Video-Interview einen Einblick in die zweitägige Veranstaltung – und verrät, warum aus diesem Anlass vor dem Gebäude der Materialwissenschaften ein Nachhaltigkeitsbaum gepflanzt wird. mih

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TU-Start-up BIOVOX gewinnt Frankfurter Sprungfeder 2024

25. September 2024

Am 23. September wurde das TU-Start-up BIOVOX GmbH auf dem Parkett der Deutschen Börse mit der Frankfurter Sprungfeder 2024 gewürdigt. Das junge Team produziert Biokunststoff-Systeme für die Medizintechnik- und Laborbranche, die aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt werden. Die Kunststoffe sind somit biologisch abbaubar. Damit sollen sie im Vergleich zur herkömmlichen Kunststoffproduktion CO2-Emissionen einsparen. Die hochwertigen Verbundmaterialien aus Biokunststoff eignen sich für 3D-Druck und Spritzguss. Das Material weist beispielsweise Angriffe durch Sauerstoff oder Wasserdampf ab. Alternativ kann der Stoff so kombiniert werden, dass er über einen längeren Zeitraum ganz gezielt bioaktive Stoffe freisetzt.

Die Frankfurter Sprungfeder zählt zu den am höchsten dotierten Preisen in der deutschen StartUp Szene. Sie wird vom Marketing Club Frankfurt an Start-ups verliehen, die sich auf dem „Sprung zur Marke“ befinden. BIOVOX überzeugte die Jury mit seiner innovativen Geschäftsidee und Strategie, sich als Marke der Zukunft zu etablieren. HIGHEST/eml

Emeritierter TU-Professor Glesner erhält hohe Auszeichnung der Mongolei

Prof. Manfred Glesner (l.) und Präsidentenberater Odbayar Erdenetogtin Ulan-Bator
Prof. Manfred Glesner (l.) und Präsidentenberater Odbayar Erdenetogtin Ulan-Bator

25. September 2024

Der emeritierte TU-Professor Manfred Glesner ist mit einer ranghohen Ehrung der Mongolei ausgezeichnet worden. Er erhielt den sogenannten Polarstern-Orden des ostasiatischen Landes in der Hauptstadt Ulan-Bator. Glesner wurde für sein Verdienste um die Bildungszusammenarbeit zwischen Deutschland und der Mongolei in mehr als 35 Jahren geehrt.

Der frühere Leiter des Fachgebiets Mikroelektronische Systeme am Fachbereich Elektro- und Informationstechnik der TU Darmstadt arbeitete eng mit der Mongolian University of Science and Technologie (MUST) in Ulan-Bator zusammen. Zudem unterstützte er den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) beim Aufbau der Hochschule German-Mongolian Institute für Resources and Technology (GMIT), die sich um einen fairen und ressourcengerechten Abbau von Bodenschätzen in der Mongolei kümmert.

Der auch als „Altan Gadas Odon“ bekannte Polarstern-Orden ist die höchste staatliche Auszeichnung der Mongolei für ausländische Staatsbürgerinnen und -staatsbürger. Über die Vergabe entscheidet der Staatspräsident. Zu den bisherigen Preisträgerinnen und Preisträgern gehören unter anderen der ehemalige US-Präsident Barack Obama und die frühere US-Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton. mih

Medienschau: TU-Professor Sass zu Erkundungen auf Berg Tromm

25. September 2024

Auf dem Bergrücken Tromm an der Bergstraße werden derzeit seismische Messungen mithilfe eines Vibro-Trucks durchgeführt. Das spezielle Fahrzeug erzeugt Vibrationen, um tiefe Erdschichten zu untersuchen. Ziel ist es, die geologischen Bedingungen insbesondere um das kristalline Gestein zu erkunden, um festzustellen, ob die Region als Standort für ein Geothermie-Labor geeignet ist. Dieses könnte zur Energiewende beitragen, indem es die Nutzung geothermischer Energie fördert.

Der Hessische Rundfunk besuchte die Erkundungen auf Berg Tromm. Der Beitrag ist nun auf hessenschau.de und tagesschau.de zu sehen. Professor Ingo Sass vom Institut für Angewandte Geowissenschaften der TU Darmstadt forscht seit mehr als einem Jahrzehnt mit seinem Team an der Findung eines optimalen Standorts für ein solches Labor. In Kooperation mit Wissenschaftler:innen der Helmholtz-Gemeinschaft und des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) untersucht er die geologischen Gegebenheiten am Bergrücken Tromm in Grasellenbach.

Das kristalline Gestein der Tromm gilt als besonders vielversprechend für die Nutzung geothermischer Energie, die einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten könnte. "Wir gehen davon aus, dass die Untergrundnutzung forciert werden muss, um Konflikten zur Flächennutzung wie bei Wind- und Sonnenenergie vorzubeugen und um die benötigte Grundlast bereitzustellen“, erläutert Sass. Dabei liegen ihm zufolge 95 Prozent des geothermischen Potenzials von Deutschland in kristallinem Gestein.

Die Untersuchungen auf der Tromm, zu denen auch Bohrungen bis zu 500 Meter Tiefe zählen, sollen bis zu anderthalb Jahre dauern. Falls die Ergebnisse vielversprechend sind, könnte ab 2026 die konkrete Planung für ein Geothermie-Labor beginnen, dessen Testbetrieb ab 2030 möglich wäre. eml

Kunstforums-Podcast „Schönheit & Verstand“ on air

23. September 2024

In „Schönheit & Verstand“ verbinden sich Kunst und Wissenschaft zu einem spannenden Dialog. Der Podcast des Kunstforums der TU Darmstadt lädt ein zu interessanten Gesprächen mit Künstler:innen, Autor:innen und Journalist:innen sowie Expert:innen aus der Wissenschaft. Im Fokus stehen die Ausstellungen des Kunstforums, die aus verschiedenen Perspektiven beleuchtet werden. Thema der ersten Podcast-Folge ist die aktuelle Ausstellung „MILLI BAU. 5000 km bis Paris“, die noch bis zum 27. Oktober im Kunstforum zu sehen ist.

Die Ausstellung würdigt das Schaffen der Journalistin und Fotografin Milli Bau (1906 in Darmstadt geboren –2005 ebendort verstorben). Ihre eindrucksvollen Fotografien, von denen etwa 800 in der Ausstellung zu sehen sind, bezeugen die mehr als 40 Reisen, die Bau ab 1948, später als Feuilleton-Publizistin der Hamburger „Welt“, unternommen hat. Sie sind ein Zeichen für Weltoffenheit und Kulturverständigung – und ein beeindruckendes Zeugnis einer emanzipierten, unerschrockenen und neugierigen Frau.

Julia Reichelt, Leiterin und Kuratorin des TU Kunstforums, und Alice Pawlik, Co-Kuratorin und Kustodin am Weltkulturen Museum Frankfurt, stellen in der ersten Podcast-Folge von „Schönheit & Verstand“ ihr kuratorisches Konzept vor. Sie nehmen mit auf Milli Baus Reisen, beleuchten wichtige Aspekte ihres Lebens und verraten, welche Fotos in der Ausstellung ihre Lieblingsaufnahmen sind. Kunstforum/pb

Neuer W2-Professor am Fachbereich Biologie

Viktor Stein ist neuer W2-Professor am Fachbereich Biologie.
Viktor Stein ist neuer W2-Professor am Fachbereich Biologie.

20. September 2024

Viktor Stein ist seit September 2024 W2-Professor am Fachbereich Biologie der TU Darmstadt, sein Forschungsgebiet ist die Synthetische Biologie. Der 43-jährige ist bereits seit 2016, zunächst als Junior- Professor, an der TU Darmstadt. Frühere Stationen seiner akademischen Laufbahn sind die Cambridge University und in England und The University of Queensland in Australien. Stein forscht im TU-Projekt „CoM2Life“, das im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder einen Vollantrag für die Förderlinie Exzellenzcluster gestellt hat. Wir haben Professor Stein zum Start ein paar Fragen gestellt:

1.Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? / Was ist das Spannende an Ihren Themen?

Mit dem übergeordneten Ziel systematische Ansätze zur Konstruktion maßgeschneiderter biologischer Systeme zu entwickeln, definiert die Synthetische Biologie ein extrem spannendes und zukunftsträchtiges Forschungsfeld mit großem, kreativem Entfaltungs- und Entwicklungspotenzial.

Beispielhaft verspricht die Synthetische Biologie gänzlich neue Lösungsansätze für eine Vielzahl der dringlichsten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts, insbesondere im Kontext der allumfassenden Themenschwerpunkte Nachhaltigkeit und Gesundheit. Neben anwendungsbezogenen Fragestellungen, stellt dann aus grundlegender Sicht der zielgerichtete Entwurf biologischer Systeme immer noch eine signifikante Herausforderung in der Synthetischen Biologie dar, die eines integrierten und interdisziplinären Ansatzes bedarf.

Ein sehr gutes Beispiel, das diese beiden Aspekte verinnerlicht, ist natürlich unser Exellenzcluster-Antrag CoM2Life zusammen mit der JGU Mainz und dem MPI für Polymerforschung, in dem wir Prinzipien der Synthetischen Biologie und Polymer- bzw. Materialchemie miteinander vereinen, um eine neuartige Generation von Biomaterialien mit intelligenten lebens-ähnlichen Eigenschaften zu entwickeln und für medizinische Anwendungen zu erschließen. Diese reichen von neuartigen Gewebemodellen mit dem Ziel Tierversuche zu ersetzen zu innovativen Ansätzen in der Krebstherapie und Geweberegeneration.

2. An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität groß geschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten?

Die Synthetische Biologie ist an der TU Darmstadt ausgesprochen interdisziplinär ausgerichtet und als Teil des Centre for Synthetic Biology und der Graduiertenschule Life Science Engineering auch entsprechend interdisziplinär organisiert. Hier arbeiten wir zum Beispiel regelmäßig mit Arbeitsgruppen aus den Materialwissenschaften, der Elektro- und Informationstechnik sowie dem Maschinenbau zusammen. Insbesondere die Kombination von biomolekularen und physisch-technischen Systemen birgt ausgesprochen großes Potenzial für eine Vielzahl innovativer Technologien z. B. im Bereich dezentraler (bio)molekularer Analytik für die medizinische oder die Umweltdiagnostik, wie auch in vielen anderen Anwendungsgebieten.

Besonders spannend im Kontext der TU Darmstadt dabei ist, dass sich Arbeitsgruppen aus den ingenieurwissenschaftlich-technischen Disziplinen zunehmend biologischen Ansätzen und Fragestellungen zuwenden. Das schafft erhebliche Synergien und potenziert auch die Möglichkeit, interdisziplinäre und kreative (Verbund)projekte mit signifikanten Alleinstellungsmerkmalen hier an der TU Darmstadt aufzustellen. Persönlich habe ich diesen Ansatz bereits in den LOEWE Schwerpunkten iNAPO und CompuGene miterlebt, der nun maßgeblich auch in CoM2Life aufgeht.

3. Wenn ich heute Student/in wäre, würde ich …

… im Bachelor eine Ingenieurswissenschaft studieren und mich dann im Master in der (Synthetischen) Biologie spezialisieren. Das klingt erst mal ungewöhnlich, aber viele konstruktivistischen Ansätze wie auch die interdisziplinäre Denk- und Arbeitsweise, die der Synthetischen Biologie zu Grunde liegen, verlangen mittlerweile ein differenziertes Kompetenz- und Fertigkeitsportfolio.

Wichtige mathematisch-technische Fertigkeiten umfassen dabei z. B. die Analyse komplexer experimenteller Datensätze, die Entwicklung vorhersagender Modelle auf Basis von KI wie auch die Automatisierung experimenteller Abläufe mithilfe robotischer Vorrichtungen. Hier verfügen Absolvent:innen der Ingenieurswissenschaften bzw. auch der Informatik über ein hohes Grundpotenzial. Komplementär, und das ist absolut kritisch, bedarf es aber auch eines fundierten mechanistischen Verständnisses biomolekularer und zellulärer Systeme. Ein solches Verständnis entwickelt sich erfahrungsgemäß aber nur über längere Zeiträume und bedarf in der Regel auch substantieller experimenteller Erfahrungen.

Da es hierfür noch keine integrierten Studienangebote gibt, würde ich folglich das Erlangen mathematisch-technischer Kompetenzen im Rahmen eines einschlägigen ingenieurswissenschaftlichen Studiums priorisieren und mich nachfolgend im Bereich der (Synthetischen) Biologie spezialisieren. Damit der anspruchsvolle Übergang gelingt, würde ich möglichst früh entsprechend relevante Fächer z. B. mit einer stark biomolekularen und zellbiologischen Ausrichtung belegen oder gar parallel studieren. Vereinzelt kommt dies auch schon vor, ist aber natürlich auch sehr ambitioniert. Darüber hinaus besteht noch die Möglichkeit über interdisziplinäre studentische Projekte wie z. B. SenseUs oder dem CompuGene Student Lab in die Synthetische Biologie hineinzuwachsen. mho

Landtagsabgeordnete Schmitz und Franz zu Gast an der TU

Landtagsabgeordneter Lucas Schmitz (M.) zu Gast an der TU Darmstadt.
Landtagsabgeordneter Lucas Schmitz (M.) zu Gast an der TU Darmstadt.

20. September 2024

Am Montag (16.) waren die Mitglieder des Hessischen Landtages Lucas Schmitz (Sprecher für Wissenschaft und Kunst) und Peter Franz (Abgeordneter für den Wahlkreis Darmstadt II; beide CDU) an der TU Darmstadt zu Gast. Sie wurden von TU-Präsidentin Tanja Brühl und TU-Kanzler Martin Lommel im Wissenschaftsschloss willkommen geheißen. Im Mittelpunkt des Besuchs standen die vielfältigen Beiträge, die die TU Darmstadt in Forschung, Lehre und xchange zur Gestaltung großer Zukunftsaufgaben leistet. Ausgetauscht haben sich die Besucher und Mitglieder des Präsidiums auch zur Frage, wie die prägende Rolle der TU Darmstadt als Innovationsmotor für die Region und Hessen weiter gefördert werden kann. Im Dialog mit Wissenschaftler:innen der Universität konnten Franz und Schmitz anhand zweier interaktiver Präsentationen einen Eindruck von der Vielfalt der Forschungsprojekte der Universität gewinnen.

Gowri Chandran, Dr. Kasra Edalat und Professor Thomas Schneider vom Fachgebiet Cryptography and Privacy Engineering skizzierten Entwicklung und Fortschritte der Kryptographie und stellten exemplarisch dar, welche Innovationen aus der Grundlagenforschung nun fester – und vielfach unbemerkter – Bestandteil im Alltag digitaler Kommunikation sind. Mit EMC² konnten die Teilnehmenden des Besuchs live ein Tool testen, das Ende-zu-Ende-verschlüsselte Kommunikation auf mehreren Kanälen ermöglicht. Dass die TU Darmstadt vernetzt mit vielfältigen Partner:innen an den Lösungen für übermorgen arbeitet, zeigte auch ein Einblick in ein im Rahmen der Kooperation der Allianz der Rhein-Main-Universitäten (RMU) mit der Akademie der Polizei Hamburg durchgeführtes Projekt. Ziel war die rechtliche Beurteilung und Identifikation möglicher technischer Lösungen, wie sensible Daten zwischen Strafverfolgungsbehörden ausgetauscht werden können.

Sebastian Dill und Jaid Haidamous vom Fachgebiet Künstlich intelligente Systeme der Medizin präsentierten mehrere Projekte, in denen kontaktlose, KI-basierte Messtechnik entwickelt wird, um sowohl Anwender:innen als auch im Gesundheitsbereich tätige Personen zu unterstützen. Die Gäste konnte dabei die praktische Anwendung zweier Tools live vor Ort testen: Zum einen die kamerabasierte Pulsmessung. Durch die Veränderung der Hautfarbe der Proband:innen, die mit dem Pulsschlag korreliert, kann bei diesem Verfahren ein Puls abgeleitet werden, ohne Sensoren unmittelbar am Körper anbringen zu müssen. Die kamerabasierte Bewegungsanalyse, das zweite vorgestellte Tool, kann beispielweise eingesetzt werden, um den Therapieerfolg im Rahmen einer physiotherapeutischen Behandlung zu verbessern. Die Patientin kann Übungen kontrolliert zu Hause durchführen: Das eigene Bewegungsmuster kann in Echtzeit mit dem von der Therapeutin vorab definierten verglichen werden. Abschließend gaben Dill und Haidamous Einblick in ein Kooperationsprojekte mit dem Universitätsklinikum Frankfurt im Rahmen der RMU-Allianz, dessen Ziel die bessere Lokalisation epileptischer Anfälle mittels eines deep-learning-basierten Tools ist. as

Medienschau: „TU im europäischen Uni-Netzwerk“

19. September 2024

TU-Präsidentin Professorin Tanja Brühl ist seit der Gründung 2019 auch Präsidentin von Unite!. Der X. Unite! Dialogue und das II. Unite! Branding Event finden kommende Woche in Darmstadt statt. Bevor die bisherigen Ergebnisse der Allianz am 25. September vorgestellt werden, erklärt sie im Interview (kostenpflichtig) mit dem Darmstädter Echo, warum solche Netzwerke gerade jetzt wichtig sind. „Wir müssen unser Wissen bündeln, um die großen gesellschaftlichen Themen zu bearbeiten. […] Ich bin davon überzeugt, dass ein stabiles demokratisches System Grundlage ist für Entwicklung – als Gesellschaft, aber auch in der Wissenschaft. Und diese Demokratie leben wir in Europa.“ In Unite! sei Europa erlebbar. mho

ATHENE Digital Hub wird eigenständiger Start-up-Knoten

18. September 2024

Der Digital Hub für Cybersecurity am Nationalen Forschungszentrum für angewandte Cybersicherheit ATHENE in Darmstadt wird innerhalb der Digital Hub Initiative (de:hub) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klima (BMWK) ein eigenständiger Start-up-Knoten. Damit ist er bundesweit der einzige Anlaufpunkt für Start-ups, die sich auf IT-Sicherheit und Datenschutz spezialisiert haben.

Bislang bildete der Digital Hub in Darmstadt zusammen mit dem Tech Quartier in Frankfurt einen Twin-Hub, der die beiden Themen Fintech und Cybersecurity umfasste. Jetzt sind beide Standorte mit ihren Themen eigenständig. Seit Start der Hub-Initiative 2017 hat der ATHENE Digital Hub gemeinsam mit seinen Partnern das führende nationale Ökosystem für Cybersecurity-Start-ups aufgebaut. Als StartupSecure-Inkubator unterstützte der ATHENE Digital Hub bislang mehr als 20 Startups – die höchste Zahl im Programm des Bundesforschungsministeriums.

ATHENE ist eine Forschungseinrichtung der Fraunhofer-Gesellschaft mit ihren beiden Fraunhofer-Instituten SIT und IGD und unter Beteiligung der Universitäten TU Darmstadt, Goethe-Universität Frankfurt und Hochschule Darmstadt. Das Zentrum wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und vom Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst (HMWK) und hat seinen Sitz in der Wissenschaftsstadt Darmstadt. ATHENE/cst

Medienschau: Reden statt Grübeln

16. September 2024

Dass Reden zur Lösung von Problemen oft besser ist als Grübeln hat die WDR-5-Sendung „Quarks“ herausgefunden (ab 1:11:00). Bereits die ausführliche Darstellung des Problems für andere hilft, Details für sich selbst zu klären. Zudem werden beim Sprechen andere Hirnareale aktiviert als beim bloßen Nachdenken. TU-Professor Constantin Rothkopf, Leiter des Fachgebiets Psychologie der Informationsverarbeitung und Mitglied im Centre for Cognitive Science sowie im Clusterprojekt „The Adaptive Mind“, lieferte im Hintergrundgespräch zur Sendung noch einen weiteren zentralen Aspekt: die Rolle des Gegenübers im Gespräch. Wer mit anderen interagiert, kommt einer Lösung für sein Problem schneller auf die Spur. sip

Neu an der TU: Professor Alexander Friedrich

Professor Dr. Alexander Friedrich
Professor Dr. Alexander Friedrich

13. September 2024

Seit Anfang September ist Alexander Friedrich Professor für „theoretische Philosophie“ am Institut für Philosophie des Fachbereichs Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften. Die Forschungsschwerpunkte des 45-jährigen Wissenschaftlers sind Sprach- und Technikphilosophie, Digitale Hermeneutik und Metaphorologie, Biopolitik und historische Epistemologie. Friedrich, der an der Justus-Liebig-Universität Gießen zur Theorie kultureller Leitmetaphern promovierte, war 2013/14 Postdoktorand-Stipendiat des DFG-Graduiertenkollegs „Topologie der Technik“ an der TU Darmstadt.

Nach einem Forschungsaufenthalt als Visiting Fellow des Biopolitics of Science Network an der University of Sydney (2015) trat Friedrich im selben Jahr eine Stelle als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Philosophie an der TU Darmstadt an. Von 2020 bis 2021 vertrat er dort für zwei Semester auch die Professur für theoretische Philosophie. Zuletzt war Friedrich als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin tätig. In dem dort angesiedelten Verbundprojekt „Das 20. Jahrhundert in Grundbegriffen. Lexikon zur historischen Semantik in Deutschland“ hat er an Methoden und Tools für die digitale Begriffsgeschichte geforscht. Diesen Arbeitsschwerpunkt wird er nun an der TU Darmstadt weiterführen.

Als wissenschaftlichen Meilenstein nennt Friedrich die Einwerbung eines ERC Synergy Grant im vergangenen Jahr zusammen mit Dr. Stefan Höhne (KWI Essen), Junior Professorin Suzana Alpsancar (Uni Paderborn) und Professor Bronwyn Parry (Australian National University Canberra). In dem mit 9,91 Millionen Euro geförderten Projekt „The Cultures of the Cryosphere. Infrastructures, Politics and Futures of Artificial Cooling“ untersucht das Team die kulturellen Voraussetzungen und Konsequenzen des Gebrauchs künstlicher Kälte, der für moderne Gesellschaften so unverzichtbar wie selbstverständlich geworden ist – auch da, wo vielleicht gar nicht vermutet wird, z.B. beim Benutzen eines Smartphones.

Wir haben Professor Friedrich zum Start ein paar Fragen gestellt:

An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität groß geschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten?

Ich arbeite seit meiner Dissertation durchgängig an interdisziplinären Themen und Problemstellungen ‒ sei es in kulturwissenschaftlicher, wissenschaftshistorischer, biologischer, ingenieurswissenschaftlicher oder linguistischer Ausrichtung. Im Zusammenhang mit meinem aktuellen Forschungsprojekt hat die Erforschung der sozialökologischen Kontexte des Gebrauchs künstlicher Kälte natürlich vielfältige Bezüge zum Forschungsfeld Energy and Environment (E+E) der TU Darmstadt. Ein wesentlicher Teil meiner Arbeit für das ERC-Projekt wird aber auch in der Weiterentwicklung und Anwendung neuer Methoden der digitalen Begriffsgeschichte für die Erforschung verschiedener „Kältekulturen“ bestehen. Da freue ich mich sehr auf einen fruchtbaren Austausch mit Kolleg:innen der Darmstädter Digital Humanities, etwa auf den Gebieten digitale Diskursanalyse, digitale Hermeneutik und Natural Language Processing. Die am Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften angesiedelten Forschungsprojekte zum Schwerpunkt Transformation der Energie- und Klimapolitik sowie zur Infrastruktur-, Umwelt- und Technikgeschichte bieten ebenfalls reichhaltige interdisziplinäre Anknüpfungspunkte. Und nicht zuletzt gibt es bereits einen interessierten Austausch mit Kollegen vom Fachbereich Material- und Geowissenschaften in Sachen innovative Kühltechnologien, den wir in den nächsten Jahren weiter vertiefen wollen.

Wenn ich heute Student wäre, würde ich …

… vermutlich auch heute nicht mein Studium in der Regelstudienzeit abschließen. Ich habe 15 Semester studiert, dabei auch Studienfächer gewechselt. Dann kamen noch andere Dinge dazwischen; vor allem das Leben. Und immer wieder neue Gedanken, Bücher und Projekte, die mit einem Studienplan im engeren Sinne nichts zu tun hatten. Sich offenzuhalten für die vielen Fragen, Ideen und Wissensformen, die einen in Menschen, Texten und Diskursen an einer Universität begegnen, sich davon überraschen und gelegentlich entführen zu lassen, diesen Möglichkeitsraum eines Studiums sollte man nicht ohne Not verengen, selbst wenn die Studienpläne heute, nach der Bologna-Reform, vielleicht sehr viel geradlinigere Wege nahelegen.

Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag ist …

… morgens: im Wald zu laufen und dem Rhythmus der Natur zu folgen; abends: Musik zu machen und sich auf improvisierte Rhythmen und Klänge einzulassen. Beides hilft, Stressoren des Alltags auf Distanz zu bringen, die einen sonst zu sehr in Beschlag nehmen. Ausschließlich denkend ist eine solche Distanz – jedenfalls für mich – nicht zu erreichen. Aber sie ist unerlässlich, um sich die Freiheit des Denkens und Arbeitens bewahren zu können.

pb

Professor Justus Thies erhält German Pattern Recognition Award

12. September 2024

TU-Professor Justus Thies ist auf der diesjährigen GCPR-VMV-Konferenz in München mit dem German Pattern Recognition Award ausgezeichnet worden. Die Konferenz, die die German Conference on Pattern Recognition (GCPR) und die Vision, Modeling and Visualization (VMV) vereint, ist ein bedeutendes Forum für die internationale Forschungsgemeinschaft im Bereich der Mustererkennung und visuellen Modellierung.

Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird jährlich von der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Mustererkennung (DAGM) vergeben und ehrt herausragende Beiträge junger Forschender auf den Gebieten der Mustererkennung, des maschinellen Sehens und des maschinellen Lernens. Thies, der seit 2023 an der TU Darmstadt als Professor für 3D Graphics & Vision tätig ist, forscht intensiv an Computergrafik, Bildverarbeitung und Deep Learning. Besonders hervorzuheben sind seine Arbeiten zur Gesichtsrekonstruktion, Animation und Videoverarbeitung. Vor wenigen Tagen wurde ihm vom Europäischen Forschungsrat ERC ein mit 1,5 Millionen Euro dotierter Starting Grant zuerkannt.

Besonders bemerkenswert: Bereits im vergangenen Jahr erhielt mit Professorin Anna Rohrbach ebenfalls eine Wissenschaftlerin der TU Darmstadt den prestigeträchtigen Pattern Recognition Award. Thies setzt mit seiner Auszeichnung die Reihe herausragender Anerkennungen fort, die die Bedeutung der TU Darmstadt in der internationalen Forschungsgemeinschaft untermauern. eml

Litfaßsäule 4.0: von der Werbung zur Warnung

12. September 2024

Im Rahmen des Warntages vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) beschäftigt sich das LOEWE-Zentrum „emergenCITY“ mit der Frage, wie die Bevölkerung im Falle eines langanhaltenden Stromausfalls gewarnt werden kann. Die Idee: die gute alte Litfaßsäule in das System der Warnmittel einzubinden. Die TU-Forschenden Annette Rudolph-Cleff, Michèle Knodt, Alice Engel und Joachim Schulze haben dazu eine innovative Lösung entwickelt: die „Litfaßsäule 4.0“. Diese neue Form der Litfaßsäule könnte eine wichtige Ergänzung zum bestehenden Warnsystem darstellen.

Die Litfaßsäule 4.0 soll mit einem digitalen Display ausgestattet werden, auf dem im Notfall Warnmeldungen angezeigt werden können. Sie ist energieautark und verfügt über eine integrierte Photovoltaikanlage sowie eine Methanol-Brennstoffzelle, die eine Stromversorgung für bis zu 72 Stunden gewährleisten kann. Damit ist sie auch bei einem langanhaltenden Stromausfall funktionsfähig.

Die Litfaßsäule 4.0 nutzt die Tatsache, dass Litfaßsäulen bereits fest im Stadtbild verankert sind und von der Bevölkerung akzeptiert werden. Diese Säulen sind in vielen Stadtteilen vorhanden und bieten sich daher als kostengünstige und effektive Warnmultiplikatoren an. Die Einweihung des Prototyps und eine anschließende Befragung zur Akzeptanz in der Darmstädter Bevölkerung sind für Ende des Jahres geplant.eml

Junge Menschen im Fokus: Professor Buchmann an Leopoldina-Denkschrift beteiligt

Professor Johannes Buchmann
Professor Johannes Buchmann

11. September 2024

Professor Johannes Buchmann, bis 2019 Professor für Informatik und Mathematik an der TU Darmstadt und Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, hat gemeinsam mit weiteren Expert:innen Empfehlungen der Leopoldina zu „Selbstregulationskompetenzen von Kindern und Jugendlichen in Kindertageseinrichtungen und Schulen“ als eine Leitperspektive im deutschen Bildungssystem vorgestellt.

Selbstregulationskompetenzen von Kindern und Jugendlichen sind entscheidend für ihr Wohlergehen und ihre Entfaltungsmöglichkeiten, insbesondere ihre psychische und körperliche Gesundheit, Bildung und soziale Teilhabe. Sie umfassen kognitive, emotionale, motivationale und soziale Fähigkeiten, die es erlauben, eigene Ziele zu erreichen und flexibel auf Veränderungen zu reagieren, heißt es in der Stellungnahme. Jedoch haben viele junge Menschen mit psychischen und körperlichen Problemen, Zukunftsängsten und Schulschwierigkeiten zu kämpfen. „Eine konsequente und nachhaltige Förderung der Selbstregulationskompetenzen kann die lebenslange Entwicklung und die Entfaltungsmöglichkeiten der einzelnen Kinder und Jugendlichen entscheidend verbessern – mit großem Nutzen für unsere Gesellschaft“, so Leopoldina-Mitglied Professorin Herta Flor vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim, Sprecherin der Arbeitsgruppe, die die Stellungnahme verfasst hat. Professor Johannes Buchmann, Sprecher der Arbeitsgruppe, betonte: „Hier müssen Staat und Gesellschaft schnell handeln. Die Forschung zeigt, dass es für die Förderung der Selbstregulationskompetenzen nachweislich wirksame Ansätze gibt.“

Die Autorinnen und Autoren unternehmen in der Stellungnahme eine empirisch fundierte Bestandsaufnahme des Wohlergehens und der Entfaltungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Sie beschreiben verbreitete psychische Störungen sowie Ursachen körperlicher Probleme, gehen auf die erheblichen Bildungsdefizite junger Menschen und ihre Möglichkeit zur gesellschaftlichen Teilhabe ein. Bedeutsame Risikofaktoren sind ein niedriger sozioökonomischer Status, Flucht- und Zuwanderungshintergrund, Gewalt- und Mobbingerfahrungen sowie – trotz aller Vorteile – digitale Medien und Techniken.

Die Fähigkeit zur Selbstregulation ist ein wichtiger Schutzfaktor. Die Expert:innen erläutern psychologische und neurowissenschaftliche Grundlagen und stellen zahlreiche wissenschaftlich fundierte Strategien vor, die in Kindertagesstätten und Schulen eingesetzt werden können.

Die Stellungnahme wurde von einer interdisziplinär besetzten Gruppe erarbeitet, zu der auch die Informatik-Professorin Iryna Gurevych von der TU Darmstadt zählt. Beteiligt waren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler etwa aus den Fächern Psychologie, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Medizin, Bildungsforschung, Sportwissenschaft, Informatik und Statistik. leopodina/feu

Medienschau: Kernfusions-Forschung mit großer Zukunft

10. September 2024

Stand und Perspektiven der internationalen Kernfusions-Forschung und insbesondere die Leistungen des aus der TU Darmstadt ausgegründeten Start-ups „Focused Energy“ beleuchtet das Magazin VDE Rhein-Main info (wird in neuem Tab geöffnet), eine Publikation des VDE Verbandes Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik. In der aktuellen Ausgabe äußert sich Markus Roth, Professor für Laser- und Plasmaphysik an der TU Darmstadt und wissenschaftlicher Leiter von Focused Energy, zuversichtlich im Hinblick auf die Potentiale der Kernfusion, die fruchtbare internationale Kooperation und die Chancen für den Bau eines wirtschaftlich betriebenen Reaktors. feu

3-D-Druck eines Schweinswal-Modells aus 13 Kilo Kunststoff

Der 3D-gedruckte Schweinswal im Hessischen Landesmuseum Darmstadt
Der 3D-gedruckte Schweinswal im Hessischen Landesmuseum Darmstadt

6. September 2024

Forschende der TU Darmstadt haben für eine Ausstellung per 3-D-Druck ein lebensechtes Modell eines Schweinswals hergestellt. Das etwa 1,30 Meter lange Exponat ist nun im Hessischen Landesmuseum Darmstadt (HLMD) zu sehen. An dem Projekt waren das Institut für Druckmaschinen und Druckverfahren (IDD) am Fachbereich Maschinenbau sowie das Fachgebiet Digital Design Unit (DDU) am Fachbereich Architektur beteiligt. Die Projektleitung lag bei Philipp Wüst (Gruppenleiter Industrial Printing am IDD). Die wissenschaftliche Hilfskraft Nastassia Sysoyeva am DDU übernahm unter Leitung von Professor Oliver Tessmann die Modellierung auf Grundlage eines vom HLMD handgefertigten Miniaturmodells. Anschließend wurde die digitale Vorlage in acht druckbare Einzelteile zerlegt. Dann wurde das Modell am IDD auf einem großformatigen 3-D-Drucker hergestellt – in mehr als 180 Stunden Druckzeit und aus etwa 13 Kilogramm Kunststoff. Unterstützt wurden die Arbeiten an dem von Professor Andreas Blaeser und Professor Edgar Dörsam geleiteten Institut von der wissenschaftlichen Hilfskraft Philip Gransow. Die acht Teile wurden anschließend zusammengefügt und dem HLMD zur Fertigstellung übergeben.

Das Modell ist Teil der neuen Erlebnis-Station für Kinder in der Zoologischen Abteilung des Hessischen Landesmuseum Darmstadt, in welcher große wie kleine Museumsbesucherinnen und Besucher spielerisch die Welt der Wale erkunden können. Die „Erlebnis-Station Wale“ ist ab heute (6. September) bei den Dioramen zu besuchen. IDD/mih

Neu an der TU Darmstadt: Professor Martino Tattara

Professor Martino Tattara.
Professor Martino Tattara.

6. September 2024

Seit Anfang Juli ist Martino Tattara Professor für Entwerfen und Wohnen am Fachbereich Architektur. Der 48-jährige Architekt und Wissenschaftler war zuvor Associate Professor an der KU Leuven in Belgien und ist zudem Mitbegründer des Brüsseler Architekturbüros Dogma. Als berufliche und wissenschaftliche Meilensteine nennt Tattara u.a. den Gewinn des Charles Jencks Awards 2023 (Royal Institute of British Architects) mit Dogma, Ausstellungen seiner Entwürfe und Projekte auf zahlreichen internationalen Veranstaltungen, z. B. in Tallinn, Berlin, Venedig, Chicago, Milan oder Seoul, sowie die Veröffentlichung des Buchs „Living and Working“ (MIT Press). Hierfür wurde Tattara 2022 mit dem DAM Architectural Book Award ausgezeichnet.

Wie der Fachbereich Architektur in einem ausführlichen Porträt hervorhebt, unterrichtet und betreut Martino Tattara seit mehr als 15 Jahren Studierende im akademischen Kontext. Dieses parallele Engagement stellt sicher, dass seine Lehre von seiner praktischen Arbeit inspiriert und genährt wird. Seine Lehrtätigkeiten, so der Fachbereich, basieren auf realen Fragestellungen und neuen Herausforderungen. Wir haben Professor Tattara zu seinem Start an der TU Darmstadt Fragen zu seinen Lehrprojekten und Plänen gestellt:

Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? Was macht diese spannend?

Meine Lehrtätigkeit an der TU Darmstadt wird sich an realen Problemen und neuen Herausforderungen orientieren. Ich plane, mit meinen Studierenden an aktuellen Themen im Zusammenhang mit Wohnen und Wohnraum zu arbeiten, wie z. B. der Erschwinglichkeit von Wohnraum, alternativen Formen von Eigentum, Bau, Verwaltung und Instandhaltung sowie der Umgestaltung von Nachkriegswohnungen. Um Echtzeit-Projekte zu unterstützen, ermutige ich Studierende gerne dazu, in die Praxis zu gehen und mit Initiativen zusammenzuarbeiten, z. B. (sozialen) Wohnungsbaugesellschaften, die ihnen dabei helfen können, ihre Ideen und ihre Designarbeit besser zu entwickeln. Ich bin davon überzeugt, dass dieser Ansatz die künftigen Studierende für das Wohnbauwesen begeistern wird. Ich bin mir sicher, dass der soziale Wandel für künftige Studierendengenerationen zunehmend an Bedeutung gewinnen wird, wie wir es zum Beispiel bei der jüngsten Bewegung für Klimagerechtigkeit oder bei den ersten Anzeichen einer vierten feministischen Welle sehen.

An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität großgeschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten?

In den kommenden Jahren möchte ich mich mit Themen wie der Nachrüstung bestehender Bausubstanz und der Frage des bezahlbaren Wohnraums befassen. In Bezug auf das erste Thema könnten wichtige Kooperationen beispielsweise mit dem Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwesen und insbesondere mit dem Institut für Bauwesen und Baustoffe oder Konstruktives Entwerfen und Bauwesen aufgebaut werden. Was das zweite Thema betrifft, so wäre ich daran interessiert, Synergien mit dem Institut für Soziologie und Politikwissenschaften zu erkunden, insbesondere im Hinblick auf die Erforschung alternativer Wohnbesitzmodelle.

In welchem Fachbereich würden Sie gerne einen Tag verbringen, um ihn kennenzulernen? Warum?

Ich bin sehr fasziniert vom Labor als Forschungsstätte, aber auch als einem von Forschenden gemeinsam bewohnten Raum. Ich glaube, dass es auch für Architekten viel zu lernen gäbe, wie Forschung im Labor kollektiv entwickelt wird, wie Wissen produziert und geteilt wird, und aus diesem Grund würde ich mich freuen, einen Tag in einem Fachbereich zu verbringen, in dem Forschende viel Zeit in Laboren verbringen. Ich denke da zum Beispiel an die naturwissenschaftlichen Fachbereiche. pb

Darmstädter Geschichtswerkstatt erhält Demokratie-Preis

4. September 2024

Die Darmstädter Geschichtswerkstatt, die in den 1980er Jahre von Studierenden und wissenschaftlichen Mitarbeitern des Instituts für Geschichte an der damaligen TH Darmstadt gegründet wurde, wird mit dem Walter-Lübcke-Demokratie-Preis 2024 ausgezeichnet. Die Arbeit des gemeinnützigen Vereins sei „gerade in Zeiten von Krieg und wiederaufkeimenden Antisemitismus ein wichtiger Bestandteil zur Stärkung von Frieden, Demokratie und Offenheit“, sagte der hessische Ministerpräsident Boris Rhein zur Begründung. Die Geschichtswerkstatt erforscht und vermittelt die Geschichte von Minderheiten und „kleinen Leuten“; zu den thematischen Schwerpunkten zählen jüdisches Leben und Alltagsgeschichte.

Der Walter-Lübcke-Demokratie-Preis wird von der hessischen Landesregierung seit 2020 an Persönlichkeiten und Institutionen vergeben, die sich besonders für den gesellschaftlichen Zusammenhalt und die Demokratie engagieren. Die Auszeichnung erinnert an den Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke, der 2019 von einem Rechtsextremisten erschossen wurde, nachdem er sich für die Aufnahme von Flüchtlingen eingesetzt hatte. Der diesjährige Preis wird Ende des Jahres in Darmstadt verliehen. Neben der Geschichtswerkstatt erhalten auch die Journalistin Natalie Amiri und die nordhessische Initiative „Offen für Vielfalt“ die Ehrung. eml/mih

Medienschau: „IP for Shares“ als Erfolgsrezept für TU-Start-up

4. September 2024

Der Energiebedarf der Zukunft stellt eine der drängendsten Herausforderungen dar, und die Kernfusion gilt als vielversprechende Lösung. Die Unternehmensgründung Focused Energy von TU-Physikprofessor Markus Roth und Thomas Forner setzt auf diesen innovativen Ansatz. Der Artikel „Zack To The Future“ auf der Plattform „subzeroes“ erzählt die Geschichte des Darmstädter Start-ups und welche große Rolle die TU Darmstadt dabei spielte.

Focused Energy setzt auf den innovativen Ansatz der „Direct-Drive Proton Fast Ignition“, eine vielversprechende Methode zur Realisierung der Kernfusion. Roth erklärt: „Unser Ziel ist es, die Kernfusion als saubere und unerschöpfliche Energiequelle zu etablieren. Der Ansatz, den wir verfolgen, kombiniert die neueste Technologie mit der Flexibilität eines Start-ups.“

Ein besonders bemerkenswerter Aspekt ihrer Gründung ist das Finanzierungsmodell „IP for Shares“. Das Modell ermöglicht es, die Intellectual Property (IP), die in der wissenschaftlichen Forschung entwickelt wurde, als Anteil am Unternehmen einzubringen. Dies war für Focused Energy besonders relevant, da Roth seine Forschungsergebnisse und Laborinfrastruktur von der TU Darmstadt übernehmen konnte. Roth erläutert: „Die Idee gehört der Uni! Wenn du damit ein Start-up gründest, musst du deine eigene Idee erst aus der Uni rauskaufen – und dafür brauchst du einen Investor.“ Durch das „IP for Shares“-Modell konnte Focused Energy die nötige IP übernehmen, ohne zusätzliche externe Finanzierungskosten zu tragen. eml

Neu an der TU Darmstadt: Professor Florian Müller

Professor Dr. Florian Müller
Professor Dr. Florian Müller

3. September 2024

Seit September ist Florian Müller Professor für „Mobile Human-Computer Interaction“ am Fachbereich Informatik. Der 37-jährige Wissenschaftler promovierte an der TU Darmstadt und war zuletzt Post-Doc an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Als wichtigste wissenschaftliche Meilensteine nennt Müller seine Promotion mit „Summa Cum Laude“, die Nominierung für den Dissertationspreis der Gesellschaft für Informatik sowie sechs Best Paper und Honorable Mention Awards bei der wichtigsten Konferenz im HCI Bereich (ACM CHI). Wir haben Florian Müller zu seinem Forschungsgebiet und seinen Plänen gefragt:

Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? Was ist das Spannende an Ihren Themen?

In den letzten 15 Jahren hat das Smartphone revolutioniert, wie wir mit Informationen interagieren: weg von feststehenden Geräten wie Desktop-PCs und hinaus in die physische Welt. Wir checken unsere E-Mails, während wir auf den Bus warten, erledigen unsere Bankgeschäfte im Café und planen unseren Urlaub an der Bar. Dabei ist das Smartphone eigentlich kein besonders gutes Gerät zur mobilen Interaktion: In der Tasche ist es zu groß und unhandlich, während der Benutzung ist das Display zu klein. Zusätzlich existieren Informationen getrennt von der physischen Welt: Wenn ich Informationen über die physische Welt wie Navigationsanweisungen oder Gefahrenmeldungen ansehe, dann muss ich ständig versuchen, diese Informationen von dem 2D-Display in meine physische Umgebung zu übertragen. Mit der zunehmenden Verbreitung von Augmented-Reality-Geräten wie der Apple Vision Pro stehen wir vor der nächsten Revolution der mobilen Interaktion, welche viele dieser Probleme lösen kann. Informationen durchbrechen sinnbildlich das Glas der heutigen Geräte und verbreiten sich in unserer physischen Welt. Gerade im Zusammenspiel mit AI-Technologien, welche die physische Welt verstehen können, ermöglicht dies faszinierende neue Anwendungen, stellt uns aber auch vor neue Herausforderungen hinsichtlich der Interaktion, da Informationen ihre „Anfassbarkeit“ verlieren. Zusätzlich werden wir in ein paar Jahren rein visuell nicht mehr unterscheiden können, was Teil unserer physischen Welt ist und was virtuell hinzugefügt wurde, was ethische und regulatorische Fragestellungen nach sich zieht. Ich möchte die Studierenden der TU Darmstadt einladen, mit mir zusammen an diesen Themen zu arbeiten und herauszufinden, wie wir unsere zukünftige mobile Interaktion mit Informationen gestalten wollen.

An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität groß geschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten?

In meinem Forschungsbereich – der Human-Computer Interaction (HCI) – ist interdisziplinäre Arbeit keine Option, sondern eine absolute Notwendigkeit. Während mein persönlicher Hintergrund ein relativ technischer ist – ich habe Informatik studiert – erfordern viele Forschungsfragen im HCI-Bereich eine interdisziplinäre Zusammenarbeit. Dementsprechend tummeln sich in unserer Community nicht nur Techniker, sondern allerlei unterschiedliche Fachrichtungen: Von der Psychologie, um zu verstehen, wie Menschen mit Maschinen kommunizieren, über Design, um intuitive und visuell ansprechende Schnittstellen zu schaffen bis zur Soziologie, um die Auswirkungen der Technologie auf unsere Gesellschaft zu untersuchen. Diese Diversität der Forschungscommunity finde ich total bereichernd, da sie unterschiedliche Perspektiven und Denkweisen zusammenbringt. Dementsprechend freue ich mich darauf, auch innerhalb der TU Darmstadt mit anderen Fachbereichen zusammenzuarbeiten, um durch einen Blick über den Tellerrand neue Dinge zu lernen.

Wenn ich heute Student wäre, würde ich …

Wenn ich heute Student:in wäre, würde ich die Zeit nutzen, um in möglichst viele unterschiedliche Bereiche reinzuschnuppern. Das bezieht sich sowohl auf verschiedene Studiengänge als auch auf die unterschiedlichen Schwerpunkte innerhalb eines Studiengangs – eine verfrühte Spezialisierung verengt den Blick und erhöht das Risiko, nicht in dem Bereich zu landen, der einem am meisten Spaß macht. Ich bin davon überzeugt, dass gerade der Spaß an dem, was man tut, der zentraler Faktor für zukünftigen Erfolg ist. Ohne Spaß an dem, was man tut, fällt es schwer, die Motivation dafür aufzubringen, auch schwierige oder stressige Phasen durchzustehen. Deshalb kann ich nur empfehlen, sich weniger von aktuellen Trends oder von Analysen leiten zu lassen, in welchem Bereich es die besten Jobaussichten gibt oder das meiste Geld zu verdienen gibt und stattdessen auf das Herz zu hören.

pb

Professorin Lackner als Para-Ruderin in Paris

2. September 2024

TU-Professorin und Para-Ruderin Susanne Lackner hat bei den Paralympics in Paris mit dem Mixed-Vierer den vierten Platz belegt. Das Team verfehlte damit nur knapp die Bronze-Medaille. Lackner war zum dritten Mal mit dem gemischten Vierer bei den Paralympics gestartet. Auch in Peking 2008 und in Rio de Janeiro 2016 hatte das Team jeweils den vierten Platz belegt.

Lackner leitet das Fachgebiet Wasser und Umweltbiotechnologie, ihr Forschungsgebiet ist die Abwassertechnik. Die heute 45-Jährige rudert seit ihrem 13. Lebensjahr. Sie hat ein eingeschränktes Sehvermögen von unter zehn Prozent. mih

Studie mit TU-Beteiligung zu Biodiversität veröffentlicht

29. August 2024

Das Funktionieren von Ökosystemen hängt direkt von der biologischen Vielfalt ab: Je mehr Arten vorkommen, desto höher sind üblicherweise die von einem Ökosystem erbrachten Dienstleistungen. Bisher wurden für diese Zusammenhänge jedoch meist nur die Vielfalt einzelner Gruppen von Organismen (meist Pflanzen) oder einzelner Dienstleistungen in einem einzigen Ökosystemtyp untersucht. Eine neue in der Fachzeitschrift „Nature Ecology & Evolution“ veröffentlichte Studie zeigt anhand von Daten aus dem Jena-Grasland-Experiment und dem BEF-China-Waldexperiment, dass unabhängig vom Ökosystemtyp die Vielfalt der Pflanzen durch ihren positiven Einfluss auf die Vielfalt anderer Organismen (wie Insekten, Pilze, Bakterien) die Mehrzahl der in einem Ökosystem ablaufenden Funktionen erhöht.

Dies unterstreicht die Bedeutung der Vielfalt (Biodiversität) aller Organismen für die von Ökosystemen bereitgestellten Funktionen und Dienstleistungen. Dr. Michael Staab von der Arbeitsgruppe Ökologische Netzwerke am Fachbereich Biologie der TU Darmstadt, einer der Autoren, betont: "Unsere Ergebnisse deuten darauf hin, dass zum langfristigen Erhalt und der Förderung von Ökosystemfunktionen möglichst viele Organismengruppen im Naturschutz berücksichtig werden sollten. Eine isolierte Betrachtung einzelner Gruppen ist nicht ausreichend.“ Staab/mih

Hessischer Gründerpreis: Drei Start-ups der TU Darmstadt auf dem Weg ins Finale

27. August 2024

Der Hessische Gründerpreis bietet jungen Unternehmen vielfältige Möglichkeiten, ihr Geschäftsmodell einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Neben einem weitreichenden Netzwerk profitieren die Teilnehmenden von Pitch-Trainings sowie attraktiven Preisgeldern. Am 12. September treten insgesamt elf Start-up-Teams aus Südhessen, darunter drei von der TU Darmstadt, im Wettbewerb an, um sich für das Finale zu qualifizieren. Dieses findet am 1. November in Marburg statt.

In der Kategorie „Innovative Geschäftsidee“ wurde das Start-up Eloquest aus der TU Darmstadt nominiert. Eloquest nutzt Natural Language Processing (NLP), um Schreibprozesse in der klinischen Dokumentation zu analysieren und die automatisierte Datenverarbeitung zu optimieren.

Für die Kategorie „Gründung aus der Hochschule“ wurden ebenfalls zwei Teams der TU Darmstadt nominiert: ecoMorph Solutions GmbH, eine IT-Plattform zur Unterstützung von Ausbauarbeiten im Handwerk, und MySympto, ein KI-gestützter Assistent für Notaufnahmen, der bei Diagnosen und Behandlungsempfehlungen hilft.

HIGHEST/Claudia Becker

Professor Steven Peters bei Presse-Briefing des Science Media Centers

26. August 2024

TU-Professor Steven Peters hat heute als Experte für Elektromobilität an einem Presse-Briefing des Science Media Centers (SMC) teilgenommen. Die virtuelle Veranstaltung stand unter dem Titel „E-Autos: Kann Europa von China lernen?“ Neben Peters, der das Fachgebiet Fahrzeugtechnik am Fachbereich Maschinenbau der TU Darmstadt leitet, waren Professor Achim Kampker von der RTWH Aachen sowie Professor Simon Lux von der Universität Münster beteiligt. Die Experten beantworteten Fragen wie „Wie unterscheiden sich die Forschung und Entwicklung zwischen Europa und China?“ und „Warum entwickeln chinesische Hersteller schneller Autos als ihre europäischen Konkurrenten, wie haben sie den Vorsprung in der Batterietechnik erreichen können?“

Das SMC mit Sitz in Köln ist eine journalistisch arbeitende, unabhängige und gemeinwohlorientierte Institution. Es hat sich zur Aufgabe gestellt, Medienschaffende bei ihrer wissenschaftsbezogenen Berichterstattung zu unterstützen, aktuelle Themen und Diskurse aufzugreifen und so Brücken zwischen Wissenschaft, Medien, Politik und Öffentlichkeit zu bauen. Die TU Darmstadt ist förderndes Mitglied im „Verein der Freunde und Förderer der Science Media Center Germany gGmbH e. V.“ In dem Förderverein sind hochrangige Institutionen aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft vertreten. mih

Medienschau: Studie zu Begrenztheit von KI-Modellen in der Frankfurter Rundschau

26. August 2024

Eine Studie der TU Darmstadt und der University of Bath (Großbritannien) zu KI-Modellen wie ChatGPT kam kürzlich zu dem Ergebnis, dass solche Large Language Models (LLMs) offenbar weniger selbständig lernfähig sind als bisher angenommen. Es gebe keine Hinweise darauf, dass die LLMs anfingen, ein allgemeines „intelligentes“ Verhalten zu entwickeln, das ihnen etwa ein planvolles oder intuitives Vorgehen oder komplexes Denken ermögliche, heißt es in der Untersuchung.

Auch die Frankfurter Rundschau berichtet nun über die Studie, die von TU-Informatikprofessorin Iryna Gurevych und ihrem Kollegen Dr. Harish Tayyar Madabushi von der University of Bath geleitet wurde. Im Gespräch mit der Frankfurter Rundschau ordnet Gurevych die Ergebnisse ein: „Wenn ein Mensch einmal verstanden hat, wie ein Auto funktioniert, kann er dieses Wissen abstrahieren und auch auf andere Fahrzeuge anwenden.“ Die KI brauche hingegen viele Beispiele eines Autos und kann das Gelernte zwar auf ähnliche Autos anwenden, aber nicht die darunterliegenden Prinzipien auf andere Fahrzeuge verstehen und übertragen. bjb

TU Darmstadt an neuem Labor für sichere KI beteiligt

23. August 2024

Die TU Darmstadt gründet ein gemeinsames Labor mit Aleph Alpha Research, dem Forschungszweig des Heidelberger KI-Unternehmens Aleph Alpha. Ziel des „Lab 1141“ ist die Weiterentwicklung einer sicheren und transparenten generativen Künstlichen Intelligenz (KI). Die Kooperation soll Lücken zwischen akademischer Forschung und industrieller Entwicklung schließen.

Durch das „Lab 1141“ entstehen auch neue Doktorandenstellen an der TU Darmstadt, die über Fellowships von Aleph Alpha Research finanziert werden. Geplant sind auch gemeinsame Symposien und Praktika. Der Name des Labors steht für die Position der Buchstaben AA (für Aleph Alpha) und DA (für Darmstadt) im Alphabet.

Professor Kristian Kersting, Leiter des Arbeitsgebiets Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen am Fachbereich Informatik der TU Darmstadt, erklärt: „Unsere Partnerschaft mit Aleph Alpha Research bietet großartige Möglichkeiten für unsere Forscher und Doktoranden. Das ‚Lab 1141‘ verbessert nicht nur unsere Forschungskapazitäten, sondern stellt auch sicher, dass unsere Arbeit zu praktischen Anwendungen führt, und ist daher eine wichtige Initiative, um die Lücke zwischen Wissenschaft und Industrie zu schließen.“ Aleph Alpha/mih

Kooperationsprojekt „Darmstädter Oberbausystem“

21. August 2024

In den Gleisanlagen am Wissenschaftsschloss werden derzeit durch das Darmstädter Verkehrsunternehmen HEAG mobilo die Gleise und der Fahrwegbelag erneuert, die nach knapp 20 Jahren stark beansprucht waren. Um zu prüfen, welche Materialien für diese durch Busse und Straßenbahnen sehr stark belastete Infrastruktur besonders geeignet sind, arbeiten die TU Darmstadt und die HEAG mobilo in einem gemeinsamen Forschungsprojekt eng zusammen. Der Gleisbereich wurde mit einer speziellen Deckschicht asphaltiert, die für mehr Stabilität sorgen und Spurrillen und Schäden vorbeugen soll. Nun wird wissenschaftlich untersucht, welche Unterschiede in Herstellung, Instandhaltung und Erneuerungen es bei unterschiedlichen Oberbausystemen gibt. Von der TU Darmstadt ist Professorin Jia Liu vom Institut für Verkehrswegebau des Fachbereichs Bau- und Umweltingenieurwissenschaften beteiligt. HEAG mobilo/cst

Intelligente Oberflächen für zukünftige Funksysteme

20. August 2024

Wie können Millimeterwellen- und Terahertz-Funksysteme effizienter gestaltet werden? Ein Team um Robin Neuder und Athene Young Investigator Alejandro Jiménez Sáez hat sich dieser Herausforderung gestellt und eine innovative Flüssigkristall-basierte Architektur für rekonfigurierbare intelligente Oberflächen (RIS) entwickelt. Ähnlich wie ein verstellbarer Spiegel können diese Oberflächen elektromagnetische Signale präzise lenken und positionsabhängig verstärken. In ihrem Artikel in der Zeitschrift „Nature Communications Engineering“ beschreiben die Autoren, wie die vorgestellte Technologie durch vergleichsweise schnelle Reaktionszeiten, große Bandbreite und geringe Verluste sowie durch ihre Eignung für kostengünstige Massenfertigung neue Möglichkeiten für die Weiterentwicklung von Millimeterwellen- und Terahertz-Funksysteme eröffnet. etit

Innovative Brücke aus dem 3D-Drucker

Eine innovative Brücke mit einer Spannweite von sechs Metern haben Studierende am Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften in diesem Sommersemester gefertigt. Entstanden ist die Brücke im Rahmen der Lehrveranstaltung „Konstruktives Gestalten Projekt“ am Institut für Konstruktives Gestalten und Baukonstruktion sowie im Fachgebiet Fassaden-technik. Genutzt wurden modernste 3D-Drucktechnologien in Kombination mit traditionellen Holzbautechniken.

Die Brücke basiert auf einem Entwurf, der eine hybride Konstruktion aus 3D-gedrucktem Beton und CNC-gefertigtem Holz darstellt. Ein zentraler Aspekt des Projekts war die digitale Planung und Optimierung. So wurde beispielsweise der Betonquerschnitt mithilfe eines parametrischen Optimierungsalgorithmus angepasst, um die Materialeffizienz zu maximieren und Spannungen gleichmäßig zu verteilen. Für die Holzbalken wurden ebenfalls verschiedene Querschnittsgrößen und -formen analysiert, um eine filigrane und dennoch maximal belastbare Brückenstruktur zu gewährleisten.

„Die erfolgreiche Realisierung dieser Brücke ist ein Meilenstein in der Ausbildung an der Technischen Universität Darmstadt und ein Beispiel für zukunftsweisende Bauverfahren“, heißt es im Bericht auf der Webseite des Fachbereichs. Somit leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zur praxisnahen Ausbildung der Studierenden und zur Förderung von Innovation und Technologie im Bauwesen. BauIng/bjb

Medienschau: TU-Professor Buxmann warnt vor KI-Erkrankungen

14. August 2024

Im Beitrag „Wenn Künstliche Intelligenz krank wird“ der Frankfurter Allgemeinen Zeitung thematisieren Professor Peter Buxmann und Doktor Timo Sturm vom Fachgebiet Wirtschaftsinformatik | Software & Digital Business der TU Darmstadt die Herausforderungen und Gefahren der generativen Künstlichen Intelligenz (GenAI), insbesondere das Phänomen der „Model Autophagy Disorder“ (MAD). Diese KI-Erkrankung entsteht, wenn ein Modell zunehmend von seinen eigenen, generierten Daten lernt, was zu einer schleichenden Verringerung der Vielfalt und Komplexität und damit letztlich zur Unbrauchbarkeit und Funktionsunfähigkeit der KI führt. MAD lässt KI also schleichend unkreativer werden.

Buxmann und Sturm rufen auf, die Problematik im Blick zu behalten. Sie betonen, dass sowohl die Anbietenden von KI-Modellen als auch die Nutzenden Verantwortung tragen, um die negativen Auswirkungen von MAD zu vermeiden. Dabei spielt insbesondere die Diversität der Trainingsdaten eine wesentliche Rolle. Sie warnen davor, dass die zunehmende Nutzung von KI-generierten Inhalten zu einer Homogenisierung und damit zur Einschränkung der Meinungsvielfalt in der Gesellschaft führen könnte. „Schon heute zeigen Studien, dass ChatGPT dazu neigt, ‚grün-linke' Einstellungen zu vertreten. Ebenso wäre es möglich, dass in Zukunft vermehrt politisch rechte Inhalte von Sprachmodellen aufgenommen werden – insbesondere, wenn rechte Parteien weiterhin stark in sozialen Netzwerken vertreten sein sollten.“

Die beiden Wissenschaftler plädieren für eine ausgewogene und durchdachte Regulierung von KI, um sicherzustellen, dass die Technologie weiterhin produktiv genutzt werden kann, ohne dass dabei unerwünschte Nebeneffekte entstehen. Der Aufruf richtet sich nicht nur an die Entwickelnden und Unternehmen, sondern auch an die Politik und die Gesellschaft insgesamt, die sich der potenziellen Risiken bewusst sein müssen, um verantwortungsvoll mit KI-Technologien umzugehen. eml

Team unter TU-Beteiligung realisiert Quantensensoren im Weltraum

13. August 2024

Ein internationales Konsortium unter Beteiligung der Arbeitsgruppe Theoretische Quantenoptik um Professor Enno Giese (Fachbereich Physik der TU Darmstadt) hat auf der Internationalen Raumstation ISS im Cold Atom Laboratory der NASA erstmals experimentell Quantensensoren realisiert. Die Wissenschaftler:innen publizierten ihre Forschungsergebnisse nun in „Nature Communications".

Ultrakalte Atome stellen eine neue Generation von Quantensensoren zur Messung von Gravitation dar. Diese besonders empfindlichen und hoch auflösenden Sensoren können in Geo- und Planetenwissenschaften sowie bei Tests der Relativitätstheorie zur Anwendung kommen. Sie profitieren besonders von einem Betrieb in Schwerelosigkeit. Das von der NASA betriebene Cold Atom Laboratory auf der Internationalen Raumstation ISS hat mit der nun publizierten Arbeit erstmals einen Materiewellen-basierten Sensor im Weltraum realisiert. Damit konnten die Vibrationen der ISS, die Ausdehnung atomarer Wolken sowie der Impulsübertrag von Photonen analysiert werden. Die Experimente sind der erste Schritt, um diese Technologie in Weltraumanwendungen zu etablieren. Das Team von Giese hatte innerhalb des Konsortiums Experimente vorgeschlagen, die von den Partner:innen auf der Raumstation umgesetzt wurden. Die TU-Wissenschaftler:innen erarbeiteten Vorschläge für experimentelle Sequenzen und waren an der Analyse der aufgenommenen Daten beteiligt. sip

Apl.-Professur für Bettina Abendroth

TU-Präsidentin Tanja Brühl (links) überreichte Dr.-Ing. Bettina Abendroth (Mitte) die Ernennungsurkunde zur außerplanmäßigen Professorin an der TUDa. Bei der Übergabe war auch Professor Eckhard Kirchner (rechts), Dekan des Fachbereichs Maschinenbau, anwesend.
TU-Präsidentin Tanja Brühl (links) überreichte Dr.-Ing. Bettina Abendroth (Mitte) die Ernennungsurkunde zur außerplanmäßigen Professorin an der TUDa. Bei der Übergabe war auch Professor Eckhard Kirchner (rechts), Dekan des Fachbereichs Maschinenbau, anwesend.

8. August 2024

Dr.-Ing. Bettina Abendroth ist neue außerplanmäßige Professorin an der TU Darmstadt. Die 56-Jährige lehrt und forscht am Fachbereich Maschinenbau. Ihre Forschungsgebiete sind Arbeitswissenschaft, Mensch-Maschine-Interaktion und Mobilität. Abendroth hat direkt im Anschluss an ihr Studium als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Arbeitswissenschaft angefangen und findet es bis heute nicht langweilig. Sie betrachtet jede gute Publikation und jeden erfolgreichen Forschungsantrag als wichtigen beruflichen Meilenstein.

Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? / Was ist das Spannende an Ihren Themen?

Weil Technik für Menschen gemacht wird. Menschen in ihrer Rolle als Arbeitsperson oder Nutzer:in von Produkten, Maschinen und Human-Machine Interfaces müssen bei allen Überlegungen zur Gestaltung von Arbeit, seien es technische, organisatorische oder wirtschaftliche berücksichtigt werden.

Die Arbeitswissenschaft vertritt die moralisch-ethische Sicht auf das Thema Arbeit unter den Aspekten Gesunderhaltung von Mitarbeitenden, Zumutbarkeit von Arbeitstätigkeiten und Zufriedenheit von Arbeitspersonen, berücksichtigt dabei aber auch rechtliche Rahmenbedingungen und wirtschaftliche Erfordernisse. D.h. an vielen Stellen im späteren Arbeitsleben der Studierenden bestehen Schnittstellen zur Arbeitswissenschaft.

An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität groß geschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten?

… an sehr vielen, insbesondere zu allen stärker technisch geprägten Fachgebieten im Maschinenbau, im Bauingenieurwesen, in der Elektrotechnik und in der Informatik. Schnittstellen gibt es bei allen Themen, die neben der technischen Entwicklung das Zusammenwirken von Technik und Mensch im Fokus haben.

Wenn ich heute Student/in wäre, würde ich …

… einiges so machen wie vor vielen Jahren (an der TU Darmstadt studieren – Wirtschaftsingenieurwesen).

Pilotprojekt: Grüne Fassaden an der TU Darmstadt

5. August 2024

Die TU Darmstadt setzt ein weiteres Zeichen für Nachhaltigkeit: Am Parkhaus Lichtwiese startet ein Pilotprojekt zur Fassadenbegrünung. Rank- und Schlingpflanzen wie Schlingenknöterich, Rostrote Weinrebe und Kletterhortensie sollen die Nord-, sowie Teile der Süd- und Westfassade zieren. Unterstützt von einer externen Fachberaterin wurde eine Pflanzenauswahl getroffen, die eine reiche Vielfalt in Blatt- und Blütenbild bietet und Lebensräume für Insekten schafft. Ziele neben der Förderung der Biodiversität sind die Verbesserung des Mikroklimas im Quartier rund um die Gebäude des Bauingenieurwesens, die Bindung von Feinstaub infolge der Parkraumnutzung, Schutz vor sommerlicher Überhitzung und die Verbesserung der Aufenthalts- und Umgebungsqualität.

Herausfordernd sind bei derartigen Projekten die zusätzlichen Kosten und technischen Ansprüche wie der Konstruktion und Bewässerung, außerdem sind brandschutztechnische Belange und Anforderungen der Feuerwehr je nach Gebäude- und Ausführungsart in Einklang zu bringen.

Die TU Darmstadt schätzt Fassadenbegrünungen als einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung des innerstädtischen Mikroklimas und als ästhetisches Gestaltungselement von Gebäuden. Dach- und Fassadenbegrünungen spielen eine entscheidende Rolle in der Klimaanpassungsstrategie urbaner Gebiete und tragen maßgeblich zur Reduktion des Urban Heat Island-Effekts bei. Dieser beschreibt das Phänomen, dass stark bebaute Flächen im Vergleich zum Umland deutlich wärmer werden. Das geschieht durch starke Aufwärmung tagsüber und eingeschränkte Abkühlung nachts. Die geometrische Anordnung der Bebauung vergrößert die Oberfläche, auf der Sonnenstrahlung absorbiert wird. Besonders in sommerlichen Schönwetterperioden mit wenig Luftaustausch führt dies zu einer Aufheizung der Baukörper. Im Gegensatz zu unbebauten Flächen fungieren bebaute Flächen dann wie Wärmespeicher.

Auch am Campus Stadtmitte ist eine Begrünung des Parkhauses Ruthsstraße geplant. Die Erfahrungen aus beiden Projekten sollen in die Planung zukünftiger Vorhaben einfließen und diese bereichern. eml

RMU-Masterstudiengang „Soft Matter und Materials“ im Fokus

Professorin Dr. Regine von Klitzing und Professor Dr. Sebastian Seiffert
Professorin Dr. Regine von Klitzing und Professor Dr. Sebastian Seiffert

5. August 2024

Von Reifengummi über Schäume bis hin zum eigenen Körpergewebe: Sogenannte weiche Materie – oder „soft matter“ im Englischen – begegnet uns überall im Alltag. Der internationale Masterstudiengang „Soft Matter and Materials“, den die TU Darmstadt und die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU) gemeinsam seit dem Wintersemester 2023/24 anbieten, beschäftigt sich mit dieser besonders vielversprechenden Materialgruppe. Zum Zukunftsthema wird weiche Materie derzeit insbesondere im Bereich der Biomedizin und bei Clean-Tech-Anwendungen für die Transformation hin zu klimaneutralen Prozessen.

Der internationale Masterstudiengang ist ein Leuchtturmprojekt im Verbund der Rhein-Main-Universitäten (RMU). Programmdirektor:innen sind Regine von Klitzing, Professorin am Institut für Physik Kondensierter Materie (IPKM) der TU Darmstadt, und Sebastian Seiffert, Professor für Physikalische Chemie der Polymere am Fachbereich Chemie der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Das JGU Magazin hat mit den beiden gesprochen und stellt in einem Artikel den Masterstudiengang und das große Potenzial des Forschungsgebiets vor. Die aktuelle Bewerbungsphase für den Studiengang läuft noch bis zum 1. September 2024. pb/JGU Mainz

Hochschul-Jobportal „stellenwerk“: neue Optik, neue Technik

5. August 2024

Das Hochschul-Jobportal „stellenwerk“ hat eine umfassende Neuausrichtung mit groß angelegtem Relaunch seiner Webseite durchlaufen. Das soll unter anderem der Zielgruppe der Studierenden zugutekommen, die über das Portal nach Jobs suchen können. Die TU Darmstadt gehört zu den 18 Hochschulpartnerinnen von „stellenwerk“, so dass Studierende der Universität den Service sehr fokussiert nutzen können.

Neben grafischen, inhaltlichen sowie nutzerseitigen Anpassungen gibt es eine komplett neue Suche. Zum anderen soll es eine fokussierte Ansprache für größere Unternehmen geben. „stellenwerk“ unterstützt als führendes Hochschul-Jobportal Studierende und Absolvent:innen bei der Jobsuche, fungiert als Bindeglied zwischen Hochschulen und Wirtschaft und bietet eine Vielzahl von Jobangeboten direkt an Hochschulen sowie Nebenjobs von Privatpersonen an. sip

Chemie-Professorin Vera Krewald bei „Hessen schafft Wissen“

02. August 2024

Die Science Reporter von „Hessen schafft Wissen“ waren zu Besuch bei Dr. Vera Krewald am Fachbereich Chemie. Im Videointerview erklärt die Professorin für Theoretische Chemie, dass in der Chemie nicht immer nur im Labor, sondern auch mithilfe von Hochleistungsrechnern geforscht wird. Die so gewonnenen Erkenntnisse können unter anderem dazu verwendet werden, den Einsatz kritischer Rohstoffe in Brennstoffzellen zu vermeiden. Das trägt dazu bei, Wasserstoff als Energieträger der Zukunft auch nachhaltig wieder in nutzbare Energie verwandeln zu können.

Am Fachbereich Chemie wird unter anderem im Sonderforschungsbereich „Iron, upgraded!“ daran gearbeitet, Eisen – ein vielseitiges, allgegenwärtiges, günstiges und nachhaltiges Metall – in seinen Verbindungen durch präzise Manipulation der chemischen Umgebung so zu beeinflussen, dass es ein Substitut für seltene, giftige oder kritische Metalle wird. Die theoretische Chemie versucht dabei, „vorherzusagen, was genau das Eisen und seine Umgebung ausmacht“, so Krewald im Video. Dabei arbeitet ihr Team eng mit der experimentellen Chemie zusammen, um Eisen zu verstehen und zu optimieren. bjb

Neuer Betreiber der Kinderhäuser der TU

Kinderhaus der TU in der Magdalenenstraße
Kinderhaus der TU in der Magdalenenstraße

30. Juli 2024

Zum 1. August übernimmt die „Terminal for Kids gGmbH“ mit Sitz in Mörfelden-Walldorf den Betrieb der beiden Uni-Kinderhäuser Lichtwiese (El-Lissitzky-Straße 5a) und Stadtmitte (Magdalenenstraße 25). Das Personal der Kindertageseinrichtung auf der Lichtwiese betreut in vier Krippengruppen 44 Kinder unter drei Jahren, die Kita Stadtmitte ist ausgelegt auf zwei Krippengruppen mit je 11 Plätzen sowie zwei Gruppen für insgesamt 44 Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren.

Die TU Darmstadt ist seit 2005 als familiengerechte Hochschule zertifiziert, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf bzw. Studium ist ihr ein wichtiges Anliegen. Das betriebsnahe Kinderhaus Lichtwiese wurde 2009 eröffnet, der Standort Stadtmitte im Jahr 2013. Die TU wählte für die betriebliche Nachfolge einen Träger aus, der ein zeitgemäßes pädagogisches Konzept vertritt und attraktive Arbeitsbedingungen für Mitarbeitende und hohe Verlässlichkeit für Eltern kombiniert.

Die Betreuungsplätze werden vorrangig an Kinder von Beschäftigten, Stipendiat:innen sowie Studierenden der TU Darmstadt vergeben. Ein Beirat unter Leitung des Kanzlers der TU mit Vertreter:innen aus der Elternschaft, der Universität, des Studierendenwerks, des Betreibers und der pädagogischen Leitungen der Kitas begleitet die konzeptionelle Fortentwicklung und Evaluation und berichtet jährlich an das Präsidium der TU Darmstadt sowie an die Wissenschaftsstadt Darmstadt. feu

HessenFonds-Stipendiatin Dadwar Ahmadi im FAZ-Porträt

30. Juli 2024

In Kurzporträts stellt die Frankfurter Allgemeine Zeitung drei aktuelle Träger:innen von HessenFonds-Stipendien vor. Darunter ist auch Angeela Dadwar Ahmadi, die ihre Promotion abbrechen musste, aus Afghanistan an die TU Darmstadt kam und nun hier am Institut für Politikwissenschaft promoviert. Über ein Netzwerk für Wissenschaftler:innen in Gefahr wurde sie auf die TU aufmerksam. In Deutschland angekommen, entwickelt sie nun ein neues Promotionsthema.

Die HessenFonds-Stipendien sind eine Initiative des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Forschung, das mit dieser Einrichtung besonders begabte und leistungsstarke geflüchtete Studierende und Wissenschaftler:innen fördern will. Viele davon wählten inzwischen die TU Darmstadt, um ihre wissenschaftliche Laufbahn fortzusetzen: Seit Oktober 2016 waren 48 HessenFonds-Stipendiat:innen an der TU; derzeit werden außer Dadwar Ahmadi noch zwei weitere Personen gefördert. sip

Ausstellung zu aktuellen Masterabschlussarbeiten am Fachbereich Architektur

30. Juli 2024

Vom 5. bis 09. August präsentieren über 50 Absolvent:innen des Fachbereichs Architektur der TU Darmstadt ihre Abschlussarbeiten des Sommersemesters 2024 in den Bereichen Hoch- und Städtebau. Bearbeitet wurden folgende Themen: „Dance Company Dresden“ (ein Ensemble aus Gartenstadt, Deutsche Werkstätten und Festspielhaus in Dresden-Hellerau), „Sendlinger Küche – Ein Laboratorium zum Thema Essen“ (eine Schnittstelle zwischen dem historischen Sendlinger Zentrum und dem Münchner Großmarkt), „Kulturcampus Frankfurt am Main“ (ein neues urbanes Quartier auf dem Areal des ehemaligen Campus Hockenheim der Goethe-Universität) und „Mycelium Komposit Architektur“ (ein wichtiger Bestandteil für nachhaltiges Bauen)

Die Ausstellung ist montags bis freitags für die Öffentlichkeit zugänglich. Zu finden ist sie am Campus Lichtwiese, Fachbereich Architektur im Gebäude L3|01 (El-Lissitzky-Straße 1, 64287 Darmstadt). eml

Neues Stipendium für mehr Chancengerechtigkeit

26. Juli 2024

Das Referat International Student Services am Dezernat Internationales vergibt im Rahmen des DAAD-Programms STIBET I Stipendien für mehr Chancengerechtigkeit. Diese Stipendien richten sich an internationale Studierende, die finanzielle Schwierigkeiten haben und besondere Herausforderungen im Studium bewältigen müssen. Diese Herausforderungen können unter anderem durch die Tatsache, als erste aus der Familie ein Studium aufzunehmen, durch Fluchthintergrund, Behinderung oder chronische Erkrankungen bedingt sein.

Das Stipendium bietet finanzielle Unterstützung in Form von sechs Monatsraten zu je 500 Euro, insgesamt also 3.000 Euro. Die Bewerbungsfrist endet am 1. September 2024, und die Förderung beginnt für erfolgreiche Bewerber:innnen ab dem 1. Oktober 2024.

Detaillierte Informationen zu den Vergabekriterien, Bewerbungsanforderungen und dem Auswahlprozess sind auf der offiziellen Stipendien-Webseite zu finden. ISS/bjb

TU Darmstadt erneut auf Platz eins beim „Stadtradeln“

25. Juli 2024

Das Team der TU hat beim diesjährigen Darmstädter „Stadtradeln“ wieder den ersten Platz belegt. Insgesamt 44.407 Kilometer legten die 248 aktiven TU-Radelnden zwischen dem 14. Juni und 4. Juli 2024 zurück. Pro Kopf entspricht dies 179 Kilometern, die Gesamtzahl der Fahrten lag bei 5.535. Mit der Kilometerleistung lag die Technische Universität Darmstadt vor den Teams des Ludwig-Georgs-Gymnasiums und der Hochschule Darmstadt. Die Preisverleihung findet am 1. September auf dem Fahrradaktionstag der Stadt Darmstadt auf dem Marktplatz statt.

Von allen 2.879 teilnehmenden Kommunen landete Darmstadt insgesamt auf Rang 98. Für die Wissenschaftsstadt legten 3.006 aktiv Radelnde mehr als 571.000 Kilometer zurück.

Bei der vom Klima-Bündnis veranstalteten internationalen Kampagne „Stadtradeln“, an der Darmstadt zum achten Mal teilnahm, geht es darum, 21 Tage lang möglichst viele Alltagswege klimafreundlich mit dem Fahrrad zurückzulegen. Ziel ist es, die urbane Mobilitätswende voranzubringen und nebenbei etwas für die eigene Gesundheit zu tun. In den vergangenen beiden Jahren hatte die TU ebenfalls jeweils den ersten Platz in der Teamwertung erreicht. mih

Neuer Preis für Nachwuchstalente: Freudenberg Award-Digital Science

24. Juli 2024

Der Freudenberg Award – Digital Science wurde 2024 anlässlich des 175-jährigen Firmenjubiläums der Freudenberg-Gruppe (Weinheim) initiiert. Das globale Technologieunternehmen Freudenberg zeichnet damit jährlich zwei Bachelorarbeiten und eine Masterarbeit von Studierenden und Absolvent:innen der TU Darmstadt aus. Gesucht werden herausragende Studienabschlussarbeiten zur Digitalisierung an der Schnittstelle zwischen Grundlagen und Anwendungen. Der Preis wird im Jahr 2024 zum ersten Mal und unabhängig von den Forschungsinteressen der Freudenberg-Gruppe verliehen. Das Preisgeld für die beiden Bachelorarbeiten beträgt jeweils 5.000 Euro, das Preisgeld für die Masterarbeit 10.000 Euro.

Die Vergabekommission besteht aus Mitgliedern der vier Fachbereiche Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften, Maschinenbau, Elektrotechnik und Informationstechnik sowie Informatik und Vertretenden der Freudenberg-Gruppe. Professor:innen aller Fachbereiche der TU Darmstadt können bis Ende August Vorschläge für Kandidat:innen einreichen. Die Kandidat:innen der drei besten Bachelorarbeiten sowie der zwei besten Masterarbeiten werden dann zu einer Kurzvorstellung ihrer Arbeit im November 2024 eingeladen. Die Preisverleihung findet am 13. Dezember 2024 statt. eml

Humboldt Research Award Preisträger Professor Xu zu Gast am Fachbereich Chemie

Professor Charles Chunbao Xu (links) und sein Gastgeber Professor Marcus Rose.
Professor Charles Chunbao Xu (links) und sein Gastgeber Professor Marcus Rose.

24. Juli 2024

Seit Juni ist Humboldt-Forschungspreisträger Professor Charles Chunbao Xu zu Gast bei Professor Marcus Rose am Fachbereich Chemie. Xus Forschung zielt darauf ab, organische Abfälle in wertvolle Produkte umzuwandeln und dadurch Ressourcenverschwendung und CO2-Emissionen zu reduzieren.

Der Schwerpunkt seiner Arbeit liegt auf fortschrittlichen Biorefining-Technologien zur Umwandlung von Biomasse und organischen Feststoffabfällen in hochwertigen Bioprodukten wie Bioenergien, Biokraftstoffen und biobasierten Chemikalien und Materialien. Zudem forscht Professor Xu an der Produktion von grünem Wasserstoff aus biologischen Ressourcen und der Entwicklung chemischer Wasserstoffspeichertechnologien sowie der Nutzung von Biomasse in der metallurgischen Industrie.

Der Preisträger des Humboldt-Forschungspreises hat bereits zwölf Mal in verschiedenen Ländern wie den USA, China und Kanada patentiert und zwei Start-up-Unternehmen gegründet. Er hat über 330 wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht, die mehr als 20.000 Mal zitiert wurden. Sein Gastgeber Professor Rose schätzt besonders seinen „internationaler Hintergrund, ähnliche Forschungsinteressen mit einem breiten Fundament für zukünftige Kooperationen, sein echtes Interesse an unserer Arbeit und seine Bereitschaft, seine exzellente wissenschaftliche Expertise zu teilen.“

Internationale Wissenschaftspreisträger und Stipendiaten der Alexander von Humboldt-Stiftung sind regelmäßig an der TU Darmstadt zu Gast. Hier forschen sie und treiben wissenschaftliche Projekte voran. Das vollständige Interview mit Professor Xu und weitere Porträts sind auf unserer „Guests of the Alexander von Humboldt Foundation at TU Darmstadt“-Webseite zu finden. eml

FEMS Master Thesis Award geht an die TU Darmstadt

24. Juli 2024

Bei der diesjährigen „FEMS Junior Euromat“ Mitte Juli in Manchester wurde Oliver Preuß, Doktorand am Institut für Materialwissenschaft der TU, mit dem FEMS Master Thesis Award ausgezeichnet. Er trat für die Deutsche Gesellschaft für Materialkunde (DGM) an, nachdem er zuvor den Wettbewerb in Deutschland gewonnen hatte. Mit seinem Thema „Versetzungsbasierte Verzähung in einkristallinem Kaliumniobat“ zeigte er neue Wege auf, die Oberflächen von Keramiken durch plastische Verformung vor Rissen zu schützen. Preuß promoviert in der Gruppe von Professor Jürgen Rödel.

Die FEMS (Federation of European Materials Societies) ist die Dachorganisation der nationalen europäischen Gesellschaften für Materialwissenschaft und richtet die „FEMS Junior Euromat“ aus. Sie ist eine Konferenz, die sich besonders an junge Wissenschaftler:innen, vor allem Doktorand:innen richtet. Neben fachlichen Vorträgen bietet sie gute Möglichkeiten, sich mit Gleichgesinnten in ganz Europa zu vernetzen und so zukünftige Kollaborationen und internationalen Austausch zur Forschung zu fördern. eml

Offener Brief hessischer Professor:innen an Wissenschaftsminister Gremmels

19. Juli 2024

Zwei Professor:innen der TU Darmstadt sind Mit-Initiator:innen eines offenen Briefs an den Hessischen Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur Timon Gremmels. Diesem Brief haben sich bislang mehr als 250 hessische Professorinnen und Professoren angeschlossen, um sich gemeinsam für eine dauerhaft gesicherte und für Forschung und Lehre auskömmliche Finanzierung der hessischen Hochschulen einzusetzen.

Hintergrund ist, dass die schwarz-rote Landesregierung vorige Woche mit ihrem Nachtragshaushalt beschlossen hat, dass die Hochschulen noch im laufenden Jahr mit 34 Millionen Euro weniger auskommen müssen als geplant.

„Diese Situation trifft uns in Hessen in einer kritischen Phase, in der der Haushalt 2025 aufgestellt und der neue Hochschulpakt (2026-2030) vorbereitet wird“, heißt es im offenen Brief. „Gleichzeitig sind im Jahr 2024 die Lasten für die Hochschulen durch weiterhin erhöhte Energiekosten, Baukostensteigerung und Erhöhung der Personalkosten infolge des jüngsten Tarifabschlusses massiv angestiegen.“

In Summe bedeute das für die Hochschulen: Mehrausgaben bei gleichzeitigen Mindereinnahmen. In dieser Situation drohten empfindliche Einschnitte im Bereich der Kernaufgaben der Hochschulen: Forschung und Lehre. Diese Entwicklung nehmen die Unterzeichnenden mit großer Sorge wahr, denn Wissenschaft sei die Grundlage für unsere Wirtschaft und unsere Gesellschaft. Selbst unter schwierigen wirtschaftlichen und politischen Randbedingungen sei daher eine prioritäre Förderung von Wissenschaft eine sinnvolle und notwendige Investition in die Zukunft. bjb

Journal „ing.grid“ unter den vier besten Einreichungen bei „Enter Award“

Kevin Logan und Michaela Leštáková vertraten ing.grid bei der Enter-Award-Zeremonie in Berlin.
Kevin Logan und Michaela Leštáková vertraten ing.grid bei der Enter-Award-Zeremonie in Berlin.

17. Juli 2024

Das an der TU Darmstadt herausgegebene Online-Journal „ing.grid“ ist beim Enter Award 2024 als eine der vier besten Einreichungen ausgezeichnet worden. Die Platzierung in der Kategorie „Infrastruktur“ würdigt die Bedeutung des Engagements von ing.grid für offene Forschung und Wissenstransfer.

Ing.grid publiziert Beiträge aus allen ingenieurwissenschaftlichen Fachbereichen und fördert den interdisziplinären Erfahrungsaustausch innerhalb und außerhalb der Ingenieurwissenschaften. Zudem verleiht es durch die Veröffentlichung von Artikeln Forschenden wissenschaftliche Anerkennung, die vorbildliche Methoden und Werkzeuge zum Umgang mit (Forschungs-)Daten entwickeln.

Ins Leben gerufen wurde das Online-Journal durch das Fachgebiet Fluidsystemtechnik (FST) am Fachbereich Maschinenbau der TU Darmstadt; Herausgeber ist Institutsleiter Professor Peter Pelz. Die international besetzte Redaktion besteht aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Ing.grid nutzt ein Open-Peer-Review-Verfahren, bei dem die Review-Diskussion transparent ist und an dem die Community teilnehmen kann. Als Diamond-Open-Access-Journal ist es sowohl für die Leserschaft als auch für Autorinnen und Autoren frei verfügbar. Das wird ermöglicht durch die Finanzierung durch das NFDI4Ing-Konsortium sowie die Unterstützung der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt (ULB), die die Infrastruktur für die Zeitschrift stellt.

Der Enter-Award, der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert und von der Denkfabrik iRights.Lab unterstützt wird, wurde Anfang Juli zum ersten Mal vergeben. Bewerben können sich Initiativen, die sich in besonderem Maße für den Open-Access-Gedanken eingesetzt haben. eml/sip

TU-Materialwissenschaftler Professor Jürgen Rödel verabschiedet

Professor Jürgel Rödel im Labor.
Professor Jürgel Rödel im Labor.

15. Juli 2024

Jürgen Rödel wurde Ende Juni nach 30 Jahren als Professor am Institut für Materialwissenschaft der TU Darmstadt feierlich von Kolleg:innen und Freunden verabschiedet. Rödel, der den Aufbau des Instituts entscheidend mitgestaltete, prägte das Forschungsfeld der Funktionskeramiken maßgeblich und zählt zu den international führenden Köpfen der Keramikforschung. Für seine Forschung erhielt er zahlreiche Auszeichnungen, darunter 2009 den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für seine Verdienste in der Entwicklung bleifreier Piezokeramiken. Professor Matthias Oechsner, Vizepräsident für Forschung der TU Darmstadt, betonte in seinem Grußwort im Rahmen der Abschiedsvorlesung, dass Rödel mit 393 Publikationen, die zusammen nahezu 35.000-mal zitiert wurden, nicht nur viel, sondern vor allem qualitativ sehr hochwertig publiziert habe.

Auch beeindruckend ist die Zahl der Studierenden und Forschenden, die Rödel wissenschaftlich betreute: 60 Promovierte, 13 Postdocs, sechs Habilitierte, mehr als 100 Studierende, die unter seinen Fittichen ihre Abschlussarbeit angefertigt haben, zudem 18 Gastforschende mit Alexander-von-Humboldt-Stipendium und viele mehr. Rödel plant, sich künftig auf Nachhaltigkeitsthemen zu konzentrieren. Vor diesem Hintergrund gründete er Anfang des Jahres die International Alliance of Societies for a Sustainable Future (SFS). Nun möchte er sein in den vergangenen Jahrzehnten aufgebautes Renommee dazu nutzen, die Allianz auszubauen. Ein umfassender Bericht über die Abschiedsvorlesung und ein Porträt zu Professor Rödel ist auf der Homepage des Instituts für Materialwissenschaft zu lesen. pb/Ruben Bischler

Hessen-Ideen-Stipendium für fünf TU-Gründungsteams

15. Juli 2024

Fünf innovative Gründungsideen aus der TU Darmstadt werden mit Stipendien von Hessen Ideen gefördert. Dabei handelt es sich um die folgenden Projekte: „Aerospection“ (KI-gestützte Drohnen zur Inspektion von Windrädern), IFE – Intelligentes Informationsmanagement für Einsatzkräfte, MediEM (KI-gestütztes Pfleger:innenrufsystem), TwinWatt (vertikale Windkraftanlagen) und Zenaris (vertikale Windkraftanlagen). Sie gehören zu insgesamt 13 Gründungsideen aus zehn hessischen Hochschulen, die in dem sechsmonatigen Stipendium mit Coachings und einem begleitenden Akzelerator-Programm intensiv ihre Geschäftsideen ausarbeiten können.

„Wir freuen uns, wenn aus innovativen Ideen von Studierenden und Hochschulangehörigen starke Gründungsteams entstehen und diese sich später erfolgreich am Markt behaupten“, sagte Harald Holzer, Geschäftsführer HIGHEST, Innovations- und Gründungszentrum TU Darmstadt. „Wir wünschen viel Erfolg für die nächsten Monate.“

Hessen Ideen ist eine Initiative des Landes Hessen, der hessischen Hochschulen und hessischer Unternehmen zur Entdeckung und Förderung unternehmerischer Ideen. Die Initiative wird von UniKasselTransfer an der Universität Kassel in Kooperation mit HIGHEST von der Technischen Universität Darmstadt koordiniert. Das Land Hessen unterstützt Hessen Ideen im Rahmen des Hessischen Hochschulpaktes bis 2025 mit 5,4 Millionen Euro. Hessen Ideen/HIGHEST/mih

Apl.-Professur für Stefan Immel

Apl. Professor Stefan Immel (Mitte) mit Präsidentin Tanja Brühl und Professor Gerd Buntkowsky, Dekan des Fachbereichs Chemie, bei der Übergabe der Ernennungsurkunde.
Apl. Professor Stefan Immel (Mitte) mit Präsidentin Tanja Brühl und Professor Gerd Buntkowsky, Dekan des Fachbereichs Chemie, bei der Übergabe der Ernennungsurkunde.

12. Juli 2024

PD Dr. Stefan Immel ist neuer außerplanmäßiger Professor an der TU Darmstadt. Der 58-jährige Chemiker forscht und lehrt am Fachbereich Chemie im Bereich Angewandte Theoretische Organische Chemie. Immel, der an der TU Darmstadt studierte, promovierte und habilitierte, benennt die Weiterentwicklung der NMR-basierten „Distanz-Geometrie“ Methode in der Strukturaufklärung der Organischen Chemie, als seinen bislang wichtigsten wissenschaftlichen Meilenstein.

Die Verleihung des Titels „außerplanmäßige Professur“ an der TU Darmstadt freut ihn ganz besonders. Die Entscheidung für eine akademische Laufbahn an der TU Darmstadt habe er getroffen, weil die Freiheit der Forschung an einer Universität – anders als in der Industrie – einen sehr großen Spielraum der Gedanken zulasse. Immel, der 2012, 2018 und 2021 mit dem Athene-Preis für Gute Lehre der Universität ausgezeichnet wurde, betont, dass insbesondere seine Vorlesungen ihn immer wieder veranlassen würden, auch „alte Zöpfe“ zu hinterfragen und diese neu zu bedenken – denn nur daraus könnten gute Vorlesungen erwachsen. Vor allem den Studierenden sei er dankbar, so Immel, wenn sie ihm auf diesem Weg folgen.

Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? Was ist das Spannende an Ihren Themen?

Die Organische Chemie steht an der Schnittstelle vieler Teildisziplinen der Chemie (Synthesechemie, Makromolekulare Chemie, Biochemie). Die 3D-Strukturaufklärung von Wirkstoff-Molekülen spielt in der Medizinalchemie und Naturstoffchemie eine zentrale Rolle, aber leider ist die Standard-Methode der NMR-Spektroskopie („nuclear magnetic resonance“) oft anfällig für Fehlinterpretationen der experimentellen Daten. Auf diesem Gebiet versuche ich mit meiner Forschung „mehr Klarheit“ zu schaffen.

In welchen Fachbereich der TU würden Sie gerne mal einen Tag schnuppern? Warum?

Theoretische Physik oder Kernphysik – weil wir in der Chemie über die wirklich elementarsten Bausteine der Materie viel zu wenig wissen.

Wenn ich heute Student wäre, würde ich …

… wieder Chemie studieren, und in der Physik vertiefen.

Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag ist …

… ein gutes (gedrucktes) Buch und ein Glas Rotwein.

pb

36. MINT-Erfinderlabor des Zentrums für Chemie

Schüler:innen forschen im MINT-Erfinderlabor
Schüler:innen forschen im MINT-Erfinderlabor

11. Juli 2024

Eine Woche lang forschten 16 Schülerinnen und Schüler aus Hessen an der TU Darmstadt und bei Merck zu Hochleistungsmaterialien für eine klimaneutrale Zukunft. Die Ergebnisse ihrer Arbeit präsentierten sie in der vergangenen Woche im Merck Conference Center vor Gästen aus Schule, Wirtschaft und Wissenschaft.

Die Teilnehmenden, ausgewählt aus über 230 Bewerbungen, beschäftigten sich in Kleingruppen mit Themen wie der Chemie der Korrosion für Klimaschutz, einer neuen Generation von Solarzellen, Batterien mit höherer Energiedichte und energieeffizienten Softrobotern, die sich durch Magnetfelder steuern lassen. Die Betreuung übernahmen erfahrene wissenschaftliche Mitarbeitende der TU Darmstadt. „Ihr seid diejenigen, die Lösungen für Herausforderungen wie die Klimakrise entwickeln können“, sagte Prof. Dr. Heribert Warzecha, Vizepräsident der TU Darmstadt, zu den Schülerinnen und Schülern. „Wir machen forschendes Lernen und experimentieren, um interdisziplinäre Zusammenarbeit zu ermöglichen. Ich würde mich freuen, euch demnächst an der TU begrüßen zu dürfen.“

Das 36. Erfinderlabor wurde vom Zentrum für Chemie (ZFC) in Kooperation mit der TU Darmstadt, Merck und weiteren Partnern organisiert. Neben den wissenschaftlichen Einblicken erhielten die Schülerinnen und Schüler auch wertvolles Feedback zu ihren Präsentationen und Einblicke in MINT-Berufe und das Studium der Materialwissenschaft. Die Veranstaltung war Teil der ZFC-Initiative „Schule 3.0 – MINT for Future“, die Zukunftstechnologien und Berufsperspektiven in den Schulunterricht integriert. eml

Stellungnahme von Universitätspräsidien und ASten zu Finanzkürzungen

10. Juli 2024

In einer gemeinsamen Stellungnahme haben die Konferenz Hessischer Universitätspräsidien (KHU) und die Landeskonferenz der Allgemeinen Studierendenausschüsse (ASten) in Hessen sich gegen die geplanten Budgetkürzungen des Landes bei Hochschulen positioniert. Die Streichungen bedeuten für die hessischen Universitäten erhebliche finanzielle Einbußen. „So lassen sich weder bessere Betreuungsquoten, noch exzellente Forschung, noch gute und verlässliche Arbeitsbedingungen herstellen“, heißt es in der Stellungnahme. „Das sowieso schon ambitionierte Ziel, mit dem neuen Tarifvertrag die kompetentesten und schlausten Köpfe an die hessischen Hochschulen zu bringen, wird damit Makulatur.“ Notwendig sei, dass in den bevorstehenden Hochschulpaktverhandlungen die Kosten- und Tarifsteigerungen der letzten Jahre ausgeglichen, ein verlässliches Budget aufgestellt werde und Finanzierungsmechanismen vereinfacht würden.

KHU und Landes-ASten-Konferenz fordern gemeinsam eine auskömmliche und verlässliche Finanzierung des hessischen Hochschulsystems. sip

Mehr Grün durch Urban Gardening

Die neuen Hochbeete im Schlossgraben.
Die neuen Hochbeete im Schlossgraben.

10. Juli 2024

Tomaten, Mangold, Karotten, Auberginen und Radieschen wachsen seit einigen Wochen im Schlossgraben auf dem Campus Stadtmitte. Dort wurden im Juni mehrere Hochbeete für ein Urban-Gardening-Projekt aufgestellt. Diese entstanden aus einer Kooperation zwischen der AG Nachhaltigkeit der Fachbereiche Gesellschafts- und Geschichtswissenschaft und dem Projekt „Grüner Campus“ des Büros für Nachhaltigkeit. Die Hochbeete werden von Mitgliedern der AG Nachhaltigkeit bepflanzt und gepflegt. Ziel des Projekts ist es, den Campus grüner und nachhaltiger zu gestalten und gleichzeitig Studierenden und Mitarbeitenden die Möglichkeit zu geben, aktiv an der Gestaltung ihres Umfelds mitzuwirken.

Entworfen wurden die Hochbeete mit integrierten Sitzbänken von einer Studentin aus dem Büro für Nachhaltigkeit. Die Fertigung übernahm die TU-eigene Schreinerei „Dach und Fach“. Dabei wurde ein besonderes Augenmerk auf die Verwendung nachhaltiger Materialien gelegt: Das verwendete Holz stammt aus Verkehrssicherungsfällungen aus dem TU-Wald.

Eine weitere Gruppe von Hochbeeten wurde kürzlich auch auf der Lichtwiese errichtet. Dieser Bereich wird vom Fachbereich Material- und Geowissenschaften betreut.

Aktuell befindet sich das Hochbeet-Projekt in der Pilotphase und soll an zwei Standorten getestet werden. Fachbereiche, Institutionen, Hochschulgruppen oder andere TU-Einrichtungen, die sich für eine Hochbeet-Patenschaft interessieren, können sich unverbindlich beim Büro für Nachhaltigkeit . eml

TU Darmstadt organisiert „International Internet Seminar on Evolution Equations“

5. Juli 2024

Unter dem Titel „Harmonic Analysis Techniques for Elliptic Operators“ haben sich im Juni nahe Marseille 55 Mathematikstudierende im Master und zu Beginn der Promotion getroffen, um die Ergebnisse ihrer Forschungsprojekte der vergangenen Monate vorzustellen. Die Projekte der Studierenden wurden von 20 international renommierten Forschenden auf dem Gebiet der harmonischen Analysis angeleitet und sind teilweise bereits als Preprints veröffentlicht worden.

Der Workshop bildete den Abschluss des „International Internet Seminar on Evolution Equations“, das dieses Jahr erstmals von der TU Darmstadt durch die Mathematikprofessoren Moritz Egert und Robert Haller organisiert wurde. Neben dem fachlichen Austausch bietet das seit 27 Jahren bestehende Format Studierenden und Promovierenden in einer sehr frühen Karrierephase nahezu einmalige Networking-Möglichkeiten auf internationalem Niveau. Schubotz/mho

TU-Professor in Vorstand der Deutschen Stiftung Friedensforschung berufen

4. Juli 2024

Professor Malte Göttsche ist neues Mitglied im Stiftungsvorstand der Deutschen Stiftung Friedensforschung (DSF). Dies hat der Stiftungsrat der DSF mitgeteilt. Damit ist Göttsche zugleich der erste Naturwissenschaftler im Vorstand der Stiftung. „Die DSF hat sich seit ihrer Gründung für die Stärkung der naturwissenschaftlichen Friedens- und Konfliktforschung eingesetzt. Es ist überfällig, dass die wichtige naturwissenschaftlich-technische Expertise auch im Vorstand vertreten ist“, sagte der Vorsitzende des Vorstands, Professor Ulrich Schneckener.

Seit Juni 2024 leitet Göttsche die neu geschaffene Professur für naturwissenschaftliche Friedensforschung an der TU Darmstadt, die zugleich mit der Leitung einer Forschungsgruppe zu Abrüstungsfragen am PRIF – Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung verbunden ist. DSF/cst

Pflege für junge Bäume im TU-Wald

Der Wildwuchs aus Brombeere & Co. hatte beträchtliche Höhe erreicht.
Der Wildwuchs aus Brombeere & Co. hatte beträchtliche Höhe erreicht.

4 Juli 2024

Licht, Luft und optimale Wachstumsbedingungen für junge Bäume – darum ging es bei einer Aktion im TU-Wald. Unter Anleitung von HessenForst und mit vollem Einsatz von Beschäftigten des Fachbereichs Materialwissenschaften, des Dezernats Internationales sowie des Baudezernenten Edgar Dingeldein und seiner Kolleg:innen wurden unerwünschte Pflanzen und Wildwuchs entfernt. Diese Maßnahmen sind essenziell, um den jungen Spitzahorn- und Winterlindensprösslingen genügend Licht und Raum zu verschaffen. Insbesondere Brombeer- und Himbeerranken, die die kleinen Bäume überwuchern und deren Wachstum behindern, wurden großflächig entfernt.

Die Technische Universität Darmstadt setzt mit der Aktion ihr Engagement für den Umweltschutz und die Pflege der lokalen Wälder konsequent fort. Nach der erfolgreichen Pflanzaktion von 300 Setzlingen im Jahr 2021 und der anschließenden Pflege bestehender Waldflächen in der Nähe des Botanischen Gartens im Jahr 2022 fand im Jahr 2023 die erste Pflegeaktion auf der neu bepflanzten Fläche statt. Im Jahr 2024 wurde nun alles daran gesetzt, den jungen Bäumen auf der Lichtwiese optimale Wachstumsbedingungen zu bieten.

Die TU Darmstadt besitzt in unmittelbarer Nachbarschaft ihres Campus Lichtwiese 20 Hektar Wald. Auf den Flächen stehen überwiegend Laubbäume wie Buche, Eiche und Bergahorn. Weitere Aktionen sind bereits in Planung, um den kontinuierlichen Fortschritt und das Wohlergehen des Waldes sicherzustellen. Ulrike Albrecht/sip

Öffentliche Führung zur Streuobstwiese im Schlossgraben

3. Juli 2024

Die TU Darmstadt informiert im August bei einem öffentlichen Rundgang über die Entwicklung der Streuobstwiese im Schlossgraben. Dabei erläutern Dr. Deniz Uzman vom Nachhaltigkeitsbüro der TU und Heiko Feuchter vom Baumanagement der TU, wie bei der Anlage der Blühwiese die Förderung der Biodiversität und die Klimaresilienz mitgedacht wurden. Die Führung am 7. August von 18 bis 19 Uhr findet begleitend zur stadtweiten Ausstellung „Points of Insects“ statt. Veranstalter ist das Bioversum Schloss Kranichstein.

Die Streuobstwiese wurde im vergangenen Jahr im Zuge der Neugestaltung des Schlossgrabens angelegt. Um die Entwicklung der Regio-Saatmischung zu einer mehrjährigen Wiese bestmöglich zu unterstützen, wurde im Schlossgraben kürzlich erstmals gemäht. Um die Nahrungssuche für Insekten nicht unnötig zu erschweren, bleibt eine bereits seit längerem etablierte Blühfläche am Hang im westlichen Teil des Schlossgrabens länger bestehen. Das Mähen war auch wichtig, damit weniger wuchsstarke und mehrjährigen Keimlinge ausreichend Licht und Raum zur Entwicklung und die gepflanzten Jungbäume genügend Wasser erhalten.

Sobald die Entwicklung der Streuobstwiese es ermöglicht, will die TU ein abschnittsweises und insektenfreundlicheres Mähen in ihr Pflegekonzept integrieren. Grundsätzlich ist die TU in enger Absprache mit den zuständigen Gärtner:innen bemüht, so selten wie möglich und zugleich so häufig wie für die Entwicklung der Pflanzenvielfalt und der Bäume nötig zu mähen. So soll langfristig eine ökologisch wertvolle Fläche entstehen, von der Insekten profitieren können. Für den Schlossgraben sieht der Pflegeplan je nach Entwicklung der Pflanzen einen bis maximal zwei Mähvorgänge pro Jahr vor. Am Campus Lichtwiese wird das abschnittsweise Mähen und das Belassen von Blühinseln zur Förderung der Biodiversität auf geeigneten Flächen bereits vielfach umgesetzt. Dezernat V/mih

TU-Forscherin erhält für Veröffentlichung namhaften Ewell L. Newman Book Award

1. Juli 2024

Die TU-Wissenschaftlerin Allison Stagg ist für eine Buchveröffentlichung mit einem renommierten US-Preis ausgezeichnet worden. Die Mitarbeiterin im Fachbereich Architektur erhielt für ihre Publikation „Prints of a New Kind“ den Ewell L. Newman Book Award für kunsthistorische Bücher. Die American Historical Print Collectors Society (AHPCS), die den Preis vergibt, würdigte die Veröffentlichung als „bedeutende wissenschaftliche Leistung auf dem Gebiet amerikanischer historischer Drucke“.

Staggs Buch handelt von der ersten Generation amerikanischer Karikaturisten aus den Jahren 1780 bis 1828, zu der bislang relativ wenig geforscht wurde. Die Autorin liefert wichtige neue Informationen über die Drucke und das Publikum von Künstlern wie James Akin und William Charles und leistet damit einen bedeutenden Beitrag zum Fachgebiet, wie die AHPCS erklärte. Stagg ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fachgebiet Architektur- und Kunstgeschichte von Professorin Christiane Salge.

Der Ewell L. Newman Book Award wird seit mehr als 30 Jahren verliehen. Er ist benannt nach einem Gründungsmitglied der AHPCS (1905-1992). AHPCS/mih

Hochschulwahlen starten heute

28. Juni 2024

Heute starten die Hochschulwahlen an der TU Darmstadt! Im Zeitraum vom 28. Juni 2024, 10:00 Uhr bis zum 05. Juli 2024, 10:00 Uhr können alle Wahlberechtigten ihre Stimme/n elektronisch abgeben. Es werden die studentischen Mitglieder der Universitätsversammlung und der Fachbereichsräte sowie die studentischen Mitglieder der gemeinsamen Kommissionen der Studienbereiche, des Studierendenparlaments und der Fachschaftsräte neu gewählt.
Das Wahlportal ist im Wahlzeitraum für alle Wahlberechtigten über folgenden Link erreichbar.
Alle zugelassenen Wahlvorschlagslisten können Sie vollständig auf der Homepage des Wahlamtes einsehen.
Den zur Wahl antretenden Vorschlagslisten wurde Gelegenheit gegeben, sich vorzustellen.

Für die Inhalte sind allein die Vorschlagslisten verantwortlich. Wahlamt

Doktorand Konrad Koschnick stellt Forschung bei „Hessen schafft Wissen“ vor

25. Juni 2024

Der Maschinenbau-Doktorand Konrad Koschnick hat bei „Hessen schafft Wissen“ seine Forschung vorgestellt. Koschnick konzentriert sich in seiner Doktorarbeit auf die Entwicklung von Lasermesstechniken, die speziell für nachhaltige Energiewandlungsprozesse ausgelegt sind. Ziel ist es, durch den Einsatz innovativer Messmethoden und Instrumente die Effizienz zukünftiger Energiespeicher zu steigern, zum Beispiel bei der katalytischen Produktion chemischer Grundstoffe.

Das Thema Kraftwerkstechnik sei ein Kernteil des Maschinenbaus, betonte Koschnick in dem Beitrag aus der Reihe „Meet The Makers“. „Ich würde der neuen Generation gerne weitergeben, dass es Relevanz hat, dass wir Leute brauchen, die daran forschen, aber auch, die es in der Industrie umsetzen, also mit technolgischem Fortschritte insgesamt eine Welt zu schaffen, in der auch künftige Generationen gut und gerne leben können“, sagte er. Koschnick ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und Doktorand an der Schnittstelle zwischen der TU Darmstadt und der Hochschule Darmstadt und arbeitet an der TU im Fachgebiet Reaktive Strömungen und Messtechnik von Professor Andreas Dreizler. mih

Hochschulwahlen 2024

21. Juni 2024

Die Hochschulwahlen 2024 finden im Wahlzeitraum vom 28. Juni 2024, 10:00 Uhr, bis zum 5. Juli 2024, 10:00 Uhr, elektronisch statt. Es werden die studentischen Mitglieder der Universitätsversammlung und der Fachbereichsräte sowie die studentischen Mitglieder der gemeinsamen Kommissionen der Studienbereiche, des Studierendenparlaments und der Fachschaftsräte neu gewählt.
Der Homepage des Wahlamtes können alle aktuellen Informationen entnommen werden.

Wahlberechtigt sind alle studentischen Mitglieder der TU Darmstadt, die in das elektronische Wahlverzeichnis eingetragen sind. Studierende erhalten ihre Wahlbenachrichtigung in Verbindung mit ihrer Einschreibung oder Rückmeldung. Alle Wahlberechtigten, die ins Wahlverzeichnis eingetragen sind, erhalten die Wahlbenachrichtigung auch in elektronischer Form. Wahlamt/mho

Ariadne-Analyse zur Rolle von kohlenstoffarmem Wasserstoff

20. Juni 2024

Die Verwendung von kohlenstoffarmem Wasserstoff aus nicht-erneuerbaren Quellen wird als Übergangslösung für den Markthochlauf von erneuerbarem Wasserstoff angesehen. Ein strategischer Ansatz zur Rolle der nicht-erneuerbaren kohlenstoffarmen Wasserstoffproduktion und -importe fehlt derzeit, wird aber auf EU-Ebene dringend benötigt. Dazu veröffentlichte das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) soeben eine neue Analyse im Rahmen des Kopernikusprojekts Ariadne. Verfasst wurde diese von TU-Professorin Michèle Knodt und Doktorand Nils Bruch, Arbeitsbereich Vergleichende Analyse politischer Systeme und Integrationsforschung am Institut für Politikwissenschaft der TU Darmstadt.

Knodt und Bruch zeigen Lücken und Unstimmigkeiten in der aktuellen EU-Gesetzgebung für verschiedene Arten von kohlenstoffarmem Wasserstoff auf, die einen wirksamen Beitrag zum Klimaschutz verhindern. Dem Autor und der Autorin zufolge hat die kürzlich verabschiedete Richtlinie über Gas- und Wasserstoffmärkte, die Teil der „Fit for 55“-Gesetzgebung ist, das Potenzial, den fragmentierten Rahmen als zentrale Gesetzgebung für kohlenstoffarmen Wasserstoff anzupassen und langfristige Auswirkungen auf die Reduzierung der Treibhausgasemissionen zu gewährleisten. Zudem empfehlen die Forschenden Mechanismen, mit denen die EU Ansätze und Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Emissionsstandards festlegen und verfolgen könne. PIK/sip

TU-Forschende an Parabelflügen in Bordeaux beteiligt

Von links nach rechts: Hatim Ennayar, Benedikt Schmidt, Timm Geelhaar. Nicht im Bild: Bastian Stumpf.
Von links nach rechts: Hatim Ennayar, Benedikt Schmidt, Timm Geelhaar. Nicht im Bild: Bastian Stumpf.

19. Juni 2024

Der Mischvorgang von Tropfen beim Zusammenprall ist von zentraler Bedeutung für die Entwicklung innovativer Technologien in verschiedenen Bereichen, darunter medizinische Inhalatoren, Flüssigkeitshandhabung im Weltraum, Kraftstoffeinspritzung, Beschichtungen und Kühlung. Um Designempfehlungen für verbesserte technologische Lösungen abzuleiten, untersuchen Forschende des Fachgebiets für Strömungslehre und Aerodynamik (SLA) am Fachbereich Maschinenbau der TU Darmstadt nun detailliert, wie Faktoren wie Dichte, Oberflächenspannung, Tropfengröße und Aufprallgeschwindigkeit die Tropfenvermischung beeinflussen.

Zu diesem Zweck werden Experimente sowohl im Labor in Darmstadt als auch unter Schwerelosigkeit bei einer neuen Parabelflugkampagne in Bordeaux des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) durchgeführt. Diese Untersuchungen ermöglichen eine besonders präzise Analyse des Mischvorgangs in den ersten Sekunden nach dem Tropfenkontakt. Um das Verständnis des Mischvorgangs über längere Zeiträume zu vertiefen, sind im Herbst 2024 erweiterte Untersuchungen auf der Internationalen Raumstation (ISS) geplant.

SLA-Fachgebietsleiterin Professorin Jeanette Hussong erklärte, die Zusammenarbeit mit internationalen Partnern eröffne einzigartige Möglichkeiten, die physikalischen Prozesse beim Tropfenaufprall umfassend zu untersuchen. „Insbesondere die Parabelflugkampagne bietet uns wertvolle Erkenntnisse darüber, wie unterschiedliche Tröpfchen koaleszieren“, sagte sie. „Diese sind entscheidend für den Erfolg verschiedener technischer Prozesse und im Labor so nicht zu erreichen.“

Das Projekt ist eine internationale Zusammenarbeit des SLA mit dem National Institute for Laser, Plasma and Radiation Physics in Bukarest, Rumänien, und der Carnegie Mellon University in Pittsburgh, USA. SLA/mih

TU beim Tag der Stadtwirtschaft 2024 vertreten

19. Juni 2024

Die TU Darmstadt beteiligt sich am diesjährigen Tag der Stadtwirtschaft am kommenden Samstag (22. Juni). Sie lädt dazu an einen Stand auf dem Friedensplatz sowie ins Wissenschaftsschloss und ins Kunstforum ein. In den Repräsentationsräumen des Schlosses informiert von 10 bis 15 Uhr eine Fotoausstellung über die Generalsanierung und den Wandel vom Residenzschloss Darmstadt zum Wissenschaftsschloss, das im Herbst vergangenen Jahres wiedereröffnet wurde. Das TU Kunstforum präsentiert von 13 bis 18 Uhr die Ausstellung „MILLI BAU. 5000 km bis Paris“. Die Schau würdigt das Schaffen der Journalistin und Fotografin Milli Bau, die einige Jahre in Darmstadt verbrachte.

Am Tag der Stadtwirtschaft, den der Stadtkonzern HEAG veranstaltet, stellen sich die städtischen Unternehmen in Darmstadt auf dem Ernst-Ludwigs-Platz und dem Friedensplatz den Bürgerinnen und Bürgern vor. Von der TU ist auch das Gründungs- und Innovationszentrum HIGHEST an einem Stand vertreten. eml/mih

Ranking der „WirtschaftsWoche“: Wirtschaftsinformatik der TU weiter vorne

18. Juni 2024

Im aktuellen Hochschulranking der Zeitschrift „WirtschaftsWoche“ belegt die TU Darmstadt im Fach Wirtschaftsinformatik weiterhin den zweiten Platz. Auch in den Fächern Elektrotechnik, Informatik, Maschinenbau und Wirtschaftsingenieurwesen bleibt die TU Darmstadt in der Spitzengruppe der zehn deutschen Universitäten vertreten, deren Absolvent:innen besonders gerne von Unternehmen rekrutiert werden.

Für das Ranking der „WirtschaftsWoche“ werden jährlich Personalverantwortliche in Unternehmen gefragt, Absolvent:innen welcher Hochschulen sie besonders gerne einstellen. Die TU Darmstadt wird dabei seit Jahren häufig genannt. Für das diesjährige Ranking wurden knapp 500 Personaler:innen aus Unternehmen aller Branchen durch die Agentur Universum befragt. Zielbauer/bjb

Wanderausstellung des Bundestags zu Gast an der TU

Eröffneten die Ausstellung im karo 5: TU-Präsidentin Tanja Brühl (Mitte), Bundestagsabgeorndeter Andreas Larem (rechts) und Hanno Benz (links), Oberbürgermeister der Wissenschaftsstadt Darmstadt.
Eröffneten die Ausstellung im karo 5: TU-Präsidentin Tanja Brühl (Mitte), Bundestagsabgeorndeter Andreas Larem (rechts) und Hanno Benz (links), Oberbürgermeister der Wissenschaftsstadt Darmstadt.

18. Juni 2024

Seit gestern (17. Juni) gastiert die Wanderausstellung des Deutschen Bundestags an der TU Darmstadt. Eröffnet wurde sie von Andreas Larem, Bundestagsabgeordneter des Wahlkreises Darmstadt, TU-Präsidentin Tanja Brühl und Darmstadts Oberbürgermeister Hanno Benz.

Die Ausstellung ist vom 17. bis 21. Juni im karo 5 (Gebäude S1|01, Foyer, Karolinenplatz 5, 64289 Darmstadt) zu sehen. Öffnungszeiten: sind Dienstag bis Donnerstag von 9.00 bis 17.00 Uhr und Freitag von 9.00 bis 14.00 Uhr.

Die Wanderausstellung des Deutschen Bundestages gastiert bundesweit auf Initiative von Abgeordneten und ihrer Fraktionen in einem Wahlkreis. Sie hat zum Ziel, die Öffentlichkeit über die Aufgaben des Parlaments zu informieren und den Dialog der Abgeordneten mit den Bürger:innen in ihren Wahlkreisen zu fördern. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Ansprache breiter Bevölkerungsgruppen, insbesondere junger Menschen.

Die Ausstellung wurde 2022 umfassend modernisiert und digitalisiert. Sie besteht aus 16 großen Schautafeln mit acht Monitoren, einem Multifunktionskubus und einem sogenannten Touch-Tisch. Über das eigene Smartphone der Besucher:innen stehen ein Multi-Media-Guide sowie Augmented Reality Anwendungen wie ein Besuch des Plenarsaales zur Verfügung. bjb

Medienschau: Bird Mapper bei „Hessen schafft Wissen“

18. Juni 2024

Der neue „Wissen animiert“-Beitrag von „Hessen schafft Wissen“ stellt das TU-Projekt „Bird Mapper“ vor. Das innovative Projekt macht sich die neueste Forschung im Bereich der künstlichen Intelligenz zunutze: Das System erkennt und zählt Vögel anhand ihres Gesangs – großflächig und in Echtzeit. Innerhalb weniger Wochen sind auf diese Weise belastbare Daten erhältlich. Anhand dieser Daten können gezielte Vogelschutzmaßnahmen ergriffen werden. Denn Vögel sind ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Ökosystems. Ohne sie funktioniert es nicht, ein Großteil der Natur wäre mit ihrem Verschwinden am Ende.

Marc Neumann, Computational Engineering Student der TU Darmstadt, möchte mit seiner Idee, Vögel mithilfe von KI zu zählen, helfen, das weltweite Vogelsterben zu bremsen: „Neue Studien belegen, dass Vogelarten der Agrarlandschaft allein in Deutschland seit 1980 um fast 35 Prozent zurückgegangen sind. Aber auch in den Wäldern und in urbanen Räumen sind die Vögel signifikant weniger geworden.“

Der massive Schwund zeige, dass in der Natur grundsätzlich etwas aus dem Gleichgewicht geraten sei. Der Rückgang der Vögel spiegelt wider, dass auch viele andere Arten zurückgehen, beispielsweise Insekten, Bestäuber, und viele andere Organismen, die für die Biodiversität von großer Bedeutung sind. Dem möchte Marc Neumann mit seinem „Bird Mapper“ entschlossen gegensteuern. Hessen schafft Wissen/eml/bjb

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Einreichungen für den IANUS-Preis 2024

17. Juni 2024

Studierende sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sind eingeladen, ihre Arbeiten für den IANUS-Preis 2024 einzureichen. Der Preis, der mit 1000 Euro dotiert ist, würdigt herausragende Qualifikationsarbeiten aus allen Fachrichtungen der Technischen Universität Darmstadt, die sich mit naturwissenschaftlich-technischer Friedens- und Konfliktforschung befassen. Eingereicht werden können Studien-, Projekt-, Bachelor- und Masterarbeiten sowie Dissertationen und andere Publikationen, die in den letzten 24 Monaten vor dem Nominierungsschluss abgeschlossen wurden. Die Arbeiten sollen IANUS-relevante Fragestellungen behandeln. IANUS steht für eine interdisziplinäre Friedens- und Konfliktforschung, die naturwissenschaftlich-technische Ansätze mit Sozial- und Geisteswissenschaften verbindet.

Die Einreichung muss bis zum 31. Juli 2024 erfolgen. Details zur Ausschreibung sowie Einreichungen der vergangenen Jahre sind auf der Webseite von IANUS zu finden. Die Auswahl erfolgt im August 2024 durch die IANUS-Jury, bestehend aus Prof. Dr. Markus Lederer (Internationale Politik), Prof. Dr. Dr. Christian Reuter (Wissenschaft und Technik für Frieden und Sicherheit) und Prof. Dr. Malte Göttsche (Naturwissenschaftliche Friedensforschung).

FiF/pg

STADTRADELN 2024 – Radeln für ein gutes Klima

14. Juni 2024

Heute startet zum siebten Mal das STADTRADELN. Drei Wochen lang, also bis einschließlich 4. Juli, beteiligt sich die TU Darmstadt gemeinsam mit der Wissenschaftsstadt Darmstadt erneut an der vom Klima-Bündnis veranstalteten internationalen STADTRADELN-Kampagne. Ziel ist es, möglichst viele Alltagswege klimafreundlich mit dem Fahrrad zurückzulegen.

Alle Radfans können sich ab sofort für das Team TU Darmstadt (Hauptteam) anmelden, Unterteams bilden oder sich bestehenden Teams anschließen. Einfach registrieren und die gefahrenen Kilometer mit der STADTRADELN-App tracken lassen. Büro für Nachhaltigkeit/mho

THE Impact Ranking: TU Darmstadt weltweit in den Top Ten

12. Juni 2024

Die TU Darmstadt hat in diesem Jahr im Bereich „Industrie, Innovation und Infrastruktur“ des „University Impact Rankings“ der bekannten internationalen Rankingagentur THE einen internationalen Spitzenplatz erreicht und liegt dort in den Top Ten. Insgesamt sind unter den zehn bestplatzierten Universitäten sechs aus Deutschland, darunter fünf TU9-Universitäten.

Das Ranking bietet Universitäten die Möglichkeit, sich in verschiedenen Teilbereichen, die sich an den Sustainable Development Goals (SDGs) der Vereinten Nationen orientieren, vergleichen zu lassen. Die TU Darmstadt hat in diesem Jahr Angaben für das Themenfeld „industry, innovation and infrastructure (SDG 9)“ gemacht. In den Unterkategorien zur Häufigkeit, mit der Patente auf Publikationen der Universität referenzieren, zur Anzahl der Ausgründungen aus der Universität sowie zur Höhe eingeworbener Industriedrittmittel pro Personal erhielt die TU Darmstadt dabei jeweils die volle Punktzahl. Zudem wird die Anzahl von Publikationen in für das SDG relevanten Forschungsfeldern berücksichtigt.

Die TU Darmstadt möchte Wissenschaftler:innen und Gründer:innen bestmöglich dabei unterstützen, aus Forschungsergebnissen marktreife Produkte und nachhaltige Unternehmen aufzubauen oder auf dem Weg der IP-Verwertung Partnerschaften mit der Wirtschaft einzugehen. Das Innovations – und Gründungszentrum HIGHEST der TU Darmstadt unterstützt die Innovator:innen bei der Vermarktung von Hochtechnologie und neuen Anwendungen und ist Bindeglied zwischen Wissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaft. Zielbauer

Promovierte der TU für den Deutschen Studienpreis 2024 nominiert

7. Juni 2024

Von künstlicher Intelligenz bis zum sozialen Aufstieg in „Problemvierteln“: 32 Forschungsthemen von jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sind für den Deutschen Studienpreis 2024 der Körber-Stiftung nominiert. Darunter sind mit Steven Robert Lorenzen und Dorothea Elena Schoppek auch zwei Promovierte der Technischen Universität Darmstadt. Dorothea Elena Schoppek ist nominiert in der Kategorie Sozialwissenschaften mit ihrer am Institut für Politikwissenschaft der TU entstandenen Dissertation „Farmers, Food and Future: Transformationskonflikt im deutschen Agrarsystem“. In der Kategorie „Natur- und Technikwissenschaften“ findet sich die Dissertation „Züge mit absolutem Gehör zur Rettung unserer Eisenbahnbrücken“ von Steven Robert Lorenzen, Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften der TU Darmstadt.

In der Finalrunde des Wettbewerbs Ende Juni bzw. Anfang Juli präsentieren die Nominierten ihre Forschungen vor der Jury. Voraussichtlich Ende Juli werden die Preisträgerinnen und Preisträger bekanntgegeben. In den drei Sektionen Sozialwissenschaften, Natur- und Technikwissenschaften sowie Geistes- und Kulturwissenschaften werden jeweils ein Spitzenpreis à 25.000 Euro und zwei zweite Preise in Höhe von 5.000 Euro vergeben. 719 Teilnehmende hatten in diesem Jahr einen Beitrag eingereicht. Der Deutsche Studienpreis der Körber-Stiftung wird jährlich an Promovierte verliehen, die in ihrer Dissertation gesellschaftlich relevante Themen bearbeitet und handfeste Ergebnisse vorgelegt haben. Schirmfrau des Forschungspreises ist Bundestagspräsidentin Bärbel Bas. Körber-Stiftung/bjb

Professor Markus Roth in Beirat Fusionsforschung berufen

7. Juni 2024

Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger hat Markus Roth, Professor für Laser- und Plasmaphysik an der TU Darmstadt und Mitgründer des Fusionsenergie-Start-ups Focused Energy, in den Beirat Fusionsforschung berufen. Das Expertengremium soll das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) bei der Umsetzung des im März 2024 vorgestellten Förderprogramms „Fusion 2040 – Forschung auf dem Weg zum Fusionskraftwerk“ beraten.

Der neu berufene Beirat zählt elf Expertinnen und Experten. Roth soll neben seinem Expertenwissen auch sein großes Netzwerk in der Community in den Beirat einbringen und das Umsetzen des Förderprogramms unterstützen. Das Förderprogramm hat das Ziel, ein Fusionskraftwerk zu entwickeln. Neben den wissenschaftlich-technischen Forschungsprioritäten werden auch übergeordnete Fragestellungen rund um den Aufbau eines Ökosystems zur Fusion sowie die Themen internationale Kooperation und Vorbereitung eines Rechtsrahmens adressiert.

Focused Energy ist ein 2021 von der TU Darmstadt ausgegründetes deutsch-amerikanisches Unternehmen, das in wenigen Jahren eine sichere, saubere und schier unerschöpfliche Energieerzeugung durch laserbasierte Kernfusion ermöglichen will. Focused Energy/bjb

TU Kunstforum und Stadtarchiv Darmstadt würdigen Milli Bau

Milli Bau und ihr VW-Bus, mit dem sie um die Welt reiste.
Milli Bau und ihr VW-Bus, mit dem sie um die Welt reiste.

5. Juni 2024

Die Ausstellung „MILLI BAU. 5000 km bis Paris“ im TU Kunstforum und ein Pendant im Stadtarchiv Darmstadts würdigen erstmals das Schaffen der Journalistin und Fotografin Milli Bau, die selbst einige Jahre in Darmstadt verbrachte. Ihre eindrucksvollen Fotografien, von denen etwa 800 in der Ausstellung zu sehen sind, bezeugen die mehr als 40 Reisen, die Bau ab 1948, später als Feuilleton-Publizistin der Hamburger „Welt“, unternommen hat. Sie sind ein Zeichen für Weltoffenheit und Kulturverständigung – und ein beeindruckendes Zeugnis einer emanzipierten, unerschrockenen und neugierigen Frau.

Flankierend zum Kunstforum ist im Foyer des Stadtarchiv Darmstadt vom 4. Juni bis 30. August 2024 die Ausstellung „Mit der Schreibmaschine um die Welt – Aus dem Nachlass von Milli Bau“ zum Leben von Milli Bau zu sehen. Eröffnet wird die Ausstellung am 4. Juni um 18 Uhr durch Oberbürgermeister Hanno Benz. Zur Ausstellung sprechen Stadtarchivar Dr. Peter Engels und der Historiker Dr. Manfred Efinger, ehemaliger Kanzler der TU Darmstadt.

Die Kooperation mit dem Stadtarchiv ermöglicht die umfassende Beleuchtung unterschiedlichster Facetten einer vielseitigen und neugierigen Frau aus Darmstadt in zwei ebenfalls sehr unterschiedlichen Ausstellungen.

Wissenschaftsstadt Darmstadt/Kunstforum/eml

Medienschau: TU-Professor Hannig zum Umgang mit Hochwasserkatastrophen

5. Juni 2024

Flüsse begradigen, den Himmel zähmen: Der Staat verspricht den Bürgern seit 200 Jahren, sie vor Naturkatastrophen zu schützen. Aber das reicht heute nicht mehr. Wie also umgehen mit den sich häufenden Naturkatastrophen?

Im aktuellen Gastbeitrag der ZEIT online „Rette sich, wer kann“ setzt sich Nicolai Hannig, Professor für Neuere Geschichte am Institut für Geschichte der TU Darmstadt, mit dem Thema Naturkatastrophen und deren Bewältigung auseinander. Basierend auf seinem Buch „Kalkulierte Gefahren. Naturkatastrophen und Vorsorge seit 1800“ warnt Hannig vor einem Rückfall in die Präventionspolitik des 19. Jahrhunderts, gerade angesichts der jüngsten Hochwasserkatastrophen in Süddeutschland.

Hannig beschreibt, wie der bayerische Staatsreformer Maximilian von Montgelas zu Beginn des 19. Jahrhunderts Hochwasserschutzmaßnahmen als Symbol staatlicher Fürsorge etablierte. Damals wurden Flüsse begradigt und Schutzwälle errichtet, begleitet von großer öffentlicher Aufmerksamkeit. Dieses historische Beispiel führt er an, um auf die Risiken einer rein technischen Prävention hinzuweisen, die den heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht wird.

Trotz hoher Investitionen in den Hochwasserschutz und die Vorsorge gegen weitere Naturgefahren wie Dürren und Erdrutsche, könne Leid und Zerstörung nicht vollständig verhindert werden, so Hannig. Er kritisiert, dass die gegenwärtige Vorsorgepolitik Gefahr laufe, sich an überholten Methoden zu orientieren, während der Klimawandel immer gravierendere Auswirkungen zeige. Hannig plädiert für eine moderne Präventionspolitik und Resilienzstrategien, die langfristige Lösungen bieten und die Bevölkerung nicht nur in Sicherheit wiegen, sondern tatsächlich schützen. eml

QS Ranking 2025: TU Darmstadt weiter international in den Top 250

5. Juni 2024

Die TU Darmstadt ist im aktuellen QS World University Ranking weltweit auf Platz 241 gelistet und gehört damit zu den 16 Prozent der am besten bewerteten internationalen Universitäten. Besonders erfreulich ist das gute Abschneiden bei Aspekten der Nachhaltigkeit, einem noch neuen Kriterium im QS Ranking. Ebenfalls besonders positiv wird die internationale Zusammensetzung von Studierenden und Mitarbeitenden an der TU Darmstadt eingeordnet. Die Rankingergebnisse belegen außerdem gute Beschäftigungsaussichten für Absolvent:innen und eine hohe Wertschätzung von Personalverantwortlichen für Absolvent:innen der TU Darmstadt.

Das Ranking wird vom britischen Unternehmen QS Quacquarelli Symonds erstellt und soll nach Aussage von QS insbesondere internationalen Studieninteressierten als Orientierungshilfe bei der Wahl einer Universität dienen.

Alle Ergebnisse des Rankings sind unter QS World University Rankings 2025 zu finden. Zielbauer

Liebesbriefarchiv mit Kulturpreis Deutsche Sprache 2024 ausgezeichnet

Das Projekt archiviert zahlreiche Liebesbriefe unterschiedlichster Art.
Das Projekt archiviert zahlreiche Liebesbriefe unterschiedlichster Art.

5. Juni 2024

Der Institutionenpreis Deutsche Sprache 2024 geht an das Liebesbriefarchiv mit Sitz in Darmstadt und Koblenz. Das Projekt hat sich zur Aufgabe gemacht, private und authentische Liebesbotschaften, die dem Liebesbriefarchiv von Bürgerinnen und Bürgern als Spende überlassen werden, zu digitalisieren und zu archivieren. Dazu zählen nicht nur klassische Liebesbriefe, sondern auch Postkarten, Faxnachrichten und E-Mails bis hin zu Messenger-Nachrichten oder Graffitis. Damit dokumentiert das Liebesbriefarchiv die breit gefächerten Möglichkeiten des Deutschen zum Ausdruck von Emotionen und zur Gestaltung enger sozialer Beziehungen.

„Uns hat zudem überzeugt, dass es sich hierbei um ein fruchtbares bürgerwissenschaftliches Projekt handelt”, so Sprecher Professor Dr. Wolf Peter Klein, Sprecher der Jury des Kulturpreises, in der Begründung. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Citizen-Science-Projekt wird im Verbund durchgeführt. An der Kooperation sind unter anderem die TU Darmstadt, die Universität Koblenz, die Hochschule Darmstadt sowie die Universitätsbibliotheken Darmstadt und Koblenz beteiligt.

Der auf Initiative der Eberhard-Schöck-Stiftung in Baden-Baden initiierte Institutionenpreis Deutsche Sprache soll dem Erhalt und der kreativen Entwicklung der deutschen Sprache dienen. Der Kulturpreis Deutsche Sprache stellt sich in die Tradition der deutschen Aufklärung und der Brüder Grimm, deren Sprachkritik und Sprachforschung das Deutsche allen Bevölkerungsschichten zugänglich machen wollte.

Der Preis wird jährlich seit über 20 Jahren in drei Kategorien an Personen, Institutionen und Initiativen verliehen, die sich in besonderem Maße um die deutsche Sprache verdient gemacht haben. Die Preisverleihung 2024 findet am 28. September im Kurhaus in Baden-Baden statt. Universität Koblenz/eml

Europa Party Check: Parteien zur Europawahl entdecken

29. Mai 2024

Zur Europawahl 2024 hat TU-Professor Christian Stecker gemeinsam mit Wissenschaftler:innen der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und der Universität Potsdam eine innovative Wahlhilfe entwickelt: den „Europa Party Check“. Dieses neue Tool ist ab heute (29.) online verfügbar und bietet Wählerinnen und Wählern eine spannende Möglichkeit, ihre politischen Präferenzen zu entdecken.

Der „Europa Party Check“ führt durch 15 ausgewählte Fragen zu aktuellen politischen Themen, wie staatliche Eingriffe in die Wirtschaft, Zuwanderung, die Erweiterung der Europäischen Union und Minderheitenrechte. Am Ende erscheint eine Ergebnisanzeige, die die Übereinstimmung mit den verschiedenen Parteien in Prozent darstellt. Der „Europa Party Check“ zeigt zusätzlich auch die Übereinstimmungen in bestimmten Politikfeldern an. Nach der Ergebnisanzeige haben die Nutzenden zwei Möglichkeiten: Sie können ihre Daten vollständig löschen lassen oder durch die Beantwortung weiterer Fragen, beispielsweise zur eigenen Wahlabsicht, die wissenschaftliche Forschung unterstützen.

Christian Stecker leitet an der TU den Arbeitsbereich „Politisches System Deutschlands und Vergleich politischer Systeme“. FAU/eml

Zwei TU-Start-ups im Accelerator-Programm „SpeedUpSecure“

28. Mai 2024

Das Accelerator-Programm „SpeedUpSecure“ „SpeedUpSecure“ ist in die nächste Runde gestartet und fördert zwei Start-ups der TU Darmstadt. Die Jungunternehmen DïoT und Link2AI bieten visionäre Lösungen im Bereich Cybersecurity. Die Gründerinnen und Gründer durchlaufen nun seit Mitte Mai ein intensives Trainingsprogramm. Dabei erhalten sie Zugriff auf ein starkes Netzwerk an Expertinnen und Experten aus Wirtschaft und Forschung. Zum Abschluss des Programms pitchen die Teams am 26. Juni 2024 ihre Geschäftsidee vor einer hochkarätigen Jury und einem Fachpublikum.

Das Start-up DÏoT bietet eine KI-gesteuerte Sicherheitslösung zur Erkennung von Cyberangriffen auf das Internet der Dinge, die autonom, also ohne mühsame manuelle Einrichtung und herstellerunabhängig funktioniert. Link2AI schützt Large-Language-Model-Lösungen vor Cyberangriffen und überwacht dabei das erwünschte Systemverhalten und die Kosten. Beide Start-ups wurden von HIGHEST unterstützt, dem Innovations- und Gründungszentrum der TU Darmstadt.

Insgesamt fördert das Programm „SpeedUpSecure“ diesmal sieben Start-ups aus ganz Deutschland. Der Accelerator wurde vom Gründungsinkubator StartUpSecure am Nationalen Forschungszentrum für angewandte Cybersicherheit ATHENE in Darmstadt ins Leben gerufen. StartUpSecure fördert die Entwicklung von Innovationen im Bereich Cybersecurity. Das Team des Inkubators ist ansässig am Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie SIT und am Fachgebiet Wirtschaftsinformatik an der TU Darmstadt. StartUpSecure bietet mit verschiedenen Partner-Inkubatoren im vierten Jahr in Folge das Programm „SpeedUpSecure“ für ausgewählte Start-ups aus ihren Ökosystemen an. Die Inkubatoren werden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung durch die StartUpSecure-Initiative gefördert. ATHENE/mih

Beiträge für den Tag der Nachhaltigkeit 2024 gesucht

27. Mai 2024

Unter dem Thema „Common Ground – Verständigung für eine nachhaltige Zukunft“ findet am 31. Oktober 2024 an der TU Darmstadt der diesjährige Tag der Nachhaltigkeit statt. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie wir kommunizieren können, um auch bei kontroversen Themen zu gemeinsamen Lösungen zu kommen. Bis zum 16. Juni haben alle Angehörigen der beteiligten Institutionen die Möglichkeit im Rahmen des Call for Participation Programmbeiträge passend zum Thema einzureichen.

Es wird eine Keynote von Professorin Maren Urner geben. Sie ist Neurowissenschaftlerin und Bestseller-Autorin des Buches „Radikal Emotional“. Am Tag finden diverse Formate (Workshops, Führungen etc.) und ein Markt der Möglichkeiten statt. Alle Hochschulangehörige sind herzlich dazu eingeladen, den Tag der Nachhaltigkeit 2024 mitzugestalten.

Die Veranstaltung ist ein Kooperationsprojekt mit der Hochschule Darmstadt, der Evangelischen Hochschule Darmstadt, der Hessischen Landeszentrale für politischen Bildung sowie der Stiftung Forum für Verantwortung. Die Hauptorganisation liegt dieses Jahr beim Büro für Nachhaltigkeit der TU Darmstadt. Büro für Nachhaltigkeit

US-Finanzministerin Yellen zu Gast im TechQuartier

27. Mai 2024

Die US-Finanzministerin Janet Yellen besuchte am vergangenen Dienstag den FinTech-Hub „TechQuartier“ in Frankfurt mit einem großen Netzwerk von Start-Ups und weiteren Partnern. Gesellschafter sind die Wirtschafts- und Investitionsbank Hessen, die TU Darmstadt, die Goethe-Universität Frankfurt, sowie die Stadt Frankfurt. Der Besuch unterstreicht die internationale Sichtbarkeit des TechQuartier und des gesamten Rhein-Main-Gründungsökosystems. Während ihres Besuchs traf die Ministerin zunächst mit drei Start-Ups zusammen, die ihre Produkte und innovativen Ideen präsentierten. Zu den ausgewählten Start-Ups gehörten auch zwei, die aus der TU Darmstadt heraus mit Unterstützung durch das TU-Gründungs- und Innovationszentrum HIGHEST gegründet wurden: Magnotherm und Focused Energy.

Im zweiten Teil des Besuchs nahm Yellen an einer Roundtable-Diskussion teil. Zentrales Thema zwischen ihr und den Vertreter:innen der Green- und Deeptech sowie nachhaltigen Fintech-Start-Ups war die Stärkung der transatlantischen Verbindungen und die Vereinfachung des Marktzugangs, insbesondere für Start-Ups. HIGHEST/bjb

Landtagsabgeordnete zu Gast auf dem Campus

24. Mai 2024

Am Donnerstag, 23. Mai, waren die beiden hessischen Landtagsabgeordneten Kerstin Geis und Bijan Kaffenberger (beide SPD) im Wissenschaftsschloss der TU Darmstadt zu Gast. Sie wurden von TU-Präsidentin Tanja Brühl, Kanzler Martin Lommel, der Vizepräsidentin für Akademische Karrieren Franziska Lang sowie Chief Communication Officer Patrick Honecker begrüßt. Im Mittelpunkt des Austauschs standen neben den laufenden Strategieprozessen an der Universität insbesondere die Einbindung der TU Darmstadt in regionale und europäische Netzwerke wie die Allianz der Rhein-Main-Universitäten (RMU) und die Europäische Universitätsallianz Unite! sowie die vielfältigen Projekte und Initiativen zur Weiterentwicklung des TU-Campus.

Im weiteren Verlauf des Besuchs gaben Wissenschaftler:innen der TU Darmstadt aufschlussreiche Einblicke in zwei der drei Projekte, mit denen die Universität im Wettbewerb der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder vertreten ist. Kristian Kersting (Professor für Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen sowie Co-Direktor des Hessischen Zentrums für Künstliche Intelligenz hessian.AI) und Marcus Rohrbach (Professor für Multimodal Reliable Artificial Intelligence) stellten das Clusterprojekt „Reasonable Artificial Intelligence (RAI)“ vor. Der geplante Exzellenzcluster widmet sich der Entwicklung einer neuen Generation von KI-Systemen, die auf vernünftiger Ressourcennutzung, Datenschutz und kontinuierlicher Verbesserung basieren. Diese nächste Generation von KI-Systemen soll so einige Schwächen aktueller KI-Systeme adressieren, darunter mangelndes logisches Denkvermögen, Schwierigkeiten im Umgang mit neuen Situationen und die Notwendigkeit kontinuierlicher Anpassungen. Sie erläuterten außerdem, wie RAI in das lebendige und stetig wachsende KI-Ökosystem an und rund um die TU Darmstadt eingebunden ist.

Manuel Brack und Marlon May (Fachbereich Informatik, Fachgebiet Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen) zeigten an zwei Exponaten anschaulich die eindrücklichen Möglichkeiten aber auch bestehende Herausforderungen aktueller KI-Systeme: Die Gäste konnten mit einem Chatbot interagieren, der auf einem an der TUDa trainierten deutschsprachigen Sprachmodell basiert. Mit einem weiteren Exponat demonstrierten die Wissenschaftler die Möglichkeiten zur Generierung und Bearbeitung von Bildern. Die Entwicklung neuer KI-Modelle kann hier helfen, die Generierung problematischer oder Bias-behafteter Inhalte zu verhindern.

Thomas Wallis (Professor für Perception) stellte den Gästen aus dem Landtag den Cluster „The Adaptive Mind (TAM)” vor, das menschliches Verhalten unter sich verändernden äußeren Bedingungen untersucht. TAM entwickelt neue Zugänge wie menschliches Wahrnehmen, Denken, Entscheiden, Handeln und Lernen verstanden und computational modelliert werden kann. Ein besseres Verständnis zur Balance zwischen Stabilität und Anpassung als Strategie in sich verändernden Situationen ist dabei in vielfältigen Wissenschafts- und Anwendungsbereichen relevant. bjb/Treber

Zweiter „Young Investigator Appreciation Day“ für Wissenschaftler:innen

23. Mai 2024

Vernetzung und Würdigung exzellenter Arbeit stehen im Mittelpunkt des „Young Investigator Appreciation Day“ der TU, der am vergangenen Dienstag (21.) zum zweiten Mal stattfand. Die Graduiertenorganisation Ingenium – Young Researchers at TU Darmstadt hatte das Event für Nachwuchsgruppenleitungen, fortgeschrittene Postdocs mit dem Karriereziel „Professur“ und interessierte Promovierende ausgerichtet. Eingeladen waren auch junge Forschende der beiden RMU-Partneruniversitäten in Mainz und Frankfurt.

Die Vizepräsidentin für Akademische Karrieren der TU Darmstadt, Professorin Franziska Lang, verwies auf die Bedeutung des Athene Young Investigator Programmes zur Förderung der wissenschaftlichen Selbständigkeit und Erlangung der Berufbarkeit herausragender Wissenschaftler:innen in frühen Karrierephasen. Dr.-Ing. Henning Bonart (Fachbereich Maschinenbau), Andrea Belluati, PhD (Fachbereich Chemie) und Dr. Lisa Wille (Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften), die im April als Athene Young Investigators (AYI) in das fünfjährige Programm aufgenommen wurden, erhielten von Lang ihre AYI-Ernennungsurkunden.

Die Veranstaltung wird einmal pro Jahr mit wechselnden Themen unter dem Titel „Young Investigator Appreciation Day“ für Postdocs und Nachwuchsgruppenleitungen der TU Darmstadt und der beiden RMU-Partneruniversitäten angeboten. Diesmal stand das Thema Wissenschaftskommunikation auf dem Programm. Eingeladen zur Diskussion waren Professorin Nina Janich (Institut für Sprach- und Literaturwissenschaft der TU), Dr. Patrick Honecker (Chief Communication Officer der TU) sowie Johannes Geiger (Redakteur ZDF) und Judith Kösters (Redakteurin Hessischer Rundfunk).
Dr. Yvonne Bachmann/sip

„Hessen schafft Wissen“ besucht Lichttechnik

23. Mai 2024

Um die Erzeugung, die Wirkung und die Wahrnehmung von Licht geht es in der Auftaktfolge der neuen Staffel der „Hessen schafft Wissen“-Science Reporter. Reporterin Denise ist zu Gast am Fachgebiet Adaptive Lichttechnische Systeme und Visuelle Verarbeitung (Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik). Die TU-Doktoranden Paul Myland und Julian Klabes, die bei Professor Tran Quoc Khanh promovieren, geben Einblick in die aktuelle Forschung. Die Wissenschaftler:innen an der TU arbeiten unter anderem an neuen LED-Lichtquellen, die sich so anpassen lassen, dass die Akzeptanz der Nutzenden sich erhöht. Sicherheit, Komfort und Energieeffizienz sind die Punkte, die die TU-Wissenschaftler:innen im Blick haben. So forschen sie beispielsweise an punktgenauer Beleuchtung an Fahrzeugen oder an Lichtsystemen, die auch in Innenräumen natürliche Beleuchtung nachahmen und so die Gesundheit fördern. sip

ZEVEDI koordiniert Projekt zur Datentreuhandschaft

22. Mai 2024

Sogenannte Datentreuhänder gelten als der künftige Schlüssel zur Erleichterung des Datenteilens, denn sie versprechen den Dateninhaber:innen die Wahrung ihrer Datensouveränität. In den vergangenen Jahren sind im Rahmen der Dateninfrastrukturinitiative „GAIA-X“ erste Treuhandprojekte entstanden. Dabei wurde der Aufbau von Datentreuhändern in den verschiedensten Datendomänen unterstützt, von der Agrarwirtschaft über Gesundheitswesen und Mobilität bis hin zu Smart Cities und öffentlicher Verwaltung. Daraus sind sehr unterschiedliche Modelle von Datentreuhandschaft hervorgegangen.

Nun hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) den Aufbau eines „Kompetenznetzwerks Datentreuhandmodelle“ (wird in neuem Tab geöffnet) an ein Konsortium unter Leitung von ZEDEVI vergeben. Beteiligt sind außerdem Forschende der Philipps-Universität Marburg, der TU Dresden und der RWTH Aachen. Geschaffen werden soll eine Dachstruktur, die den Kompetenzaufbau vorantreibt und hilft, den Datentreuhandgedanken praxisnah – aber auch politisch weitsichtig – weiterzuentwickeln. Das Projekt startet am 1. Juni 2024 und hat eine Laufzeit von 25 Monaten. Das Fördervolumen beträgt rund zwei Millionen Euro.

ZEVEDI ist ein Forschungs- und Kompetenznetzwerk der hessischen Hochschulen zur Analyse normativer Aspekte des digitalen Wandels. Leitung und Geschäftsstelle sind an der TU Darmstadt angesiedelt. ZEVEDI wird gefördert durch das Hessische Ministerium für Digitalisierung und Innovation. ZEVEDI/cst

„Nutze deine Stimme!“ – Ausstellung zur Europawahl in der ULB Schloss

Die Ausstellung ist noch bis zum 11. Juni in der ULB im Schloss zu sehen.
Die Ausstellung ist noch bis zum 11. Juni in der ULB im Schloss zu sehen.

22. Mai 2024

Die Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) präsentiert bis zum 11. Juni 2024 an ihrem Standort im Residenzschloss die Wanderausstellung „EU on Tour – Nutze deine Stimme!“ zur anstehenden Europawahl. Interessierte erfahren, wie die Wahl funktioniert, welche Aufgaben das Europäische Parlament hat und warum jede Stimme zählt. Besonders hervorgehoben wird die Rolle des Europäischen Parlaments als zentrale EU-Institution, die Gesetze erlässt und die EU-Kommission kontrolliert.

Organisiert wurde die Ausstellung in Kooperation mit dem Europäischen Parlament und dem Europäisches Dokumentationszentrum (EDZ). Das Zentrum ist eine zentrale Beratungs-, Recherche- und Servicestelle für Literatur, Dokumente und Ressourcen zur Europäischen Union (EU). Die Ausstellung ist während der regulären Öffnungszeiten der ULB Schloss zugänglich, der Eintritt ist frei.

Die Europawahl findet vom 6. bis zum 9. Juni 2024 statt. Es werden 720 Mitglieder des Europäischen Parlaments gewählt und damit 15 mehr als bei der letzten Wahl 2019. Insgesamt sind rund 65 Millionen Deutsche wahlberechtigt, erstmals darf ab 16 Jahren gewählt werden. eml/mih

TU-Wissenschaftler Kai Denker zu Frankfurter „Reichsbürger“-Prozess

16. Mai 2024

Der TU-Forscher Dr. Kai Denker rechnet beim bevorstehenden „Reichsbürger“-Prozess in Frankfurt am Main mit langwierigen Verzögerungen. Er erwarte, dass die Verteidigung sehr lange versuchen werde, die Legitimität des Gerichts in Frage zu stellen, sagte Denker gestern (15. Mai) in der Fernsehsendung „17:30 SAT.1 LIVE“. Auszugehen sei von „sehr seltsamen juristischen Argumentationen, wie das Grundgesetz sei nicht gültig oder der Vorsitzende Richter müsse irgendeine Art von Legitimationsnachweis vorlegen“, erklärte der Rechtsextremismus-Experte (Institut für Philosophie).

Vor dem Oberlandesgericht Frankfurt beginnt in der kommenden Woche der Prozess gegen die „Reichsbürger“-Gruppierung um Heinrich XIII. Prinz Reuß wegen geplanten Umsturzes. mih

Bundestagsausschuss: TU-Informatiker Kersting für mehr Investitionen in KI-Forschung

16. Mai 2024

TU-Informatikprofessor Kristian Kersting hat mehr staatliche Investitionen in die Forschung und Entwicklung von Künstlicher Intelligenz (KI) gefordert. Aktuell sei der globale Wettlauf um Rechenleistung im vollen Gange, sagte er gestern (15. Mai) in einer öffentlichen Anhörung des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung im Bundestag. Der Bedarf an Rechenleistung für KI-Modelle sei nicht nur ein aktuelles geopolitisches Druckmittel, sondern werde künftig dazu beitragen, dass Wirtschafts- und Wissenschaftsräume noch mehr miteinander konkurrieren.

Kersting kritisierte, dass es Deutschland an der digitalen Infrastruktur mangele. Zudem forderte er, Antragsverfahren in der Wissenschaft für KI-Projekte anzupassen und zu verkürzen. Denn für „schnelllebige Technologien wie KI“ seien die bisherigen Antragsverfahren der Wissenschaftsförderung zu langsam, sagte er. Grundlage der Anhörung zum Thema „Künstliche Intelligenz als Schlüsseltechnologie für Deutschlands Zukunft stärken“ war ein Antrag der CDU/CSU-Fraktion. mih

Smart Spheres – TU-Studierende siegen im DFG-Wettbewerb

Das siegreiche TU-Team präsentiert seine smarten Kugeln.
Das siegreiche TU-Team präsentiert seine smarten Kugeln.

15. Mai 2024

Studierende aus den Fachbereichen Elektro- und Informationstechnik sowie Maschinenbau der TU Darmstadt haben beim Studierenden-Wettbewerb des Schwerpunktprogramms „Sensorintegrierende Maschinenelemente“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) den ersten Preis gewonnen.

Die Aufgabe für die Studierenden war, eine möglichst kleine smarte Kugel mit integriertem Sensor herzustellen. Im Rahmen des Wettbewerbs wurde diese Kugel auf einem vorgegebenen Parcours mit einer Wegstrecke von bis zu zehn Metern durch Anstoßen bewegt. Der integrierte Sensor sollte dabei die dreidimensionalen Wegparameter erfassen und entweder drahtlos in Echtzeit oder per einzusteckendem Datenkabel am Ende der Strecke an einen stationären Empfänger übertragen. Ziel war es, die nahtlose Integration von Sensorik in mechanische Strukturen zu demonstrieren – autonom und selbständig kommunizierend.

Die Schwierigkeit bestand darin, in die Kugel ein Sensormodul zu integrieren, welches bei Bewegung elektrische Energie aus der Bewegung zieht und bei sehr kompakter Bauweise alle notwendigen elektronischen Funktionen realisiert. Wenn der Schwerpunkt der Kugel nicht genau in der Kugelmitte liegt, rollt die Kugel nicht perfekt, und die Wegerkennung wird erschwert.

Der Studierendenwettbewerb fand im Rahmen des DFG-geförderten Schwerpunktprogramms (SPP) 2305 „Sensorintegrierende Maschinenelemente als Wegbereiter flächendeckender Digitalisierung“ an der TU Dresden statt. Der Hintergrund der „Intelligenten Kugel“ ist, dass die Studierenden mit einem vereinfachten Aufbau im Zeitraffer die gleichen Schritte durchlaufen wie die Forschenden im SPP, bei dem es um die Integration von Sensormodulen in Maschinenelemente geht.

Die TU-Fachbereiche Maschinenbau (Professor Eckhard Kirchner) und ETIT (Professoren Mario Kupnik und Klaus Hofmann) sind mit Projekten am SPP 2305 beteiligt. Die Sprecherschaft liegt derzeit bei der TU München; Professor Eckhard Kirchner ist Co-Sprecher. Eml

Medienschau: Newsweek berichtet über Publikation mit TU-Beteiligung

Professor Dr. Gabriel Martínez-Pinedo
Professor Dr. Gabriel Martínez-Pinedo

15. Mai 2024

Forschende mit Beteiligung der TU Darmstadt haben einen wichtigen Durchbruch in der Astrophysik erzielt, indem sie die Entstehung von p-Nukleiden und Neutrinos genauer untersucht haben. „Newsweek“ berichtet im Artikel „Scientists May Have Solved Mystery of Rare Solar System Building Block“ über die Studie , die enthüllt, wie subatomare Prozesse in Sternen die Produktion von Neutrinos beeinflussen können. Sie haben einen neuen Prozess für die Nukleosynthese vorgeschlagen, den sogenannten νr-Prozess.

Von der TU Darmstadt ist Professor Dr. Gabriel Martínez-Pinedo vom Institut für Kernphysik an der Publikation beteiligt. Er ist Professor für Theoretische Nukleare Astrophysik und der Leiter der Theorieabteilung „Nukleare Astrophysik und Struktur“ am GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung. Er erhielt 2022 einen Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) für seine Arbeiten in der theoretischen Astrophysik über die Entstehung der schweren Elemente und zur Rolle von Neutronensternen in Supernova-Explosionen. Außerdem wurde er 2020 mit einem ERC Advanced Grant ausgezeichnet. GSI/eml

Durchbruch bei der Bestimmung von Proteinzusammensetzungen

14. Mai 2024

Im menschlichen Körper gibt es viele Tausend Proteine. Diese riesigen Moleküle haben verschiedene essenzielle Funktionen im Körper. Fehlfunktionen wichtiger Proteine – beispielsweise aufgrund genetischer oder umweltbedingter Faktoren – können eine Reihe menschlicher Krankheiten wie Krebs oder Alzheimer verursachen und sind daher besonders für die Entwicklung neuer Medikamente relevant. Die Rolle vieler Proteine ist jedoch noch unbekannt, und deswegen müssen Forschende neue Instrumente für ihre Untersuchung entwickeln. Wie Musiker:innen in einem Orchester können die meisten Proteine ihre Aufgabe nur als Teil eines Protein-Ensambles erfüllen, und genau wie bei den Mitgliedern eines Orchesters wirkt sich eine zu geringe oder falsche Anzahl von Proteinen negativ auf das Endergebnis aus. Die Bestimmung der Struktur einer unbekannten Proteinzusammensetzung ist normalerweise ein schwieriger und zeitaufwändiger Prozess.

Nun hat ein Team unter der Leitung von Professor Dr. Frederik Lermyte vom Fachbereich Chemie der TU Darmstadt mit beteiligten Wissenschaftler:innen aus Deutschland, China und den USA eine Methode entwickelt, mit der solche Untersuchungen erheblich beschleunigt und im Prinzip in wenigen Minuten durchgeführt werden können. Die Ergebnisse wurden nun in einem Artikel in der renommierten Fachzeitschrift Nature Methods veröffentlicht. Möglich macht dies Massenspektrometrie, die im Prinzip eine Waage für Moleküle ist. Im Gegensatz zu den meisten Massenspektrometrie-Experimenten wurden die Messungen so durchgeführt, dass ganze Proteinverbände erhalten blieben, die dann im Massenspektrometer kontrolliert zerlegt wurden. Auf diese Weise war es möglich sowohl das intakte Ensamble als auch jede einzelne Komponente zu wiegen. So konnten die Forschenden berechnen, wie viele Kopien von jeder Komponente vorhanden waren. Ein Computer suchte dann in einer Datenbank nach den Merkmalen der getrennten Komponenten, was die detaillierte Identifizierung einer Reihe von Proteinzusammensetzungen in einer einzigen Messung ermöglichte, ohne dass zu Beginn des Experiments irgendwelche Informationen erforderlich waren.

„Wir waren erstaunt, wie einheitlich diese Methode zur schnellen Identifizierung von Proteinen und Komplexen in den verschiedenen beteiligten Laboren funktionierte", sagt Frederik Lermyte. „Das war ein großartiges Beispiel für internationale wissenschaftliche Zusammenarbeit, und wir hoffen, dass die von uns entwickelten Werkzeuge die biologische und biomedizinische Forschung weltweit beschleunigen werden.“ Lermyte/mho

Verhandlungen zum Hochschulpakt 2026–2030 haben begonnen

13. Mai 2024

Die hessischen Hochschulleitungen haben mit Wissenschaftsminister Timon Gremmels und Staatssekretär Christoph Degen die Verhandlungen zum Hochschulpakt 2026–2030 aufgenommen und damit die Weichenstellung für die Zukunft der hessischen Hochschulen begonnen. Im Rahmen einer Hochschulleitungstagung mit den Präsidentinnen und Präsidenten der 14 am Hessischen Hochschulpakt beteiligten Hochschulen wurden die Rahmenbedingungen sowohl inhaltlicher als auch finanzieller Art erörtert.

In den nächsten Monaten werden Arbeitsgruppen über die strategischen hochschulpolitischen Ziele und die finanziellen Rahmenbedingungen der Hochschulen verhandeln. Ziel ist, die Paktverhandlungen zu Beginn des Frühjahrs 2025 abzuschließen. Die erforderliche Konsolidierung des Haushalts bedeute große finanzielle Herausforderungen, so Staatsminister Timon Gremmels. „Doch ich bin zuversichtlich, dass wir mit klugen Strategien, einer Fokussierung und Priorisierung auf Schwerpunktthemen die künftige Hochschulpolitik aktiv und zukunftweisend gestalten können.“

Die Universitäten erwarteten vom Hessischen Hochschulpakt eine verlässliche und auskömmliche Grundfinanzierung, so die Sprecherin der Konferenz Hessischer Universitätspräsidien, Professorin Ute Clement (Universität Kassel).

Das Land Hessen schließt seit 2002 langfristige Vereinbarungen über die hochschulpolitischen Ziele und finanziellen Rahmenbedingungen mit den Hochschulen ab. Der aktuelle Hochschulpakt hat die Laufzeit von 2021 bis 2025. HMWK/sip

Auftakt-Veranstaltung zum Diversity Month zum Thema „Unconscious Bias“

Professorin Jutta Allmendinger hielt eine Key Note bei der Veranstaltung „Aufgedeckte Vorurteile: Die Macht der Bewusstheit im Umgang mit Unconscious Bias“.
Professorin Jutta Allmendinger hielt eine Key Note bei der Veranstaltung „Aufgedeckte Vorurteile: Die Macht der Bewusstheit im Umgang mit Unconscious Bias“.

30. April 2024

Um „Unconscious Bias“, also unbewusste Voreingenommenheit, ging es bei der Awareness-Veranstaltung des Fachbereichs Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, die zugleich den Auftakt darstellte zum Diversity Month an der TU Darmstadt. Bei Vorträgen von Professorin Jutta Allmendinger, Direktorin des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB), und Bea Knecht, Gründerin und Vorständin des Internet-TV-Unternehmers Zattoo, sowie einer Podiumsdiskussion wurden die unsichtbaren Barrieren aufgrund von unbewussten Vorurteilen gegenüber Personengruppen beleuchtet. Damit knüpfte die Awareness-Veranstaltung an Aktivitäten an der TU Darmstadt für einen bewussten Umgang mit unbewussten Denkmustern an, wie zum Beispiel dem „Unconscious Bias Training“ für alle Beschäftigten und Studierende, welches als E-Learning in Moodle selbständig durchgeführt werden kann.

Das gesamte Programm des Diversity Month im Mai an der TU Darmstadt ist auf einer eigenen Webseite zusammengestellt. FB 01/bjb

Mit Luise! – Ausstellung im Luisencenter

26. April 2024

Im Rahmen eines Stegreifentwurfs haben sich Studierende des Fachbereichs Architektur der TU Darmstadt am Fachgebiet Entwerfen und Gebäudetypologie (EUG) unter der Leitung von Prof.’in Elke Reichel mit der Zukunft des Luisencenters auseinandergesetzt. Die ausgestellten Arbeiten versuchen intuitiv und unmittelbar einen Ausblick in die Zukunft des Ortes im Herzen Darmstadts zu geben. Die Ausstellung eröffnet am 28. April und wird bis zum 10. Mai zu sehen sein.

Der Ort, an dem das Luisencenter 1977 eingeweiht wurde, hat eine wechselvolle Geschichte. Bis zur nahezu vollständigen Zerstörung durch die Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg 1944 stand an gleicher Stelle am Luisenplatz das „Alte Palais“, die ehemalige Stadtresidenz der hessischen Landgrafen, Großherzöge und Prinzen mit einem im Süden anschließenden Palaisgarten.

Im Auftrag des Investors Jakob Wilhelm Mengler und unter der Leitung des Architekten Theodor Josef Seifert wurde das Luisencenter von 1975 bis 1977 geplant und errichtet. Dem damaligen Zeitgeist entsprechend umfasste das Luisencenter einen Mix unterschiedlicher öffentlicher und privater Nutzungen, wie das Rathaus, einen Kongressbereich und vielfältige Einkaufsmöglichkeiten. Unterbaut ist das Luisencenter, wie auch Großteile der umgebenden Bebauung, durch Tiefgaragen und Tunnelbauwerke.

Das Center hat schon immer polarisiert – von einigen wird es geliebt und steht für die Lust und die Freude am Einkaufen und Flanieren – von anderen wird es kritisch betrachtet und erzeugt kontroversen Diskurs.

Könnte man eventuell beiden Parteien gerecht werden? Was könnte das Luisencenter zukünftig sein? Wie könnte es noch genutzt werden? Wie müsste es sich dafür verändern? Welche Maßnahmen braucht es? Ist ein solcher Bau an dieser Stelle überhaupt noch zeitgemäß? Was würde einen Abriss rechtfertigen oder können wenige Umbauten und Eingriffe bereits heilsam sein? Welche Bedürfnisse haben die Menschen in der Stadt? Was fehlt ihnen an dieser Stelle und welche Art von Nutzung wird in so zentraler Lage dringend gebraucht? Frank Metzger

Neu an der TU Darmstadt: Professor Michael Kraus

Professor Dr.-Ing. Michael Kraus
Professor Dr.-Ing. Michael Kraus

26. April 2024

Seit April leitet Professor Dr.-Ing. Michael Kraus das Fachgebiet Baustatik am Institut für Statik und Konstruktion des Fachbereichs Bau- und Umweltingenieurwissenschaften. Der 35-jährige Wissenschaftler, der den Ruf an die TU Darmstadt als seinen bislang wichtigsten beruflichen und wissenschaftlichen Meilenstein bezeichnet, war zuvor Post-Doktorat an der ETH Zürich und Co-Leiter des dortigen Immersive Design Labs. Frühere Stationen von Kraus waren die Stanford University (USA) sowie die Universität der Bundeswehr in München, an der er promovierte. Zu seinem Start an der TU Darmstadt haben wir Professor Kraus ein paar Fragen gestellt:

Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? Was ist das Spannende an Ihren Themen?

Die Ausbildung in der Baustatik vermittelt Kernkompetenzen zur Beurteilung und Analyse von baulichen Anlagen. Aufbauend auf den Inhalten der Technischen Mechanik wird in der Statik die Abstraktion von realen Bauwerken auf Rechenmodelle von linienförmigen und flächigen Tragwerken sowie die Durchführung und Kontrolle der Berechnung gelehrt. Ziel dabei ist es, die Studierenden mit den notwendigen Kompetenzen für eine kreative Lösungsfindung zu Aufgabenstellungen in Forschung und Praxis in voller Breite auszustatten. Das Vorlesungsangebot wird aufgrund meines Forschungsprofils um die Inhalte des „Scientific Machine Learning“ ergänzt. Der Fokus liegt hier auf der Vermittlung von komplementären Wissens- und Methodenkompetenz aus den Bereichen Künstlichen Intelligenz, Maschinelles und Tiefes Lernen mit Bezug auf das Bauingenieurwesen und insbesondere rechnergestützten Verfahren.

An der TU Darmstadt wird Interdisziplinarität großgeschrieben. Wo gibt es in Ihrem Arbeitsfeld Schnittstellen zu anderen Fachgebieten?

Ich beschäftige mich mit sogenanntem „Scientific Machine Learning“ für den Entwurf und die Berechnung von Tragwerken der gebauten Umwelt, z.B. Brücken oder Tunnel. Mein Forschungsansatz ist inhärent interdisziplinär mit Hauptfokus Baustatik und Verknüpfungen in die Informatik (durch das Machine und Deep Learning) aber auch die Mathematik (Optimierung, Numerik). Ich bin der festen Überzeugung, dass die Studierenden des Bauingenieurwesens weiterhin eine profunde Ausbildung in unserer Domäne erhalten müssen, aber hinsichtlich ihrer Zukunftsfähigkeit ebenso mit vertieften Kenntnissen zu den Algorithmen der Künstlichen Intelligenz ausgestattet werden sollen.

In welchen Fachbereich der TU würden Sie gerne mal einen Tag schnuppern? Warum?

Ich würde gerne einen Tag am Fachbereich Humanwissenschaften im Institut für Psychologie der TU Darmstadt verbringen. Als Ingenieurwissenschaftler wären die dortigen Forschungsfragen zur Wahrnehmung und Kognition sowie der Mensch-Maschine-Interaktion interessant. Schlussendlich gestalten wir Ingenieurinnen und Ingenieure technische Produkte für die Menschen und wollen unseren Alltag verbessern, Ressourcen signifikant besser schonen und die Umwelt nachhaltiger schützen. Dass die Akzeptanz der breiten Bevölkerung von baulichen Anlagen ein wesentlicher Teil der Arbeit im Bauingenieurwesen ist, beweisen die öffentlichkeitswirksamen negativen Beispiele wie Stuttgart 21, da dort versäumt wurde, technisch anspruchsvolle Lösungen mit den Betroffenen frühzeitig abzustimmen und zu informieren. Vom Tag am Fachbereich würde ich mir daher Inspirationen und Kooperationen hinsichtlich dieser Punkte erhoffen, sodass ich diese in meiner Arbeit und Ergebniskommunikation einfließen lassen kann.

Wenn ich heute Student wäre, würde ich …

… früher einen Auslandsaufenthalt im Studium einplanen und mehr Vorlesungen aus anderen Fachrichtungen wie der Informatik, Mathematik aber auch Umwelttechnik hören, da sich viele aktuelle und künftige Probleme nur mit multidisziplinären Kenntnissen begegnen lassen und der Werkzeugkasten an Methoden nie groß genug sein kann. Zudem würde ich die Angebote der Universität zum Erlernen einer weiteren Fremdsprache intensiver nutzen.

Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag ist …

… Sport zu machen oder sich mit Freunden verabreden.

mho/pb

Praxisorientierte Lehre: Die CampusAckerdemie

Das Projektteam: Madeleine Amend (Leitung Fachdidaktik Biologie), Annika Bischoff (Acker e.V.), Asem Langguth und Christian Ruder (beide Fachdidaktik Biologie) und Deniz Uzman (Büro für Nachhaltigkeit, Grüner Campus).
Das Projektteam: Madeleine Amend (Leitung Fachdidaktik Biologie), Annika Bischoff (Acker e.V.), Asem Langguth und Christian Ruder (beide Fachdidaktik Biologie) und Deniz Uzman (Büro für Nachhaltigkeit, Grüner Campus).

26. April 2024

Am botanischen Garten der TU Darmstadt erblüht mit dem Schul-Lehrgarten eine neue Bildungsinitiative. Das Projekt ist aus einer Kooperation zwischen der Arbeitsgruppe Fachdidaktik am TU-Fachbereich Biologie und dem Hochschulprogramm CampusAckerdemie des Vereins Acker e.V. entstanden. Ziel ist es, den Gemüseanbau und Bildung für Nachhaltige Entwicklung fest in die Ausbildung zukünftiger Lehrkräfte und Erzieher:innen zu integrieren.

Mit dem Beginn dieses Sommersemesters hat der Acker seinen festen Platz in der Lehrveranstaltung „Gesundheitserziehung“, die von Acker e.V. geleitet wird. Am 23. April 2024 fand die Seminarveranstaltung „Erste Pflanzung“ statt, bei der Pflanztechniken wie Säen, Stecken und Legen vermittelt wurden und die Studierenden eigenständig in Gruppen ihre Beete bepflanzten.

Die Fläche im Norden des Campus Botanischer Garten wurde seit Anfang 2024 zu einem Acker umgestaltet. Hier werden Lehramtsstudierende im Fach Biologie jedes Sommersemester die Möglichkeit haben, landwirtschaftliche und pädagogische Fähigkeiten zu erwerben. Die CampusAckerdemie bringt nicht nur den Gemüseanbau in die Ausbildung zukünftiger Lehrpersonen, sondern legt auch den Grundstein für eine praxisorientierte und naturnahe Bildung für Nachhaltige Entwicklung im Bildungssystem. Ziel ist es, einen Gemüseacker selbstständig einzurichten und langfristig als Lernort zu etablieren, der Schüler:innen ein Grundverständnis für Naturzusammenhänge und nachhaltiges Handeln vermittelt.

Der CampusAcker wird von der Fachdidaktik am Fachbereich Biologie betreut und vom Botanischen Garten, der die Fläche zur Verfügung stellt, sowie vom Büro für Nachhaltigkeit, das das Projekt „Grüner Campus“ leitet, unterstützt. Das Projekt wird in den Nachhaltigkeitskompass der TU Darmstadt aufgenommen und strebt Kooperationen mit anderen Fachbereichen und universitären Einrichtungen an. Uzman/pb

Scicomm: TU-Präsidentin als Expertin in Bundestags-Ausschuss

TU-Präsidentin Tanja Brühl (3. v. l.) im Dialog mit Politiker:innen, Wissenschaftler:innen und Wissenschaftskommunikator:innen zur Stärkung von Wissenschaftskommunikation: (v.l.n.r) Holger Mann (SPD), Julia Wandt (Geschäftsbereich Wissenschaftskommunikation und Strategie, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg), Professorin Dr. Tanja Brühl, Kai Gehring (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Stephan Seiter (FDP), Cordula Kleidt (Referatsleiterin BMBF), Nicola Kuhrt (Vorstandsvorsitzende der Wissenschaftspressekonferenz e. V.) und Prof. Johannes Vogel (Generaldirektor des Museums für Naturkunde Berlin).
TU-Präsidentin Tanja Brühl (3. v. l.) im Dialog mit Politiker:innen, Wissenschaftler:innen und Wissenschaftskommunikator:innen zur Stärkung von Wissenschaftskommunikation: (v.l.n.r) Holger Mann (SPD), Julia Wandt (Geschäftsbereich Wissenschaftskommunikation und Strategie, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg), Professorin Dr. Tanja Brühl, Kai Gehring (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Stephan Seiter (FDP), Cordula Kleidt (Referatsleiterin BMBF), Nicola Kuhrt (Vorstandsvorsitzende der Wissenschaftspressekonferenz e. V.) und Prof. Johannes Vogel (Generaldirektor des Museums für Naturkunde Berlin).

24. April 2024

TU-Präsidentin Tanja Brühl war heute (24. April) als Sachverständige zu Gast im Ausschuss für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung des Deutschen Bundestags. In einer öffentlichen Anhörung wies Brühl auf die stabilisierende Bedeutung von Wissenschaftskommunikation für Demokratie hin. Die Präsidentin unterstrich die Rolle von Wissenschaftskommunikation als „Schnittstelle“ zwischen Wissenschaft und Gesellschaft in einer funktionierenden Demokratie: Indem sie verständlich über wissenschaftliche Forschungsergebnisse und Methoden informiere, ermögliche sie evidenzbasierte Entscheidungen in allen gesellschaftlichen Bereichen und unterstütze demokratische Aushandlungsprozesse. Wissenschaftskommunikation sei ein Mittel gegen Polarisierung, Intoleranz, Ausgrenzung und Demokratiefeindlichkeit. „Sie ist heute wichtiger denn je“, sagte Brühl.

Ihre zentrale Rolle für die Demokratie nähmen die Hochschulen mit großer Verantwortung an, so Brühl. Viele Hochschulen pflegten einen offenen und multidirektionalen Dialog mit Bürger:innen sowie Partner:innen in Zivilgesellschaft, Wirtschaft, Politik und Kultur. „An der TU Darmstadt haben wir dieses geänderte Verständnis unserer Interaktion mit unseren Partner:innen programmatisch festgeschrieben; wir bringen es auch in seiner Bezeichnung zum Ausdruck: Wir sprechen von xchange“, so Brühl.

Brühl begrüßte, dass Überlegungen zur Stärkung von Wissenschaftskommunikation zunehmend auch in Gesellschaft und Politik geführt würden. Allerdings müssten die von außen den Universitäten zugeschriebenen Anforderungen und die Ausweitung des Leistungsspektrums auch monetär unterfüttert werden.

„Wissenschaftskommunikation hat eine demokratiestabilisierende Funktion. In Zeiten, in denen die Demokratie von einigen Akteur:innen angezweifelt wird, die Einschränkung grundlegender Freiheitsrechte von diesen offen diskutiert wird, ist es daher wichtiger denn je, sie auszubauen“, mahnte die Präsidentin. „Das können Hochschulen nicht aus sich heraus. Sie brauchen substanzielle und nachhaltige Unterstützung.“ sip

Landtagsabgeordnete Hildegard Förster-Heldmann zu Gast

Landtagsabgeordnete Hildegard Förster-Heldmann (Mitte) zu Gast an der TU Darmstadt.
Landtagsabgeordnete Hildegard Förster-Heldmann (Mitte) zu Gast an der TU Darmstadt.

24. April 2024

Am 19. April 2024 besuchten die hessische Landtagsabgeordnete und Stellvertretende Fraktionsvorsitzende ihrer Partei Hildegard Förster-Heldmann sowie die Stadtverordnete Stefanie Scholz-Willenbockel, beide Bündnis 90/Die Grünen, die TU Darmstadt. Im Mittelpunkt ihres Austauschs mit Mitgliedern des Präsidiums standen die vielfältigen Beiträge der TU Darmstadt zu gelingenden Transformationsprozessen und zur Lösung drängender globaler Herausforderungen.

Neben aktuellen Forschungsschwerpunkten und -projekten, die Wissenschaftler:innen der Universität, beispielsweise im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder mit Leidenschaft vorantreiben, standen insbesondere die strategischen Maßnahmen der Universität zur Verwirklichung von Nachhaltigkeits-, Energie- und Mobilitätszielen in Forschung, Lehre, xchange und bei der Entwicklung des Campus im Fokus. Die Tätigkeitsfelder Internationalisierung, Innovationskraft von Stadt und Region sowie stabile Mobilitätskonzepte und energieeffizientes Wirtschaften bildeten weitere Themenschwerpunkte der Gespräche. Im weiteren Verlauf des Besuchs gaben Wissenschaftler:innen der TU Darmstadt aufschlussreiche Einblicke in zwei an unserer Universität interdisziplinär durchgeführte Projekte im Kontext Stadtentwicklung und Mobilität.

So veranschaulichten Professor Dr.-Ing. Martin Knöll und Camilo Pfeffer die engen Zusammenhänge zwischen Raumgestaltung und Gesundheit, die in einen, von beiden koordinierten, Quartierentwicklungsprozess der Landeshauptstadt Wiesbaden im Stadtteil Biebrich einfließen und die dazu führen sollen, soziale Komponenten von Nachhaltigkeit einerseits so früh wie möglich und andererseits stärker als bisher einzubeziehen. Dazu prüft das Team rund um Knöll Quartiere auf inklusive Kriterien und versucht, Sonderlösungen zu vermeiden, um Lösungen für alle im Sinne eines „Designs for All“ zu schaffen. Überlegungen und Entwicklungen in diese Richtung sind hochrelevant, denn nicht weniger als 20 Prozent der individuellen Gesundheit sind Ergebnis der gebauten Umwelt einer Person. Deshalb werden auch die emotionalen Auswirkungen der bauplanerischen Gestaltung berücksichtigt, um durch die synergetische Verknüpfung von sozialen und ökologischen Komponenten eine effiziente, nachhaltige und resiliente Stadtplanung zu verwirklichen.

Um das Bilden von Synergien sowie die Verwirklichung von Energieeffizienz im Sektor Mobilität drehte sich auch die Vorstellung eines weiteren Forschungsprojekts an der TU Darmstadt unter Leitung von Professorin Eva Kaßens-Noor, Ph.D. Auf die Frage, wie die Energie- und Mobilitätswende gelingen kann, stellte sie zusammen mit Regina Linke, die das Projekt seit seinen Anfängen begleitet, ELISA als eine mögliche und sehr vielversprechende Antwort vor. Die Abkürzung steht für „Elektrifizierter, innovativer Schwerverkehr auf Autobahnen“ und bezeichnet den E-Highway auf der A5 zwischen Darmstadt und Frankfurt. Im Verbund mit zwei weiteren Teststrecken im Bundesgebiet werden hier tagtäglich in Kooperation mit externen Partner:innen im regulären Logistikverkehr wertvolle Daten gesammelt, die bereits heute gesichert prognostizieren: würden nur 25 Prozent der Streckenführungen im Bundesgebiet mit dieser Technologie überbaut, könnte der Schwerlastverkehr mit E-Fahrzeugen vollständig frei von CO2-Emissionen erfolgen.

Den Besuch an der Lichtwiese rundete ein praktisches Ausprobieren im scAInce Lab des Instituts für Verkehrsplanung und Verkehrstechnik (IVV), begleitet von Niklas Suhre, ab. Weltweit einmalig ist es hier möglich, virtuell in eine entworfene Umgebung einzutauchen, um städteplanerische Entwürfe zu testen und so zu Erkenntnissen bezüglich urbaner Systeme zu gelangen, die Nachhaltigkeit und Resilienz sowie Lebensfreude als wichtigen emotionalen Faktor als Schwerpunkt der Stadtentwicklung verwirklichen. Bradlaw

Informatikprofessor Justus Thies erhält Eurographics Young Researcher Award

Professor Justus Thies
Professor Justus Thies

24. April 2024

TU-Informatikprofessor Justus Thies wurde von der European Association for Computer Graphics mit dem angesehenen Eurographics Young Researcher Award 2024 ausgezeichnet. Der renommierte Preis wird jährlich an zwei vielversprechende junge Wissenschaftler:innen verliehen, die mit ihrer Forschung bereits einen wichtigen Beitrag zu ihrem Forschungsgebiet geleistet haben. Er gilt als der wichtigste europäische Preis auf dem Gebiet der Computergrafik.

Bei der Verleihung am 22. April im Rahmen der Konferenz Eurographics 2024 auf Zypern hob die European Association for Computer Graphics insbesondere seine Beiträge zur Computergrafik auf dem Gebiet der markerlosen Bewegungserfassung und -synthese hervor. Viel beachtet sind vor allem seine Arbeiten zum Reenactment von Gesichtern und zur Videomanipulation (z. B. Face2Face).

Thies ist seit 2023 Professor für '3D Graphics & Vision' am Fachbereich Informatik der TU Darmstadt und zudem Mitglied des Hessischen Zentrums für Künstliche Intelligenz hessian.AI. Ferner ist er zudem unabhängiger Forschungsgruppenleiter der Gruppe 'Neural Capture & Synthesis' am Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme in Tübingen. Seine Gruppen arbeiten an der Schnittstelle zwischen Computergrafik, Computer Vision und maschinellem Lernen. Im Fokus steht die markerlose Bewegungserfassung von Gesichtsausdrücken, menschlichen Körpern und nicht-starren Objekten im Allgemeinen. Grauenhorst/pb

Neu an der TU Darmstadt: Professorin Susanne Froehlich

Professorin Susanne Froehlich
Professorin Susanne Froehlich

23. April 2024

Susanne Froehlich ist seit dem 1.April 2024 Professorin am Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften. Die 43-jährige Wissenschaftlerin forscht zu Alter Geschichte. Zu ihren vorherigen wissenschaftlichen Stationen zählen die Universitäten Freiburg, Straßburg, Gießen und Greifswald. Zu ihrem Start an der TU Darmstadt haben wir Frau Froehlich ein paar Fragen gestellt.

Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? Was ist das Spannende daran?

Ich forsche zu Stadt und Mobilität in der griechisch-römischen Antike, Themen, die viele Querbezüge zum heutigen Alltag haben. Spannend ist da etwa die Auseinandersetzung mit Quellen, in denen antike Reisende uns ganz unmittelbar an ihren Erlebnissen und ihrer Sicht auf die Welt teilhaben lassen. Studierende sind oft auch fasziniert davon, was vor 2.000 Jahren technisch schon möglich war: Trassierung und Straßenbau in anspruchvollstem Gelände, präzise angelegte Frischwasserleitungen, die mit einem minimalen Gefälle 80 Kilometer weit funktionieren … Davon ausgehend läßt sich zum Beispiel kritisch über ein Konzept wie „Fortschritt“ diskutieren.

In welchen Fachbereich der TU würden Sie gerne mal einen Tag schnuppern? Warum?

Oh, als allererstes in die Architektur. Gestaltung, Konstruktion, Gebäudeplanung, Stadtplanung, das sind für mich alles spannende und relevante Themen; und die historischen Grundlagen interessieren mich natürlich von Haus aus. Ein Tag würde da zum Schnuppern gar nicht reichen.

Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag ist …

… Kinder zu haben. Je mehr, desto besser, und idealerweise in ganz verschiedenen Altersgruppen. Sobald man zuhause die Türschwelle überschritten hat, ist der Arbeitsstreß vergessen, das garantiere ich Ihnen. mih

KHU äußert sich besorgt über mögliches Gender-Verbot

18. April 2024

Angesichts der Genderverbots-Plänen der hessischen Landesregierung hat sich die Konferenz Hessischer Universitätspräsidien (KHU) gegen jegliche Vorschriften zum Gebrauch gendersensibler Sprache verwahrt. Ein derartiger Eingriff in die vielfältig genutzte Sprache an den Hochschulen würde in Lehre und Forschung eine massive Einschränkung der Wissenschaftsfreiheit bedeuten, heißt es in einer heute veröffentlichten Stellungnahme der KHU: „Hochschulen sind Orte des Diskurses, des freien Denkens und des wissenschaftlichen Austauschs. Verbote stehen dem diametral gegenüber.“

Die hessischen Hochschulen verstünden sich als vielfältige und inklusive Orte, betonte die KHU. Dazu gehöre auch die Möglichkeit, Personen aller Geschlechtsidentitäten in der Ansprache einbeziehen zu können. Darüber hinaus halte das Hessische Gleichberechtigungsgesetz Hochschulen ausdrücklich dazu an, die Gleichstellung von Frauen und Männern sprachlich zum Ausdruck zu bringen. Nicht zuletzt drohe ein Gender-Verbot auch auf den hessischen Wissenschaftsstandort und die Glaubwürdigkeit der von den Hochschulen propagierten Werte zurückzufallen.

„Wir sehen dieses Bestreben zudem mit Sorge im Kontext aktueller Angriffe, etwa gegenüber der Geschlechterforschung oder Geschlechtssensibilität in der Wissenschaft“, erklärte die KHU. Ein mögliches Verbot würde insgesamt die wichtige und hervorragende Arbeit der Universitäten in den Bereichen Gleichstellung, Diversität und Antidiskriminierung unterlaufen, die an hessischen Hochschulen – nicht zuletzt gerahmt durch die hessischen Landesgesetze – vorangetrieben worden sei. „Unsere Einrichtungen sind Orte großer Expertise und fachlicher Heterogenität“, heißt es. „Ein auf Sprache zielendes Verbot wäre angesichts dessen ein Rückschritt.“ KHU/mih

Studien zu KI-Kompetenz bei Führungskräften

15. April 2024

In zwei Studien des Fachgebiets Information Systems and Electronic Services am Fachbereich Rechts- und Wirtschaftswissenschaften der TU Darmstadt, die in den Zeitschriften Electronic Markets und MIT Sloan Management Review veröffentlicht wurden, untersuchten Forschende um Marc Pinski und Professor Alexander Benlian, wie relevant die KI-Kompetenz (engl. AI Literacy) von Führungskräften für die unternehmerische Wertschöpfung ist und wie Führungskräfte diese KI-Kompetenz aufbauen können.

Die Studien basieren auf einer Analyse der Kompetenzdaten von 6.986 Führungskräften aus 645 Unternehmensvorständen, die auf einem professionellen sozialen Netzwerk (LinkedIn) erhoben wurden, sowie auf Unternehmensdaten aus Abschlussberichten. Die Ergebnisse zeigen, dass die KI-Kompetenz von Führungskräften sowohl die strategische KI-Orientierung – die Fähigkeit, KI-Wertpotenziale zu erkennen – als auch die KI-Implementierungsfähigkeit eines Unternehmens positiv beeinflusst. Die Daten zeigen jedoch auch, dass bisher nur ein kleiner Teil der Führungskräfte über fundierte KI-Kompetenzen verfügt.

Eine konkrete Implikation, die die Studien hervorheben, ist, dass KI-Kompetenz für alle Führungskräfte relevant ist. Unternehmen sollten gerade nicht das „Thema KI“ einer Person in der Organisation zuschreiben, sondern eine KI-Kompetenz in der Breite anstreben – auch auf der Vorstandsebene. Die Notwendigkeit, in KI-Kompetenz auf höchster Führungsebene zu investieren, wird besonders hervorgehoben, um nicht nur KI-Wertpotenziale zu identifizieren, sondern diese auch erfolgreich umzusetzen, was bisher nur wenigen Unternehmen gelungen ist.

Zusammenfassend raten die Studien dazu, in einen Modus kontinuierlichen Lernens zu kommen, um die sich stetig ändernden Prinzipien hinter KI zu verstehen und so die Herausforderungen und Chancen, die KI bietet, wirklich meistern zu können. So bringen die Studien es auf den Punkt: „Führungskräfte müssen keine tiefgreifenden Programmierkenntnisse entwickeln, aber sie benötigen ein fundiertes Verständnis der grundlegenden KI-Prinzipien.“ FG ISE/bjb

Medienschau: TU-Reallabor eHUB in der hessenschau

12. April 2024

Krisen und Katastrophen lassen sich schwer vorhersehen und legen mitunter ganze Städte lahm. Wie lassen sich unsere kritischen Infrastrukturen, die immer enger miteinander vernetzts sind, also schützen. TU-Informatiker und Projektleiter von emergenCITY emergenCITY, Matthias Hollick, präsentierte in der hessenschau (ab Minute 14:02) das eHUB und wie er und sein Team Lösungen für den Krisen- und Katastrophenfall entwickeln. Das intelligente Testlabor ist unter anderem in der Lage Strom zu produzieren und diesen auch zu teilen. Mehrere solcher HUBs, so die Vision, versorgen im Krisenfall dann für mehrere Tage ganze Städte, mit Strom, alternativen Funk und W-Lan-Netzen. Derzeit plant das Forschungsteam den Umbau einer Litfaßsäule am Riegerplatz in Darmstadt, mit Solarmodulen auf dem Dach und einem umlaufenden Display mit Informationen und Warnung für die Bevölkerung. mho

QS Subject-Rankings: Maschinenbau der TU Darmstadt erneut unter den Top 100

12. April 2024

In den diesjährigen internationalen QS Fächerrankings erreichen Fächer der TU Darmstadt wieder gute bis sehr gute Platzierungen. Im Fach Maschinenbau ist die TU Darmstadt auf Platz 92 gelistet und ist somit international erneut in den Top 100 vertreten. Die Fächer Materialwissenschaften und Physik erreichten in diesem Jahr wieder Platzierungen unter den Top 150 weltweit. Unter den Top 200 sind zudem die Fächer Architektur, Bauingenieurwesen, Chemie- sowie Elektrotechnik und Informatik sowie die Fächergruppe der Ingenieurwissenschaften insgesamt gerankt. Die Anzahl der Fächer bzw. Fächergruppen, in denen die TU Darmstadt im Ranking vertreten ist, hat sich damit auf insgesamt 13 erhöht.

Die Fächerrankings für Hochschulen, die jährlich von dem britischen Unternehmen Quacquarelli Symonds (QS) erstellt werden, gehören international zu den bekanntesten. Sie basieren je nach Fächergruppe zu unterschiedlichen Anteilen auf Befragungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie Personalverantwortlichen von Unternehmen und auf bibliometrischen Daten der Datenbank Scopus. Insgesamt wurden in diesem Jahr gut 1.500 Universitäten in 55 Fächern und fünf Fächergruppen gerankt, darunter 60 Universitäten aus Deutschland. Zielbauer

Chemisches Ferienabenteuer im Merck-TU Darmstadt-Juniorlabor

19 Kinder und Jugendliche auf Entdeckungstour durch die Welt der Chemie im Merck-TU Darmstadt-Juniorlabor.
19 Kinder und Jugendliche auf Entdeckungstour durch die Welt der Chemie im Merck-TU Darmstadt-Juniorlabor.

10. April 2024

Im Merck-TU Darmstadt-Juniorlabor am Campus Lichtwiese tauchten diese Woche 19 Schülerinnen und Schüler der 5. bis 7. Klassen in ein abwechslungsreiches Ferien-Programm rund um das Thema Nachhaltigkeit in der Chemie ein. Geleitet von Dr. Ute Brinkmann und Dr. Andrea-Katharina Schmidt erlebten sie eine Ferienwoche lang nicht nur spannende Experimente wie Papier schöpfen, sondern stellten auch pflanzliche Tinte und ihre eigenen Kosmetikprodukte her.

Von dem Zusammenmischen der Zutaten von Badebomben bis zur Kreation von Lippenbalsam lernen die jungen Teilnehmenden im „Projekt Action Lab – Science for you“ die chemischen Prozesse hinter den Produkten und den Laboralltag mit all seinen Facetten kennen – sei es das Warten bis die Substanz kocht, die Genauigkeit beim Wiegen oder die Freude über ein geglücktes Endprodukt. Das praktische Erleben begeistert die Kinder und vermittelt ihnen spielerisch wichtige Grundlagen der Chemie. „Ich fühle mich hier irgendwie hingezogen“, sagt Leonas, der schon zum zweiten Mal dabei ist. Für ihn steht mittlerweile fest, dass er später etwas im MINT-Bereich der TU Darmstadt machen möchte.

Die Ferienwoche im Merck-TU Darmstadt-Juniorlabor wird im Rahmen des Programms „Löwenstark – Der BildungsKICK“ vom Land Hessen finanziert und zusammen mit dem Fachgebiet Fachdidaktik Chemie am Fachbereich Chemie angeboten. Das 2008 eröffnete Juniorlabor ist mit seinen rund 205 Quadratmeter Fläche bundesweit das erste Schülerlabor, das von einer Universität und einem Industrieunternehmen gemeinsam betrieben wird. Ziel des gemeinschaftlichen Projekts mit der Merck KGaA ist es, noch mehr Begeisterung und Verständnis für Naturwissenschaften zu wecken, den Nachwuchs gezielt und praxisnah zu fördern und Lehrkräfte fortzubilden. eml

Konsortialtreffen des Projekts „GreenChips-EDU“

Konsortialtreffen des Projekts GreenChips-EDU in Darmstadt
Konsortialtreffen des Projekts GreenChips-EDU in Darmstadt

9. April 2024

Die Projektpartner des GreenChips-EDU-Projekts trafen sich am 4. April auf dem Campus der TU Darmstadt zum ersten Konsortialtreffen, um Strategien aufeinander abzustimmen und die Dynamik des Projekts voranzutreiben.

Das GreenChips-EDU-Projekt will die Anzahl der Studierenden, die ein Studium im Bereich der Mikroelektronik anstreben, fördern. Außerdem sollen Angebote für die berufliche Entwicklung von Personen, die in der Industrie tätig sind, entwickelt werden. Durch die Behebung der Qualifikationslücke zielt das Projekt darauf ab, Arbeitskräfte zu qualifizieren und neue Talente für diesen Bereich zu gewinnen.

Ein besonderer Fokus liegt auf der Zusammenarbeit mit der europäischen Universitätsallianz Unite!. Diese bietet den Rahmen, die Mobilitätsangebote für Studierende im Bereich Mikroelektronik innerhalb der kommenden Jahre auszubauen und so die Attraktivität des Studiums zu erhöhen. Dazu sollen unter anderem Double-Degree-Programme zwischen den beteiligten Universitäten ausgebaut werden. Um hier das weitere Vorgehen planen zu können, wurde ein kurzer Workshop mit Vertreterinnen von Unite! abgehalten. Auch weitere Formate für Studierende und andere Gruppen wurden diskutiert. Angedacht sind beispielsweise Repair-Cafés, Summer Schools und Studierendenwettbewerbe. Team GreenChips-EDU/bjb

Notfallübung an der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt

Schauplatz der Notfallübung ist der Lesehof der ULB Stadtmitte.
Schauplatz der Notfallübung ist der Lesehof der ULB Stadtmitte.

8. April 2024

Der Notfallverbund Darmstadt führt am Donnerstag, dem 11. April, gemeinsam mit der Notfallgruppe der Universitäts- und Landesbibliothek Darmstadt (ULB) im Lesehof des ULB-Standortes Stadtmitte eine Übung zur Rettung von Kulturgut nach einem Starkregenereignis durch.

Nach einer Katastrophe, beispielsweise durch einen Brand, eine Überschwemmung oder eine geplatzte Wasserleitung, ist die Qualität der Erstversorgung von entscheidender Bedeutung für die Frage, ob und in welchem Umfang wertvolles Kulturgut gerettet werden kann. Dies lehren vor allem die großen Katastrophen – wie zum Beispiel der Brand der Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar 2004, der Einsturz des Stadtarchives Köln im Jahr 2009 oder die Flutkatastrophe im Jahr 2021 im Ahrtal und in Teilen des Rheinlandes, bei der ebenfalls etliche Kultureinrichtungen Schaden an mobilem und immobilem Kulturgut zu verzeichnen hatten.

Ein wichtiger Baustein bei der Rettung und Erstversorgung sind die Notfallverbünde. Seit 2015 hat auch Darmstadt einen Notfallverbund, der im Jahr 2023 seinen ersten Einsatz in der Außenstelle des Hessischen Wirtschaftsarchiv in Griesheim hatte. Hierbei war nach einem Unwetter im August des vergangenen Jahres Wasser in den Archivraum im Untergeschoss eingedrungen, wodurch wenige Meter Archivgut in Mitleidenschaft gezogen und erstversorgt werden mussten.

Das zu übende Szenario der Notfallübung an der ULB baut nun darauf auf und beinhaltet die Bergung und Erstversorgung von Archivgut- und Bibliotheksgut, welches durch einen Wasserschaden beeinträchtigt wurde. Hierfür werden am 11. April ab 10:30 Uhr Zelte, Arbeitstische und weiteres Notfallmaterial eingesetzt. Die Feuerwehr wird zudem die zentral gelagerten Notfallcontainer des Notfallverbundes anliefern und der gesamten Übung beiwohnen. Insgesamt sind rund 30 Personen in diese Übung eingebunden.

ULB Darmstadt/pb

Landtagsabgeordneter Torsten Leveringhaus zu Gast

Landtagsabgeordneter Torsten Leveringhaus (Mitte) zu Gast an der TU Darmstadt.
Landtagsabgeordneter Torsten Leveringhaus (Mitte) zu Gast an der TU Darmstadt.

5. April 2024

Am 2. April 2024 besuchte der hessische Landtagsabgeordnete und digitalpolitische Sprecher seiner Fraktion Torsten Leveringhaus (Bündnis 90/Die Grünen) die TU Darmstadt. Im Mittelpunkt seines Austauschs mit Mitgliedern des Präsidiums standen die vielfältigen Beiträge der TU Darmstadt zu gelingenden Transformationsprozessen und zur Lösung drängender globaler Herausforderung. Neben aktuellen Forschungsschwerpunkten und -projekten, die Wissenschaftler:innen der TU Darmstadt beispielsweise im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder vorantreiben, standen insbesondere die strategischen Maßnahmen der Universität zur Verwirklichung von Nachhaltigkeitszielen in Forschung, Lehre, xchange und bei der Entwicklung des Campus im Fokus. Außerdem erörterten die Anwesenden Wirkung und Wirkfelder von Digitalisierungsprojekten an der Universität.

Im weiteren Verlauf des Besuchs präsentierten Wissenschaftler:innen der TU Darmstadt aktuelle Erkenntnisse und geplante Projekte aus dem Forschungsfeld Information & Intelligence (I+I). Der Geschäftsführer von I+I, Dr. Sebastian Harrach, skizzierte die thematischen Schwerpunkte der vier Profilthemen in I+I und erläuterte exemplarisch, wie in der vom DAAD geförderten und von der TU Darmstadt koordinierten Graduiertenschule ELIZA die KI-Talente von morgen relevante Kompetenzen für Tätigkeiten in Wissenschaft und Wirtschaft erwerben. Professorin Annette Rudolph-Cleff stellte das LOEWE-Zentrum emergenCITY und dessen Forschungsschwerpunkte zur Erreichung von resilienten digitalen Städten vor. Ein Einblick in die Funktionen des energieautarken Smart Home „eHUB“ zeigte, wie das „eHUB“, das Strom selbst erzeugt, im Fall eines längeren Stromausfalls lokale Strominseln bilden und so maßgeblich zur Erhöhung der Resilienz von Städten beitragen kann. In emergenCITY ist der Anspruch des TU Darmstadts xchange for innovation beispielhaft Teil der Forschungsvorhaben. Der Stadtraum der Wissenschaftsstadt Darmstadt wird zum Reallabor, in dem beispielsweise die Auswirkungen verschiedener Gebäudetypologien auf Informationsflüsse und Risikoexposition bei krisenhaften Ereignissen untersucht werden. Auch die Nutzung bestehender Infrastruktur, wie Litfaßsäulen, zur gezielten und wohnortnahen Information im Krisenfall kann hier in direkter Interaktion mit den Anwohner:innen getestet werden. Zum Abschluss des Besuchs waren die Teilnehmenden zu Gast im Ubiquituous Knowledge Processing (UKP) Lab. Haritz Puerto und Hendrik Schuff präsentierten einen Einblick in laufende Forschungsarbeiten zu Large Language Models (wie beispielsweise GPT-4), insbesondere mit Blick auf offene Fragen zu deren Sicherheit und der Erklärbarkeit sowie Korrektheit der durch die Modelle generierten Antworten. Schäfer/mho

YouTuber Niklas Kolorz zu Besuch bei Clean Circles und Lichtenberg II

2. April 2024

Wissenschafts-YouTuber Niklas Kolorz besuchte kürzlich die Technische Universität Darmstadt, um spannende Einblicke in aktuelle Forschungsprojekte zu erhalten. In seinem neuesten Video beleuchtet er das innovative Projekt Clean Circles und dessen Verbindung zum Supercomputing, insbesondere zum Lichtenberg II.

Clean Circle erforscht eine zukunftsweisende Methode zur Speicherung von Strom aus erneuerbaren Energiequellen mittels Eisen. Diese Technologie könnte eine entscheidende Rolle in der Energiewende spielen. Kolorz geht in seinem Video der Frage nach, wie diese Technologie funktioniert und ob sie wirklich das Potenzial hat, die Energielandschaft nachhaltig zu verändern. Er beleuchtet auch die Rolle des Lichtenberg II Supercomputers der TU in diesem Forschungsprozess. Dieser Hochleistungsrechner hilft, komplexe Simulationen und Analysen durchzuführen, die für das Verständnis und die Verbesserung des Energiespeicherverfahrens entscheidend sind. pg

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TU-Delegation zu Gast bei der Bundesanstalt für Wasserbau

Delegation der TU Darmstadt bei der Bundesanstalt für Wasserbau
Delegation der TU Darmstadt bei der Bundesanstalt für Wasserbau

2. April 2024

Am 28. März besuchte die Präsidentin der TU Darmstadt, Professorin Tanja Brühl, gemeinsam mit den Professoren Boris Lehmann und Hauke Zachert (beide Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften) die Bundesanstalt für Wasserbau (BAW) in Karlsruhe. Die BAW ist die wissenschaftliche Beratungs- und Ressortforschungseinrichtung für den Verkehrswegebau und den zivilen Spezialschiffbau im Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr.

Brühl, Lehman und Zachert konnten sich bei ihrem Besuch in der Versuchsanstalt in Karlsruhe von den ausgezeichneten infrastrukturellen Möglichkeiten überzeugen, mit denen an der BAW neue Ideen und kreative Lösungen für den Verkehrswasserbau und den Schiffbau der Zukunft entwickelt und in Anwendungen rund um Wasserstraßen in Deutschland überführt werden.

Zu den Programmpunkten des Besuchs zählten u.a. ein Einblick in das BAW-Projekt zur Abladeoptimierung am Mittelrhein, einem Bundeswasserstraßenprojekt von höchster Priorität. Ziel des Projekts ist es, so erläuterte der Leiter der BAW, Professor Christoph Heinzelmann, die Abladetiefen im Rhein-Abschnitt zwischen Mainz und St. Goar zu optimieren und so die Schiffbarkeit zu verbessern. Hierzu kommen zukunftsweisende Untersuchungsmethoden zum Einsatz, wie z. B. der kombinierte Betrieb eines numerischen Strömungsmodells mit einem gegenständlichen Feststofftransportmodell.

Im Binnenschiffführungssimulator erlebten die Besucher:innen aus Darmstadt hautnah, wie dieser die komplexe Simulation von Schiffsbewegungen ermöglicht und damit die Befahrbarkeit von Wasserstraßen bewertet werden kann. In weiteren geotechnischen Labor- und Versuchseinrichtungen, wie z.B. dem hydrodynamischen Bodenlabor, Triaxialprüfständen oder mobilen Messsystemen werden neue Erkenntnisse gewonnen, um die Infrastruktur von Wasserstraßen nachhaltig zu optimieren.

Die TU Darmstadt und die BAW verbindet eine enge Kooperationsbeziehung. Im Bereich der Forschung werden insbesondere thematische Anknüpfungspunkte in den Forschungsfeldern E+E sowie M+M gewinnbringend in gemeinsame Projekte überführt. Der enge Austausch zwischen den beiden Partner:innen ist zudem ein gelungenes Beispiel des in der Third Mission der TUDa gelebten Ansatz des xchange for innovation – Neues gemeinsam mit Partner:innen denken und entwickeln. Diese Kooperation soll durch die geplante gemeinsame Berufung einer Assistenzprofessur für die geotechnische Modellierung wasserbaulicher Infrastrukturen weiter ausgebaut werden. Schäfer

Förderung für „Serious Games als Lerndiagnostik“

2. April 2024

Die Stiftung Innovation in der Hochschullehre fördert das Projekt „Serious Games als Lerndiagnostik“ im Rahmen ihrer Förderlinie Freiraum 2023 mit rund 400.000 Euro über eine Laufzeit von zwei Jahren bis zum 31. März 2026.

Im Rahmen eines interaktiven Spielkonzepts soll es Studierenden der Humanwissenschaften (Pädagogik, Psychologie und Sportwissenschaft) ermöglicht werden, eine Vielzahl von diagnostischen Anwendungsfällen selbst zu erkunden und dabei differenziertes Feedback zu erhalten. Die Studierenden werden im Rahmen der Lehrveranstaltungen in die Spielentwicklung einbezogen (player-centered design). Im Projekt sollen die nachgewiesenen Mehrwerte von Serious Games gezielt ausgenutzt werden. Das entstehende Spiel wird auf einer strukturierten Wissens- und Kompetenzbasis aufbauen sowie Quiz- und Videoelemente enthalten.

Bei dem Projekt handelt es sich um eine Kooperation des Arbeitsbereichs Sportwissenschaft mit Schwerpunkt Bewegungs- und Trainingswissenschaft/Sportinformatik am Fachbereich Humanwissenschaften der TU (Professor Josef Wiemeyer, Dr. Katrin Hoffmann) mit der AG Serious Games am Fachbereich Elektrotechnik und Informationstechnik (PD Stefan Göbel, Dr. Polona Caserman).Wiemeyer/bjb

Projektstart von „MaMoSol“: Die Zukunft der mathematischen Modellierung und Optimierung

2. April 2024

Mit einem klaren Ziel vor Augen ist das Bildungsprojekt „MaMoSol“ gestartet: Es soll Studierenden und Interessierten mit unterschiedlichem Vorwissen den Zugang zur Welt der mathematischen Modellierung und Optimierung erleichtern. Mit einer Förderung von etwa 120.000 Euro durch die Stiftung Innovation in der Hochschullehre wurde ein zweijähriges Programm ins Leben gerufen, das sich auf die Entwicklung und Bereitstellung eines adaptiven Lernangebots konzentriert.

„MaMoSol“ steht für mehr als nur eine Lernplattform – es repräsentiert einen Wendepunkt in der Art und Weise, wie mathematische Modellierung und Operations Research (OR) gelehrt und gelernt wird. In einer Zeit, in der Softwarelösungen für komplexe Optimierungsprobleme immer ausgefeilter werden, zielt „MaMoSol“ darauf ab, das kreative und trickreiche Modellieren von realen Problemstellungen zu lehren. Das Projekt wird ein Flipped-Classroom-Konzept umsetzen, das den Lernenden die Freiheit gibt, sich die Materie eigenständig zu erarbeiten, unterstützt durch eine interaktive Online-Umgebung und regelmäßige Lehrsessions, die direkt auf aufkommende Fragen eingehen.

Im Herzen des Projekts steht die Webseite www.or-verstehen.de, die aktuell Informationen über das Projekt bietet und zukünftig als Heimat der Lernplattform dient. In der Tradition der Open Education wird diese Plattform frei zugänglich sein, um Wissen und Kompetenzen im OR zu verbreiten und zu vertiefen. pg

Der Weg zur KI-Kompetenz

28. März 2024

Die rasante Entwicklung der künstlichen Intelligenz (KI) hat verschiedene Aspekte des menschlichen Lebens grundlegend verändert und zu einem exponentiellen Anstieg der Zahl der KI-Nutzer geführt. Der einfache Zugang bietet immense Vorteile, bringt aber auch erhebliche Herausforderungen mit sich. Es braucht eine „KI-Kompetenz“ bei den Nutzenden – die Beherrschung verschiedener Themenbereiche der KI, die eine zielgerichtete, effiziente und ethische Nutzung von KI-Technologien erst möglich macht. Eine Studie am Fachgebiet Information Systems and Electronic Services gibt einen Ãœberblick über die fragmentierte Forschungslandschaft zum Thema. Sie wurde kürzlich im Journal „Computers in Human Behavior: Artificial Humans“ veröffentlicht. Die Autoren Marc Pinski und Professor Alexander Benlian ordnen bisherige Studien in einen übergreifenden konzeptionellen Rahmen ein, der entlang der Lernmethoden, die zu KI-Kompetenz führen, der Komponenten, die sie ausmachen, und der Effekte, die sich daraus ergeben, strukturiert ist. Die Autoren entwickeln auf diese Weise eine Forschungsagenda und zeigen die vielversprechendsten Forschungsmöglichkeiten auf, die dazu beitragen können, KI-Nutzende auf eine KI-gestützte Zukunft von Arbeit und Gesellschaft vorzubereiten. sip

Blick ins emergenCITY-Labor: Infrastrukturen für die Krise

Rettungs-Spürnase „Scout“
Rettungs-Spürnase „Scout“

27. März 2024

Wie die Funktionsfähigkeit von Städten mit digital vernetzten Infrastrukturen in Extremsituationen sichergestellt werden kann, wird im LOEWE-Zentrum emergenCITY erforscht. Einige der anwendungsnahen Lösungen, die aus der interdisziplinären Grundlagenforschung entstanden sind, stellten die Wissenschaftler:innen bei einem Aktionstag im Forschungslabor an der TU Darmstadt vor.

Im Fokus für die Wissenschaftsstadt Darmstadt als assoziierte Partnerin von emergenCITY standen dabei eine digitale Litfaßsäule sowie Sensorboxen, die bald an Straßenlaternen im Lichtenbergviertel installiert werden sollen. Mit etwa 40 dieser Sensorboxen begleitet emergenCITY den angestrebten Transformationsprozess zum nachhaltigen und verkehrsarmen „Heinerblock“. Die Boxen messen Auswirkungen der Verkehrsberuhigung auf das Stadtklima. Zudem bot das Forschungszentrum Einblick in weitere Projekte und zeigte sowohl ausgereifte Prototypen als auch neue Ideen und Demonstratoren im Entwicklungsprozess – vom Rettungsroboter „Scout“, der verschüttete Opfer oder Brandherde lokalisieren kann, über einen smarten Lautsprecher für Krisensituationen bis hin zum dreidimensionalen Darmstadt-Modell. Neben vielen weiteren Gästen ließ sich auch Darmstadts Mobilitätsdezernent, Stadtrat Paul Georg Wandrey, beim Aktionstag die Forschungsprojekte zeigen und erklären.

Das LOEWE-Zentrum emergenCITY forscht seit 2020 an resilienten Infrastrukturen digitaler Städte, die auch Krisen und Katastrophen standhalten. emergenCITY ist als interdisziplinäre und standortübergreifende Kooperation organisiert, an der die Partneruniversitäten Technische Universität Darmstadt, Universität Kassel und Philipps-Universität Marburg beteiligt sind. Darüber hinaus sind als assoziierte Partner das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) und die Stadt Darmstadt sowie das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in das Zentrum eingebunden. Keim/sip

Ausgezeichnete Paper bei Computerlinguistik-Konferenz

26. März 2024

Mit insgesamt acht Beiträgen hat das Ubiquitous Knowledge Processing (UKP) Lab der TU Darmstadt an der dieses Jahr auf Malta stattfindenden Konferenz des European Chapters der Association for Computer Linguistics (EACL) teilgenommen. Zwei Papers mit Beteiligung von Mitarbeitenden des UKP Labs wurden im Rahmen der Konferenz ausgezeichnet: Mit dem EACL 2024 Social Impact Award wurde das Paper „Sensitivity, Performance, Robustness: Deconstructing the Effect of Sociodemographic Prompting” gewürdigt, das unter maßgeblicher Beteiligung von Tilman Beck, Hendrick Schuff und Professorin Iryna Gurevych entstand. Das Paper „M4: Multi-generator, Multi-domain, and Multi-lingual Black-Box Machine-Generated Text Detection” gewann den EACL 2024 Ressource Paper Award. Hier waren Thomas Arnold und Iryna Gurevych unter den Autor:Innen.

Die EACL ist der wichtigste Berufsverband für Computerlinguistik in Europa. Sie unterstützt ihre Mitglieder zum Beispiel durch gesponserte Einführungskurse, den European Masters in Speech and Language und Studentenplätze bei Fachworkshops.

Das UKP-Labor wurde 2009 von Professorin Gurevych gegründet und ist Teil des Fachbereichs Informatik an der TU Darmstadt. Es betreibt Spitzenforschung im Bereich der natürlichen Sprachverarbeitung (NLP) mit Schwerpunkt auf großen Sprachmodellen (LLM), Konversations-KI, Fragenbeantwortung, dokumentenübergreifendem NLP sowie neuen Datensätzen und Problemstellungen. eml/bjb

Medienschau: TU-Professor Stecker beim Deutschlandfunk

26. März 2024

Das Bild der Brandmauer wird oft benutzt, um zu beschreiben, dass eine Zusammenarbeit von CDU, SPD, den Grünen, FDP und der Linken mit der AfD ein No-Go ist. In einer Studie hat nun die Rosa-Luxemburg-Stiftung 121 Fälle einer solchen kommunalen Zusammenarbeit aufgeführt, 52 davon zwischen CDU und AfD. Welche Chancen, Risiken und Konsequenzen daraus für die nächsten Wahlen entstehen, beleuchtet der Deutschlandfunk-Beitrag „Kompromisse mit der AfD – Das Dilemma der CDU im Osten“. Zu Gast war Professor Christian Stecker, Leiter des Arbeitsbereichs „Politisches System Deutschlands und Vergleich politischer Systeme“ am Institut für Politikwissenschaft.

Die CDU im Osten finde sich wegen der AfD in einem „Kompromisskorsett“ wieder. Das zunehmende Wachstum der AfD „in Verbindung mit der Brandmauer führt dazu, dass die Mandate der AfD quasi vergiftet sind“, so Stecker. „Die CDU kann dann nur diesseits der Brandmauer Mehrheiten mit linken Parteien bilden. Dazu sind wieder Kompromisse notwendig, die wieder vielen Leuten sauer aufstoßen“. eml

Neue Ära in der Gentherapie: Einzelkopie-HACs als stabile Träger von Erbinformation

22. März 2024

Ein Vierteljahrhundert nach den ersten menschlichen künstlichen Chromosomen (Human Artificial Chromosomes; HACs) ist es einem internationalen Forschungsteam zu dem auch ProfessorPatrick Heun von der Technischen Universität Darmstadt gehört, unter der Leitung von Professor Ben Black, University of Pennsylvania, gelungen, das langjährige Problem der unkontrollierten Multimerisierung von künstlichen Chromosomen zu lösen. Ihre Ergebnisse wurden in der renommierten wissenschaftlichen Zeitschrift Science veröffentlicht.

Die Forschung basiert auf Methoden, die erlauben große DNA-Abschnitte zusammen zu fügen, die bereits bei der Herstellung von synthetischen prokaryotischen und Hefe-Chromosomen erfolgreich angewendet wurden. Die Nutzung von HACs scheiterte in der Vergangenheit daran, dass die künstlichen Chromosomen dazu neigen ihre Größe durch Multimerisierung zu verändern oder genetisches Material mit der Zelle austauschen. Der Durchbruch der jetzt veröffentlichten Arbeit liegt in der Verwendung eines wesentlich größeren DNA-Konstrukts, das ausreichend ist, um unterschiedliche Chromatintypen im inneren und äußeren Bereich des Zentromers zu beherbergen. Dadurch wird die Notwendigkeit einer Multimerisierung umgangen, was ein präziseres und sichereres Chromosomen-Engineering in den Zellen ermöglicht. Das Einbringen dieser Chromosomen in Säugetierzellen wurde mit Hilfe von Hefe-Spheroplasten-Fusion optimiert.

Ein wichtiger Teil der Forschung, zu dem das Team um Professor Heun beitrug, war die Analyse der Größe und Beschaffenheit der HAC-Moleküle mittels der „stretched chromatin fiber“-Technik und Fluoreszenzmikroskopie. Diese Untersuchungen bestätigten, dass die Größe und Art des genetischen Materials der HACs einer Einzelkopie entsprechen und keine Anzeichen von Multimerisierung oder Aufnahme zusätzlicher DNA vorliegen.

Dieser Durchbruch könnte in Zukunft neue Möglichkeiten in der Gentherapie bieten, zum Beispiel für die Behandlung von Ein-Gen-Krankheiten wie Sichelzellenanämie oder Cystische Fibrose. Obwohl noch viele Herausforderungen zu bewältigen sind, insbesondere hinsichtlich der Einführung von HACs in Patientenzellen, ist dieser Fortschritt ein bedeutender Schritt in Richtung personalisierter Medizin und könnte eines Tages das Leben von Millionen Menschen mit genetischen Erkrankungen verändern. pg/Heun

Wissenschaftskommunikation: Bericht zur Entwicklung der Evaluation

20. März 2024

Wissenschaftskommunikation ist zentral für eine informierte politische und gesellschaftliche Entscheidungsfindung sowie für öffentliche Debatten. Ebenso wichtig: die Qualität von Wissenschaftskommunikation. Evaluationen sind ein wichtiges Instrument, um diese zu untersuchen. Aber der Weg zu einer etablierten, anerkannten und an gemeinsamen Standards orientierten Evaluationspraxis in der Wissenschaftskommunikation ist noch weit. Das Projekt „Impact Unit – Wirkung und Evaluation in der Wissenschaftskommunikation“ der Organisation Wissenschaft im Dialog möchte zu einer starken Wirkungsorientierung sowie aussagekräftigen Evaluationspraxis in der Wissenschaftskommunikation beitragen und eine Grundlage für fundierte Diskussionen des Feldes legen.

Im engen Austausch mit Praktikerinnen und Praktikern – darunter auch Dr. Patrick Honecker, Chief Communication Officer der TU Darmstadt – analysierte die Impact Unit die teilweise kontroverse Evaluationspraxis in der Wissenschaftskommunikation. Die Ergebnisse sind nun in einem Werkstattbericht (wird in neuem Tab geöffnet) veröffentlicht worden.

Der Werkstattbericht verfolgt vorrangig das Ziel, Handlungsfelder für die Weiterentwicklung der Evaluationspraxis durch den Einbezug unterschiedlicher Expert:innen zu identifizieren. Handlungsbedarf sehen die befragten Praktiker:innen, Forschenden, Evaluierenden und Fördermittelgebenden vor allem in den Bereichen Evaluationskultur und -verständnis, Standardisierung, Rollen und Verantwortlichkeiten, Kompetenzaufbau, Vernetzung, Finanzierung und Ressourcen; teilweise enthält der Bericht bereits sehr konkrete Maßnahmen-Vorschläge. sip

TU in Top 3 bei DAX-Vorständen

18. März 2024

Das Handelsblatt hat die Lebensläufe der Vorstände von 38 der 40 Dax-Konzerne ausgewertet und untersucht, wo die amtierenden Vorstände studiert haben. Bei dem sich daraus ergebenden Ranking liegt die TU Darmstadt auf einem sehr guten dritten Platz. Neun der insgesamt 231 Manager:innen haben hier studiert: Oliver Zipse, Frank Weber (beide BMW), Nicolai Setzer (Continental), Tobias Meyer (Deutsche Post), Markus Schäfer (Mercedes-Benz Group), Kai Beckmann, Matthias Heinzel (beide Merck), Hans Dieter Pötsch (Porsche SE) sowie Arno Antlitz (Volkswagen Group). Platz eins des Rankings teilen sich die Universität zu Köln und die LMU München mit je zehn Vorständen. cst

TU-Professorin Gehring über Sharing Data

15. März 2024

Petra Gehring ist Professorin für Philosophie an der TU Darmstadt und Leiterin des hessischen Zentrums verantwortungsbewusste Digitalisierung (ZEVEDI). In einem Scientic Journal Letter in ing.grid spricht sie über das in der deutschen Forschungslandschaft derzeit viel diskutierte Thema Forschungsdatenmanagement. Worum geht es beim Teilen und was genau verstehen wir unter Teilen?

Die Zeitschrift ing.grid wird von TUjournals herausgegeben und am Fachbereich Maschinenbau der TU Darmstadt betreut. mho

„Gran Palazzo“: Professorin Immekus stellt in der Kunsthalle aus

15. März 2024

In der Kunsthalle Darmstadt ist vom 17. März an eine Einzelausstellung mit Arbeiten der TU-Professorin Katharina Immekus zu sehen. Die Werkschau würdigt erstmals das in seiner Dichte und Vielfalt herausragende Schaffen der Malerin und Grafikerin, das sich über einen Zeitraum von 25 Jahren hinweg konsequent weiterentwickelt hat. Die Ausstellung zeigt eine von der Künstlerin selbst kuratierte Auswahl von etwa 70 Kunstwerken.

Nach ihrer Station in der Kunsthalle Darmstadt wird die Ausstellung in leicht veränderter Form im Museum der bildenden Künste Leipzig zu sehen sein. Beide Standorte sind Lebensmittelpunkte und Wirkungsorte von Katharina Immekus. Aufgewachsen in Olpe im Sauerland und in Köln, studierte sie von 1994 bis 2000 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig, wo sie die Produzentengalerie b2 mitbegründete und sich bis heute ihr Atelier befindet. Seit 2015 ist sie Professorin für Bildnerisches Gestalten am Fachbereich Architektur der Technischen Universität Darmstadt, wo sie mit der Galerie Parkhaus einen offenen Ausstellungsraum schuf. Frank Metzger

Virtueller Aktionstag zu Studienangeboten elf hessischer Hochschulen

14. März 2024

Unter dem Motto „Nächste Station Studium! Machen Sie sich schlau zu diesem neuen Lebensabschnitt“ veranstalten am 20. März 2024 die Studienberatungen an den hessischen Hochschulen zum zweiten Mal den „Aktionstag für Studieninteressierte – Gut beraten – Studieren in Hessen“.

Der Aktionstag, an dem sich auch die TU Darmstadt beteiligt, bietet einen Überblick über das vielseitige Studienangebot an hessischen Hochschulen. Studieninteressierte erhalten Einblicke in unterschiedliche Fachbereiche, Infos zur Bewerbung sowie die Möglichkeit, Studierende nach ihren ganz persönlichen Erfahrungen zu fragen. Angesprochen sind auch Studieninteressierte mit besonderen Herausforderungen; etwa, weil sie chronische Krankheiten haben oder die ersten sind, die in ihrer Familie studieren. In verschiedenen Vorträgen stellen die Hochschulen ihr Studienangebot vor und gehen dabei auf die Unterschiede zwischen den stärker forschungsorientierten und mehr anwendungsbezogenen Angeboten ein. Aber es werden auch hochschulübergreifende Punkte, wie zum Beispiel „Studieren mit Behinderung oder chronischer Erkrankung“, „Dual Studieren in Hessen“ und „Hochschulzugang für beruflich Qualifizierte“ thematisiert.

Der Online- Aktionstag startet um 14:30 Uhr mit einer Begrüßung. Zwischen 15:00 und 18:00 Uhr werden die 24 jeweils halbstündigen Vorträge stattfinden. Das Vortragsprogramm, sowie die Onlinezugänge und weitere Informationen sind auf der Webseite studiereninhessen.de zu finden THM/eml

Heinerfest im Wissenschaftsschloss

Das Darmstädter Schloss im Herzen der WIssenschaftsstadt.
Das Darmstädter Schloss im Herzen der WIssenschaftsstadt.

13. März 2024

Das Wissenschaftsschloss der TU ist in diesem Jahr wieder Teil des Heinerfests. Nachdem die TU das Schloss im vergangenen Herbst wieder eröffnet hat, steht nun einer Beteiligung nichts mehr im Weg. Am 4. Juli werden TU Darmstadt und der Heimatverein Darmstädter Heiner e.V. das Fest im Glockenhof des Schlosses offiziell eröffnen. Zudem werden während der Heinerfest-Tage ein Bühnenprogramm sowie gastronomische Angebote – unter anderem beigesteuert vom Studierendenwerk – im Glockenhof, auf der Bastion und im Schlossgraben zu finden sein. Vor dem Glockenbau wird dazu eine große Bühne errichtet, der Zugang ist vom Marktplatz aus barrierefrei möglich.

Während der Sanierungsarbeiten hatte die TU den HeinerTreff im Schlossgraben und ein Weindorf auf der Bastion ermöglicht. „Wir freuen uns, den Darmstädterinnen und Darmstädtern wieder ein Stück Heinerfesttradition in den Schlosshöfen bieten zu können“, so TU-Kanzler Dr. Martin Lommel. „Das Fest passt hervorragend zu unserem Anspruch, ein lebendiger Fixpunkt für vielfältigen Austausch und Begegnungen mitten in der Wissenschaftsstadt Darmstadt zu sein.“ sip

Medienschau: TU-Politologe Selk über Trend zur Autokratisierung

12. März 2024

Der TU-Politikwissenschaftler Dr. Veith Selk hat sich in einem Interview mit dem Hörfunksender Bayern 2 zur Lage der Demokratie weltweit geäußert. Schon seit längerem sei ein Autokratisierungstrend zu beobachten, erklärte er: „70 Prozent der Weltbevölkerung leben jetzt in Autokratien, das ist schon beunruhigend.“ Während neue Demokratien lediglich in kleineren Ländern wie etwa Papua-Neuguinea entstünden, seien von verstärkten autokratischen Tendenzen große Staaten wie Indien, China und Russland betroffen. Auf die Frage nach der Zukunft der Demokratie sagte Selk, er rechne damit, dass sowohl populistische Politikansätze als auch die politische Macht von Expertinnen und Experten zunehmen würden. Zudem werde vermutlich gerade in akademischen Milieus das Bedürfnis nach politischer Partizipation steigen, erklärte der Forscher, der sich in einem Buch mit dem Titel „Demokratiedämmerung“ mit dem Thema befasst hat. mih

Studien untersuchen Potentiale der Innenstädte

11. März 2024

Das Fachgebiet Immobilienwirtschaft und Baubetriebswirtschaftslehre der TU Darmstadt hat in Zusammenarbeit mit der James Cloppenburg Real Estate Holding B.V. & Co. KG eine Studie zur Transformation deutscher Innenstädte durchgeführt. Eine repräsentative Onlinebefragung unter 1.069 Bürgerinnen und Bürgern ermittelte deren Bedürfnisse, Wünsche und Erwartungen an zukünftige Innenstädte.

Demnach sind viele Befragte unzufrieden mit dem Zustand der Innenstädte. Zur Verbesserung der Situation wünschen sich über die Hälfte der Befragten attraktivere Erholungs- und Freizeitmöglichkeiten in den Innenstädten. Die Bedürfnisse der Menschen unterscheiden sich dabei teils deutlich je nach ihrem sozialen Milieu. Während 47 Prozent aller Befragten angeben, bei attraktiveren Einkaufsmöglichkeiten häufiger die Innenstadt besuchen zu wollen, trifft dies in der Gruppe junger, gut ausgebildeter Städter nur bei 37 Prozent zu. Diese kaufkräftige Zielgruppe wird durch neue Einzelhandelsangebote also tendenziell nicht in die Innenstadt gezogen.

„Die Ergebnisse zeigen, dass viele deutsche Innenstädte in den letzten Jahren am Bedarf einer Mehrheit der Menschen vorbei entwickelt wurden“, erklärt Professor Dr. Andreas Pfnür, Leiter des Fachgebiets Immobilienwirtschaft und Baubetriebswirtschaftslehre der TU Darmstadt. „Die Zentren haben aus Sicht der Befragten in vielerlei Hinsicht an Attraktivität verloren. Um die Innenstädte neu zu beleben, braucht es einen Funktionsmix, der sich an den lokalen Bedürfnissen der jeweiligen Bevölkerung orientiert. Neue Shopping-Erlebnisse allein reichen den Menschen grundsätzlich nicht mehr aus.“

Nachdem im Rahmen der ersten Befragung die grundsätzlichen Wünsche und Anforderungen der Menschen an die Innenstadt untersucht wurden, zielte eine zweite Studie darauf ab, wie sie ein Innenstadtquartier konkret ausgestalten würden und welche Art von Nachnutzungskonzepten sie bevorzugen. Diese zweite repräsentative Onlinebefragung wurde unter 1.314 Bürgern durchgeführt. In einem idealtypischen Innenstadtquartier wünschen sich die Befragten in erster Linie mehr Stadtgrün (Rang 1 der präferierten Quartierselemente), ein fahrrad- und fußgängerfreundliches Layout (Rang 2) sowie einen verbesserten ÖPNV (Rang 3).

Ãœber die Studien berichtete auch das Handelsblatt in einem Onlineartikel. MSL/bjb

Medienschau: Projekt LaubKlima bei „alle wetter!“ vorgestellt

8. März 2024

Die TU-Wissenschaftlerin Katja Wehner, Fachbereich Biologie, hat in der hr-Sendung alle wetter! (ab Minute 08:10) das Forschungsprojekt LaubKlima vorgestellt. Darin schildert sie, welche Bedeutung Mikroorganismen am Waldboden auf die Waldgesundheit haben. Der Wald sei mehr als „nur“ Bäume, diese könnten aber nur auf einem gesunden Boden wachsen.

Das Forschungsprojekt wird zunächst für vier Jahre vom Hessischen Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) im Rahmen des Lore-Steubing-Instituts für Naturschutz und Biodiversität (LSI) gefördert. mho

Occiglot: Neue Initiative für europäische Sprachmodelle gestartet

8. März 2024

KI-Sprachmodelle wie beispielsweise ChatGPT bieten eine Vielzahl von Nutzungsmöglichkeiten und haben sich innerhalb kürzester Zeit weltweit verbreitet. Für das Training solcher sogenannter Large Language Models (LLM) sind riesige Datenmengen und Rechenressourcen nötig. Aufgrund der sich daraus ergebenden hohen Kosten für Rechenzeit und der in der Regel ökonomischen Verwendung werden Werte wie sprachliche Vielfalt oder Mehrsprachigkeit dabei oftmals nicht berücksichtigt.

Hier setzt Occiglot an: Das Forschungskollektiv, das maßgeblich aus Forschenden der TU Darmstadt sowie des Hessischen Zentrums für Künstliche Intelligenz (hessian.AI) und des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) besteht, hat nun eine Initiative für europäische KI-Sprachmodelle gestartet – akademisch, gemeinnützig und Open-Source-basiert. Mit der heutigen Ankündigung veröffentlicht Occiglot die ersten zehn Modelle, die sich zunächst auf die fünf größten europäischen Sprachen konzentrieren: Englisch, Deutsch, Französisch, Spanisch und Italienisch. Um den Austausch von Erkenntnissen und Feedback innerhalb von Europa zu ermöglichen, findet die Kommunikation auf einem öffentlichen Discord-Server statt. Die Beteiligung von Nutzenden und weiteren Forschenden ist nicht nur ausdrücklich erwünscht, sondern auch erforderlich, um die benötigten Trainingsdaten für das Sprachmodell erstellen und bewerten zu können. Weitere Europäische KI-Zentren haben bereits ihr Interesse an einer Kollaboration bekundet.

Ziel von Occiglot ist die Schaffung eines zusammenhängenden Sprachmodellierungssystems, das alle 24 Amtssprachen der Europäischen Union sowie weitere inoffizielle und regionale Sprachen berücksichtigt. hessian.AI und das DFKI unterstützen diese Initiative, indem sie im Jahr 2024 eine beträchtliche Menge an Rechenzeit auf ihren KI-Supercomputern zur Verfügung stellen. cst/hessian.ai

Abgeordneter Maximilian Schimmel besucht TU Darmstadt

Maximilian Schimmer (4.v.re.) mit Mitgliedern des Präsidiums und Forschenden der TU
Maximilian Schimmer (4.v.re.) mit Mitgliedern des Präsidiums und Forschenden der TU

7. März 2024

Am 01. März 2024 besuchte der hessische Landtagsabgeordnete Maximilian Schimmel (CDU) die TU Darmstadt. Im Mittelpunkt seines Austauschs mit Mitgliedern des Präsidiums standen die vielfältigen Beiträge der TU Darmstadt zu gelingenden Transformationsprozessen und zur Lösung drängender globaler Herausforderung. Neben aktuellen Forschungsschwerpunkten und -projekten, die Wissenschaftler:innen der TUDa beispielsweise im Rahmen der Exzellenzstrategie des Bundes und der Länder mit Leidenschaft vorantreiben, stand insbesondere die Rolle der TU Darmstadt als Nucleus eines lebendigen Innovations-Ökosystems in Darmstadt und der Region Frankfurt-Rhein-Main im Mittelpunkt. Auf Grundlage des innovativen Verständnisses der Dritten Mission der Universität als xchange entstehen im inspirierenden Austausch mit Partner:innen aus Wirtschaft, Politik, Zivilgesellschaft und Kultur Innovationen, die Impulse für zukunftsweisende Veränderungen bieten.

Beim anschließenden Besuch des xchange-Circles Sustainable Mobility & Transport gaben Professor Stephan Rinderknecht, Dr.-Ing. Melina Lutwitzi und Dr.-Ing. Daniel Schöneberger einen Einblick, wie im xchange-Circle in interdisziplinärer Kooperation wirksame Lösungen und Anwendungen für den nachhaltigen Verkehr von morgen entwickelt werden – auf der Straße, auf der Schiene und in der Luft. Sie demonstrierten Forschungsfahrzeuge mit innovativen Antriebssystemen, wie den an der TU Darmstadt entwickelten Doppel-E-Antrieb als modulares Antriebskonzept für elektrische und hybride Fahrzeuge.

Auch das TU-Start-up InnoShiftIng konnte zeigen, wie mit innovativen Konzepten die Mobilität der Zukunft effizienter und ressourcenschonender gestaltet werden kann. Die Gründer:innen entwickeln ein Mehrganggetriebe für Elektrofahrzeuge, mit dem in Folge kleinere, leichtere und damit umweltfreundlichere Batterien verbaut und so eine größere Reichweite erzielt werden kann. Zudem bot der Besuch einen Blick in die Zukunft des automatisierten Fahrens mit neuen, autonomen Fahrzeugkonzepten für spezifische Zielgruppen und Nutzungsszenarien, beispielsweise den innerstädtischen Verkehr. AS

TU-Kanzler: Tarifgespräche sollen zu bedarfs- und ressourcengerechtem Ergebnis führen

5. März 2024

Auf einen Aufruf der Gewerkschaft ver.di hin haben sich gestern Beschäftigte der TU Darmstadt an einen Warnstreik beteiligt. Hintergrund sind die im Rahmen der Tarifautonomie der TU Darmstadt laufenden Verhandlungen über den Haustarifvertrag mit den Beschäftigten. Die nächste Verhandlungsrunde ist für den 22. März 2024 angesetzt.

Die Leitung der TU Darmstadt zeigte sich zuversichtlich, dass bei den Gesprächen eine einvernehmliche Lösung erzielt werden könne. In den Verhandlungen sei die finanzielle Situation der Universität zu berücksichtigen, die infolge der sprunghaft angestiegenen Inflationsrate angespannt sei, erklärte TU-Kanzler Martin Lommel. Zudem belasteten die gestiegenen Energiepreise weiter den Haushalt der Universität, auch wenn gemeinsam mit allen TU-Mitgliedern beträchtliche Einsparungen beim Energieverbrauch erreicht worden seien.

Zugleich habe die TU Darmstadt ein valides Interesse daran, auch weiterhin als attraktive Arbeitgeberin in der Region wahrgenommen zu werden, betonte Lommel. Dass die Inflation auch für die Beschäftigten im täglichen Leben spürbar sei, stehe außer Frage. Daher werde es in der kommenden Verhandlungsrunde darum gehen, ein Ergebnis zu finden, dass den unterschiedlichen Bedarfen und den vorhandenen Ressourcen gerecht werde. mih

TU-Honorarprofessor Hilligardt ist neuer Regierungspräsident

Professor Dr. Jan Hilligardt
Professor Dr. Jan Hilligardt

1. März 2024

Der TU-Honorarprofessor Jan Hilligardt hat heute das Amt als neuer Regierungspräsident in Darmstadt angetreten. Der 53-Jährige steht damit nun an der Spitze des größten hessischen Regierungsbezirks. Nach einem Studium der Raum- und Umweltplanung an der Universität Kaiserslautern war Hilligardt von 1997 an wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Darmstadt. 2002 wurde er hier promoviert und 2005 habilitiert. Im gleichen Jahr wurde ihm die akademische Bezeichnung „Privatdozent“ verliehen. 2017 folgte die Ernennung zum Honorarprofessor für „Stadt- und Regionalentwicklung / Raumplanung“ an der TU Darmstadt. Hillligardt engagiert sich am Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwissenschaften in der Lehre und betreut dort Abschlussarbeiten.

Von 2002 bis 2008 war Hilligardt beim Landkreis Darmstadt-Dieburg als Referent im Büro des Landrats tätig und ab 2006 zusätzlich als Leiter der Abteilung „Wirtschaft, Standortentwicklung, Bürgerservice“. Im April 2008 wurde er zum Geschäftsführenden Direktor / Direktor des Hessischen Landkreistags in Wiesbaden gewählt und in dieser Funktion 2012 sowie 2018 wiedergewählt. Der Sozialdemokrat gehört vielen Gremien, Verbänden und Institutionen auf Bundes- und Landesebene an und hat zahlreiche Schriften veröffentlicht, unter anderem zur Stadt- und Regionalentwicklung.

Der Regierungsbezirk Darmstadt umfasst den südlichen Teil Hessens. Dort leben mehr als vier Millionen Menschen und damit etwa zwei Drittel der hessischen Bevölkerung. Der Regierungsbezirk gehört zu den wirtschaftsstärksten Regionen in Deutschland und Europa. Regierungspräsidium Darmstadt / mih

Blick auf die Geschichte der Korruption mit TU-Professor Engels

1. März 2024

TU-Geschichtsprofessor Jens Ivo Engels hat im Fernsehsender Arte das Thema Korruption aus historischer Perspektive beleuchtet. In der frühen Neuzeit sei Bestechung in Form von Patronage, also Günstlingswirtschaft, sogar ein grundlegendes Element der Staatsorganisation gewesen, sagte Engels in der Sendereihe „42 – Die Antwort auf fast alles“: „Das war gewissermaßen ein Schmiermittel für die bürokratische Modernisierung dieser Zeit.“ Mit der Entstehung des modernen Beamtentums während der Französischen Revolution um 1800 habe sich das geändert. Da der moderne Beamte fortan vom Staat besoldet worden sei, seien Patronagesysteme nicht mehr vorgesehen und auch nicht mehr nötig gewesen, erklärte der Leiter des Fachgebiets Neuere und Neueste Geschichte.

Mit Blick auf gelegentlich von rechtspopulistischen Politikerinnen und Politikern in Europa erhobene Vorwürfe staatlicher Korruption sagte Engels, zwar könnten „einzelne Lobbygruppen gelegentlich ihre Partikularinteressen“ durchsetzen. Fundamentale politische Entscheidungen etwa zur Bekämpfung des Klimawandels oder zur Unterstützung der Ukraine kämen jedoch „ganz gewiss“ nicht durch Bestechung zustande. „Das sollte man im Hinterkopf behalten, wenn man darüber spricht, ob unsere Gesellschaft durch und durch korrupt ist“, unterstrich der Historiker (Fachbereich Gesellschafts- und Geschichtswissenschaften) in der Sendung mit dem Titel „Brauchen wir Korruption?“ mih

Professorin Gurevych ist Mitglied der Leopoldina

TU-Informatikprofessorin Dr. Iryna Gurevych
TU-Informatikprofessorin Dr. Iryna Gurevych

29. Februar 2024

Das Präsidium der Leopoldina hat die TU-Informatikprofessorin Dr. Iryna Gurevych zum Mitglied der Nationalen Akademie der Wissenschaften berufen. Die Ernennung gilt als eine der höchsten wissenschaftlichen Auszeichnungen, die eine deutsche Institution zu vergeben hat.

Iryna Gurevych ist die erste LOEWE-Spitzenprofessorin des Landes Hessen, Gründungsmitglied des Hessischen Zentrums für Künstliche Intelligenz (hessian.AI) sowie Gründerin und Leiterin des Ubiquitous Knowledge Processing Lab der TU Darmstadt. Außerdem ist sie Principal Investigator mehrerer Forschungsnetzwerke, unter anderem des ATHENE Zentrums. 2022 wurde sie zum Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften ernannt. Gurevych ist Adjunct Professorin an der Mohamed bin Zayed University of Artificial Intelligence (MBZUAI) in Abu Dhabi, VAE sowie mit dem neu gegründeten KI-Forschungsinstitut INSAIT in Sofia affiliiert.

Im Rahmen ihrer Arbeit wurde Gurevych mit einer Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe und einer Lichtenberg-Professur ausgezeichnet. Iryna Gurevych ist ACL 2020 Fellow (weniger als 0,2 Prozent der wissenschaftlichen Community), ELLIS (das European Laboratory for Learning and Intelligent Systems)-Fellow und Programm-Kodirektorin sowie Trägerin eines ERC Advanced Grants des Europäischen Forschungsrats für das Projekt „InterText – Modeling Text as a Living Object in Cross-Document Context”.

Gurevychs Schwerpunkte liegen in den Bereichen große Sprachmodelle, semantisches Textverstehen und Argumentationsanalyse, maschinelles Lernen und innovative Anwendungen von Natural Language Processing in den Sozial- und Geisteswissenschaften.

Die Leopoldina wurde 1652 gegründet und ist die älteste ohne Unterbrechung existierende Wissenschaftsakademie der Welt. 2008 wurde sie zur Nationalen Akademie der Wissenschaften in Deutschland deklariert. Die Leopoldina berät Politik und Öffentlichkeit in wissenschaftlichen Fragen, setzt Kommissionen ein und vertritt die deutsche Wissenschaftsgemeinschaft in internationalen Gremien. Zu den Mitgliedern der Akademie gehörten in der Vergangenheit so bekannte Persönlichkeiten wie Johann Wolfgang von Goethe, Alexander von Humboldt, Charles Darwin, Marie Curie und Werner Heisenberg. Von der TU Darmstadt ist neben Iryna Gurevych auch die Materialwissenschaftlerin Anke Weidenkaff Mitglied der Leopoldina. Rothenhäusler/cst

Professorin Arcones zum Max-Planck-Fellow ernannt

26. Februar 2024

Die Max-Planck-Gesellschaft hat TU-Professorin Almudena Arcones zum Max-Planck-Fellow am Max-Planck-Institut für Kernphysik (MPIK) in Heidelberg ernannt. Im Rahmen des Max-Planck-Fellowships leitet sie ab 1. März die theoretische Arbeitsgruppe „Theoretische nukleare Astrophysik und der Ursprung der schweren Elemente im Universum“.

Ein Schwerpunkt der Arbeit von Arcones ist die Nukleosynthese, die Erzeugung von – insbesondere schweren – Atomkernen: „Ich möchte den Ursprung und die Geschichte der schweren Elemente im Universum verstehen. In meiner Arbeit kombiniere ich astrophysikalische Simulationen für extrem hochenergetische Ereignisse, wie Supernovaexplosionen und die Verschmelzung von Neutronensternen, mit Berechnungen zur Nukleosynthese für die neutronenreichsten Kerne.“ In Zusammenarbeit mit der experimentellen Gruppe von Professor Klaus Blaum (MPIK) soll die Schlüsselrolle des kernphysikalischen Inputs für die Synthese schwerer Elemente weiter untersucht werden, um die extremen Bedingungen in Supernovae und bei der Verschmelzung von Neutronensternen zu verstehen.

Arcones wurde 2012 Leiterin einer Helmholtz-Nachwuchsgruppe am GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung, verbunden mit einer Juniorprofessur an der TU Darmstadt. Seit 2016 ist sie Professorin für Theoretische Astrophysik am Institut für Kernphysik (Fachbereich Physik) der TU Darmstadt. Sie ist Fellow der American Physical Society und hat 2016 erfolgreich den ERC Starting Grant „EUROPIUM“ zur Erforschung des Ursprungs schwerer Elemente eingeworben.

Das Max-Planck-Fellowship-Programm fördert die Zusammenarbeit von herausragenden Hochschullehrer:innen mit Wissenschaftler:innen der Max-Planck-Gesellschaft. Die Bestellung zu Max-Planck-Fellows ist auf fünf Jahre befristet und mit der Leitung einer Arbeitsgruppe an einem Max-Planck-Institut verbunden. MPIK/sip

Medienschau: TU-Professor Schenk bei ARTE

23. Februar 2024

Die letzte große Eiszeit hat die Menschen in manchen Teilen der Welt komplett ausgerottet. Die Pest tötete die Hälfte der Einwohner Europas, der Dreißigjährige Krieg, das Erdbeben von Lissabon, die Spanische Grippe, der Zweite Weltkrieg – so gesehen ist die Menschheitsgeschichte eine einzige Aneinanderreihung von Katastrophen. Ein Wunder, dass wir noch da sind. Oder sind wir vielleicht nur noch da, weil wir all diese Katastrophen nicht nur überlebt, sondern jedes Mal etwas dazugelernt haben? Sind Katastrophen für uns vielleicht sogar so etwas wie brutale Lehrmeisterinnen? Nach der Eiszeit wurde der Mensch sesshaft und entwickelte sich weiter. Die Pest gab den Naturwissenschaften und der Medizin einen Schub und krempelte das gesamte Wirtschafts- und Sozialsystem in Europa komplett um. Also machen uns Katastrophen tatsächlich besser?

Mit dieser Frage beschäftigte sich der ARTE-Beitrag „Machen uns Katastrophen besser?“, zu Gast war Professor Gerrit Schenk, Leiter des Fachgebiets Mittelalterliche Geschichte am Institut für Geschichte. Er legte unter anderem einen Schwerpunkt auf die historische Katastrophenforschung. „Natürlich ist es besser, wenn die Katastrophe nicht eintritt“, so Schenk. „Aber wenn sie eintritt, hat sie vielleicht indirekt einen positiven Effekt, uns darauf aufmerksam zu machen, dass Solidarität doch eine Tugend ist, die der Gesellschaft gut zu Gesichte steht.“ Eml

Lange Nacht des Schreibens am 7. März

22. Februar 2024

Auch in diesem Jahr gibt es wieder das große Online-Kooperations-Event Lange Nacht des Schreibens zum wissenschaftlichen Schreiben und Lernen für Studierende und Promovierende. Es umfasst viele verschiedene Workshops, individuelle Beratungsangebote, einen virtuellen Schreibraum und Bewegungs- oder Entspannungspausen.

Wer Impulse zum wissenschaftlichen Schreiben sucht, findet diverse Workshops zu KI-Tools, Literaturverwaltung, Textüberarbeitung, Argumentationsprüfung, Plagiatsvermeidung, Zeitmanagement, Open Access bis zu Schreibblockadenprävention. Wer sich mit Gesundheit und guten Rahmenbedingungen für das wissenschaftliche Arbeiten beschäftigen möchte, findet Angebote zu Ernährung, Motivation, Yoga, Achtsamkeit und Schlafhygiene oder zu Themen wie Studieren und Promovieren mit Kind. Darüber hinaus gibt es Formate wie einen offenen Austausch zum Thema „Studieren mit Neurodiversität“ oder Sprechstunden zu Darmgesundheit, Allergien und Unverträglichkeiten sowie ein Augentraining. Im virtuellen Schreibraum können Teilnehmende gemeinsam lernen und schreiben und so von gemeinschaftlicher Atmosphäre und Gruppendynamik profitieren. Alle Angebote werden entwickelt und bereitgestellt von Expert:innen wie Schreibberater:innen, einer Ernährungsberaterin oder einer systemischen Coachin.

Das Event wird veranstaltet von Institutionen wie dem Schreibzentrum der TU Dresden, der SLUB Dresden, dem SchreibCenter und der ULB der TU Darmstadt, sowie der Schreibwerkstatt und der Bibliothek der Uni Stuttgart. Weitere Infos und Anmeldung unter www.ulb.tu-darmstadt.de/lange-nacht.
Vanessa Geuen/mih

Medienschau: Breaking Lab stellt Clean Circles vor

16. Februar 2024

Als deutlich besser als die meisten Ideen im Bereich Energiespeicher, bezeichnet Jacob Beautemp die Idee von Clean Circles, die er im seinem Wissenschaftschannel Breaking Lab vorgestellt hat. Clean Circles erforscht fächerübergreifend, wie Metall zusammen mit seinen Oxiden in einem Kreislauf als kohlenstofffreier chemischer Energieträger genutzt werden kann, um Wind- und Sonnenergie zu speichern. mho

700.000 Euro für TU-Startup DÏoT

15. Februar 2024

Das TU-Startup-Projekt DÏoT wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Förderprogramms StartUpSecure | ATHENE mit einem Gesamtvolumen von rund 700.000 Euro bei der Entwicklung einer neuen Sicherheitslösung unterstützt. DÏoT entwickelt ein selbstlernendes System zur Erkennung von Cyberangriffen im Internet der Dinge.

Immer mehr Geräte sind mit dem Internet oder anderen IT-Netzwerken verbunden. Diese IoT-Geräte („internet of things“) werden zunehmend in Haushalten, Fabriken und Stadtinfrastrukturen eingesetzt und immer öfter auch angegriffen. Produktionsausfälle, Störungen oder Verlust vertraulicher Daten sind die Folge. DÏoT ist ein neuartiges selbstlernendes, verteiltes System, das Künstliche Intelligenz nutzt, um die Angriffe zu erkennen. Installiert wird die Lösung auf Netzwerk-Geräten wie WLAN-Routern oder IoT-Hubs. Im Gegensatz zu aktuell erhältlichen Lösungen arbeitet DÏoT autonom und erfordert keine langwierige manuelle Einrichtungsphase. Außerdem kann DïoT neue und unbekannte Angriffe (Zero-Day-Angriffe) erkennen. Die BMBF-Förderung ermöglicht es dem Team, DÏoT-Technologien weiterzuentwickeln, zu demonstrieren und in der Anwendung zu testen.

Hinter dem Ausgründungsvorhaben steht ein Team aus Forschenden des System Security Labs an der TU Darmstadt. TU-Professor Ahmad-Reza Sadeghi, Leiter des System Security Lab, hat die innovative Lösung mit entwickelt und steht dem Ausgründungsvorhaben beratend zur Seite.

Das Förderprogramm StartUpSecure des BMBF unterstützt innovative Projekte aus dem Bereich IT-Sicherheit mit finanziellen Mitteln. Der Gründungsinkubator StartUpSecure | ATHENE am Nationalen Forschungszentrum für angewandte Cybersicherheit ATHENE fungiert als Ansprechpartner bei allen Belangen rund um das Förderprogramm. Dabei arbeitet der Gründungsinkubator eng zusammen mit dem Innovations- und Gründungszentrum HIGHEST der Technischen Universität Darmstadt. ATHENE/sip

Neue Allianz für eine nachhaltige Gesellschaft

14. Februar 2024

TU-Professor Jürgen Rödel hat mehrere wissenschaftliche Gesellschaften zu einem Bündnis für eine nachhaltige Zukunft zusammengeführt. Ziel der „International Alliance of Societies for a Sustainable Future“ (SFS) ist es, mehr Nachhaltigkeit in der Lehre und bei der Veranstaltung von Tagungen zu erreichen sowie die Nachhaltigkeitskrise selbst auch über enge Fachgrenzen hinaus auf Konferenzen zu thematisieren. Dem Verbund unter Rödels Vorsitz gehören zum Start die folgenden vier materialwissenschaftlichen Forschungsgemeinschaften an: Deutsche Gesellschaft der Materialkunde, Deutsche Keramische Gesellschaft, European Ceramic Society und American Ceramic Society. Künftig soll die SFS auch auf andere Disziplinen erweitert werden, insbesondere aus den Sozial- und Geisteswissenschaften. So soll ein starkes interdisziplinäres und internationales Netzwerk entstehen, um der globalen Nachhaltigkeitskrise entschlossen entgegenzutreten.

Die Notwendigkeit, unsere Umwelt besser zu verstehen und zu schützen, sei noch nie so dringend gewesen wie heute, erklärt die SFS. Die globale Erwärmung nehme unaufhaltsam zu, die biologische Vielfalt und Ackerland gingen verloren, und die Umweltverschmutzung nehme exponentiell zu. Trotz jahrzehntelanger Bemühungen und Warnungen steuere die Erde geradewegs auf eine Nachhaltigkeitskrise zu. „Wir sind daher überzeugt, dass es die Aufgabe aller wissenschaftlichen Disziplinen ist, der Weltöffentlichkeit die Nachhaltigkeitskrise als Aufgabe einer sozio-ökologischen Transformation zu erläutern“, betonen die Bündnispartner. „Ziel der SFS ist es, das gesellschaftliche Bewusstsein für unsere gemeinsame Verantwortung beim Aufbau einer nachhaltigen Zukunft zu schärfen.“ mih

Netzwerk jüdischer Hochschullehrender gegründet

14. Februar 2024

Ende 2023 haben sich Professor:innen und Lehrbeauftragte aller Fachrichtungen an Universitäten und Hochschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz in einem Netzwerk jüdischer Hochschulehrender zusammengefunden. Das Netzwerk umfasst aktuell ca. 70 Mitglieder. Professor Dr. Michael Waidner, Professor für Sicherheit in der Informationstechnik und Leiter des Fraunhofer SIT, ist ein Gründungsmitglied des Netzwerks. as

Ludwig-Georgs-Gymnasium ist offizielle Campusschule der TU Darmstadt

Dr. Manuela Lautenschläger, Leiterin der ZSB, unterzeichnet als Vertreterin der TU Darmstadt den Kooperationsvertrag.
Dr. Manuela Lautenschläger, Leiterin der ZSB, unterzeichnet als Vertreterin der TU Darmstadt den Kooperationsvertrag.

6. Februar 2024

Seit diesem Schuljahr trägt das Ludwig-Georgs-Gymnasium (LGG) das angesehene Siegel „Campusschule“. Diese Auszeichnung unterstreicht die langjährige und intensive Partnerschaft des LGG mit der TU Darmstadt. Am 29. Januar fand die Unterzeichnung des Kooperationsvertrags durch den Schulleiter Björn Hamburger, die verantwortlichen Koordinator:innen der Schule sowie Dr. Manuela Lautenschläger, Leiterin der Zentralen Studienberatung und -orientierung (ZSB) der TU Darmstadt, am LGG statt. Ziel der Kooperation ist es, die schulische Praxis enger mit der universitären Lehre und Forschung hinsichtlich pädagogischer, fachdidaktischer, unterrichtsmethodischer und bildungswissenschaftlicher Fragestellungen zu verzahnen und so Schüler:innen frühzeitig mit MINT-Studiengängen vertraut zu machen.

Mit der offiziellen Anerkennung als Campusschule profitiert das LGG in vielfältigen Bereichen. Den Schüler:innen stehen erweiterte Möglichkeiten zur Berufsorientierung, ein noch intensiverer Austausch mit den Forschungs- und Lehrbereichen der TU Darmstadt und kurze Wege zu universitären Veranstaltungen offen. „Dies führt insgesamt zu einem verbesserten, noch abwechslungsreicheren Unterricht. Wir sind stolz, dass die schon seit vielen Jahren bestehende Zusammenarbeit mit den MINT-Fachbereichen, aber auch mit den Geisteswissenschaften Philosophie, Ethik und Geschichte zwischen dem LGG und der TU Darmstadt nun unter dem Siegel der Campusschule weiter fortgesetzt und intensiviert werden kann.“, betonen die Initiatorinnen Verena Bergauer und Dr. Nina Zipf-Breuer.

Durch den engen Austausch zwischen Fachbereichen verschiedenster Disziplinen der TU Darmstadt und Lehrkräften der Schule entstehen innovative Unterrichtsmethoden und eine praxisnahe schulpädagogische Umsetzung. Manuela Lautenschläger/pb

TU Darmstadt und Freudenberg-Gruppe initiieren „Freudenberg Award – Digital Science“

Dr. Tilman Krauch (li.) und TU-Kanzler Martin Lommel (z.v.re.)
Dr. Tilman Krauch (li.) und TU-Kanzler Martin Lommel (z.v.re.)

1. Februar 2024

Mit einer feierlichen Zeremonie an der Technischen Universität Darmstadt wurde der Grundstein für den „Freudenberg Award – Digital Science“ gelegt. Dieser neue Preis zielt darauf ab, fachübergreifend herausragende akademische Arbeiten im Bereich der Digitalisierung zu würdigen, die an der Schnittstelle zwischen Grundlagenforschung und praktischer Anwendung stehen.

Die Übereinkunft, die zwischen der TU Darmstadt und der Freudenberg-Gruppe aus Weinheim getroffen wurde, sieht die jährliche Vergabe des Awards organisiert durch die Fachbereiche Informatik, Maschinenbau, Elektrotechnik sowie Gesellschafts- und Geschichtswissenschaft vor, die jeweils auch ein Mitglied der Jury stellen. Die Studierenden der TU Darmstadt werden von ihren Professor*innen vorgeschlagen, wobei zwei Bachelorarbeiten jeweils mit 5.000 € und eine Masterarbeit mit 10.000 € prämiert werden. Die Details zur Vergabe des „Freudenberg Award – Digital Science“ werden derzeit noch abgestimmt.

Die Zeremonie fand in Anwesenheit von CTO Dr. Tilman Krauch und Dr. Frank Heislitz, Dr. Julia Kubasch, Head of Public Funding, sowie Dr.-Ing. Niko Reuß, Geschäftsleitung Freudenberg Technology Innovation statt. Die TU Darmstadt wurde durch Kanzler Dr. Martin Lommel und den Vizepräsidenten für Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Infrastruktur, Prof. Dr.-Ing. Peter Pelz, sowie weiteren Mitgliedern der Jury des Preises, Prof. Dr. Carsten Binnig und Prof. Dr.-Ing. Rolf Findeisen, vertreten.„Freudenberg fördert mit dem Preis neben den Nachwuchstalenten die Vernetzung in diesem bedeutenden Zukunftsfeld mit einem regional wichtigen Universitätspartner“, so CTO Dr. Tilman Krauch.

Der Preis, der anlässlich des 175-jährigen Bestehens der Freudenberg-Gruppe im Jahr 2024 ins Leben gerufen wird, soll die Innovationskraft und das Engagement von Studierenden im digitalen Sektor fördern. Die Freudenberg-Gruppe, mit Sitz in Weinheim, ist ein globales Technologieunternehmen: Mit einem vielfältigen Portfolio in 40 Märkten, das unter anderem Dichtungs- und Schwingungstechnik, technische Textilien, Filter, Reinigungsprodukte, Batterie und Brennstoffzelle sowie Spezialchemikalien umfasst, hat sich das Unternehmen als ein führender Anbieter in verschiedenen Industriebereichen etabliert. Im Jahr 2022 beschäftigte die Freudenberg-Gruppe mehr als 51.000 Mitarbeitende in rund 60 Ländern und erwirtschaftete einen Umsatz von mehr als 11,7 Milliarden Euro.

pg/Freudenberg

Lange Nacht der Mathematik 2024

Mathematik zum Mitmachen bei der langen Nacht der Mathematik 2024.
Mathematik zum Mitmachen bei der langen Nacht der Mathematik 2024.

31. Januar 2024

Nach dem Erfolg der ersten Auflage 2023 öffnet der Fachbereich Mathematik der TU Darmstadt erneut seine Türen und lädt Schüler:innen, Lehrkräfte und alle, die sich für Mathematik begeistern, zur Langen Nacht der Mathematik am Freitag, 9. Februar 2024, ein. Los geht es um 17 Uhr im Maschinenhaus S1|05 in der Magdalenenstraße 12 in Darmstadt. Professor:innen, wissenschaftliche Mitarbeiter:innen sowie Studierende stehen dann Rede und Antwort und nehmen die Gäste mit auf eine spannende Reise in die Wissenschaft.

In seinem Vortrag über Subdivisionsalgorithmen erklärt Professor Ulrich Reif, wie die Mathematik einem Film dazu verhelfen kann, einen Oscar in Hollywood zu gewinnen. Im Anschluss daran wird die interaktive Ausstellung eröffnet, die spannende Einblicke in die Forschungsfelder sowie Experimente zum Mitmachen bietet. Stände und Exponate geben Raum zum Austauschen und Ausprobieren und decken dabei eine Vielzahl der mathematischen Felder ab, die eindrucksvoll zeigen, wie lebensnah das Fach Mathematik wirklich ist.

Neben der Vorstellung der einzelnen Forschungsgebiete bietet die „Lange Nacht der Mathematik“ auch allgemeine Informationen zum Studium – auch für das Lehramt – sowie die Möglichkeit, die Mitglieder der Fachschaft und die Räumlichkeiten an der TU Darmstadt näher kennenzulernen: Als Ausklang ab 20 Uhr organisieren die Studierenden eine Besichtigung des Mathematikgebäudes – einschließlich eines Spieleabends mit Mitgliedern des Fachbereichs in der Schlossgartenstraße 7 (S2|15). Eml/FB Mathematik

Ausstellung der Master-Abschlussarbeiten am Fachbereich Architektur

30. Januar 2024

Mehr als 60 Absolvent:innen des Fachbereichs Architektur der TU Darmstadt präsentieren vom 19. bis zum 23. Februar ihre Abschlussarbeiten des Wintersemesters 2023/24 in den Bereichen Hoch- und Städtebau. Bearbeitet wurden folgende Themen: „Gier.Macht.Gewalt. International center for research on colonialism“ im Lissaboner Stadtteil Belem, „Taggerwerk Bibliothek Graz. Zugang zu Wissen – Bildung für alle“ und „Kurleben Bad Soden. Über die gesunde Kleinstadt“. Die Arbeiten sind während der Ausstellungsdauer montags bis freitags für die Öffentlichkeit zu sehen. mih

Medienschau: Professor Stecker zur AFD im Deutschlandfunk

26. Januar 2024

Im Podcast Länderreport des Deutschlandfunks ordnete der TU-Politikwissenschaftler Professor Christian Strecker die zum Teil sehr hitzigen Debatten um den Begriff der Remigration ein. Geführt wurden diese in den Landtagen Brandenburg und Sachsenanhalt, von der AFD selbst auf die Agenda gesetzt. Der Begriff – bereits Unwort des Jahres 2024 – fiel bei einem rechten Geheimtreffen im Potsdam Ende des letzten Jahres und meint unter anderem die massenhafte Ausweisung von Migrantinnen und Migranten. Über der Debatte schwebe die Doppelgesichtigkeit der AFD, einer rechtstreuen Partei mit konservativem Programm einerseits und einer in Teilen völkischen, antidemokratischen Partei andererseits, so Stecker, der dabei einen Vergleich zu Dr. Jekyll und Mr. Hyde zieht. mho

TU beim Ranking „Beliebteste Unis Deutschlands“ in Top10

25. Januar 2024

Beim jährlichen Ranking des Portals StudyCheck zu den beliebtesten Hochschulen und Universitäten in Deutschland hat die TU Darmstadt sehr gute Platzierungen erreicht: Bei der Abstimmung in der Kategorie „beliebteste Uni“ schafft die TU den Sprung in die Top10 und belegt Platz neun. Im Gesamtranking aller Hochschulen und Universitäten wird die TU auf Platz 30 gelistet.

Grundlage des Hochschulrankings sind die auf dem Portal veröffentlichte Erfahrungsberichte von Studierenden aus dem vergangenen Kalenderjahr 2023. Ausgewertet wurden knapp 80.000 Bewertungen zu 584 Hochschulen. cst

Demonstration für Rechtsstaat und Demokratie

22. Januar 2024

Die Wissenschaftsstadt Darmstadt ruft für den morgigen Dienstag (23. Januar) zu einer Demonstration für Rechtsstaat und Demokratie auf. Die Veranstaltung beginnt um 17.30 Uhr auf dem Karolinenplatz (Achtung: Veranstaltungsort geändert). Das Präsidium der TU Darmstadt wird geschlossen an der Kundgebung teilnehmen; TU-Präsidentin Tanja Brühl wird sich zudem mit einer Rede an die Teilnehmenden wenden.

Das Präsidium der TU erläuterte: „Wissenschaft lebt von der Vielfalt der Perspektiven, von den kreativen Beiträgen und dem fruchtbaren Miteinander von Mitarbeitenden, Forschenden und Studierenden aus aller Welt. Eine vielfältige Wissenschaft kann die Grenzen unseres Wissens immer wieder verschieben und so Antworten auf die großen Fragen von heute, morgen und übermorgen finden. Das ist unser Beitrag für unser demokratisches Gemeinwesen, unser Beitrag für die Zukunft. Kurz: Demokratie braucht Wissenschaft. Gleichzeitig gilt: Wissenschaft braucht Demokratie. Neugierig und mutig nach neuen Wegen suchen, Grenzen des Wissens verschieben, voneinander und miteinander lernen, diskutieren und gemeinsam nach guten Lösungen ringen – das gelingt nur in einem respektvollen und toleranten Miteinander aller auf Grundlage rechtsstaatlicher und demokratischer Prinzipien.“

Die Demonstration solle zeigen, dass Rassismus, Antisemitismus und jede Form der Diskriminierung keinen Platz hätten – „nicht an unserer Universität, nicht in der Wissenschaftsstadt Darmstadt und nicht in Deutschland“, erklärte das TU-Präsidium weiter. as/mih

Tegut eröffnet einen „teo“-Markt auf dem Campus Lichtwiese

Neu auf dem TU-Campus Lichtwiese: Ein „teo“-Markt von tegut.
Neu auf dem TU-Campus Lichtwiese: Ein „teo“-Markt von tegut.

19. Januar 2024

„teo“, das Smart-Store-Konzept des Lebensmitteleinzelhändlers tegut, ist nun auch auf dem Campus Lichtwiese der TU Darmstadt in der Peter-Grünberg-Straße 9a zu finden. Das Besondere an dem neuen „teo“-Markt auf der Lichtwiese ist, dass die Kundinnen und Kunden ihre Produkte, nicht mehr scannen müssen, da ihre Produktentnahme mittels einer künstlichen Intelligenz automatisch erfasst und zugeordnet wird. Dabei erfolgt die Bezahlung automatisch beim Verlassen des „teos“. Das Verfahren nennt sich „Grab & Go“. Der Zugang zum „teo“ funktioniert über die bestehende teo-App und über die Giro- oder Kreditkarte.

Dass sich tegut ausgerechnet den Standort auf dem Campus Lichtwiese der TU Darmstadt für die Pilotierung von „Grab & Go“ ausgesucht hat, ist kein Zufall. Tegut rechnet hier mit einer sehr technikaffinen Kundschaft, die wertvolles Feedback geben wird, um die Technik zu optimieren. Auch TU-Kanzler Dr. Martin Lommel freut sich über das neue Angebot auf dem TU-Campus: „Eine so innovative Einkaufsmöglichkeit wie den „teo“ an unsere TU zu bekommen, ist an sich schon ein besonderes Highlight. Dass wir als erster Standort überhaupt direkt die neue Grab & Go-Technologie im Einsatz haben, unterstreicht unser großes Interesse an Innovationen mit Relevanz für unsere Gesellschaft. Genau das prägt auch unsere Forschung und unsere Lehre.“ eml/pb/tegut

Gedyte und mindUP erhalten Hessen-Ideen-Stipendium

18. Januar 2024

Ein KI-basiertes Gewächshaus und eine App, die hilft, die psychische Gesundheit zu verbessern – diese Gründungsideen aus der TU Darmstadt erhalten für sechs Monate ein Hessen-Ideen-Stipendium. Die Stipendiat:innen erhalten dabei eine finanzielle Förderung von 2.500 Euro im Monat und durchlaufen ein sechsmonatiges Akzeleratorprogramm. In dieser Zeit können sie aus ihrer Idee ein validiertes Geschäftsmodell entwickeln, Kontakte knüpfen und den Business-Start vorbereiten. Zudem werden die Teams von HIGHEST, dem Innovations- und Gründungszentrum der TU Darmstadt betreut

Mit dem Ziel, ein künstlich intelligentes Gewächshaus zu entwickeln, startet das Team Gedyte, bestehend aus Tizian Kernstock, Vincent Hane, Melissa Sinci und Julia Selua Kramer. Durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz in Verbindung mit eigener Hardware und einem Machine Learning-Modell streben sie an, die Mengen und Vorhersagbarkeit von Erträgen zu steigern.

Das Team mindUP, bestehend aus Oliver Mayer, Jasmine Urban und Nina Hummel, hat die App mindUP entwickelt, die darauf abzielt, die psychische Gesundheit aktiv zu verbessern. Die Anwendung ermöglicht Patient:innen während des Wartens auf einen Therapieplatz einen schnellen und unkomplizierten Zugang zu psychologischen Werkzeugen. Personalisierte Strategien sollen dabei unterstützen, resilient zu bleiben, eigene Ressourcen zu optimieren und schwierige Alltagssituationen zu bewältigen. Das Team setzt dabei auf selbstwirksame Methoden und wissenschaftlich fundierte Techniken.

Insgesamt wurden 13 innovative unternehmerische Ideen aus sieben hessischen Hochschulen in dieser Förderrunde für ein Hessen-Ideen-Stipendium ausgewählt. Hessen Ideen ist eine Initiative des Landes Hessen, der hessischen Hochschulen und hessischer Unternehmen. Mit den Säulen Hessen Ideen Stipendium, Hessen Ideen Wettbewerb, Hessen Ideen Crowdfunding und dem Hessen Ideen Hochschulnetzwerk sollen unternehmerische Ideen an den Hochschulen entdeckt und gefördert werden. Koordiniert wird die Initiative von UniKasselTransfer an der Universität Kassel in Kooperation mit HIGHEST von der TU Darmstadt. Highest/cst

Podiumsdiskussion: Mitteleuropas Energieversorgung sichern

Philipp Nimmermann (Staatssekretär BMWK), TU-Wien-Rektor Jens Schneider, Marie-Luise Wolff, TU-Präsidentin Tanja Brühl, österreichischer Botschafter Michael Linhart, Michael Strugl, Moderator Dominik Meier (v.l.).
Philipp Nimmermann (Staatssekretär BMWK), TU-Wien-Rektor Jens Schneider, Marie-Luise Wolff, TU-Präsidentin Tanja Brühl, österreichischer Botschafter Michael Linhart, Michael Strugl, Moderator Dominik Meier (v.l.).

18. Januar 2024

Die Klimakrise und geopolitische Veränderungen stellen unsere Gesellschaft, die europäischen Volkswirtschaften und die Wissenschaft vor erhebliche energiepolitische Herausforderungen. Im Sinne nachhaltiger und zukunftsorientierter Entwicklungen für die Energietransformation sowie zur Gewährleistung der Energieversorgungssicherheit haben die Präsidentin der TU Darmstadt, Professorin Tanja Brühl, und weitere Expert:innen aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft ihre Perspektiven bei einer Podiumsdiskussion erörtert. Die Podiumsdiskussion fand im Rahmen der Wirtschaftsinitiative ReFocus Austria des österreichischen Außenministeriums in Berlin statt.

„An den Technischen Universitäten werden innovative Lösungen für eine nachhaltige und sichere Energieversorgung der Zukunft vorgedacht“, beschreibt Brühl den Auftrag der Wissenschaft. „Wir arbeiten an neuen Ideen für die Energiegewinnung, für Energiespeicherung und Transport sowie emissionsarme Stoffkreisläufe.“

„Wir denken vom Einfamilienhaus bis hin zur Anwendung in der Industrie; überführen Erkenntnisse aus exzellenter Grundlagenforschung in passgenaue Anwendung“,so die TU-Präsidentin weiter „Mit Unternehmer:innen-Geist werden aus zukunftsweisenden Ideen erfolgreiche Start-ups. Unsere Studierenden sind die Expert:innen von morgen und bringen mit ihren Kompetenzen die Energiewende weiter voran. Wir setzen dabei auf Stärken Technischer Universitäten: Interdisziplinarität und Kooperation. Dies alles braucht gute Rahmenbedingungen: Wir brauchen Freiräume, neue Wege zu gehen, kreative Lösungen zu erproben und schnell in die Anwendung in der Breite zu tragen. Dies gelingt zum Beispiel in Reallaboren. Daran arbeiten wir gemeinsam mit unseren Partner:innen in Wirtschaft und Politik. Gemeinsam können wir gute und tragfähige Lösungen für eine nachhaltigere Zukunft umsetzen.“ TU Wien/cst

TU9-Universitäten stärken Open-Access-Publizieren

18. Januar 2024

Die TU9-Universitäten treten geschlossen allen drei DEAL-Verträgen bei. Im Rahmen des Projekts DEAL wollen die Wissenschaftsorganisationen bundesweite Lizenzverträge für das gesamte Portfolio elektronischer Zeitschriften (E-Journals) großer Wissenschaftsverlage erreichen, wie sie auf ihrer Webseite veröffentlichten (wird in neuem Tab geöffnet). Damit stärkt die TU9-Allianz die Etablierung des Open-Access-Publizierens für Forschende als Standard-Publikationsweg und den freien Zugang zu Forschungsartikeln. Die Forschenden der neun Technischen Universitäten publizierten im Jahr 2022 ca. 20 Prozent der aus Deutschland stammenden Artikel in Elsevier-Zeitschriften und haben auch bei Springer Nature und Wiley einen erheblichen Anteil am Publikationsaufkommen dieser Verlage in Deutschland. Als Ergebnis der DEAL-Verhandlungen des Jahres 2023 liegen nunmehr drei Verträge mit den Verlagen Elsevier, Springer Nature und Wiley für die Jahre 2024 bis 2028 vor. Alle drei Verträge ermöglichen Forschenden das Open-Access-Publizieren im jeweiligen Zeitschriftenportfolio und beinhalten zugleich umfassende Leserechte.

„Durch den Beitritt zu den DEAL-Verträgen publizieren unsere Wissenschaftler*innen ihre Forschungsergebnisse zukünftig in noch größerem Umfang als Open-Access-Beiträge. Damit wird die weltweite Sichtbarkeit der exzellenten Forschung an den TU9-Universitäten deutlich erhöht“, so die TU9-Co-Präsidentinnen, Prof. Dr. Tanja Brühl, Präsidentin der TU Darmstadt, und Prof. Dr. Angela Ittel, Präsidentin der TU Braunschweig.

TU9 ist die Allianz führender Technischer Universitäten in Deutschland: RWTH Aachen, Technische Universität Berlin, Technische Universität Braunschweig, Technische Universität Darmstadt, Technische Universität Dresden, Leibniz Universität Hannover, Karlsruher Institut für Technologie, Technische Universität München und Universität Stuttgart.

TU9/eml

Neu an der TU Darmstadt: Professorin Meytal Duer

17. Januar 2024

Die TU Darmstadt freut sich, Meytal Duer zu begrüßen, die kürzlich als Professorin an die Technische Universität Darmstadt berufen wurde. Sie ist am Fachbereich Physik tätig, ihr Forschungsgebiet ist die experimentelle Kernphysik. Die 34-Jährige Duer war vorher als 'Young Investigator' in verschiedenen wissenschaftlichen Institutionen tätig. Einen wichtigen Schritt in ihrer wissenschaftlichen Laufbahn markiert die Veröffentlichung des Artikels „Observation of a correlated four neutron system“ in der renommierten Zeitschrift Nature im Jahr 2022. Zu Beginn ihrer Tätigkeit haben wir die Gelegenheit genutzt, ihr einige Fragen zu stellen.

In welchen Fachbereich der TU würden Sie gerne mal einen Tag hineinschnuppern? Warum?

Mathematik. Es gibt eine enge Beziehung zur Physik, und es wäre sehr nützlich, um ein tieferes Verständnis zu erlangen.

Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? Was ist das Spannende an Ihren Themen?

Studieren Sie Physik, und versuchen Sie, viele der zusätzlichen Hilfsmittel zu nutzen, die die den Studenten angeboten werden, wie z. B. einen Schreibkurs, die Vorbereitung von Präsentationen usw. Dies sind Fähigkeiten, deren Erwerb Zeit in Anspruch nimmt, und sie können später im akademischen Leben sehr hilfreich sein.

Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag ist …

Am Ende des Tages eine Auszeit nehmen und etwas tun, das nichts mit der nicht mit der Arbeit zu tun hat, wie z. B. Sport.

pg

Kernfusion: „heute journal“ im Gespräch mit Prof. Markus Roth

Professor Dr. Markus Roth
Professor Dr. Markus Roth

16. Januar 2024

TU-Professor Markus Roth hat für die Kernfusion als vielversprechende Energiequelle der Zukunft geworben. „Langfristig ist die Kernfusion nicht nur eine Chance für uns alle, sondern langfristig wird die Kernfusion die Energieform sein, die die Menschheit ins nächste Jahrhundert bringen wird“, sagte er gestern (15. Januar) Abend im ZDF-„heute journal“.

Einerseits sei die Kernfusion eine Energieform, die anders als erneuerbare Energien ständig zur Verfügung stehe, „die wir also immer dann an- und abschalten können, wenn wir sie brauchen“, erklärte Roth. Anderseits sei es auch die letzte Energieform, die sich die Menschheit noch nicht erschlossen habe. Das von ihm mitgegründete Start-up Focused Energie plane, bis zum Ende der 2030-er Jahre einen ersten Demonstrator fertigzustellen, der bereits in der Lage sein werde, Strom zu produzieren. Aufbauend auf diesem System könnten dann Fusionskraftwerke gebaut und in alle Welt exportiert werden, sagte der Physiker. mih

Darmstadt unter den Top 3 der deutschen Start-up-Städte laut neuer Studie

15. Januar 2024

Eine aktuelle Untersuchung des Startup Verbandes zu Neugründungen (wird in neuem Tab geöffnet) im Jahr 2023 zeigt, dass Darmstadt sich als herausragender Gründungsstandort etabliert hat und den dritten Platz in Deutschland belegt. Berlin und München führen die Liste an, wobei beide Städte einen leichten Rückgang bei den Gründungen verzeichnen. Die Statistik bezieht sich dabei auf die Anzahl der Gründungen pro 100.000 Einwohner.

Besonders bemerkenswert ist die Stärke der forschungsnahen Gründungsstandorte, zu denen auch Darmstadt zählt. Das aktive und gut vernetzte Innovationsökosystem, zu dem auch die TUDa, trägt maßgeblich dazu bei. „Wir planen, die vorhandenen Potenziale weiter zu erschließen und den Standort Darmstadt für Start-ups weiter zu stärken. Mit einer Gründungsrate von 12,3% pro 100.000 Einwohner liegt Darmstadt knapp hinter Berlin (12,5%) und München (12,4%). Die Stadt gilt somit als innovationsstarke Region“, betont Harald Holzer, Geschäftsführer HIGHEST.

Die Studie zeigt auch, dass regionale Hotspots für Gründungen an Bedeutung gewinnen, während große Zentren aufgrund hoher Lebenshaltungskosten und Infrastruktur an Zugkraft verlieren. cb

Veröffentlichung des Ariadne-Projekts: Systemische Wasserstoff-Versorgung

9. Januar 2024

Forschende der Technischen Universität Darmstadt (Professorin Michèle Knodt, Jörg Kemmerzell, Jens Hartmann) und des Instituts für Klimaschutz, Energie und Mobilität e.V. haben im Rahmen des Kopernikusprojekts Ariadne einen Blick in Stellungnahmen und Positionspapiere aus Wirtschaft, Wissenschaft, Beratungsunternehmen und Verbänden sowie bereits geltende Rechtsvorschriften für die Infrastruktur- und Nutzungsplanung von Wasserstoff für die Energiewende geworfen. Sie betonen in ihrer Ariadne-Analyse, dass dessen Einsatz dann zielführend ist, wenn er nicht rein sektorspezifisch, sondern über das gesamte Energiesystem hinweg geplant wird, wie es auf der Homepage des Projekts heißt.

Ihre Analyse zeige, dass Akteurinnen und Akteure in der Wirtschaft dazu neigen, sich auf ihre eigenen Bedürfnisse zu konzentrieren, während in Wissenschaft, Beratung und Verbänden schon eher eine systemische Perspektive zu identifizieren ist. Die Ariadne-Forschenden stellen fest, dass die rechtlichen Rahmenbedingungen für den Wasserstoffausbau in Deutschland das Gesamtsystem bisher unzureichend berücksichtigen. Die Europäischen Vorschriften zeigen dagegen erste Ansätze einer sektorübergreifenden Betrachtung des Wasserstoffeinsatzes. Um die bestehenden Lücken in Deutschland zu schließen, empfehlen die Autorinnen und Autoren der Analyse die Durchführung einer realistischen Netzentwicklungsplanung, welche Nutzungsmengen und Infrastrukturen über alle Sektoren hinweg einbezieht.

Das Kopernikusprojekt Ariadne erforscht, welche Politikinstrumente sich eignen, um die Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens zu erreichen. Was wirkt sich wie aus, wo ist Handlungsbedarf? Solche Fragen untersucht das Kopernikus-Projekt gemeinsam mit Akteurinnen und Akteuren aus Politik, Energiewende und Gesellschaft. Auch Akzeptanzforschung und Partizipation sind Ariadne-Aufgaben. Erkenntnisse und Ergebnisse trägt das Projekt laufend auf seiner multimedialen Website zusammen. Ariadne/bjb

Presseschau: Markus Roth zur Zukunft der Fusionsenergie

8. Januar 2024

„Endlose saubere Energie – ein Traum, den alle Länder der Welt teilen“ – heißt es im Beitrag „Energie ohne Grenzen – Die Entschlüsselung der Kernfusion“ auf RTL+. Darin wird der Stand der Forschung zur Fusionsenergie nachgezeichnet, die die Energieversorgung der Welt endgültig und nachhaltig sicherstellen könnte. Ganz vorne dabei: Markus Roth, Professor für Laser- und Plasmaphysik an der TU Darmstadt: „Meine Vision der Zukunft ist eine Mischung aus den erneuerbaren Energien und verschiedenen Kernfusionsanlagen die in der Lage sind, beispielsweise CO2 aus der Atmosphäre zu holen, Meerwasser zu entsalzen, um Gegenden fruchtbar zu machen – in anderen Worten: viele Fehler aus den letzten hundert Jahren Industriezeitalter auf diesem Planeten wiedergutzumachen“, wird er im Beitrag zitiert.

Neben staatlichen Forschungseinrichtungen arbeiten auch Start-ups an der Vision eines Fusionskraftwerks – darunter Focused Energy, dessen Mitgründer Markus Roth ist. Er setzt auf die Zusammenarbeit von staatlicher und privater Forschung, damit die Vision von Fusionsenergiekraftwerken Wirklichkeit werden kann: „Die staatliche Forschung, die hauptsächlich auf der Grundlagenforschung basiert, ist wunderbar für Erkenntnisgewinn, passt aber nicht in unsere aktuelle Klimaproblematik. Die Start-up-Unternehmen bringen den Elan, die Geschwindigkeit und auch die Risikobereitschaft mit. Sie allein können es aber auch nicht schaffen. Es kann nur gelingen, indem wir die Erfahrung aus den staatlichen Forschungseinrichtungen kombinieren mit der Geschwindigkeit von Start-ups.“ bjb

Neu an der TU Darmstadt: Professor Roderich Groß

Professor Dr. Roderich Groß
Professor Dr. Roderich Groß

5. Januar 2024

Seit Januar ist Roderich Groß Professor für „Resilient Cyber-Physical Systems“ am Fachbereich Informatik. Sein Forschungsgebiet ist die Robotik und Künstliche Intelligenz; seinen wichtigsten wissenschaftlichen Meilenstein bislang sieht er in der Erforschung von einfachsten algorithmischen Lösungen für kanonische Probleme der Schwarmrobotik (z. B. Multi-Roboter-Rendezvous, kooperativer Transport). Der 46-jährige Wissenschaftler war zuvor Senior Lecturer in Robotics and Computational Intelligence an der University of Sheffield. Wir haben Professor Groß zu seinem Start an der TU Darmstadt ein paar Fragen gestellt.

Warum sollten Studierende sich für Ihre Themen interessieren? Was ist das Spannende an Ihren Themen?

Wir erforschen den Entwurf und die Realisierung von selbstorganisierten Roboter-Systemen, welche ein Höchstmaß an Autonomie und Anpassungsfähigkeit vorweisen. Beispiele hierfür sind Roboterschwärme, die mit geringem Energieaufwand Menschen in ihren Aufgaben unterstützen, sowie modular aufgebaute Roboter, deren Formen sich den Umgebungen dynamisch anpassen. Hierbei dient die Verteilte Intelligenz natürlicher Systeme wie z. B. Kolonien sozialer Insekten als Vorbild.

In welchen Fachbereich der TU würden Sie gerne mal einen Tag hineinschnuppern? Warum?

Ich würde gerne den Fachbereich Humanwissenschaften besuchen, um zu erfahren, wie dort intelligentes Verhalten und Möglichkeiten der Interaktion zwischen Maschinen und Menschen untersucht werden. Menschliche Faktoren werden bei der Gestaltung verteilter Systeme eine wichtige Rolle spielen.

Der beste Ausgleich zu einem stressigen Arbeitstag ist …

… einen afternoon tea zu genießen.

pb

TU-Professor Kristian Kersting zum AAAI Fellow ernannt

Professor Kristian Kersting
Professor Kristian Kersting

4. Januar 2024

TU-Professor Kristian Kersting ist von der Association for the Advancement of Artificial Intelligence (AAAI) zum Fellow ernannt worden. Kersting ist Leiter des Fachgebiets „Künstliche Intelligenz und Maschinelles Lernen“ (AIML) am Fachbereich Informatik der TU Darmstadt, Mitglied des Centre for Cognitive Science, Dozent der ELLIS Unit Darmstadt und Gründungsdirektor des Hessischen Zentrums für Künstliche Intelligenz (hessian.ai). Die Auszeichnung erhält er für seine bedeutenden Beiträge zu den Grundlagen und Anwendungen der statistischen relationalen Künstlichen Intelligenz (KI) und des neurosymbolischen Lernens. Sie unterstreicht die wichtige Rolle von Kerstings Forschung sowie generell der KI-Forschung und Informatik-Forschung in Darmstadt.

Die von der AAAI gewählten Fellows sind Personen, die bedeutende, nachhaltige Beiträge – in der Regel über einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren – zum Gebiet der künstlichen Intelligenz geleistet haben. Zu ihnen gehören viele der Gründungsväter der KI wie John McCarthy, Herbert Simon und Marvin Minsky sowie Turing Awardees wie Leslie Valiant und Yoshua Bengio. eml

Professor Zoubir ist neues acatech-Mitglied

4. Januar 2024

Insgesamt 39 führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler wurden neu in die acatech – Deutsche Akademie der Technikwissenschaften gewählt. Prof. Dr.-Ing. Abdelhak M. Zoubir ist einer von ihnen. Seit Februar 2003 ist er Professor für Signalverarbeitung und Leiter des Fachgebiets Signalverarbeitung am Fachbereich Elektro- und Informationstechnik an der Technischen Universität Darmstadt.

Zoubirs allgemeines Forschungsinteresse liegt in statistischen Methoden zur Signalverarbeitung und Signalverarbeitungsanwendungen für Radar, Kommunikations- und Medizintechnik. Er ist IEEE Fellow für Beiträge zur statistischen Signalverarbeitung, Fellow von EURASIP für Beiträge zur Theorie und Praxis statistischer Methoden zur Signalverarbeitung und IEEE Distinguished Lecturer (Klasse 2010-2011).

Die von Bund und Ländern geförderte Akademie acatech berät Politik und Gesellschaft in technikwissenschaftlichen und technologiepolitischen Zukunftsfragen. Als nationale Akademie und Stimme der Technikwissenschaften im In- und Ausland vereint acatech über 600 Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Wirtschaft. Neben Professor Zoubir wurden auch TU-Professorin Anke Weidenkaff und die TU-Professoren Dieter Fellner und Ahmad-Reza Sadeghi kürzlich in die Akademie aufgenommen. Aktuell sind 20 amtierende und emeritierte Professorinnen und Professoren der TU Darmstadt Mitglied der acatech. eml