Equal Pay Day im Bezirk Mistelbach
Gleicher Lohn für gleiche Arbeit – Zeit für Veränderung
Am 6. November 2024 wird im Bezirk Mistelbach der Equal Pay Day begangen. Der Aktionstag erinnert daran, dass Frauen in Österreich im Durchschnitt immer noch 15,1 Prozent weniger verdienen als Männer. Das bedeutet, dass Frauen ab diesem Datum bis zum Jahresende im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen gewissermaßen „gratis“ arbeiten.
BEZIRK. Die Nationalrätin Melanie Erasim und die SPÖ-Bezirksfrauenvorsitzende Claudia Musil fordern ein Ende dieser Ungleichheit: „Die Lohnschere muss sich ganz schließen, und zwar rasch! Wir brauchen endlich einen großen Sprung vorwärts.“
Mehr Transparenz für mehr Gleichheit
Gleicher Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit ist zwar gesetzlich verankert, aber die Umsetzung in der Praxis bleibt problematisch. Eines der größten Hindernisse auf dem Weg zur Lohngerechtigkeit ist die fehlende Lohntransparenz. „In Österreich ist das Gehaltsthema ein großes Tabu“, so Erasim und Musil. Frauen wissen oft nicht, wie ihre Gehälter im Vergleich zu denen ihrer Kollegen stehen, was die Durchsetzung gleicher Bezahlung erschwert.
Ein Vorbild im Hinblick auf Lohntransparenz ist Island: Unternehmen dort sind verpflichtet, regelmäßig zu zeigen, dass sie Frauen und Männer für gleichwertige Arbeit gleich entlohnen. Alle drei Jahre müssen sie ein Zertifikat erwerben, das dies bestätigt. Eine wichtige Änderung im isländischen Modell ist, dass Arbeitgeberinnen belegen müssen, warum sie Angestellte unterschiedlich entlohnen. Auch in der EU wurden Fortschritte gemacht: Dank der EU-Lohntransparenzrichtlinie, für die SPÖ-Europaabgeordnete Evelyn Regner sich starkgemacht hat, müssen Unternehmen in der EU bis 2026 Gehaltsdaten veröffentlichen, sodass Arbeitnehmerinnen Gehälter besser vergleichen und Lohnunterschiede aufdecken können.
Frauen am Arbeitsmarkt stärken
Ein weiteres Ziel ist die gezielte Förderung von Frauen am Arbeitsmarkt. Nationalrätin Erasim und Bezirksfrauenvorsitzende Musil betonen die Notwendigkeit einer breiten Maßnahmenpalette, die speziell auf Frauen zugeschnitten ist. Neben mehr Frauenprojekten beim Arbeitsmarktservice (AMS) sind auch gezielte Ausbildungsprogramme und individuelle Beratungen wichtig, sowohl beim Berufseinstieg als auch beim Wechsel in neue Branchen. „Gerade jetzt, wo die Arbeitslosigkeit wieder steigt, darf bei Frauenprojekten des AMS nicht gespart werden. Im Gegenteil: Wir brauchen gezielte Frauenprogramme, um den Zugang zu mehr Berufsmöglichkeiten zu schaffen“, fordern die Politikerinnen.
Rechtsanspruch auf kostenlose Kinderbetreuung
Um Frauen langfristig zu stärken, setzt sich die SPÖ außerdem für einen Rechtsanspruch auf einen kostenlosen ganztägigen Kinderbetreuungsplatz ab dem ersten Lebensjahr ein. Das Ziel: Weniger Schließtage, längere Öffnungszeiten und kleine Gruppen sowie bessere Arbeitsbedingungen und Bezahlung für Elementarpädagog*innen. In der gesamten Region sollen flächendeckend hohe Standards und gleiche Bedingungen herrschen, sodass jedes Kind in seiner Nähe eine hochwertige Betreuung erhalten kann.
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