nachweisen
Erscheinungsbild
nachweisen (Deutsch)
[Bearbeiten]Person | Wortform | |||
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Präsens | ich | weise nach | ||
du | weist nach | |||
er, sie, es | weist nach | |||
Präteritum | ich | wies nach | ||
Konjunktiv II | ich | wiese nach | ||
Imperativ | Singular | weise nach! | ||
Plural | weist nach! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
nachgewiesen | haben | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:nachweisen
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Worttrennung:
- nach·wei·sen, Präteritum: wies nach, Partizip II: nach·ge·wie·sen
Aussprache:
- IPA: [ˈnaːxˌvaɪ̯zn̩]
- Hörbeispiele: nachweisen (Info)
Bedeutungen:
- [1] oft Wissenschaft: mit Versuchen oder wissenschaftlichen Methoden eine Behauptung oder Theorie bestätigen; zeigen, dass etwas wahr/richtig oder falsch ist
- [2] zeigen, dass man etwas hat oder kann (oft mit Papieren/Dokumenten/Zeugnissen)
- [3] vor der Polizei/Staatsanwaltschaft/Gericht: zeigen, dass jemand etwas getan oder unterlassen hat
Herkunft:
- gebildet aus der Partikel nach als Verbzusatz und dem Verb weisen
Sinnverwandte Wörter:
Beispiele:
- [1] Alkohole kann man mit der Lucas-Probe nachweisen.
- [1] „Auf stark geräucherter Räucherware wurden auch cancerogene polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe nachgewiesen (z.B. Benzpyren).“[1]
- [1] Dem Radprofi wurde Doping nachgewiesen. Er wurde disqualifiziert.
- [1] [Physik-Nobelpreis: Der japanische Klimamodellierer Syukuro] „Manabe wies nach, wie ein erhöhter Kohlendioxidgehalt in der Atmosphäre zu einem Anstieg der Temperaturen an der Erdoberfläche führt.“[2]
- [1] „Das Team um Dominique de Quervain von der Universität Zürich wies nach, dass Rache das "dorsale Striatum" aktiviert, ein Hirnzentrum für freudige Empfindungen und emotionale Belohnung.“[3]
- [1] „Vor der Entdeckung der Marshschen Probe war Arsen ein beliebtes Mordgift, da es sich nur schwer nachweisen ließ.“[4]
- [1] […] „»Affenpocken heißen so, weil sie 1958 zum ersten Mal in einer Affenkolonie nachgewiesen wurden.«“[5]
- [1] „Auch in Nordamerika, Lateinamerika und Australien wurden Erkrankungen mit Affenpocken nachgewiesen.“[6]
- [1] „Bevor die Virusvariante Omikron Anfang Dezember auch in den USA zu grassieren begann, konnte lediglich bei einem Drittel der Bürger eine überstandene Corona-Infektion nachgewiesen werden.“[7]
- [1] „Als Räuber adulter Asiatischer Tigermücken wurden in Malaysia verschiedene Webspinnenarten nachgewiesen.“[8]
- [1] [Klimawandel macht krank:] „In mehr als 3000 Einzelfällen konnte ein Zusammenhang nachgewiesen werden.“[9]
- [1] „Aufgrund des hohen Bedarfs fand auch ein Handel mit Blei über weite Strecken statt, der sich unter anderem durch Inschriften auf römischen Bleibarren nachweisen lässt.“[10]
- [1] „Wenn im Weißpigment eines alten Gemäldes Titanweiß nachgewiesen wird, handelt es sich offensichtlich um eine Fälschung.“[11]
- [2] Er konnte seine Kenntnisse in der Prüfung nachweisen.
- [2] Wenn in Deutschland Eltern für ihre Kinder keine Masernimpfung nachweisen können, kommen diese nicht in den Kindergarten.
- [2] [Schlagzeile:] „Schluss mit Greenwashing: Nachhaltigkeit soll nachgewiesen werden“[12]
- [1] [Spiegelaffäre 1962:] „Ahlers wies nach, dass die Bundesregierung auf den Fall eines Angriffs des Warschauer Paktes mit atomaren Waffen unzureichend vorbereitet gewesen wäre“ […].[13]
- [3] Man konnte ihm den Diebstahl nicht nachweisen.
- [3] Die Staatsanwaltschaft wies nach, dass der Angeklagte zum Zeitpunkt der Tat am Tatort war.
- [3] […] „»Die Kinder, die überleben, haben Hautausschlag und Atemwegserkrankungen wegen der Feinstaubbelastung, all das haben wir auch vor Gericht nachgewiesen«, sagt die Menschenrechtsanwältin.“[14]
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] mit Substantiv: jemandem einen Fehler nachweisen
- [1] mit Substantiv: einen Effekt / Zusammenhang nachweisen, das Gegenteil nachweisen, den Nutzen von etwas nachweisen, eine Veränderung nachweisen
- [1] mit Substantiv: ein (chemisches) Element / Gift / Molekül nachweisen, eine Substanz nachweisen, Doping / die Einnahme verbotener Substanzen nachweisen, Amphetamine / Haschisch / Heroin / Marihuana / Kokain / Koks / Steroide nachweisen, im Erbgut nachweisen, die Herkunft von etwas nachweisen
- [1] mit Substantiv: die Bahn / Existenz eines Asteroiden / Mondes / Planeten / Sterns nachweisen
- [1] mit Substantiv: eine Blutvergiftung / (bakterielle) Infektion / Krankheit / Sepsis nachweisen, ein Virus nachweisen, einen Erreger nachweisen, Krebs / Krebszellen nachweisen
- [1] mit Substantiv: im Labor nachweisen
- [1] mit Substantiv: die (wissenschaftliche) Studie weist nach
- [2] mit Substantiv: der Forscher / die Forscherin / das Forscherteam / der Wissenschaftler / die Wissenschaftlerin weist nach
- [1] mit Adjektiv: etwas erstmals nachweisen
- [1] mit Adjektiv: etwas bibliografisch / chemisch / empirisch / experimentell / historisch / mathematisch / statistisch / wissenschaftlich nachweisen
- [2] mit Substantiv: einen Arbeitsplatz / Wohnsitz nachweisen, ein Einkommen nachweisen
- [2] mit Substantiv: eine Bescheinigung nachweisen, seine Identität nachweisen
- [2] mit Substantiv: einen Fortschritt nachweisen
- [2] mit Substantiv: eine Ausbildung nachweisen, ein Studium nachweisen
- [2] mit Substantiv: seine Fähigkeiten / Kompetenz / Leistungsfähigkeit / Qualifikation / Sachkunde nachweisen
- [2] mit Substantiv: seine Deutschkenntnisse / Englischkenntnisse / Französischkenntnisse / Spanischkenntnisse nachweisen
- [2] mit Substantiv: seine Bedürfigkeit nachweisen
- [2] mit Substantiv: der Antragsteller weist nach
- [2] mit Adjektiv: mündlich / schriftlich nachweisen
- [3] mit Substantiv: jemandem eine Körperverletzung / Lüge / Tat / Tatbeteiligung nachweisen, jemandem einen Bruch / Diebstahl / Einbruch / Mord nachweisen, jemandem die Tötung von jemandem nachweisen, ein Massaker nachweisen, jemandem Korruption / Steuerhinterziehung / Veruntreuung nachweisen
- [3] mit Substantiv: jemandem ein Fehlverhalten / Verschulden nachweisen, jemandem Vorsatz nachweisen
- [3] mit Substantiv: der Fahnder / Kläger / Polizist / Staatsanwalt / die Fahnderin / Klägerin / Polizistin / Staatsanwältin weist nach, die Staatsanwaltschaft weist nach
- [3] mit Substantiv: das Gutachten / die Untersuchung weist nach
- [3] mit Adjektiv: etwas eindrucksvoll / glaubhaft / glaubwürdig / konkret / schlüssig / überzeugend / verlässlich nachweisen
- [1, 3] mit Adjektiv: etwas detailliert / direkt / eindeutig / exakt / klar / präzise / sicher / zuverlässig nachweisen
- [1, 3] mit Adjektiv: etwas hieb- und stichfest / hundertprozentig / lückenlos / stichhaltig / zweifelsfrei nachweisen
- [*] mit Adjektiv: leicht / mühelos / problemlos nachweisen
- [*] mit Adjektiv: schwer / schwerlich / unzureichend nachweisen
Wortbildungen:
- [1] Nachweis, nachweisbar, nachweislich
Übersetzungen
[Bearbeiten] [1] mit Versuchen oder wissenschaftlichen Methoden eine Behauptung oder Theorie bestätigen; zeigen, dass etwas wahr/richtig oder falsch ist
[2] zeigen, dass man etwas hat oder kann (oft mit Papieren/Dokumenten/Zeugnissen)
[3] vor der Polizei/Staatsanwaltschaft/Gericht: zeigen, dass jemand etwas getan oder unterlassen hat
- [2, 3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „nachweisen“
- [*] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7 , Seite 1189.
- [1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „nachweisen“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „nachweisen“
- [*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „nachweisen“
- [1, 2] PONS – Deutsche Rechtschreibung „nachweisen“
- [1, 2] The Free Dictionary „nachweisen“
- [1, 2] Duden online „nachweisen“
- [1, 3] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „nachweisen“ auf wissen.de
- [*] Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyte, vermehrte und verbesserte Ausgabe. Leipzig 1793–1801 „nachweisen“
- [3] Ernst Christmann (Begründer), fortgeführt von Julius Krämer, bearbeitet von Rudolf Post; unter Mitarbeit von Josef Schwing und Sigrid Bingenheimer: Pfälzisches Wörterbuch. 6 Bände und ein Beiheft. Stuttgart 1965–1998, Stichwort „nachweisen“.
- [*] Josef Müller (Bearbeiter und Herausgeber), ab Band Ⅶ herausgegeben von Karl Meisen, Heinrich Dittmaier und Matthias Zender: Rheinisches Wörterbuch. 9 Bände. Bonn und Berlin 1928–1971, Stichwort „nachweisen“.
Quellen:
- ↑ Lexikon der Biologie. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 1999 auf spektrum.de, „Räuchern“
- ↑ Alexander Freund: Auszeichnung – Physik-Nobelpreis geht an Deutschen Klaus Hasselmann und zwei weitere Forscher. In: Deutsche Welle. 5. Oktober 2021 (URL, abgerufen am 18. August 2022) .
- ↑ Wissenschaftlich bewiesen: Rache ist süß. In: Deutsche Welle. 26. August 2004 (URL, abgerufen am 18. August 2022) .
- ↑ Wikipedia-Artikel „Nachweisreaktion“ (Stabilversion)
- ↑ Simone Schirrmacher: Übertragbare Krankheiten – Faktencheck: Fünf Fakes über Affenpocken. In: Deutsche Welle. 3. Juni 2022 (URL, abgerufen am 18. August 2022) .
- ↑ Gudrun Heise: Virusinfektionen – Affenpocken sind kein Grund zur Panik, aber zur Vorsicht. In: Deutsche Welle. 24. Mai 2022 (URL, abgerufen am 18. August 2022) .
- ↑ Pandemie – Die meisten US-Bürger hatten schon Corona. In: Deutsche Welle. 27. April 2022 (URL, abgerufen am 18. August 2022) .
- ↑ Wikipedia-Artikel „Asiatische Tigermücke“ (Stabilversion)
- ↑ Tim Schauenberg: Klimawandel macht krank: drohende Gesundheitskrise weltweit. In: Deutsche Welle. 11. August 2022 (URL, abgerufen am 18. August 2022) .
- ↑ Wikipedia-Artikel „Blei“ (Stabilversion)
- ↑ Wolfgang Asselborn (Hrsg.): Chemie heute – Sekundarbereich I. Westermann Schroedel Diesterweg Schöningh Winklers GmbH, Braunschweig 2020, ISBN 978-3-507-88009-2, Seite 155
- ↑ Schluss mit Greenwashing: Nachhaltigkeit soll nachgewiesen werden. In: Deutsche Welle. 22. Juni 2022 (URL, abgerufen am 18. August 2022) .
- ↑ Geschichte – Ein Skandal erschütterte die junge Bundesrepublik. In: Deutsche Welle. (URL, abgerufen am 18. August 2022) .
- ↑ Oliver Pieper: Deutschlands schmutzige Kohle aus Kolumbien. In: Deutsche Welle. 27. Mai 2022 (URL, abgerufen am 18. August 2022) .
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