Paju
Paju | |||
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Koreanisches Alphabet: | 파주 | ||
Chinesische Schriftzeichen: | 坡州 | ||
Revidierte Romanisierung: | Paju | ||
McCune-Reischauer: | P'aju | ||
Basisdaten | |||
Provinz: | Gyeonggi-do | ||
Koordinaten: | 37° 52′ N, 126° 48′ O | ||
Fläche: | 672,56 km² | ||
Einwohner: | 465.612 (Stand: 31. Dezember 2019[1]) | ||
Bevölkerungsdichte: | 692 Einwohner je km² | ||
Karte | |||
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Paju ist eine Stadt in der Provinz Gyeonggi-do in Südkorea. Die Stadt befindet sich südlich von Panmunjeom am 38. Breitengrad. In der Stadt befinden sich mehrere US-amerikanische und südkoreanische Militärbasen. Man kann vom Berg Dorasan, der sich im Norden von Paju befindet, die nordkoreanische Stadt Kaesong sehen.
Paju hat den Status einer Stadt seit 1997 und war zuvor ein Landkreis (gun).
Geographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Lage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Paju liegt im Nordosten der Provinz Gyeonggi. Die beiden Flüsse Imjin und Han fließen durch die Stadt in Richtung Süden und vereinigen sich etwas südlich der Stadt.[2]
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Paju grenzt im Westen an Gimpo (Stadt), im Osten an Yangju (Stadt) sowie den Landkreis Yeoncheon, im Süden an Goyang (Stadt) und im Norden an die Demilitarisierte Zone und die Stadt Kaesong (Nordkorea).[3] An klaren Tagen kann man von Paju über die Grenze zur Stadt Kaesong sehen. Paju gehört zudem noch zur großen Metropolregion Seoul (Sudogwon).
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Prähistorische Besiedlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Etwa ab dem Neolithikum ist eine Besiedlung der Gegend um die Stadt durch Gruppen von Jägern und Sammlern anzunehmen.[4] Ab etwa 2700 BCE bis etwa um das Jahr 0 wurde Feuer für die Rodung großer Flächen genutzt.
Gogoryeo, Silla und Goryeo
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Namentlich ist Paju erstmals im Jahr 475 als Sul-ihol-hyeon belegt.[5] Im Jahr 757 wurde der Ort in Bongseong-hyeon umbenannt und 1174 in Seowon-hyeon.
Joseon-Dynastie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der frühen Joseon-Zeit wird die Verwaltung des Ortes mehrfach geändert.[5] Unter der Regierung König Sejos wird 1459 Paju erstmals mit dem heute noch verwendeten Namen bezeichnet. Eine weitere Umstrukturierung erfolgt erst wieder 1895 unter König Gojong. Ein zentraler Wirtschaftszweig der Region war die forstwirtschaftliche Verwertung der Kiefernwälder.[4]
Koreakrieg
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Besondere Bedeutung hat Paju für die Frage der Wiedervereinigung Koreas.[3] Hier wurde 1953 in Panmunjom die Waffenstillstandsvereinbarung unterzeichnet. In Paju fanden seitdem auch einige wenige Treffen zwischen der Führung Nordkoreas mit der Regierung Südkoreas statt.
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schienenverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Hauptbahnhof der Stadt fungiert der Bahnhof Geumjon.[6] Der Bahnhof wurde am 4. April 1906 eröffnet und ist im Zentrum der Stadt, in der Nähe von Rathaus und Polizeistation, gelegen.
Der Bahnhof Paju ist ein Bahnhof der Gyeongui-Linie der staatlichen Bahngesellschaft Korail.[7] Der Name der zugehörigen S-Bahn-Station ist Doowon University. Der Bahnhof liegt etwas außerhalb des Zentrums.
Paju hat mit dem Bahnhof Dorasan zudem einen der nördlichsten Bahnhöfe Koreas, an dem die Gyeongui-Linie endet.[3] Im Fall einer Wiedervereinigung wäre dieser Bahnhof eine Station auf der Hauptverbindung nach Nordkorea. 2024 wurden die noch vorhandenen Gleise durch Nordkorea zerstört.[8] Das Schienennetz nach Norden wurde zuvor von der Nordkoreanischen Bahn betrieben, wenn auch kein regelmäßiger Fahrplan bestand.[9] Die Verbindung wurde seit 2007 mehrfach geöffnet und wieder geschlossen und wurde vorrangig für den Warentransport nach Kaesong genutzt. Von Süden wird die Station von Touristen, die die DMZ besuchen, angefahren.[10]
Straßenverkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Paju ist Endpunkt der Autobahn Nummer 1, die auf eine bereits während der Joseonzeit genutzte Straße zurückgeht und sich daher im ursprünglichen Verlauf weiter in den Norden erstreckte.[11] Paju liegt zudem an der Expressstrecke Paju-Pyeongtaek (Routennummer 17), die im Fall einer Wiedervereinigung Nord- und Südkorea verbinden soll.[12] Die Autobahn Nummer 23 führt von Paju nach Seoul.[13] Die Autobahn 77, die zugleich die Längste des Landes ist, erstreckt sich direkt bis nach Busan.[11]
Partnerstädte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Paju ist mit folgenden Städten im Ausland verpartnert:[14]
- Cuenca, Kastilien-La Mancha, Spanien
- Eskişehir, Türkei
- Toowoomba, Queensland, Australien
- Stellenbosch, Westkap, Südafrika[15]
- Hadano, Japan
- Sasebo, Japan
- Jinzhou, China
- Coquitlam, Kanada
- Rancagua, Chile
Darüber hinaus unterhält Paju mit folgenden Städten im Inland eine Partnerbeziehung:[16]
- Gangnam-gu, Seoul
- Gangbuk-gu, Seoul
- Gwangyang-si, Jeollanam-do
- Dong-gu, Metropolregion Gwangju
- Gangneung
Söhne und Töchter der Stadt
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Cho Young-jeung (* 1958), Fußballspieler und -trainer
- Kim Yong-se (* 1960), Fußballspieler
- Byun Byung-joo (* 1961), Fußballspieler
- Choi In-young (* 1962), Fußballspieler
- Ahn Jung-hwan (* 1976), Fußballspieler
- Cho Jae-jin (* 1981), Fußballspieler
- Kim Jeong-seob (* 2005), Sänger
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ PAJU-SI, Stadt in Gyeonggi-do (Südkorea), citypopulation.de, abgerufen am 22. Juni 2021
- ↑ Bo-Gyeong Yang: Carving Dreams About Unknown Worlds. In: National Museum of Korea Online Magazine. 2018, abgerufen am 30. November 2024 (englisch).
- ↑ a b c Introduction to Paju: The City of Peace. In: Gyeonggi-Do. 19. Februar 2021, abgerufen am 30. November 2024 (englisch).
- ↑ a b Sangheon Yi, Ju-Yong Kim: Pollen analysis at Paju Unjeong, South Korea: Implications of land-use changes since the late Neolithic. In: Holocene. Band 22, Nr. 2. Sage, 21. September 2011, S. 227, doi:10.1177/0959683611414934.
- ↑ a b 파주시연혁. In: Paju. Stadtverwaltung Paju, abgerufen am 30. November 2024 (kanuri).
- ↑ 금촌역. In: Lets korail. Abgerufen am 30. November 2024 (kanuri).
- ↑ https://terms.naver.com/entry.naver?docId=2798066&cid=55631&categoryId=55631파주역 (Paju Station). In: Naver. Abgerufen am 30. November 2024 (kanuri).
- ↑ South Korea fires warning shots after North blows up roads. In: Deutsche Welle. 15. Oktober 2024, abgerufen am 30. November 2024 (englisch).
- ↑ Jean-Baptiste Bonaventure: How trains (briefly) connected the two Koreas. In: Midnight trains. Abgerufen am 30. November 2024 (englisch).
- ↑ DMZ Peace Train. In: Visit Korea. Abgerufen am 30. November 2024 (englisch).
- ↑ a b Oleksandra Mamchii: Top 10 Longest Highways in South Korea in 2024. In: Best Diplomats. 2. Oktober 2024, abgerufen am 30. November 2024 (englisch).
- ↑ Lee Wang-Geun: 도로 노선의 변경 고시. In: Verkehrsministerium Republik Korea. Seoul 10. Februar 2023 (molit.go.kr).
- ↑ Traveling by car in South Korea. In: TravelBlog. 25. Mai 2011, abgerufen am 30. November 2024 (englisch).
- ↑ 국외자매도시. In: Paju. Stadtverwaltung Paju, abgerufen am 30. November 2024 (kanuri).
- ↑ Sister cities of Paju. Paju City, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 22. Juli 2011; abgerufen am 2. September 2010 (englisch). Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ 국내자매도시. In: Paju. Stadtverwaltung Paju, abgerufen am 30. November 2024 (kanuri).