Start Wirtschaft Embracer-Aktie erstmals ohne Asmodee-Anteil (Update)

Embracer-Aktie erstmals ohne Asmodee-Anteil (Update)

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Nach der Abspaltung von der Embracer Group wird Asmodee ab 2025 an der Börse in Stockholm gehandelt (Abbildung: Embracer Group)
Nach der Abspaltung von der Embracer Group wird Asmodee ab 2025 an der Börse in Stockholm gehandelt (Abbildung: Embracer Group)

Asmodee bekommt eine Art Mitgift für den Start in die Eigenständigkeit: Die Noch-Konzernmutter Embracer investiert einen Teil der Easybrain-Erlöse.

Update vom 4. Februar 2025: Der Embracer-Aktienkurs fällt am Dienstagmorgen steil nach unten: Gegenüber dem gestrigen Schlusskurs von über 20 € geht es auf unter 12 € – ein Minus von 44 Prozent.

Doch für den Vorgang gibt es eine einfache Erklärung: Ab dem heutigen Tag ist Asmodee nicht mehr in der Embracer-Aktie enthalten – ab Freitag wird der Brettspielhersteller dann separat an der Börse gehandelt.


Update vom 27. Januar 2025: Als „wichtigen Meilenstein für Embracer-Aktionäre“ bezeichnet Embracer-CEO und Asmodee-Chairman Lars Wingefors die Abspaltung samt Börsengang des Brettspiel-Spezialisten Asmodee: Die Class-B-Aktie wird ab dem 7. Februar 2025 an der Nasdaq Stockholm gehandelt. Bestehende Embracer-Aktien werden im Verhältnis 1:1 umgewandelt (betrifft auch Class A-Anteile).

Asmodee ist der erste von drei Geschäftsbereichen, der aus der Embracer Group herausgelöst wird – im nächsten Schritt folgt Coffee Stain & Friends inklusive THQ Nordic samt Töchtern. Der verbleibende Konzern wird in Middle-Earth & Friends umbenannt und umfasst unter anderem den Münchener Publisher Plaion inklusiv Marken wie Dead Island, Tomb Raider und Der Herr der Ringe (siehe Info-Grafik unten).


Asmodee: Embracer-Kapitalspritze vor Ausgliederung

Meldung vom 19. November 2024: Aus 1 mach 3: Im April hat die schwedische Embracer Group die Aufspaltung in drei rechtlich eigenständige, börsennotierte Unternehmen bekannt gegeben. Den Anfang macht die Asmodee Group, die zu den weltweit bedeutendsten Anbietern von Brettspielen, Trading Card-Systemen und Spiele-Apps gehört.

Der üppige Katalog umfasst 23 Studios und mehr als 300 Marken, darunter 7 Wonders, Ride, Exploding Kittens und Catan sowie Lizenzen wie Game of Thrones, Der Herr der Ringe und Star Wars. Umsatz 2023: rund 1,3 Mrd. €. Embracer hatte den hochprofitablen Brettspiel-Spezialisten Asmodee im Jahr 2021 für umgerechnet 2,75 Mrd. € erworben.

Die neue Eigenständigkeit außerhalb der Strukturen des Mutterkonzerns soll Asmodee in die Lage versetzen, aus eigener Kraft weiter wachsen zu können – auch durch Zukäufe. Dafür wurden nun die finanziellen Voraussetzungen geschaffen: Denn im Vorfeld des heutigen Capital Markets Day in Stockholm hat die Embracer Group angekündigt, Teile des Erlöses aus dem Verkauf der Mobilegames-Sparte Easybrain in Asmodee zu investieren.

Das Paket in Höhe von 400 Mio. € soll das Eigenkapital stärken und die immense Schuldenlast von zuletzt 893 Mio. € abschmelzen; zu den Gläubigern zählen unter anderem J. P. Morgan, BNP Paribas und die Société Générale. Parallel hat Asmodee die kurz- und mittelfristigen Ziele bekräftigt: Angestrebt wird eine EBITDA-Marge jenseits von 18 Prozent. Noch vor Jahresende soll eine außerordentliche Hauptversammlung zur Vorbereitung des Börsengangs im 1. Quartal 2025 einberufen werden.

Alle verbliebenen Embracer-Sparten werden auf zwei neue Gesellschaften aufgeteilt: Coffee Stain & Friends sowie Middle-Earth Enterprises & Friends. Von der Maßnahme unmittelbar betroffen sind auch die Tochterunternehmen im deutschsprachigen Raum, darunter der Wiener Publisher THQ Nordic und der Münchener Spielehersteller Plaion (Analyse und Hintergrund).

Die Embracer Group zerfällt in drei eigenständige Unternehmen: Asmodee, Coffee Stain und Middle-Earth Enterprises (Stand: 25.4.204)
Die Embracer Group zerfällt in drei eigenständige Unternehmen: Asmodee, Coffee Stain und Middle-Earth Enterprises (Stand: 25.4.204)