Sender Lichtenberg
Sender Lichtenberg LINZ1
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Basisdaten | ||
Ort: | Lichtenberg | |
Bundesland: | Oberösterreich | |
Staat: | Österreich | |
Höhenlage: | 927 m ü. A. | |
Koordinaten: 48° 23′ 4,8″ N, 14° 15′ 16,5″ O | ||
Verwendung: | Rundfunksender | |
Zugänglichkeit: | ja/jein/nein | |
Besitzer: | Österreichische Rundfunksender GmbH | |
Daten des Mastes | ||
Bauzeit: | 1958–1960 | |
Betriebszeit: | seit 1960 | |
Letzter Umbau (Mast): | 2012 | |
Gesamthöhe: | 155 m | |
Daten zur Sendeanlage | ||
Wellenbereich: | UKW-Sender | |
Rundfunk: | UKW-Rundfunk | |
Sendetyp: | DVB-T, DAB+ | |
Positionskarte | ||
Der Sender Lichtenberg ist eine am 17. November 1960 auf dem Lichtenberg bei Linz in Betrieb genommene Sendeanlage der ORS Österreichische Rundfunksender GmbH für Hörfunk und TV. Der interne Name lautet: LINZ1.
Sendemast
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Sender Lichtenberg verwendet als Antennenträger einen 95 Tonnen schweren, 155 Meter hohen abgespannten Stahlrohrmast, dessen Durchmesser im unteren Bereich 1,9 Meter und im oberen Bereich 1,2 Meter beträgt. Mithilfe eines Innenaufzugs ist das Innere des Mastes bis zu einer Höhe von 80 Meter befahrbar. Im August 1964 wurde der Mast von 135 Meter auf 155,7 Meter aufgestockt, um die Voraussetzung für die Ausstrahlung des zweiten Fernsehprogramms, das am 4. Dezember 1964 erstmals ausgestrahlt wurde, zu schaffen. Der Sender strahlt derzeit acht UKW-Programme[1], 5 DVB-T2 Fernsehpakete und 3 DAB+ Radiopakete aus. Ursprünglich sollte statt des abgespannten Stahlrohrmasts ein Sendeturm mit Aussichtsmöglichkeit errichtet werden, allerdings standen die hierfür notwendigen finanziellen Mittel sowohl beim ORF als auch beim Land Oberösterreich und der Stadt Linz nicht zur Verfügung. Am 17. November 1960 wurde der Sender nach zweijähriger Bauzeit in Betrieb genommen. Der Sender verfügt auch über eine Notstromversorgung, welche im Falle eines Stromausfalles eingreift und die Frequenz von Ö3, früher Ö1 weiter sendefähig hält.[2]
Am 18. Oktober 2012 wurde der alte, 17 Meter hohe und seit 1979 verwendete GfK-Zylinderaufsatz durch einen neuen Aufsatz gleicher Höhe ersetzt, da er das Ende seiner technischen Nutzungsdauer erreichte.[3]
Der Sender ist das Wahrzeichen der Gemeinde Lichtenberg und auch Teil des Wappens. Das Gebiet, auf dem der Sender steht, wurde erst zum 1. Jänner 1953 eingemeindet. Als Alternativstandort für einen Sender war auch der Breitenstein in der Gemeinde Kirchschlag bei Linz erwogen worden. Landesplanung und Naturschutz hatten gegen das Projekt in Lichtenberg Stellung genommen, bevor es am 24. Juni 1958 letztlich bauverhandelt wurde.[4]
Sendegebiet
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Sender Lichtenberg hat aufgrund seiner guten Lage ein großes Erfassungsgebiet. Man kann ihn sowohl auf bayerischem Boden in Niederbayern, den östlichen Teilen Oberbayerns als auch in den südöstlichen Teilen des bayerischen Regierungsbezirks Oberpfalz empfangen. Zudem kann man den Sender bis weit in die oberösterreichischen, aber auch Salzburger Alpen hinein empfangen. Am Nordstau der Salzburger Kalkalpen, aber auch der bayerischen Kalkalpen, gibt es Gebiete, in die der Sender Lichtenberg ein besseres und damit intensiveres Signal ausstrahlt als beispielsweise der Sender Gaisberg im Großraum Salzburg.
Der Sender Lichtenberg erfasst auch Teile der Steiermark und die westlichen Teile des Bundeslandes Niederösterreich. So sind zum Beispiel noch zirka 30 km westlich vor Wien auf der West Autobahn die ORF-Frequenzen von Ö1, Radio Oberösterreich und Ö3, FM4 und Life Radio teilweise sogar mit RDS zu empfangen. Im Donautal zwischen Engelhartszell an der Donau und Grein ist er als „der Zentralsender“ schlechthin zu bezeichnen. Außerdem strahlt er bis weit in die böhmische Tiefebene in der Tschechischen Republik hinein. Auf der Schneekoppe im Riesengebirge im polnisch-tschechischen Grenzgebiet und auch der bayerischen/württembergischen Grenze können die 100 kW Frequenzen als Überreichweite ebenfalls empfangen werden.
Frequenzen und Programme
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Analoger Hörfunk (UKW)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Programmname | Frequenz | Senderlogo | ERP | Himmelsrichtung | RDS PS |
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Hitradio Ö3 | 88,8 MHz | 100 kW | Rundstrahlung | __OE_3__ | |
Radio Niederösterreich | 90,1 MHz | 10 kW | Süd-Ost | RADIO-N_ | |
kronehit | 92,6 MHz | 14 kW | Süd | kronehit | |
Radio Oberösterreich | 95,2 MHz | 100 kW | Rundstrahlung | *RADIO*/**OOE**_ | |
Radio Arabella | 96,7 MHz | 4 kW | Südwest | ARABELLA | |
Ö1 | 97,5 MHz | 100 kW | Rundstrahlung | __OE_1__ | |
Life Radio | 100,5 MHz | 100 kW | Rundstrahlung | *_LIFE_* | |
FM4 | 104,0 MHz | 100 kW | Rundstrahlung | __FM4___ |
Weitere UKW-Programme werden vom in der Nähe liegenden Standort Freinberg aus verbreitet.
Digitaler Hörfunk (DAB+)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 28. Mai 2019[5] wird der erste österreichweite MUX im Kanal 6D gesendet. DAB wird in vertikaler Polarisation ausgestrahlt. In diesem Kanal erfolgt noch kein Gleichwellenbetrieb mit anderen Sendern, ist jedoch in Planung.[6] In DAB+ werden folgende Programme ausgestrahlt:
Block | Programme | ERP (in kW) |
Antennen- diagramm rund (ND), gerichtet (D) |
Gleichwellennetz (SFN) |
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6D
DAB+ Austria |
DAB-Block des österreichischen Bundesmux:
|
10 | D (30–310°) |
in Planung: Bad Ischl (Katrin), Schärding (Schardenberg)
|
8B MUX III-O |
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10 | D |
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12A MUX II S/OÖ[7] |
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10 | D | Linz (Lichtenberg)
in Planung: Bad Ischl (Katrin), Schärding (Schardenberg) |
Digitales Fernsehen (DVB-T2)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Aktuell werden folgende TV-Programme übertragen. Zuvor wurde in DVB-T gesendet[8]. Viele Sender werden verschlüsselt über SimpliTV vertrieben. (Unverschlüsselte Sender sind in der Liste mit * markiert). In DVB-T2 werden folgende Programme ausgestrahlt:
Multiplex | Kanal | Programme im Bouquet[9][10] | ERP
(max.) |
Polarisation |
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MUX A | K43 (650 MHz) | ORF eins SD*, ORF 2 (W) SD*, ORF 1 HD, ORF 2 (N,O,S) HD, ORF III HD, ORF Sport+ HD
HbbTV: Hitradio Ö3 Radio: FM4*, Österreich 1* |
65 kW | horizontal |
MUX B | K37 (602 MHz) | ATV HD, Servus TV HD, 3sat HD, Puls 4 SD, RTL HD, ATV II*, HGTV, ZDFinfo
HbbTV: Flimmit |
65 kW | horizontal |
MUX C | K44 (658 MHz) | oe24 TV*, Welt, BibelTV*, dorf tv*, LT1*, Kurier TV*, kabel eins Doku austria, ProSieben Maxx Austria, TV1*, RTV*, WT1* | 50 kW | horizontal |
MUX D | K41 (634 MHz) | arte HD, BR Süd HD, Phoenix HD, n-tv, SUPER RTL, Sat.1 Gold Österreich, Nickelodeon, DMAX, RTLup, NITRO, One HD | 65 kW | horizontal |
MUX E | K45 (666 MHz) | Das Erste HD, ZDF HD, RTL II, Sixx Austria, Kabel eins Austria, Eurosport, Playboy TV, Sport1, KiKA, ZDFneo HD | 65 kW | horizontal |
MUX F | K24 (498 MHz) | Puls 4 HD, Sat.1 Austria HD, ProSieben HD, VOX HD, Disney Channel, Deluxe Music, CNN, NDR, Puls 24
HbbTV: 4MEDIATHEK; Radio Maria* |
65 kW | horizontal |
Analoges Fernsehen (PAL)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bis zur Umstellung auf DVB-T wurden folgende Programme in analogem PAL gesendet:
Kanal | Frequenz (MHz) |
Programm | ERP (kW) |
Polarisation horizontal (H)/ vertikal (V) |
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6 | 182,25 | ORF 1 | 100 | H |
37 | 599,25 | ATV | 500 | H |
41 | 631,25 | LT1 / ORF 2 (Niederösterreich) | 50 | H |
43 | 647,25 | ORF 2 (Oberösterreich) | 500 | H |
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sendemast Lichtenberg. In: Structurae
- Infoblätter zu Sendeanlagen der (PDF; 2,5 MB) ORS
- Geschichte der österreichischen Sendeanlagen
- Der Sender - Wahrzeichen von Lichtenberg
- Terrestrik-Frequenzen in Österreich - ORS
- ORS Senderliste für Oberösterreich
- Webcam am Sendemast
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ https://www.ors.at/de/gateways/antenne/frequenzlisten/
- ↑ Der Sender Von: Gemeindeamt Lichtenberg, abgerufen am 14. Juni 2013
- ↑ UHF-Antennentausch Linz-Lichtenberg Von: Österreichische Rundfunksender GmbH, 22. Oktober 2012, abgerufen am 14. Juni 2013
- ↑ http://www.lichtenberg.ooe.gv.at/system/web/sonderseite.aspx?menuonr=219206852&detailonr=219206852 Website der Gemeinde Lichtenberg > Geschichte > Der Sender
- ↑ Mehr Radio für Österreich – Digitalradio DAB+ startet national dabplus.at, 22. Januar 2019.
- ↑ Digitalisierungskonzept 2021: Verordnung der KommAustria über ein Digitalisierungskonzept zur Einführung, zum Ausbau und zur Weiterentwicklung von digitalem Rundfunk (Fernsehen und Hörfunk). Abgerufen am 15. Juni 2021.
- ↑ dab-roadmap-austria-2023-zukunft-des-digital-radios-in-oesterreich/. Abgerufen am 2. Mai 2023.
- ↑ https://www.simplitv.at/fileadmin/user_upload/Simplitv/documents/downloads/Senderliste_K-T-V-St-OOE-Sbg.pdf
- ↑ RTR - Terrestrische Multiplex-Plattformen. Abgerufen am 9. November 2019.
- ↑ Simpli TV Antenne: One und NDR neu, SRF1 und 2 raus. Abgerufen am 9. November 2019.