Wolfgang Steiert

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Wolfgang Steiert
Wolfgang Steiert in Willingen, 2009

Wolfgang Steiert in Willingen, 2009

Nation Deutschland Bundesrepublik BR Deutschland
Deutschland Deutschland
Geburtstag 19. April 1963
Geburtsort HinterzartenDeutschland Bundesrepublik BR Deutschland
Sterbedatum 12. Dezember 2024
Karriere
Verein SC Hinterzarten
Nationalkader seit 1981
Pers. Bestweite 163 m (Harrachov, 19. März 1983)[1]
Karriereende 1989
Medaillenspiegel
Nationale Medaillen 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
 Deutsche Meisterschaften
Silber 1986 Großschanze
Skisprung-Weltcup / A-Klasse-Springen
 Debüt im Weltcup 30. Dezember 1981
 Gesamtweltcup 40. (1985/86)
 

Wolfgang Steiert (* 19. April 1963 in Hinterzarten; † 12. Dezember 2024) war ein deutscher Skispringer und Skisprungtrainer.

Wolfgang Steiert erlernte das Spengler-Handwerk.[2]

Von 1981 bis 1988/89 war fester Bestandteil des deutschen A-Kaders. Seine internationale Karriere im Rahmen der Weltklassewettbewerbe begann er mit der Teilnahme an der Vierschanzentournee 1981/82. Am 21. Februar 1982 konnte Steiert in Travnik als Dritter seinen einzigen Podestplatz im Europacup erringen. Bei seinem ersten Springen in der Weltcup-Saison 1982/83 in Cortina d’Ampezzo landete er auf Platz 10 und gewann so zugleich seine ersten Weltcup-Punkte. Über die Jahre gelangen ihm bei kleineren Veranstaltungen vereinzelt Platzierungen unter den besten Drei, v. a. bei Sommerspringen. Nach vielen Stürzen beendete er mit nur 25 Jahren 1989 seine aktive Karriere.

1991 wurde er Trainer des deutschen B-Kaders. Er stieg 1993 auf zum Co-Trainer der Nationalmannschaft an der Seite von Reinhard Heß. Die beiden bildeten ein erfolgreiches Team, unter dem Sven Hannawald und Martin Schmitt ihre großen Erfolge feiern konnten. 2003 übernahm er schließlich die Nachfolge von Heß als Bundestrainer, wurde jedoch nach dem Ausbleiben von Erfolgen und nach Zerwürfnissen mit Michael Möllinger und Frank Löffler bereits im Oktober 2004 von Peter Rohwein abgelöst.

Steiert übernahm daraufhin die vakante Stelle als russischer Nationaltrainer. Dort gelang es ihm für das Weltcup-Team ein professionelles Umfeld zu schaffen und Athleten wie Denis Kornilow, Dmitri Ipatow oder Ilja Rosljakow zeitweise an die erweiterte Weltspitze heranzuführen. Mit Dmitri Wassiljew gelang ihm gar das Vordringen in die absolute Weltspitze. Am 24. Februar 2010 gab Steiert offiziell seinen Rücktritt als Trainer der russischen Nationalmannschaft bekannt.[3] Im November 2010 kehrte Wolfgang Steiert zum Deutschen Skiverband zurück[4] und arbeitete seither als Landestrainer Skispringen am Skiinternat Furtwangen. Zusammen mit Bundes-Nachwuchstrainer Rolf Schilli arbeitete er am Aufbau einer Frauen-Skisprungmannschaft in Baden-Württemberg.[5]

Steiert war Vater zweier Töchter. Zu seinen Hobbys zählte Golf.

Wolfgang Steiert starb am 12. Dezember 2024 nach langer Krankheit im Alter von 61 Jahren.[6]

Weltcup-Platzierungen
Saison Platz Punkte
1981/82 66. 01
1982/83 45. 11
1984/85 46. 10
1985/86 40. 15
1986/87 63. 05

Einzelnachweise

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  1. Eberhard Jurgalski, Sascha Hädrich, Luis Holuch: Personal Best List – Men. (pdf, 1,9 MB) In: skisprungschanzen.com. 12. April 2024, S. 16, abgerufen am 13. Dezember 2024.
  2. Wolfgang Steiert. In: skiclub-hinterzarten.de. Archiviert vom Original am 2. Februar 2016; abgerufen am 13. Dezember 2024.
  3. Marco Ries: Wolfgang Steiert gibt Rücktritt bekannt. In: skispringen.com. 24. Februar 2010, archiviert vom Original am 6. Januar 2015; abgerufen am 13. Dezember 2024.
  4. Marco Ries: Wolfgang Steiert bekommt Aufgabe beim DSV. In: skijumping.de. 27. Oktober 2010, archiviert vom Original am 6. Januar 2015; abgerufen am 13. Dezember 2024.
  5. Johannes Bachmann: Skispringen: „Erst kommt der Mensch, dann das Material“. In: Badische Zeitung. 7. Dezember 2012, archiviert vom Original am 5. Oktober 2013; abgerufen am 13. Dezember 2024 (Interview).
  6. Marco Ries: Mit 61 Jahren: Wolfgang Steiert verstorben. In: skispringen.com. 13. Dezember 2024, abgerufen am 13. Dezember 2024.