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Info
Elektronische Musik hat viele Klangfarben – von experimentell oder ambient über harte Industrial-Sounds bis zu ordentlich tanzbarer Musik. Angefangen hat alles mit dem Beginn des 20. Jahrhunderts, als elektronisch erzeugte Töne brennend erwartet wurden. Als die entsprechenden Instrumente in den 1950ern technisch besser wurden, experimentierten damit erst einmal vor allem Künstler der Neuen Musik. In den späten 1960ern trat der Synthesizer in der Popmusik seinen Siegeszug an – dank Transistortechnik war er besser und vor allem transportabel geworden. Durch Psychedelic Rock und Progressive Rock wurde erstmals ganze Musikgenres durch die neue Technik geprägt. Die Krautrocker aus Deutschland setzten Synthesizer und Mellotrone ein, um ihre repetitiven Klänge zu produzieren und wurden damit zu den Urvätern der elektronischen Tanzmusik -– allen voran Kraftwerk. Derweil experimentierte Brian Eno in England mit Ambient. In den 1980ern beeinflusste die elektronische Klangerzeugung den Sound des Mainstream stark. New Wave nutzte ausgiebig Synthesizer, Hip-Hop arbeitete mit elektronisch erzeugten Samples und es entwickelten sich rein elektronisch produzierte Genres wie House und Techno. Diese neue elektronische Tanzmusik erreichte in der Rave-Szene der frühen 1990er ihren Höhepunkt und eroberte die Clubs. Berlin, nach der Wende für einige Jahre eine Kulturszene am Rande der Anarchie, rückte in den internationalen Fokus. Wie zuvor schon im Dancehall und Hip-Hop wurde der DJ und Produzent zum Künstler und zum Star. Die Musik wurde komplett auf Rechnern erstellt, als die entsprechende Software auf den Markt kam und immer weitere Möglichkeiten bot. Programme wie Ableton Live verwandelten den Laptop in den 2000ern selber zu einem Instrument, dass der DJ vor seinem Publikum spielen kann, und Final Scratch ermöglichte Live-DJ-ing. Die Stars kommen aus Europa, Nordamerika und Japan. Auch Labels wie das auf Minimal Techno spezialisierte Kompakt-Label aus Deutschland konnten sich international etablieren.