So sei etwa der Aufbau staatlicher Institutionen und Strukturen in Afghanistan nicht besonders gut gelungen. Scholz wurde befragt, weil er zur Zeit des überstürzten Abzugs der Bundeswehr vor drei Jahren Finanzminister und Vizekanzler der Großen Koalition war.
Kramp-Karrenbauer bedauert "schleppende Aufnahme" afghanischer Ortskräfte
Gehört wurde auch die damalige Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer. Sie drückte ihr Bedauern über die schleppende Aufnahme ehemaliger afghanischer Bundeswehr-Ortskräfte in Deutschland nach der Machtübernahme der Taliban aus. Es bleibe die Frage, ob man weniger von ihnen bei der Evakuierung hätte zurücklassen müssen, wenn der Kreis der Aufnahmeberechtigten früher erweitert worden wäre. Im Dezember sollen Ex-Außenminister Maas und die frühere Bundeskanzlerin Merkel befragt werden. Der Ausschuss soll die Umstände der militärischen Evakuierungsaktion aus Kabul im August 2021 aufklären.
5.347 Menschen wurden aus Afghanistan gebracht
Die Bundeswehr hatte 2021 nach fast 20 Jahren die letzten Soldatinnen und Soldaten aus Afghanistan abgezogen. Sie beteiligte sich im August des Jahres noch an der Evakuierungsoperation von deutschen Staatsangehörigen und Ortskräften. Grund dafür war die sich abzeichnende Machtübernahme der Taliban nach dem Abzug der internationalen Streitkräfte. Laut Bundeswehr wurden insgesamt 5.347 Menschen außer Landes gebracht, viele Ortskräfte mussten wegen der Sicherheitslage aber zurückgelassen werden.
Diese Nachricht wurde am 15.11.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.