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Wenn du deine Ausbildung erfolgreich abschließen möchtest, kommst du um eine Sache nicht herum: das Berichtsheft. Hier dokumentierst du als Azubi, was du in deiner Ausbildung so machst und was du so lernst.
Wie genau du es führst und warum das Azubiheft überhaupt so wichtig ist, erfährst du hier. Du bekommst wertvolle Tipps und praktische Beispiele, die dir das Schreiben deines Berichtshefts enorm erleichtern.
Außerdem haben wir praktische Word-Vorlagen für dein Berichtsheft. Hier ist die Vorlage für einen Wochenbericht – Muster für Deckblatt und Tagesbericht findest du weiter unten auf dieser Seite.
Das Berichtsheft ist eine Art Tagebuch für Azubis. Alles, was du während der Ausbildung lernst und machst, schreibst du hier auf. Du führst quasi Protokoll über deine Ausbildungszeit. Vielleicht kennst du auch eher die Begriffe Ausbildungsnachweis oder Azubiheft. So wird das Berichtsheft auch genannt.
Es gibt mehrere Varianten des Berichtshefts. Frag zu Beginn deiner Ausbildung am besten deinen Ausbilder oder deine Ausbilderin, welche Form gewünscht wird. Vielleicht wird dir auch die Wahl überlassen. Dann überleg einfach, was für dich am besten ist.
Dass Azubis ein Berichtsheft schreiben müssen, ist offiziell im Berufsbildungsgesetz festgehalten.
Jeder Auszubildende ist dazu verpflichtet, so „einen schriftlichen oder elektronischen Ausbildungsnachweis zu führen“ (BBiG, §13, Nr. 7). Auch in der Ausbildungsordnung deines Ausbildungsberufs sollte es stehen. Du brauchst es auch, um am Ende an der Abschlussprüfung teilzunehmen – ohne geht’s nicht.
Dein Ausbilder ist dazu verpflichtet, dich „zum Führen der Ausbildungsnachweise nach § 13 Satz 2 Nummer 7 anzuhalten und diese regelmäßig durchzusehen“ (BBIG, §14 Absatz 2).
Das Berichtsheft dient offiziell als Nachweis darüber, welche Inhalte während der Ausbildung vermittelt wurden. Was du gelernt hast – und auch, was dir im Betrieb vielleicht nicht beigebracht wurde – bleibt so nachvollziehbar und überprüfbar. Bei Streitigkeiten zwischen Ausbildungsbetrieb und Azubi kann das Berichtsheft dann zum Beispiel als Protokoll dienen.
Wenn du es gewissenhaft führst, kann dir das Berichtsheft auch bei der Vorbereitung auf deine Prüfungen helfen. Du prägst dir den Lernstoff schon während der Ausbildung ein, indem du deinen Alltag im Betrieb oder in der Berufsschule reflektierst, ordnest und zusammenfasst. Du wirst fit darin, Arbeitsprozesse zu dokumentieren – was jeder Azubi lernen sollte.
Ja, das Schreiben des Berichtshefts fällt unter Arbeitszeit! Du darfst es also während der Arbeitszeit im Betrieb schreiben und musst dich nicht zu Hause noch dransetzen. Das ist auch offiziell festgehalten: „Den Auszubildenden ist Gelegenheit zu geben, den Ausbildungsnachweis am Arbeitsplatz zu führen“ (BBIG, §14 Absatz 2).
Genau wie du dazu verpflichtet bist, das Berichtsheft zu führen, ist es Aufgabe deines Ausbilders, das Heft regelmäßig zu kontrollieren. Im Klartext heißt das: Einmal in der Woche, mindestens aber einmal im Monat, prüft der Ausbilder deine Angaben und bestätigt die Richtigkeit durch seine Unterschrift. Dieser Rhythmus wird zumindest empfohlen.
Natürlich kann es sein, dass dein Chef das nicht so genau nimmt und das Heft seltener kontrolliert. Sprecht am besten zu Beginn der Ausbildung ab, wie ihr das am besten handhabt.
Und frag auch ruhig mal nach, wenn du das Gefühl hast, dass dein Ausbilder das Berichtsheft nicht so richtig auf dem Schirm hat. Es ist nämlich auch seine Aufgabe, Tipps und Verbesserungsvorschläge zu geben.
Grundsätzlich gilt: Schreib regelmäßig am Berichtsheft und nicht erst am Ende der Ausbildung. Du kennst das vielleicht noch vom Praktikumsbericht aus der Schule ‒ schon nach ein paar Wochen verblassen die Erinnerungen und es fällt einem schwer, sich den genauen Tagesablauf wieder ins Gedächtnis zu rufen.
Entscheidest du dich für einen Tagesbericht, wirst du mit der Zeit nicht länger als fünf bis zehn Minuten pro Eintrag brauchen. Dabei beschreibst du pro Texteinheit, was du an einem Tag so gemacht und gelernt hast. Plan für einen Wochenbericht 20 bis 30 Minuten ein.
Unser Tipp: Mach dir am besten täglich kurze Notizen. Das geht auch am Handy! Wenn du dich dann einmal in der Woche an deine Berichte setzt, kannst du alles stressfrei nachtragen.
Übrigens: Auch wenn du während deiner Ausbildung im Ausland bist, beispielsweise im Zuge eines Auslandspraktikums, musst du dein Berichtsheft trotzdem weiterführen.
Im Ausbildungsvertrag sollte stehen, ob du deinen Ausbildungsnachweis handschriftlich, digital oder online führen sollst. Sprich das Thema also möglichst früh an, wenn das nicht der Fall ist.
Die handschriftliche Variante ist der Klassiker: Du füllst das Heft mit Stift und Papier aus und kannst es direkt zur Kontrolle abgeben. Ein digitales Berichtsheft wird oft als Word-Dokument geführt – das spart Papier und ist einfach zu speichern. Die moderne Methode, die immer mehr zum Einsatz kommt, ist das Online-Berichtsheft. Das führst du in einer speziellen App oder auf einer Online-Plattform. Hier kannst du deine Einträge leicht bearbeiten und direkt mit deinem Ausbilder teilen.
Wofür das Azubiheft überhaupt gut ist und ob du es handschriftlich oder online führst, haben wir geklärt. Aber jetzt mal ganz einfach gefragt: Wie schreibt man so ein Berichtsheft denn jetzt? Und was gehört da eigentlich rein?
Ein Berichtsheft sollte alle relevanten Tätigkeiten und Erfahrungen während deiner Ausbildung dokumentieren. Das umfasst:
Neben deinen Berichten kommen in den Ausbildungsnachweis übrigens noch ein Deckblatt und eine Kopie deiner Ausbildungsordnung. Wenn du mal krank warst und deshalb nicht zur Arbeit oder zur Berufsschule gehen konntest, notier das auch so im Berichtsheft. Und denk dran, die Ausbildungsweise zu unterschreiben! Bist du noch keine 18, machen das deine Eltern.
Auf jeder Seite sollte dein Name, das Ausbildungsjahr und der Berichtszeitraum stehen. Wenn du täglich Berichte schreibst, kommt da also der Tag hin, den du beschreibst. Entscheidest du dich für die Wochen-Variante, gib an, um welche Woche es sich handelt.
Übrigens: Auf dieser Seite findest du auch anschauliche Beispiele und praktische Word-Vorlagen für dein Berichtsheft!
Es gibt keine allgemeingültige Regelung, ob ein Berichtsheft als Fließtext oder auch in Stichpunkten geschrieben sein muss. Mach es also so, wie es dein Ausbildungsbetrieb bevorzugt. Ist das egal, nimm das, was für dich besser funktioniert. Beide Varianten haben ihre Vorteile:
Die Vergangenheitsform (Präteritum) ist die gängige Zeitform für Berichtshefte von Azubis. Klar: Die Tätigkeiten, die du beschreibst, sind ja auch alle bereits abgeschlossen. Beispiel: „Ich habe die Lagerbestände geprüft und Bestellungen vorbereitet.“
Hier gibt es keine allgemeingültige Regelung. Ganz allgemein gesagt: Dein Berichtsheft sollte so ausführlich sein, dass jemand, der nicht dabei war, versteht, was du gelernt hast und welche Aufgaben du übernommen hast. Es muss nicht in epischer Breite geschrieben sein. Konzentriere dich lieber auf das Wesentliche und stelle sicher, dass du alle relevanten Informationen vermittelst. Wie ausführlich dein Azubiheft sein sollte, hängt zum Beispiel auch davon ab, wie vielfältig deine Aufgaben sind oder ob du jeden Tag denselben Tagesablauf hast.
Die Frage, ob du dein Berichtsheft in Form von Tagesberichten, Wochenberichten oder Monatsberichten schreibst, solltest du zu Beginn der Ausbildung mit deinem Ausbilder oder deiner Ausbilderin abklären. Wenn die Form egal ist, kannst du selbst entscheiden, welche Art für dich die beste ist.
Der Wochenbericht wird mit Abstand am häufigsten genutzt. Er bietet einen guten Überblick über die wöchentlichen Tätigkeiten und ist für Ausbilder leichter zu überprüfen. Wochenberichte bieten sich an, wenn du eine Zusammenfassung der wichtigsten Tätigkeiten der Woche geben möchtest.
Der Monatsbericht hingegen kommt so gut wie gar nicht zum Einsatz, da er kaum Details zulässt. Monatsberichte sind nützlich, wenn deine Aufgaben über längere Zeiträume hinweg ähnlich sind und du einen Überblick über deine Fortschritte im Monat geben möchtest.
Tagesberichte sind ideal, wenn du täglich viele unterschiedliche Aufgaben erledigst und diese detailliert dokumentieren möchtest.
Ein Tagesbericht im Berichtsheft dokumentiert detailliert, was du an einem bestimmten Tag gemacht hast. Beginne mit dem Datum und beschreibe dann deine Aufgaben Schritt für Schritt.
Zum Beispiel: „Am 15. August 2024 habe ich den Kundensupport betreut, Anfragen beantwortet und ein neues Ticketsystem eingeführt.“
Nutze Stichpunkte oder kurze Sätze, um die Abläufe klar darzustellen. Der Fokus liegt darauf, jede Tätigkeit genau zu beschreiben und zu erklären, was du dabei gelernt hast.
Ein Wochenbericht fasst die wichtigsten Aufgaben und Erfahrungen der Woche zusammen. Notiere dir jeden Tag, was du gemacht hast, und erstelle am Ende der Woche einen Bericht.
Beginne mit einer kurzen Einleitung: „In der Woche vom 14. bis 18. August 2024 habe ich mich hauptsächlich mit der Einführung eines neuen Ticketsystems beschäftigt.“ Danach folgt eine Zusammenfassung der täglichen Aufgaben. Schließe den Bericht mit einem Fazit ab, das deine wichtigsten Erkenntnisse zusammenfasst.
Ein Monatsbericht gibt einen Überblick über alle Tätigkeiten und Fortschritte innerhalb eines Monats. Beginne mit einer kurzen Zusammenfassung der Hauptaufgaben des Monats: „Im August 2024 habe ich mich auf den Kundensupport und die Einführung eines neuen Ticketsystems konzentriert.“
Anschließend beschreibst du die wichtigsten Projekte und Ergebnisse. Schließe den Bericht mit einer Reflexion ab: „Durch die Aufgaben habe ich meine Kommunikationsfähigkeiten verbessert und ein besseres Verständnis für die Systemintegration erlangt.“
Berichtstyp | Beschreibung | Ideal für |
---|---|---|
Tagesbericht | Dokumentation der täglichen Aufgaben | Abwechslungsreiche Aufgaben, detailorientierte Berichte |
Wochenbericht | Zusammenfassung der Tätigkeiten der Woche | Routineaufgaben mit wöchentlichen Highlights |
Monatsbericht | Überblick über monatliche Entwicklungen | Langfristige Projekte und Aufgaben mit wenig Abwechslung |
Das Deckblatt eines Berichtshefts ist der erste Eindruck, den dein Ausbilder oder Prüfer erhält. Es sollte daher alle wichtigen Informationen klar und strukturiert darstellen. Das Design kann schlicht gehalten sein, aber es sollte ordentlich und übersichtlich wirken.
Folgende Elemente gehören auf das Deckblatt:
Wie das aussehen kann, siehst du in unserer Vorlage für dein Berichtsheft-Deckblatt:
Beispiel Tagesbericht (Kfz-Mechatroniker)
Ausbildungsnachweis Nr.: 123
Name: Max Mustermann
Abteilung: Werkstatt
Ausbildungswoche: 35
Ausbildungsjahr: 2
Wochentag | Aufgaben | Unterrichtsinhalte | Besondere Ereignisse etc. |
---|---|---|---|
Montag | Ölwechsel an einem VW Golf durchgeführt, Reifenwechsel | Wartung und Inspektion | Kundenfeedback war sehr positiv |
Dienstag | Diagnose und Behebung eines Motorproblems bei einem Audi A4 | Motorentechnik | Werkstattleitung hat Feedback zur Diagnose gegeben |
Mittwoch | Bremsenwechsel bei einem Mercedes-Benz C-Klasse | Bremssysteme | Keine besonderen Ereignisse |
Donnerstag | Austausch der Zündkerzen an einem Opel Corsa | Zündsysteme | Kollege hat bei einer Fehlersuche geholfen |
Freitag | Inspektion und Diagnose einer Elektronikstörung bei einem BMW 3er | Kfz-Elektronik | Kundenauftrag besonders zeitkritisch |
Datum: 23.08.2024
Unterschrift Auszubildender: Max Mustermann
Unterschrift Ausbildender: Herr Meier
Beispiel Wochenbericht (Kfz-Mechatroniker)
Ausbildungsnachweis Nr.: 123
Name: Max Mustermann
Abteilung: Werkstatt
Ausbildungswoche: 35
Ausbildungsjahr: 2
Betriebliche Tätigkeiten:
Besondere Ereignisse:
Unterrichtsthemen (Berufsschule):
Datum: 23.08.2024
Unterschrift Auszubildender: Max Mustermann
Unterschrift Ausbildender: Herr Meier
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