VfB Oldenburg

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VfB Oldenburg
Logo
Verein
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Name Verein für Bewegungsspiele
von 1897 e. V. Oldenburg
Sitz Oldenburg, Niedersachsen
Gründung 17. Oktober 1897
Farben Blau-Weiß
Mitglieder 665[1]
Präsident Helmut Jordan
Fußballunternehmen
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Name VfB Oldenburg Fußball GmbH
Gesellschafter 51,00 %: VfB Oldenburg e. V.
16,33 %: Gerald Hoppmann
16,33 %: Peter Wendeln
16,33 %: VfB-GbR
Geschäftsführer Michael Weinberg
Website vfb-oldenburg.de
Erste Mannschaft
Cheftrainer Dario Fossi
Spielstätte Marschweg-Stadion
Plätze 15.200
Liga Regionalliga Nord
2023/24 5. Platz
Heim
Auswärts

Der VfB Oldenburg (offiziell: Verein für Bewegungsspiele von 1897 e. V. Oldenburg) ist ein Sportverein aus der niedersächsischen Stadt Oldenburg. Der Verein hat über 1000 Mitglieder in den Abteilungen Fußball, Tischtennis, Volleyball, Cricket, Darts, Jakkolo und einer Fan- und Förderabteilung. In früheren Zeiten bestanden auch Abteilungen für Boxen und Eishockey.

Bekannt wurde der Verein durch seine Fußballabteilung. Die erste Herrenmannschaft spielt in der viertklassigen Regionalliga Nord. Der VfB hatte sieben Jahre lang der damals erstklassigen Oberliga Nord und 24 Jahre der jeweils zweithöchsten Spielklasse angehört, davon auch fünf Jahre der 2. Bundesliga. 1988 wurde die Mannschaft Deutscher Vizemeister der Amateure, vier Jahre später verfehlte sie den Aufstieg in die Bundesliga nur um einen Punkt.

Spielstätte des VfB Oldenburg war bis 1991 das als Hölle des Nordens bekannte Donnerschwee-Stadion. Seither fungiert das städtische Marschweg-Stadion als neuer Spielort.

Von der Gründung bis zum Zweiten Weltkrieg

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Das Herbartgymnasium

Im Jahr 1897 begannen einige Oberrealschüler des heutigen Herbartgymnasiums mit dem Fußballspielen. Am 17. Oktober 1897 wurde mit dem F.C. Oldenburg der älteste Fußballverein der Stadt und die Urzelle des heutigen VfB gegründet. Spielstätte war zunächst der Exerzierplatz der Infanteriekaserne an der Kranbergstraße. Der zweite Stammverein des VfB, der Fußball Verein Germania von 1903, wurde am 29. April 1903 von Absolventen des örtlichen Lehrerseminars gegründet.[2] Dieser teilte sich fünf Jahre lang den Exerzierplatz mit dem F.C., ehe die Germania von der Klosterbrauerei die ehemalige Radrennbahn im heutigen Stadtteil Donnerschwee mietete und in ein Fußballstadion umwandelte. Am 18. Februar 1919 fusionierten beide Vereine zum VfB Oldenburg.[3]

Bereits ein Jahr nach der Fusion gewann der VfB durch einen 5:0-Sieg über den FC Deutschland Wilhelmshaven die Bezirksmeisterschaft, schied aber mit einer 0:5-Niederlage gegen den Geestemünder SC in der Qualifikationsrunde der norddeutschen Meisterschaft aus. 1921 wurde der Bezirksmeistertitel erneut gewonnen und der Aufstieg in die kurzlebige Norddeutsche Liga (Westkreis) geschafft. Wiederum mit 0:5 verlor der VfB zwei Jahre später das Entscheidungsspiel um die Jadestaffelmeisterschaft gegen Werder Bremen. Die Mannschaft verschwand daraufhin im Mittelmaß der damals erstklassigen Bezirksliga Weser/Jade und geriet vor Ort in den Schatten des aufstrebenden Lokalrivalen SV Frisia.[2] Nach der Fußball-Revolution von 1928 wurden die Ligen neu geordnet und der VfB musste in die Zweitklassigkeit. Drei Jahre später wurde der Aufstieg nur knapp verpasst.

1936 gewann der VfB mit knappem Vorsprung auf den Bremer SV die Bezirksmeisterschaft Bremens und erreichte die Aufstiegsrunde zur Gauliga Niedersachsen. Dort traf der VfB auf Wilhelmsburg 09 und den VfB Schinkel. Die drei Mannschaften beendeten die Runde punktgleich, der bessere Torquotient gab den Ausschlag für die Wilhelmsburger.[4] Zwei Jahre später machte sich der VfB als Herbstmeister erneut Hoffnungen auf die Aufstiegsrunde. Als aber alle soldatischen Vereinsmitglieder an die neuen Militärsportvereine abgegeben werden mussten, stieg der VfB am Saisonende ab.[2] 1942 wurde der VfB schließlich in die Gauliga Weser-Ems aufgenommen; die Mannschaft rückte für den aufgelösten LSV Quakenbrück nach, war aber sportlich überfordert. Beim Meister Wilhelmshaven 05 unterlag der VfB mit 0:17.[5] Der Zweite Weltkrieg führte dann zur Einstellung des Spielbetriebs im Jahr 1944.

Turbulente Nachkriegszeit (1945 bis 1963)

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1946 wurde der VfB in die Oberliga Niedersachsen-Nord aufgenommen. Als Tabellenvierter wurde die Qualifikation für die neu geschaffene höchste Spielklasse, die Oberliga Nord, nur knapp verpasst. 1949 wurde der VfB unter Trainer Fritz Blaschke Meister der Landesliga Weser/Ems und erreichte anschließend die Aufstiegsrunde zur Oberliga Nord. Durch einen 5:0-Sieg am letzten Spieltag vor 15.000 Zuschauern über den ASV Bergedorf 85 gelang den Oldenburgern der Aufstieg in die höchste Spielklasse.[2] Die Mannschaft um Spielmacher Felix Gerritzen sorgte während der Saison 1949/50 im norddeutschen Oberhaus für Furore. So wurden beide Spiele gegen den Nachbarn Werder Bremen gewonnen. Höhepunkt der Saison war ein 1:0-Sieg gegen den Hamburger SV am 16. Oktober 1949 vor 18.000 Zuschauern. Ernst-Otto Meyer war mit 21 Saisontoren viertbester Torjäger der Liga. Der neunte Rang konnte nicht wiederholt werden. Ohne Gerritzen, der zu Preußen Münster gewechselt hatte, geriet der VfB in Abstiegsgefahr und stieg 1951 als Vorletzter ab.

In den drei folgenden Jahren erreichten die Oldenburger jeweils die Aufstiegsrunde zur Oberliga Nord. 1952 blieb das 1:1 im Auftaktspiel gegen Altona 93 der einzige Punktgewinn. Ein Jahr später nahm der VfB nur wegen des Verzichts von Meister Eintracht Nordhorn an der Aufstiegsrunde teil, verspielte dort allerdings den Klassensprung in den letzten beiden Spielen. Im dritten Anlauf klappte es schließlich mit dem Aufstieg. Die Aufstiegsrunde beendete der VfB punktgleich mit Teutonia Uelzen. Durch einen 3:2-Sieg nach Verlängerung im Entscheidungsspiel im Hamburger Rothenbaum-Stadion kehrten die von Hans Tibulsky trainierten Oldenburger in die Oberliga Nord zurück. Verstärkt mit dem Ex-Nationalspieler Erich Hänel langte es in der Saison 1954/55 zu Rang elf, ehe ein Jahr später der erneute Abstieg folgte. Finanzielle Probleme und ein Schuldenberg in Höhe von 200.000 Mark erlaubten keine oberligatauglichen Verstärkungen. Zudem litt der Verein unter internen Querelen.[2]

1957 verspielte der VfB durch eine 0:2-Niederlage beim Bremer SV am letzten Spieltag den Klassensprung. Unter Trainer Heinz Carolin hatten Spieler wie Hans Reichert, Hans Harnoß, Manfred Hoffmann, Lothar Klinge, Gerhard Ihns, Waldemar Hoffmann, Gerhard Scholz und Burghard Rylewicz die Farben von Oldenburg vertreten.[6] Ein Jahr später mussten die Oldenburger zunächst Entscheidungsspiele gegen Eintracht Osnabrück und den VfB Peine bestreiten, um die Aufstiegsrunde zu erreichen. Dort scheiterten sie am VfV Hildesheim. Nachdem der VfB 1959 schließlich dem VfB Lübeck den Vortritt lassen musste, bildete der neue Trainer Emil Izsó eine junge Mannschaft mit regionalen Talenten und führte das Team 1959/60 zur Vizemeisterschaft in Niedersachsen. Am letzten Spieltag der Aufstiegsrunde erreichte die Mannschaft am 5. Juni nach einem 5:0-Heimsieg über den Polizei SV Bremen und der gleichzeitigen 0:3-Niederlage des SC Victoria Hamburg beim SV Friedrichsort ein Entscheidungsspiel gegen die Hamburger. Dieses gewann der VfB am 11. Juni vor 8000 Zuschauern im Hannoverschen Niedersachsenstadion mit 2:1 gegen das vom späteren Amateurnationalspieler Rolf Winter angeführte „Vicky“.[2] Drei Jahre konnten sich die Oldenburger nun in der Oberliga Nord halten, in der sie jeweils Mittelfeldpositionen erreichten. Als Aufsteiger belegte der VfB unter Trainer Kurt Koch 1960/61 den 10. Rang und Helmut Mrosla führte die interne Torschützenliste mit 18 Treffern an; im zweiten Jahr, 1961/62, wurde diese Platzierung wiederholt und jetzt zeichnete sich der Duisburger Neuzugang Manfred Schwalm mit neun Toren als Torschützenkönig des VfB aus, ehe im letzten Jahr der alten Erstklassigkeit der Oberliga Nord, 1962/63, der VfB sich mit dem 12. Rang begnügen musste und Neuzugang Arthur Dobat vom Bremer SV mit elf Treffern die interne Torschützenliste anführte. Dies reichte bei Weitem nicht für die Qualifikation für die im Jahre 1963 eingeführte Bundesliga.

Regionalligajahre (1963 bis 1974)

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Nach der Einführung der Bundesliga als höchste deutsche Spielklasse spielte der VfB in der zweitklassigen Regionalliga Nord. Für den Verein bedeutete dies einen gravierenden Einschnitt. Aus finanziellen Gründen mussten Jahr für Jahr Leistungsträger wie Burghard Rylewicz, Arthur Dobat oder Helmut Heeren abgegeben werden. Einer der wenigen Höhepunkte dieser Zeit waren die Derbys gegen den Lokalrivalen VfL Oldenburg in der Saison 1963/64, die bis zu 20.000 Zuschauer ins Stadion lockten. Der VfL stieg am Saisonende ab und verlor einige Spieler an den VfB, was das Verhältnis der beiden Vereine vergiftete. In den folgenden Spielzeiten kam der VfB nicht über das Mittelmaß hinaus und geriet zeitweilig in Abstiegsnot.

Mitte der 1960er benötigte der Verein eine Spendenaktion, um zu überleben. Die Qualifikation für den DFB-Pokal im Jahr 1967 sanierte den Verein. In der ersten Runde traf der VfB auf Borussia Dortmund, gegen die die Oldenburger trotz einer 2:0-Halbzeitführung vor 18.000 Zuschauern mit 2:3 unterlagen. Einen kurzen Hoffnungsschimmer gab es in der Saison 1969/70, als der VfB kurzzeitig die Tabellenführung übernahm, jedoch später auf Rang neun abrutschte. Ein weiterer Ausverkauf von Leistungsträgern in Verbindung mit großem Verletzungspech führten in der Saison 1970/71 schließlich zum Abstieg in die Landesliga Niedersachsen. Eine 1:2-Niederlage beim Itzehoer SV am letzten Spieltag besiegelte die Degradierung ins Amateurlager.[2]

Mit einer stark verjüngten Mannschaft wurde der VfB in der Saison 1971/72 Niedersachsenmeister und zog in die Aufstiegsrunde ein. Am letzten Spieltag mussten die Oldenburger zum bis dahin punktlosen Rendsburger TSV reisen. Nach einem 0:3-Rückstand konnte der VfB noch mit 6:4 gewinnen und kehrte aufgrund der besseren Tordifferenz gegenüber den punktgleichen Mannschaften Concordia Hamburg und der SpVgg Preußen Hameln in die Regionalliga zurück.[2] 1973 erreichte der VfB erneut den DFB-Pokal. 32.000 Zuschauer sahen am 1. Dezember 1973 eine 0:6-Niederlage gegen Borussia Mönchengladbach. Sportlich konnten sich die Oldenburger schnell in der Regionalliga etablieren und erreichten in der Saison 1973/74 den sechsten Platz. Dieser reichte jedoch nicht für die neu geschaffene 2. Bundesliga, da die Plätze über eine Fünfjahreswertung vergeben wurden. In dieser Wertung belegte der VfB nur Rang elf.[7]

Oberligajahre (1974 bis 1990)

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Nachfolger der Regionalliga Nord wurde die drittklassige Oberliga Nord. Nach einem spannenden Titelrennen gegen Arminia Hannover sicherte sich der VfB die erste Meisterschaft der neuen Liga. In der Aufstiegsrunde scheiterten die Oldenburger jedoch an Westfalia Herne und dem Außenseiter Spandauer SV. Ein Jahr später wurden die Oldenburger nur wegen der schlechteren Tordifferenz gegenüber dem VfL Wolfsburg Dritter und qualifizierte sich für die deutsche Amateurmeisterschaft. Im Halbfinale musste sich die Mannschaft im Elfmeterschießen dem SV Holzwickede geschlagen geben und verloren anschließend noch das Spiel um Platz drei gegen den SC Concordia Hamburg. Zwei Jahre später folgte in Runde eins das Aus gegen den SV Baesweiler 09.

Helmut Mrosla übernahm daraufhin das Traineramt und führte die Mannschaft in der Saison 1979/80 zur Meisterschaft und dem damit verbundenen Aufstieg in die 2. Bundesliga. In der ersten Runde der deutschen Amateurmeisterschaft scheiterte der VfB am FC Augsburg. Wenige Wochen später beschloss der DFB, die bis dahin zweigleisige 2. Bundesliga ab 1981 in eine eingleisige umzuwandeln. Platz 15 in der Saison 1980/81 reichte für die Oldenburger bei weitem nicht für den Klassenerhalt. Höhepunkt der Saison war die 0:3-Niederlage gegen den späteren Meister Werder Bremen vor 18.000 Zuschauern. Nach dem Abstieg plagten neue finanzielle Schwierigkeiten den Verein, der in der Saison 1982/83 nur aufgrund der besseren Tordifferenz gegenüber dem VfB Lübeck die Klasse hielt.

Nachdem der VfB auch in der Saison 1983/84 lange um den Klassenerhalt zittern musste, übernahm Hans-Dieter Schmidt das Traineramt und führte die Oldenburg wieder in bessere Regionen. In der Saison 1985/86 wurden die Oldenburger mit Spielern wie Uwe Bracht und Michael Schulz hinter dem FC St. Pauli Vizemeister und zogen in die Aufstiegsrunde zur 2. Bundesliga ein. Dort startete die Mannschaft mit einem 5:0-Sieg über Rot-Weiss Essen, ehe vier Niederlagen in Folge die Aufstiegsträume zerplatzen ließen.[8] Zwei Jahre später erreichte der VfB Rang drei und qualifizierte sich erneut für die deutsche Amateurmeisterschaft. Über Tennis Borussia Berlin und den TSV Vestenbergsgreuth zog die Mannschaft ins Endspiel ein, das nach Elfmeterschießen mit 4:5 gegen Eintracht Trier verloren wurde.

In der Saison 1989/90 gewann der VfB zum dritten Mal die Oberligameisterschaft, nicht zuletzt dank der Tore von Jerzy Hawrylewicz. Wolfgang Sidka hatte nach dem zehnten Spieltag Joachim Krug abgelöst und führte das Team zum Titel. In der anschließenden Aufstiegsrunde setzten sich die Oldenburger gemeinsam mit dem TSV Havelse durch. Ein 2:1-Sieg beim Wuppertaler SV machte den Aufstieg perfekt. Gleichzeitig verkaufte der Verein das Stadion Donnerschwee für 2,8 Millionen Mark an die Stadt, womit der Verein schuldenfrei wurde.[9]

Zwischen 2. Bundesliga und Regionalliga (1990 bis 1997)

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Mit dem Aufstieg wurden die Strukturen beim VfB professioneller. Mit Rudi Assauer wurde erstmals in der Vereinsgeschichte ein Manager installiert. In der Aufstiegssaison 1990/91 erreichten die Oldenburger Platz zwölf. Mit einem 2:2-Unentschieden im Heimspiel gegen den SC Freiburg verabschiedete sich der VfB am 16. Juni 1991 vom Stadion Donnerschwee und zog zur folgenden Spielzeit in das Marschweg-Stadion um. Zur folgenden Saison 1991/92 wurde die 2. Bundesliga wegen der Wiedervereinigung zweigleisig geführt. Überraschend zogen die Oldenburger um den zu Saisonbeginn verpflichteten Torjäger Radek Drulák in die Aufstiegsrunde zur Bundesliga ein.

In dieser blieb der VfB sieben Spiele lang ungeschlagen, ehe es beim FC St. Pauli eine 2:3-Niederlage gab. Nach weiteren Siegen über Hertha BSC und am letzten Spieltag beim SV Meppen wurden die Oldenburger Vizemeister. In der Endabrechnung fehlte ein Punkt auf Bayer 05 Uerdingen, dem am letzten Spieltag ein torloses Remis beim FC St. Pauli reichte. Radek Drulák wurde mit 21 Toren Torschützenkönig der 2. Bundesliga Nord.[10] Ein Jahr nach dem größten Erfolg der Vereinsgeschichte folgte der Abstieg in die Oberliga. Mit 90 Gegentoren stellte der VfB trotz des nachverpflichteten Ex-Nationalspielers Jonny Otten die schlechteste Abwehr der Liga. Manager Assauer war bereits zum FC Schalke 04 gewechselt.

Nachdem in den nächsten beiden Spielzeiten der Wiederaufstieg deutlich verpasst worden war, wurde am 1. Juli 1995 Hubert Hüring neuer Trainer der Oldenburger. Er führte die stark verjüngte Mannschaft um Torwart Hans Jörg Butt, Maciej Janiak und Andrew Uwe überraschend zur Meisterschaft. Danach traf der VfB auf den Meister der Regionalliga Nordost Tennis Borussia Berlin. Nach einem 1:1 in Berlin konnten sich die Oldenburger im Rückspiel mit 2:1 nach Verlängerung durchsetzen und kehrten in die 2. Bundesliga zurück.[2] Die Aufstiegsmannschaft war in der Zweitligasaison 1996/97 trotz des nachverpflichteten Ex-Nationalspielers Mirko Votava überfordert und stieg als Tabellenletzter wieder ab.

Insolvenz und Niedergang (1997 bis 2007)

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Durch den Abstieg geriet der VfB erneut in starke finanzielle Probleme, so dass die Mannschaft schnell ins Mittelmaß der Regionalliga abrutschte. Die Situation eskalierte während der Saison 1999/2000, als gegen den VfB ein Insolvenzverfahren eingeleitet wurde. Im März 2000 lehnte der zuständige Richter ein solches Verfahren ab, weil 300.000 Mark fehlten. Da die Auflösung des Vereins drohte, wurde mit dem FC Germania Oldenburg ein Nachfolgeverein gegründet. Mit Hilfe des Wilhelmshavener Anwalts Naraschweski wurde das Insolvenzverfahren schließlich erfolgreich abgeschlossen. Zum Erfolg trugen auch Benefizspiele gegen den Hamburger SV, Werder Bremen und dem FC Schalke 04 bei.[3] Sportlich konnte der VfB in jener Saison keine konkurrenzfähige Mannschaft stellen und stieg mit ganzen 14 Punkten als Tabellenletzter ab.

Ab 2001 engagierte sich der Cloppenburger Unternehmer Albert Sprehe finanziell im Verein, der daraufhin die Meisterschaft der Oberliga Niedersachsen/Bremen feiern konnte. In den Aufstiegsspielen zur Regionalliga Nord trafen die Oldenburger auf die Amateure des Hamburger SV. Nach einem torlosen Remis zu Hause unterlag der VfB in Hamburg mit 2:5. Erneut kam es nach dem verpassten Aufstieg zu Turbulenzen. Trainer Wolfgang Steinbach musste gehen, woraufhin Sponsor Sprehe zum SV Wilhelmshaven und Manager Franz Gerber zum FC St. Pauli wechselten. Im Jahr 2004 wurde die Oberliga Nord wieder eingleisig geführt. Der zur Qualifikation nötige achte Platz wurde um zwei Punkte verfehlt, so dass die Oldenburger erstmals in die Fünftklassigkeit mussten.

Dort traf man erstmals seit 40 Jahren wieder auf den Stadtrivalen VfL. Nach einem dritten Platz in der Saison 2004/05 wurden die Oldenburger ein Jahr später nur wegen der schlechteren Tordifferenz gegenüber dem SV Ramlingen/Ehlershausen Vizemeister. In der Saison 2006/07 wurde der VfB unter Trainer Josef Zinnbauer schließlich Meister und kehrte in die Oberliga Nord zurück.

Gegenwart (seit 2007)

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In der Saison 2007/08 ging es um die Qualifikation zur Regionalliga Nord. Die direkte Qualifikation wurde als Siebter zwar verpasst. Aufgrund der Lizenzverweigerung für den TuS Heeslingen nahm der VfB an einer Relegation teil, in der er am FC Oberneuland scheiterte. Ein Jahr später sicherte sich der VfB die Meisterschaft der Oberliga Niedersachsen-West. Während der Saison gelang ein 11:1-Sieg gegen den Heesseler SV. In der Aufstiegsrelegation traf die Mannschaft auf den Meister der Oststaffel, den Goslarer SC 08. Das Hinspiel in Goslar gewannen die Oldenburger mit 1:0. Das Rückspiel vor 11.740 Zuschauern in Oldenburg entschieden die Goslarer jedoch mit 2:1 für sich und stiegen aufgrund der Auswärtstorregel auf. Nach dem Spiel kam es zu Ausschreitungen.[11]

In der folgenden Saison 2009/10 verpasste der VfB als Vizemeister hinter dem TSV Havelse erneut den Aufstieg, qualifizierte sich aber für die nunmehr eingleisige Oberliga Niedersachsen. Ein Jahr später konnten sich die Oldenburger nach langer Zeit wieder für den DFB-Pokal qualifizieren. In der ersten Runde verlor der VfB gegen den Hamburger SV mit 1:2. Als Dritter der Saison 2011/12 gelang nach einer erneuten Ligenreform schließlich der Aufstieg in die wieder eingeführte Regionalliga Nord. Dort wurde der VfB in der Saison 2013/14 unter Trainer Alexander Nouri Dritter und in der Saison 2015/16 unter Trainer Dietmar Hirsch gar Vizemeister hinter der zweiten Mannschaft des VfL Wolfsburg. Anschließend fielen die Oldenburger wieder ins Mittelmaß zurück und mussten in der Saison 2017/18 lange um den Klassenerhalt zittern.

Die Saison 2021/22 konnte der VfB als Meister der Regionalliga Nord abschließen und traf in der Relegation zur 3. Liga auf den Meister der Nordost-Staffel, den BFC Dynamo. Das Hinspiel in Berlin gewannen die von Dario Fossi trainierten Oldenburger mit 2:0. Zwar verlor der VfB das Rückspiel vor 12.000 Zuschauern mit 1:2, dennoch schafften die Oldenburger damit den Aufstieg in die 3. Liga und die Rückkehr in den Profifußball.[12] Nach der Saison 2022/23 erfolgte als 18. der Abstieg aus der 3. Liga in die Regionalliga Nord.[13]

Erste Mannschaft

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Aktueller Kader 2024/25

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  • Stand: 7. November 2024[14]
Nr. Nat. Spieler Geburtsdatum im Verein seit letzter Verein
Torhüter
01 Deutschland Jhonny Peitzmeier 4. November 2000 2023 FC St. Pauli II
28 Nigeria Jude Chikere 23. Mai 2005 2024 eigene Jugend
36 Deutschland Liam Tiernan 18. Juli 2003 2024 Hannover 96 II
Abwehr
03 Deutschland Nico Mai 9. März 2001 2024 Holstein Kiel II
04 Deutschland Leon Deichmann 24. Februar 1997 2019 FC St. Pauli II
05 Deutschland Anouar Adam 9. Februar 1999 2024 OSC Bremerhaven
17 OsterreichÖsterreich Patrick Möschl 6. März 1993 2022 SV Ried
20 Deutschland Marc Schröder 8. Dezember 2001 2023 Werder Bremen II
21 Deutschland Nick Otto 27. Mai 1999 2024 SC Verl
34 Deutschland Ermal Pepshi 14. April 2004 2020 VfL Oldenburg
44 Deutschland Nico Knystock 19. Oktober 1995 2020 SV Rödinghausen
Mittelfeld
06 Kosovo Adem Podrimaj 6. Januar 2003 2024 Hannover 96 II
08 Deutschland Drilon Demaj 27. Dezember 2000 2023 Blau-Weiß Lohne
10 Deutschland Christopher Buchtmann 25. April 1992 2022 FC St. Pauli
11 Deutschland Julian Boccaccio 21. Juni 2000 2024 1. FC Phönix Lübeck
16 Deutschland Jason Tomety-Hemazro 14. April 2001 2024 FC Teutonia 05 Ottensen
22 Deutschland Elijah Müller 1. Februar 2004 2021 FC Carl Zeiss Jena [Jugend]
23 Deutschland Willem Hoffrogge 22. Juni 2001 2024 SSV Jeddeloh
26 Deutschland Noah Plume 18. August 1998 2023 VfB Lübeck
40 Deutschland Louis Hajdinaj 11. August 2005 2023 eigene Jugend
41 Deutschland Connor Rohra 26. Juni 2005 2024 eigene Jugend
Sturm
07 Kroatien Vjekoslav Taritaš 9. September 1994 2024 1. FC Phönix Lübeck
08 Deutschland Rafael Brand 9. September 1994 2020 FC Viktoria 1889 Berlin
13 Deutschland Linus Schäfer 6. Juni 2003 2020 JFV Bremen
18 Deutschland Pascal Richter 10. Oktober 1996 2016 VfL Osnabrück
19 Deutschland Tom Gaida 3. November 2004 2023 JFV Nordwest [Jugend]
24 Deutschland Markus Ziereis 26. August 1992 2023 SpVgg Bayreuth
35 Deutschland Aurel Loubongo 19. Juni 2001 2023 Rot-Weiss Essen

Trainer- und Betreuerstab 2024/25

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Name Nat. Funktion
Dario Fossi ItalienItalien Cheftrainer
Frank Löning Deutschland Co-Trainer
Kay Hödtke Deutschland Torwarttrainer
Name Nat. Funktion
Cumhur Demir Turkei Teamkoordinator
Michael Weinberg Deutschland Geschäftsführer
Sebastian Schachten Deutschland Sportlicher Leiter

Persönlichkeiten

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Ehemalige Spieler

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Ehemalige Funktionäre

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Der Sänger des Schlager-Duos Klaus und Klaus, Klaus Baumgart („der dicke Klaus“), war in der erfolgreichen Zeit des VfB Oldenburg von 1990 bis 1993 Vizepräsident des Vereins. 2009 wurde Baumgart aufgrund seiner im Lokalfernsehen geäußerten, stark ins Persönliche gehenden Angriffe gegen Mannschaft, Trainer und Vorstand ausgeschlossen.[15]

Das Marschweg-Stadion

Der VfB Oldenburg trägt seit der Saison 1991/92 seine Heimspiele im städtischen Marschweg-Stadion aus. Es bietet Platz für 15.200 Zuschauer, davon 4.500 überdachte Sitzplätze. Zuvor spielte man regelmäßig im vereinseigenen kleineren Stadion Donnerschwee und nur bei Spielen mit großem Besucheraufkommen im Marschweg-Stadion. Mit dem Verkauf des Stadions wechselte die erste Herrenmannschaft schließlich ins Marschweg-Stadion. Bei den Fans und Mitgliedern ist der Verkauf des Stadions in Donnerschwee bis heute sehr umstritten. Der Besucherrekord wurde mit 32.000 Zuschauern bei den Spielen 1960 gegen den Hamburger SV und 1973 gegen Borussia Mönchengladbach aufgestellt.

Das Marschweg-Stadion verfügt weder über eine Rasenheizung noch über Flutlicht und erfüllt damit die Kriterien für die 3. Liga nicht. Aus Lärmschutzgründen dürfen keine Spiele nach 18:30 Uhr angepfiffen werden. Langfristig ist der Bau eines neuen Stadions in der Nähe der Weser-Ems-Hallen geplant.[16] Als Ausweichstadion benannte der Verein für die Saison 2022/23 die Heinz-von-Heiden-Arena in Hannover; parallel wird an der Modernisierung des Marschweg-Stadions gearbeitet, um dort möglichst viele Heimspiele austragen zu können.[17]

Mit dem Ratsbeschluss vom 15. April 2024 entschied sich die Stadt Oldenburg in den kommenden Jahren ein neues Stadion zu errichten. Das Bauwerk soll über eine Kapazität von. 10.000 Plätzen verfügen und, wie ehemals, im Stadtteil Donnerschwee liegen. In der Ratsentscheidung wurde angegeben, dass der VfB Oldenburg als Ankermieter vorgesehen ist. Ab frühestens 2027 würde das neue Stadion zur Heimspielstätte des Vereins werden. Die Entscheidung erwuchs vorrangig aus der Erfahrung der Saison 22/23, in der deutlich wurde, dass das Marschwegstadion nicht dauerhaft für den Betrieb der 3. Liga tauglich ist.[18]

Am 3. April 2005 erschien zum Heimspiel gegen den SC Spelle-Venhaus in der Niedersachsenliga-Saison 2004/05 zum ersten Mal das offizielle Stadionmagazin des VfB Oldenburg unter seinem neuen Namen Das Blaue. Das Stadionmagazin erscheint zu jedem Heimspiel des VfB Oldenburg im heimischen Marschwegstadion. Es wird über die offizielle Homepage des VfB Oldenburg als PDF-Datei zum Download angeboten.

Ehemalige Abteilungen

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Im Jahr 2000 wurde die Boxsport-Abteilung ausgegliedert und im VFB Oldenburg (Verein Für Boxsport) neu gegründet.

2004 hat sich der Oldenburger Cricket Club, der in der höchsten deutschen Spielklasse spielt, als Cricket-Abteilung dem VfB angeschlossen. 2007 löste sich die Cricket-Abteilung vom VfB und reaktivierte den 2001 gegründeten Oldenburger Cricket Club e. V. (OCC). Am 1. Dezember 2016 wurde eine neue Cricket-Abteilung im VfB Oldenburg gegründet. Ein maßgebender Grund für die Gründung war der steigende Anteil von Menschen aus cricketbegeisterten Ländern im Oldenburger Stadtgebiet, bedingt durch die politische Situation im Nahen und Mittleren Osten.

Die Eishockey-Abteilung des VfB Oldenburg bestand zwischen 1981 und 1984. Gegründet wurde sie von Mitgliedern des ESV Stickhausen, sie spielte unter dem Namen VfB-ESV Oldenburg-Stickhausen. Die Mannschaft spielte ab 1981/82 in der Regionalliga, in der darauf folgenden Saison erreichte man sogar den Aufstieg in die Oberliga. Der Aufstieg konnte aber nicht umgesetzt werden, da die Abteilung sich mit dem Hallenbetreiber über die Eismiete nicht einigen konnte. Dadurch trennte sich die Abteilung 1984 wieder vom VfB Oldenburg.[19]

  • Heinz Arndt: VfB Oldenburg. Sutton, Erfurt 2002, ISBN 3-89702-469-1.
  • Matthias Schachtschneider: 100 Jahre VfB Oldenburg – Eine Chronik. Imken, Oldenburg 1997.
  • Axel Bullwinkel, Uwe Nuttelmann: VfB Oldenburg 1978–1996: Die Statistik der deutschen Vereine. Nuttelmann, Jade 1996, ISBN 3-930814-08-0.
Commons: VfB Oldenburg – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Vereinsdaten – VfB Oldenburg. In: kicker.de. kicker, abgerufen am 9. Juni 2022.
  2. a b c d e f g h i Hardy Grüne: Norddeutschland – Zwischen TSV Achim, Hamburger SV und TuS Zeven. In: Legendäre Fußballvereine. AGON, Kassel 2004, ISBN 3-89784-223-8, S. 233–235.
  3. a b Historie. VfB Oldenburg, abgerufen am 4. Juni 2022.
  4. Hardy Grüne: Vom Kronprinzen bis zur Bundesliga. In: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 1. AGON, Kassel 1996, ISBN 3-928562-85-1, S. 150.
  5. Hardy Grüne: Vom Kronprinzen bis zur Bundesliga. In: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 1. AGON, Kassel 1996, ISBN 3-928562-85-1, S. 231.
  6. Harald Igel (Deutscher Sportclub für Fußballstatistiken, Hrsg.): Oberliga Nord 1947 bis 1963, Band 2: 1956 bis zur Bundesliga. Sulingen 2023. S. 45/46
  7. Hardy Grüne: Enzyklopädie des deutschen Ligafußballs. Band 2: Bundesliga & Co. 1963 bis heute. 1. Liga, 2. Liga, DDR Oberliga. Zahlen, Bilder, Geschichten. AGON Sportverlag, Kassel 1997, ISBN 3-89609-113-1, S. 81.
  8. Grüne (1997), S. 174.
  9. hallofamilie.de: Sehnsucht nach der Hölle
  10. rsssf.org: (West) Germany – Second Level Top Scorers (englisch)
  11. Henning Busch, Otto-Ulrich Bals und Olaf Ulbrich: 1:2 – VfB verpasst Aufstieg – Randale nach dem Spiel. Nordwest-Zeitung, abgerufen am 4. Juni 2022.
  12. Christof Koch: Trotz 1:2-Niederlage: VfB Oldenburg steigt in die 3. Liga auf. Liga3-Online, abgerufen am 4. Juni 2022.
  13. 3. Liga: Oldenburg-Abstieg besiegelt. In: sport1.de. 21. Mai 2023, abgerufen am 2. Juli 2023.
  14. Kader, Profis - VfB Oldenburg. Abgerufen am 7. November 2024.
  15. nwzonline.de vom 6. Juli 2009: Baumgart aus VfB ausgeschlossen. Abgerufen am 29. Juli 2016.
  16. Julian Koch: Aufstieg! VfB Oldenburg nach 25 Jahren zurück im Profifußball. Liga3-Online, abgerufen am 4. Juni 2022.
  17. Drittliga-Aufsteiger Oldenburg benennt Hannover als Ausweichstadion, kicker.de, 7. Juni 2022, abgerufen am 7. Juni 2022.
  18. https://www.kicker.de/spelle-venhaus-gegen-oldenburg-2024-regionalliga-nord-4873945/spielbericht
  19. Archivierte Kopie (Memento vom 16. September 2007 im Internet Archive)