Auf einer Liste der Dinge, für deren Existenz man schon allein deshalb dankbar sein muss, weil sich so herrlich darüber schreiben lässt, stünde Österreich sehr weit vorn. Und Wien natürlich, Wien vor allem. "Das Besondere an Wien sind die Wahnsinnigen mit bürgerlicher Fassade, die weitgehend funktionieren, aber nie von hier wegziehen könnten, weil ihr menschenfeindliches Verhalten in keiner anderen Stadt so wenige Konsequenzen hätte", heißt es in Tonio Schachingers Roman "Echtzeitalter", der eines der Refugien für solche Wahnsinnigen erkundet: ein Wiener Internat mit einer stolzen Tradition und einer Mauer um das Gelände, die sozialdemokratische Zumutungen draußen und die Schüler drin hält, "akademisch mittelmäßig, ambitionslos, aber trotzdem eingebildet", darin, wie der Erzähler bemerkt, Österreich nicht unähnlich.
Tonio Schachingers Roman "Echtzeitalter":Einmal Imperator sein
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Tonio Schachinger erzählt im Roman "Echtzeitalter" von der Schulzeit als einem Computerspiel: überall Krieg und Hindernisse. Ein großartiger, feiner Spaß.
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