Pfand

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Ein Pfand im Alltag ist ein Geldbetrag, hinterlegt für die Ausleihe eines wieder verwendbaren Gegenstands bis zu dessen Rückgabe. Beispiele für solche Gegenstände sind Behälter (insbesondere für Getränke und Gase), Audio-Abspielgeräte in Museen sowie Autobatterien. Bei Rückgabe des Gegenstands wird der Betrag zurückgezahlt.

Umsetzung bei Getränkebehältern

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bei Getränkebehältern werden Einweg- und Mehrwegbehälter unterschiedlich behandelt.

  • Einwegbehälter mit Pfand werden während der Rücknahme im Automaten zerstört und später stofflich verwertet. Dazu zählen unter anderem PET-Flaschen, Getränkedosen und Getränkekartons.
  • Mehrwegbehälter (vor allem Glasflaschen) können dagegen nach der Rücknahme gereinigt und wiederverwendet werden.

Die Konsumenten zahlen das Pfand beim Kauf der Getränke zusätzlich zum Kaufpreis und erhalten es bei korrekter Rückgabe vollständig zurück.

Pfandgutschwund

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Zerbrochene Pfandflasche aus Glas: Einer der Gründe für Pfandgut-Schwund
Eine plattgedrückte Getränkedose mit Pfand, die von Pfandautomaten nicht mehr akzeptiert wird

Der Pfandgut-Schwund ist die Differenz zwischen ausgegebenem und zurückgelangtem Pfandgut.

Der mit dem Schwund erzielte Gewinn[1] oder Verlust[2] verbleibt bei demjenigen, der in der Lieferkette erstmals Pfand verlangt: bei Behältern der Abfüller, bei Audio-Museumsführern das Museum, bei Auto-Akkus der Auto-Hersteller oder -Händler.

In Deutschland wurden bis 2006 etwa 10 % der ausgegebenen pfandpflichtigen Getränkeverpackungen nicht wieder eingelöst. Der entsprechende Pfandwert betrug 2005 1,2 Milliarden Euro. Nach Expertenschätzungen soll sich der Schwund durch die Vereinfachung auf 5 % halbiert haben.[3] Für das Jahr 2012 geht das Umweltbundesamt etwa von einer Rücklaufquote von 95,9 % aus.[4] Seit der gesetzlichen Einführung des Pfandes auf bestimmte Einweg-Verpackungen in Deutschland im Jahre 2003 habe sich der Schwund allein bei diesen bis zum Februar 2017 auf mehr als 3,5 Milliarden Euro summiert.[5]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Christoph Droesser: Pfand: Profitiert der Einzelhändler von den Einwegflaschen und -dosen, die nicht zurückgegeben werden? In: Die Zeit. Nr. 49/2015 (online).
  2. Laut FAZ im Herbst 2023 deckt das Pfand zumindest bei Bierflaschen nicht mehr die Kosten des Nachkaufs.
  3. Leerlauf nach China. In: Die Zeit, Nr. 20/2010, S. 35.
  4. Kurt Schüler: Aufkommen und Verwertung von Verpackungsabfällen in Deutschland im Jahr 2012. (PDF; 4,8 MB) In: TEXTE, 50/2015, Juni 2015, Umweltbundesamt.
  5. "Frankfurter Allgemeine Zeitung für Deutschland" vom 9. Februar 2017, S. 18 (Einwegpfand im Müll), mit der Quellenangabe Naturschutzbund Deutschland.
Wiktionary: Pfand – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikiquote: Pfand – Zitate