Eine Kathedrale ist eine katholische Kirche, die dem Bischof einer Diözese als Sitz und Lehrstuhl (kathedra) dient. Sie ist die Hauptkirche eines Bistums.
Kathedralen sind ein wichtiger Teil des spanischen Kulturerbes und haben eine weitreichende geschichtliche, religiöse und architektonische Bedeutung. Der spanische Nationalplan für Kathedralen (Plan de Catedrales) verzeichnet einundneunzig Kirchen, unter denen sich Kathedralen, Konkathedralen, ehemalige Kathedralen und die BasilikaSagrada Família finden.[1]
Kathedralen haben naturgemäß große Ausmaße und sind unter großem Aufwand an Material und Arbeit errichtet worden. In der Regel erstreckte sich die Bautätigkeit je Bauwerk über mehrere Jahrhunderte, so dass das Ergebnis eine Mischung aus mehreren Epochen und Stilen ist. Die Bauten werden vom Domkapitel verwaltet und von der Diözese finanziert, wenngleich oft der Bischof selbst, der König oder aber Gläubige Geld für die Fertigstellung eines Kathedralenbauwerks spendeten. Dies hat dazu geführt, dass sich die größten und schönsten Kathedralen in den damals wichtigsten und reichsten Städten befinden.
Der Bau wurde immer an der Apsis begonnen; dann wurde ein Altar geweiht, um die Heilige Messe feiern zu können. Danach wurden das Querhaus und das Mittelschiff fertiggestellt. Bei späteren Baumaßnahmen hielten die Baustile des Barock und des Klassizismus Einzug: Die Architekten, deren Aufgabe es war, eine gewisse Einheitlichkeit des Gebäudes zu sichern, mussten oft ganz neue Räumlichkeiten oder Fassaden bauen, um etwas künstlerische Freiheit zu gewinnen.
Das Christentum fasste in Hispanien sehr früh Fuß: schon einer der Paulusbriefe erwähnt den Wunsch des hl. Paulus, in Hispanien zu predigen. Um das Jahr 300 hatte sich die Kirche bereits fest organisiert, wie die Durchführung der Synode von Elvira (ca. 306) beweist. Später sollten die Eroberungen der Westgoten dann das Nebeneinander von Arianismus und Trinitätslehre erzwingen, was bis zu den Konzilien von Toledo und der Bekehrung König Rekkareds I. zum Katholizismus im Jahre 587 Gültigkeit hatte.[2]
Während dieser gesamten Zeit wurde auch die nötige kirchliche Infrastruktur geschaffen, insbesondere Kirchen und Kathedralen; von den Bauten jener Zeit sind allerdings nur Überreste und Trümmer erhalten, da die Baumaterialien später für andere Kirchengebäude und Moscheen verwendet wurden. Beispiele für Bauwerke, die aus dieser Bausubstanz errichtet wurden, sind die romanische Kathedrale von Barcelona[3] und die Mezquita von Córdoba. Sogar die Kathedrale von Palencia führt ihren Ursprung auf die Krypta von San Antolín zurück, die in der zweiten Hälfte des 7. Jahrhunderts gebaut wurde.