Barbie - Die Magie der Delfine (2017)
Eine Filmkritik von Rochus Wolff
Heile Plastikwelt
Wenn Sie schon immer mal knallbunte Delfine mit Wimpern und blauen Augen sehen wollten, dann ist das der richtige Film für Sie! Dummerweise laufen halt auch noch oberflächlich digitalisierte Derivate von Plastikpuppen durchs Bild, aber, hey, man soll sich doch von so Kleinigkeiten nicht abhalten lassen!
Barbie – Die Magie der Delfine ist das neueste Animations-„Abenteuer“ mit der allseits beliebten Plastikpuppe, die die Vorstellung junger Mädchen von weiblichen Idealkörpern seit Jahrzehnten verkorkst. Man muss aber, das sei gleich vorweggeschickt, Barbie nicht doof finden, um den Film furchtbar zu finden. Das Beste, was man von Barbie – Die Magie der Delfine sagen kann: Er ist mit 63 Minuten gnadenvoll kurz.
Und doch voll so viel Magie! Ken, der sehr keusche Freund von Barbie, macht ein Praktikum in einer meeresbiologischen Forschungsstation. Und weil die so schön in der Südsee liegt – ein plastikbuntes Urlaubsresort ist gleich nebenan – kommt Barbie ihn dort mit ihren Schwestern Skipper, Stacie und Chelsea sowie ihren vier kleinen Hunden besuchen. Alle sind niedlich! Das Wasser ist blau und nur leicht gewellt, außerdem stets ebenso klar und durchsichtig wie alle Nebenfiguren. Kens Chefin Marlo sieht man schon am strengen Blick (und vielleicht auch den kurzen Haaren) an, dass sie nichts Gutes im Schilde führt.
Ihr Team hat nämlich einen der sehr seltenen „Juwelendelfine“ gefangen, und sie will ihn nun verkaufen – der ist darüber jedoch sehr traurig, was seinem Gesicht deutlich zu entnehmen ist. Es dürfte einer der seltenen Momente der Filmgeschichte sein, in denen ein Meeressäuger eine ausdrucksstärkere Mimik besitzt als alle menschlichen Figuren.
Der Delfin „Smaragd“ gehört zu einer Familie von Juwelendelfinen, die jetzt alle traurig schauen, und deren beste Freundin eine Meerjungfrau ist, die sich – schwuppdiwupp – mit einer magischen Muschel menschliche Beine anzaubern kann. Natürlich freundet sie sich mit Barbie an und geht mit ihr auch zum Frühstücksbuffet, wo sie sich – welch köstlicher Scherz! – ob eines Sandwiches fragt, ob man denn Sand wirklich essen könne?
Das Drehbuch hebt sich keinen Zentimeter weit über dieses Niveau. Die Dialoge sind furchtbar, der Konflikt ist monströs langweilig, es gibt keinerlei Ambivalenzen oder charakterliche Tiefen. Barbie und ihre Schwestern sind gut und vage modern (Skipper führt ein Fotoblog!), die Farben natürlich poppig; aber nichts hat hier Textur oder ist auch nur interessant.
Vordergründig scheint Barbie – Die Magie der Delfine sich für den Erhalt der Natur, die Rettung der bedrohten Tierwelt einzusetzen – und in der Tat heben auch die Marketing-Unterlagen zum Film auf diese Interpretation ab. Allerdings steht halt eine fiktionale Tierart nebst Meerjungfrau im Fokus, der Film von Conrad Helten eröffnet keinerlei größere Perspektive auf das Thema Umweltschutz. Im Gegenteil, Konsum und Besitz (immer in der Form von Spielzeug, das für Barbie auch als Plastikmüll erhältlich ist) sind hier stets selbstverständlicher Teil von Barbies Leben – Tauchen, ein eigenes Motorboot, die Reise in die Südsee … keine Reflektion nirgends, nicht im eher desinteressiert animierten Wasser und in den leeren Plastikköpfen sowieso nicht.
Schon vor über vier Jahren hatte ich in Bezug auf verschiedene Barbie-Filme in einer ausführlichen Analyse geschrieben: „Die Vorurteile und Befürchtungen, sie sind alle wahr.“ An dieser Feststellung gibt es nichts zu korrigieren.
Und doch voll so viel Magie! Ken, der sehr keusche Freund von Barbie, macht ein Praktikum in einer meeresbiologischen Forschungsstation. Und weil die so schön in der Südsee liegt – ein plastikbuntes Urlaubsresort ist gleich nebenan – kommt Barbie ihn dort mit ihren Schwestern Skipper, Stacie und Chelsea sowie ihren vier kleinen Hunden besuchen. Alle sind niedlich! Das Wasser ist blau und nur leicht gewellt, außerdem stets ebenso klar und durchsichtig wie alle Nebenfiguren. Kens Chefin Marlo sieht man schon am strengen Blick (und vielleicht auch den kurzen Haaren) an, dass sie nichts Gutes im Schilde führt.
Ihr Team hat nämlich einen der sehr seltenen „Juwelendelfine“ gefangen, und sie will ihn nun verkaufen – der ist darüber jedoch sehr traurig, was seinem Gesicht deutlich zu entnehmen ist. Es dürfte einer der seltenen Momente der Filmgeschichte sein, in denen ein Meeressäuger eine ausdrucksstärkere Mimik besitzt als alle menschlichen Figuren.
Der Delfin „Smaragd“ gehört zu einer Familie von Juwelendelfinen, die jetzt alle traurig schauen, und deren beste Freundin eine Meerjungfrau ist, die sich – schwuppdiwupp – mit einer magischen Muschel menschliche Beine anzaubern kann. Natürlich freundet sie sich mit Barbie an und geht mit ihr auch zum Frühstücksbuffet, wo sie sich – welch köstlicher Scherz! – ob eines Sandwiches fragt, ob man denn Sand wirklich essen könne?
Das Drehbuch hebt sich keinen Zentimeter weit über dieses Niveau. Die Dialoge sind furchtbar, der Konflikt ist monströs langweilig, es gibt keinerlei Ambivalenzen oder charakterliche Tiefen. Barbie und ihre Schwestern sind gut und vage modern (Skipper führt ein Fotoblog!), die Farben natürlich poppig; aber nichts hat hier Textur oder ist auch nur interessant.
Vordergründig scheint Barbie – Die Magie der Delfine sich für den Erhalt der Natur, die Rettung der bedrohten Tierwelt einzusetzen – und in der Tat heben auch die Marketing-Unterlagen zum Film auf diese Interpretation ab. Allerdings steht halt eine fiktionale Tierart nebst Meerjungfrau im Fokus, der Film von Conrad Helten eröffnet keinerlei größere Perspektive auf das Thema Umweltschutz. Im Gegenteil, Konsum und Besitz (immer in der Form von Spielzeug, das für Barbie auch als Plastikmüll erhältlich ist) sind hier stets selbstverständlicher Teil von Barbies Leben – Tauchen, ein eigenes Motorboot, die Reise in die Südsee … keine Reflektion nirgends, nicht im eher desinteressiert animierten Wasser und in den leeren Plastikköpfen sowieso nicht.
Schon vor über vier Jahren hatte ich in Bezug auf verschiedene Barbie-Filme in einer ausführlichen Analyse geschrieben: „Die Vorurteile und Befürchtungen, sie sind alle wahr.“ An dieser Feststellung gibt es nichts zu korrigieren.
Barbie - Die Magie der Delfine (2017)
Wenn Sie schon immer mal knallbunte Delfine mit Wimpern und blauen Augen sehen wollten, dann ist das der richtige Film für Sie! Dummerweise laufen halt auch noch oberflächlich digitalisierte Derivate von Plastikpuppen durchs Bild, aber, hey, man soll sich doch von so Kleinigkeiten nicht abhalten lassen!
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Meinungen
Der Film ist der Hammer , ich freue mich schon auf den Film